wuerdet ihr fuer eine arbeit kirchlich heiraten?

Da stimme ich völlig mit dir überein.

Ethik des Denkens heisst, immer wieder neu zu bestimmen, was man will.
Detlev B. Linke

 

Berthold hat gemeint, ich soll hier ein bißchen philosophisches Blabla abliefern....

Ich denk mal, die Frage stellt sich vielen nicht, da Menschen (wie ich z.B.), die ein grundsätzliches Problem mit der kK haben, erst gar nicht in einer kirchlichen Einrichtung arbeiten würden.

Ich will das Ganze auch mal auf eine allgemeinere Ebene ziehen, um zu zeigen, daß jeder sogar die Verpflichtung hat, bei der Wahl des Arbeitsgebers die moralische Einstellung miteinzubeziehen: Wenn es darum geht, wofür das sauer verdiente Geld ausgegeben wird, steht die Moralfrage plötzlich mitten im Raum. Und wenn es moralisch gesehen gute und böse Produkte bzw. Dienstleistungen gibt, dann sind die Firmen, die diese bereitstellen dem gleichen Urteil unterworfen.

(@Berthold: Tschuldigung fürs Beispiel...)
Es kann ja auch ein eingefleischter Pazifist nicht beim Heer arbeiten. Oder ein Vegetarier an der Fleischtheke. Und letztendlich hat ein Atheist nichts in einem katholischen Kiga verloren.

Mag sein, daß die meisten Menschen "kippen", wenn es um das nackte Überleben geht, aber ich bin überzeugt, daß zumindest eine kleine Minderheit es schafft daran zu reifen und standhaft zu bleiben.

 

bitte, ich will nur kurz klugscheißen: das sakrament der ehe wird von keinem kirchenmensch gespendet, sondern das spenden die brautleute einander. was deine aussage nicht unrichtiger macht, ich wollts nur gsagt haben :zaub:

 

Ok, ich glaube da, wird dir jeder zustimmen.

Nur: jetzt haben wir jemanden, der prinzipiell mit der Institution kein Problem hat. Und nie erwartet hätte eines zu bekommen. Und auf einmal verlangt die etwas, was man nicht so wirklich kann. Oder grundsätzlich schon kann, aber die Forderung ist eine Unverschämtheit.
Was macht der/die?

 

Macht aber für mich keinen großen Unterschied. Der Erpresser erwartet sich etwas für sich.

Darum ging es mir wirklich.

 

Also da passt halt wieder der Spruch mit dem Stein so gut her. Jeder hat seinen.

Ist es dein Stein, wird er dich treffen, ist es einfach nur ein Stein, weichst du ihm mehr oder weniger elegant aus oder steckst ihn ein und hast ihn in derselben Sekunde vergessen.

 

Da hast du recht. Immerhin habe ich in F5's Umfrage durchaus das eine oder andere angekreuzt.

 

maribah hat's ja schon so schön gesagt, da kommt dann jeder an seine Grenzen und man muß ausloten, wie es passt. Jobmäßig war ich schon zweimal in einem Interessenskonflikt. Einmal hab ich mich durchgebissen und es als bereichernd befunden und beim anderen Mal hab ich nach 2 Monaten alles hingeschmissen.

 

Ich würde auch nie im Leben für eine Arbeit aus meiner Partei austreten , oder mich vielleicht scheiden lassen etc. weil sowas ins Privatleben gehört und den Arbeitgeber eigentlich nichts angeht!




Ich finde die Frage irgendwie lustig, aber ehrlich so ganz glaub ich nicht, dass das eine Firma verlangt.

 

Ausgangsfrage: NEIN.

 

Kirchliche Einrichtung ist nicht gleich kirchliche Einrichtung. MMn ist es sehr wohl unterschiedlich zu werten, ob man direkt etwas mit Glaubensvermittlung zu tun hat (Bsp. Religionslehrer und meinetwegen auch die Kindergartenpädagogin) oder nur einer der Kirche angeschlossenen Institution untersteht wie z.B. in einer Hilfsorganisation.
Für ersteres meiner Beispiele sollte logischerweise kein Atheist herangezogen werden, während es im zweiterem Fall vollkommen unerheblich ist, ob der Mensch gläubig im Sinne der katholischen Kirche ist.

Dein Vegetarierbeispiel ist sehr nett, ich kann dir aber spontan (mindestens) zwei Vegetarier nennen, die sehr wohl an einer Fleischtheke bzw. Fein inkostabteilung gearbeitet haben. Für Veganer gilt dies natürlich nicht, die sind mental stärker in ihrer Lebenseinstellung behaftet.

 

Ich hab mich einmal auf eine Stelle versetzen lassen, die von der Einstufung her einen absoluten Aufstieg bedeutete (dann allerdings leider eine Sackgasse war). Hätte ich allerdings gewusst, was damit für mich einhergeht, ich wär tausendmal lieber auf der "schlechteren" Stelle geblieben, und hätte auf einen späteren Aufstieg gewartet!

 

Eh, sag ich doch:
Der kath Kiga erpresst, der Ehepartner spendet --> verschiedene Leute

 

Da sind wir dann wohl absolut einer Meinung.

Maribahs Steingleichnis trifft es für mich ganz gut.

 

Ja, aber wenn wir uns einig sind, dass es um die Freiwilligkeit geht - genau die geht ja dabei verloren!
Erzwungen, nicht freiwillig gegeben.

 

Ja, die geht verloren.
Aber man verliert die Freiheit nur, wenn man sie freiwillig aufgibt (sich also dieser absurden Heiratsbedingung beugt) --> Paradox, oder?

 

wenn wir besagtes steingleichnis auf diesen fall ummünzen, dann fordere ich den stein trotzdem auf, meiner zu sein.

wahrscheinlich liegt mein kategorisches nein auch daran, dass ich 3,5 jahre lange hochzeiten am standesamt, in der kirche mit und ohne brautmesse fotografieren durfte und zu viele erlebt hab, die halt einfach gemacht wurden, weil man sie halt macht. es gab nur ein paar trauungen dabei, die aus tiefster überzeugung geschlossen wurden. die waren sehr berührend und die wenigen, die auch die abgründe überdauert haben.

 

das wird der unterschied sein. ich musste mich für mein jetzt vorhandenes selbstwertgefühl ziemlich abrackern.

 

yup! drum prüfe, wer sich ewig bindet.

 

und wann heiratest du, bekommst kinder und erfüllst die von gott dir gegebene aufgabe?
(und vergiss nicht darauf, beim sex keinen spaß zu haben.)