WKR-Ball

Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Oder, wie ich so gern sage: kein Gesetz (das würde keine Ausnahmen zulassen), aber eine Gesetzmäßigkeit ist doch ziemlich klar erkennbar.

Ich hatte das in der eigenen Familie:
Meine Schwester war eine Zeitlang mit einem Schwarzafrikaner zusammen (wie sehr und wie lange tut hier nichts zur Sache). Unsere Großeltern - Großvater Burschenschafter der 1930er Jahre mit allem, was dazu gehört - machten ihr bitter Vorwürfe und brachen dann auch den Kontakt zu ihr ab. Hat sie ziemlich mitgenommen damals, grad weil genau diese Großeltern vorher immer sehr auf den Kontakt (regelmäßige Briefwechsel) zu uns bedacht waren.

Gut, es ist ein Beispiel und muss nicht die Regel sein. Aber die gute, alte Wahrscheinlichkeit sagt doch eher, dass Burschenschafter für einheimische oder wenigstens westeuropäische eingeheiratete Familienmitglieder sein werden als für Migranten, Juden, Farbige. (Ich will nicht das Wort "arische" verwenden, aber es trifft es schon ganz gut.)

Wobei, andere Familie aus meiner erweiterten Verwandtschaft:
Eltern eher ländlich abstammend, später städtisch-bürgerlich, daher nicht selber studiert (sonst wären sie genau die Klientel der Burschenschaften gewesen), aber der älteste Sohn. Dieser auch tatsächlich Burschenschafter, einige Zeit lang aktiver Kommunalpolitiker: schwarz mit einem Hang zu grün eingestellt. Also völlig anders als seine Eltern, die tief blau/braun sind. Zweiter Sohn, nicht studiert, aber in der Exekutive tätig und hier u.a. in der Abwehr von Rechtsextremismus (zum Entsetzen der Eltern - da gibt es eine Anekdote, die ich hier leider nicht wiedergeben kann). Nur die Tochter tritt als FPÖ-Gemeinderätin in der Fußstapfen ihrer Eltern - menschlich eine sehr sympathische Person, aber politisch leider komplett "vom anderen Ufer".

Also, die Trennlinien gehen oft quer durch die Familien. Und Burschenschafter muss nicht dumpf-braun-versoffen-sexistisch sein. (Dem aus meinem 2. Beispiel würde ich locker zutrauen, ein afrikanisches Schwiegerkind in seiner Familie willkommen zu heißen.) Trotzdem, viele sind es, und ich tippe auf die große Mehrheit.

 

Ich kenne einen, der hat auch nichts gegen nicht-arische Frauen - solange sie lieb sind und nicht zu oft widersprechen - was gerade bei Frauen aus "Macho-Ländern" sehr wahrscheinlich ist... also keine Probleme mit Türkinnen, Araberinnen, auch Ostblock-Schmink-Tussies sind gefragt,...

Ich glaube das Arische ist vielen gar nicht so wichtig - eher die Unterwürfigkeit der Frauen und ihre Bereitschaft zum Leben nach traditionellen Rollenbildern.

 

was per se natürlich bitterbös und ur pfui ist

 

Sexistisch sehr wohl, den Rest kann ich nicht abschließend beurteilen.

 

Nein. Solche Oberflächlichkeiten überraschen mich nicht. Ich wette aber mit dir, dass er meiner Definition von sexistisch/patriarchal entsprechen würde. Ein nicht-patriarchaler Mann geht in keine Burschenschaft, weil er keinen Sinn in dieser Art von Männlichkeits-Inszenierung sieht.

 

Aber nicht doch. Jede Frau darf sich selbst erniedrigen und erniedrigen lassen wie sie möchte.

 

Sie hat überhaupt keinen Grund unterwürfig zu sein - und ist es auch nicht.

-Fleur-

 

Da verlierst du - das Leben geht oft verschlungene Wege.

-Fleur-

 

natürlich

 

traditionelle rollenverteilung ist erniedrigend?

 

natürlich.

 

na wie schön, dass das thema so kurz und bündig zum Abhandeln ist

 

Ich glaube, es kommt darauf an, wie ernst er es nimmt und sich mit seiner Verbindung identifiziert.

 

Wieso wird man Mitglied in was, womit man sich NICHT identifiziert? Noch dazu angesichts der "verbindenden Rituale", die die sich geben.

 

Dass die paar Jahrzehnte Frauenbewegung viel gebracht haben, ist schön, aber dass sie die Rollenverteilung so verwässert haben, dass man sie sich schönlügen und verdrängen kann, ist schon frustrierend.

Natürlich lautet das patriarchale Gesetz: Der Mann ist der eigentliche Mensch, die Frau ist "das andere Geschlecht".
Deshalb nehmen Männerbünde keinen Frauen auf. Unterarmschmuck dürfen sie hin und wieder spielen, aber die eigentlichen Menschen sind sie nicht. Und ein Männerbündler ist in diesem Denken und vor allem Fühlen verstrickt, so einfach ist es. Er wird es nicht zugeben, weil es nicht p.c. ist, aber es ist in ihm drin.

 

Ach, Mitläufer gibt es überall. Die gehen dazu, weil der Freund dabei ist, oder weil sie sich Vorteile davon versprechen, sowohl im Studium als auch später ...
Nicht unvorstellbar für mich.

 

Das Gute im Schlechten, das Schlechte im Guten ...

 

Aber die fallen dann wieder unter "unreflektierte Deppen".

 

das frag ich mich auch, wieso bietet die hofburg eine plattform für derartige veranstaltungen, würg. ich tippe mal auf falsch verstandene toleranz.

 

Mich würd nur interessieren, welche Logik deiner Meinung dann hinter farbentragenden Damen steckt?! Sie haben so gerne Männer als Unterarmschmuck? Oder ist dass dann so ein wir spielen Männer Ding für dich?

ich glaub, die wollen einfach in Ruhe saufen und speiben können. sehr simpel, aber so sind männer normalerweise ja gestrickt. oder?