1. Reden wir miteinander ...

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wuerdet ihr fuer eine arbeit kirchlich heiraten?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Dobsi, 8 Juni 2011.

  1. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Naja, deinen Sexpartner würdest du ja auch ständig wieder sehen, wenn dir der den Job verschafft?


    Aber ich verstehe schon, was du meinst, dieser erpresste Konsens hat was extrem Widerliches, sofern man das Sakrament an sich nachvollziehen kann (was du als ehemaliger Katholik wohl noch fühlst). Ich dachte jetzt eher aus atheistischer Perspektive: "Machma den Hokuspokus, was soll's".
    Oder aus katholischer Perspektive: Yippieh, endlich ein Grund, uns drüberzutrauen. :D
     
  2. Berthold

    Berthold Gast

    Ja, weißt du, F5, und da ist jetzt eben die Parallele zum Sex.
    Stell dir einen Vorgesetzten vor, mit dem du dir durchaus was vorstellen könntest. Also, wenn er dich mal fragen würde, ob du mit ihm essen gehst, und dann open end, wärest du nicht abgeneigt, inkl. dem open end.
    Und dann fängt er an dich mit deinem Job zu erpressen und es endet damit, dass er dich zum Sex zwingt. Versaut das nicht etwas komplett, das du im Grunde eh gern gemacht hättest?
    Soviel zum Thema "ihr wollt ja eh, wo ist das Problem". ;)
     
  3. Alex3

    VIP: :Silber

    @ maribah: Selten lernt man nur durch Worte und Ansprachen...;)

    (Damit kann man mich auch nicht katholisch machen, wie mein evangelisch-atheistischer Großvater immer zu sagen pflegte:D)

    Ich würde mir nicht anmaßen, über Annahme oder Ablehnung einer solchen Vorgabe zu urteilen, ich stelle für mich nur deren Sinnhaftigkeit in Frage.

    Und wenn es um die nackte Existenz ginge, vergäße ich vielleicht auch den einen oder anderen christlichen Wert. Ich will da für mich gar nicht die Hand ins Feuer legen auch wenn ich mich hoffentlich immer redlich bemühe.;)


    Muss man sich in diesem Betrieb ein katholisches Mäntelchen umhängen, um kleine Kinder zu missionieren? Da würde es doch eher Sinn machen, dass sich von vorne herein nur kirchlich getraute Bewerber vorzustellen brauchen, die gar nicht erst darüber nachdenken müssen, ob Katholizismus ihr Ding ist, oder vielleicht doch nicht.

    Im Nachhinein macht das in meinen Augen wenig Sinn und zeugt, mit den Augen des Dienstgebers betrachtet, höchstens von Opportunismus...

    @ Berthold: Ich hab dich eigentlich auch immer so eingeschätzt. Darum hat mich mancher Beitrag von dir auch so... sagen wir mal verwundert;)
     
  4. Berthold

    Berthold Gast

    Alex - vielleicht bin ich als Ausgetretener christlicher als so manche Kircheninstitution! ;)
    Ich sag ja immer, ich bin ausgetreten, weil ich zu viel über den Verein weiß. Es waren Dinge wie dieses, die mich vertrieben haben.
     
  5. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Ich würde die Forderung der kirchlichen Ehe nicht mit sexuellen Diensten vergleichen, eher mit dem Eintritt in eine Partei.

    Würdest du in eine Partei (nicht FPÖ, die haben eh kaum Posten zu vergeben oder wenn nur in gewissen Bereichen) für einen guten Job eintreten oder in die Gewerkschaft?

    Gruss
    Manuela
     
  6. Alex3

    VIP: :Silber

    Aber tu mir meine Naivität damit nicht vermiesen :nono::D

    Ich glaub so gerne ans Gute im Menschen und sogar in Institutionen.

    (Obwohl, wenn so an meine Erfahrungen mit der Krankenkasse denke..., na egal, andere Geschichte...)
    ;)
     
  7. also erfahrungen mit der krankenkasse sind ohnehin ein eigenes kapitel :D .
    vor allem wennst im krankenstand bist obwohl du noch immer einen pulsschlag vorweisen kannst :D
     
  8. Schamanin

    Schamanin Gast

    bei mir ist's ein bissi anders, mein eigener stolz oder mein ehrgefühl sind mir bedingt was wert. ich hatte vor meinen kindern mit ein paar dingen bei weitem weniger skrupel, als heute. viel schlimmer ist in so einem fall der verlust meiner glaubwürdigkeit bei meinen kindern. mein vater ist wegen der kinder einer partei beigetreten, mit der so gar nichts anfangen konnte, nur um für uns irgendwelche vergünstigungen zu erhalten. ist lange zwischen uns gestanden, obwohl ich's prinzipiell versteh. wie soll ich von meinen kindern erwarten, dass sie ehrliche menschen werden, wenn ich bei der erstbesten gelegenheit einknicke?
     
  9. maribah

    maribah Gast

    Ich tu mir da jetzt insofern schwer weil ich das Gefühl hab wir reden trotzdem aneinander vorbei.

    Du redest von Vergünstigungen die man sich erkeilt, f5 und ich reden von Notwendigkeiten.

    Ich bin ein ziemlich unbeugsamer Mensch mit ausgeprägtem Selbstwertgefühl. Wenns nur um das Erreichen von Vorteilen geht, würd ich meine Seele auch nicht verkaufen.
     
  10. Berthold

    Berthold Gast

    Danke.
    Ich bin ja sonst nicht der, der um eines Prinzips willen sich kasteit oder einschränkt. Aber hier finde ich es erschreckend, wie sehr der allgemeine Tenor ist "für einen Job muss man so was schon machen, gibt noch viel Schlimmeres!" Ja, eh. Und?

    Und nein, ich glaube einer Partei würde ich auch nicht beitreten. Und ich komme aus einer Stadt, in der ein Parteibuch jahrzehntelang das bestimmende Kriterium war, wenn es um Jobs et al ging. Aber wahrscheinlich genau deswegen.

    Die Blauen haben übrigens während ihrer "fetten" Jahre (2000- ) einiges an Jobs zu vergeben gehabt und das auch weidlich ausgenützt. Sollte ich jemals Sympathien für sie gehabt haben - vorher -, dann hätten sie es sich damit mit mir verscherzt gehabt.
     
  11. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ein Job ist ein Geschäft, ein Contract. Du kannst es machen oder auch nicht.
    Wenn du viele Alternativen hast, kannst du aussuchen, wenn nicht, wirst du zwei Möglichkeiten haben: Bedingungen akzeptieren oder massivste Einschnitte in deinem Leben.
    Die meisten Menschen sind nunmal pragmatisch veranlagt und wählen dann ersteres.
    Es gibt nur sehr wenige, die in der angenehmen Lage sind, als Arbeitnehmer die Konditionen zu diktieren, der Großteil muss damit leben, leicht austauschbar zu sein und mit diesem Hintergrund ist die Einstellung durchaus nachvollziehbar.
     
  12. maribah

    maribah Gast

    Hab ich hier noch nicht gelesen.

    Hier im Thread steht imo: Man kann sich für einen Job beugen, wenn man will oder muss. Und viele tun das auch, so weit wies ihr persönlicher Rahmen zulässt.

    Du gehst irgendwie immer von der vollkommenen Wahlfreiheit aus. Die hab ich aber nicht immer.


    Wenn das die einzigen Jobs sind die der TE weit und breit zur Verfügung stehen und sie diesen Job zudem gern macht, dann muss man schon sehr obenauf sein um zu sagen: Ne, würd ich never ever machen.

    Lieber fahr ich um 7 Häuser, hab nichts mehr von meinen Kindern und die nix von mir und ich mach vielleicht noch dazu einen Job der mir weniger gefällt? Aber dafür kann ich mir so was von in den Spiegel schauen, weil ich heirate sicher nicht kirchlich, was ich aber - pikantes Detail am Rande - an sich eh machen wollte.

    DAS ist die Wahl vor der die TE imo stand.

    Und der Preis für einen guten, schönen Job in erreichbarer Nähe ist nur ein Fetzen Papier, dass von der katholischen Kirche abgezeichnet wird.

    Ganz ehrlich, für jede andere Entscheidung als jene, die die TE letztendlich getroffen hat, bekäm sie von mir nur ein: Gehts noch ein bissi uncleverer?
     
  13. Berthold

    Berthold Gast

    Du, Obsidian, ich sehe es sehr wohl auch pragmatisch!
    Wenn ich mit einer Bedingung so gar nicht kann, dann muss ich Auswege suchen. Alternativen. Und die gibt es öfter, als man glaubt.
    Schau, ich hab ein Studium fast fertig gehabt, und mir ist immer klarer geworden, in diesem Bereich - vor allem mit diesem AG (zufällig demselben, um den es hier geht) - kann ich nicht arbeiten. Also hab ich komplett umgesattelt, praktisch von einem Tag auf den anderen. Es war nicht leicht, nicht am Anfang und nicht immer zwischen durch. Aber es ging.
     
  14. Berthold

    Berthold Gast

    Schon? Warum liegt ihr dann so viel dran? Und vielen, vielen anderen?

    Ganz ehrlich - das ist jetzt etwas, das wir in diesem Fred hier überhaupt nicht tun sollten! Nämlich sie und ihre Entscheidung be- oder gar verurteilen! Ich tu es ja auch nicht, obwohl sie sich anders entschieden hat als ich es vielleicht tun würde. Wir kennen ja alle die Details ihrer Situation nicht.
    Und sie hat klugerweise auch nicht gefragt: "Soll ich ...?", sondern "Würdet ihr ...?"
    Also kannst du nur sagen: "Ja, ich würde!"
    Und ich: "Nein, ich wohl eher nicht!"
     
  15. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Was du schreibst, empfinde ich auch so.

    Aber die Ausgangsfrage war: Elterliche Ehre vs mitsamt den Kindern unter der Brücke.
    Und da muss ich sagen: Ich könnte wohl auch nicht in den Spiegel schauen, wenn ich, um meine eigene Demütigung zu vermeiden, meine Kinder obdachlos mache.

    ... Vergünstigungen, Vorteile und Vermeidung von Anstrengung sind Dinge, wegen denen schmeiß ich meine Ehre nicht über Bord. Aber wenn es wirklich um die soziale Existenz meiner Kinder geht, würde ich viel machen.
     
  16. Alex3

    VIP: :Silber

    Das ist der Jammer beim Philosophieren, dieses HättiWariTäti...

    Es kann sich eh nur jeder nach seiner eigenen Decke strecken.
     
  17. Schamanin

    Schamanin Gast

    die vergünstigungen waren eine großgenuge wohnung und ein job. ;) innerlich erstickte eltern sind kein vergnügen. ich weiß nicht, wie mein leben sonst verlaufen wäre und ich hab's auch erst sehr spät verstanden, weil nicht darüber geredet wurde.
     
  18. Berthold

    Berthold Gast

    Ist es wirklich so dramatisch? Hab ich zumindest nicht so empfunden.
     
  19. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Aber der Erpresser wäre im Sexbeispiel auch der Sexpartner.
    Währenddessen im Heiratsbeispiel der Erpresser jemand anderer wäre als der Sakramentsspender.

    Aber selbstverständlich hast du mit einem Recht: Echte Freiwilligkeit macht allen Unterschied der Welt, egal um was es geht.
     
  20. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Das habe ich schon so verstanden.
    Aber eben auch die Alternativen haben ihren Preis. Es ist im Endeffekt immer ein Abwiegen von Prinzipien und Alternativen und der persönlichen Priorisierung.
    Weil du bist da wahrscheinlich deutlich prinzipientreuer als die meisten anderen, weil du dich offensichtlich mit deinem Job und AG identifizierst. Für andere ist der AG einfach der Geldüberweiser zum Bezahlen der Rechnungen.
     

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