1. Reden wir miteinander ...

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Wie weit soll der Staat jeden einzelnen Unterstützen?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von ewolin, 17 Juni 2011.

  1. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Eine polarisierende, aber sehr interessante Fragestellung.

    Meine Meinung dazu ist, dass man sich Freiräume leisten können muss und die Gesellschaft nicht dafür zuständig ist. So gesehen, würde ich in deinen Beispielen keine Beihilfen gewähren, weil das für mich weit über die Grundsicherung hinausgeht.
     
  2. Coffee80

    Coffee80 Gast-Teilnehmer/in

    Ich versteh nicht ganz was man so dermaßen falsch an der Aussage "wer nicht arbeiten WILL" falsch verstehen kann??

    Sicher gibt es Leute die nicht arbeiten können (gesundheitlich oder warum auch immer), sicher gibt es Leute die arbeiten wollen aber keinen Job finden weil der Arbeitsmarkt grad nichts hergibt oder andere Bewerber immer bevorzugt werden.

    Mama0409 meinte diejenigen die trotz dass sie aussichten auf eine Tätigkeiten hätten, gesundheitlich in der Lage wären und trotzdem keine Arbeit annehmen WOLLEN weil sie einfach lieber zuhause sitzen!

    Und da gebe ich ihr recht. Leider lässt sich das oft nur schwer kontrollieren, von daher müsste der Bewertungsbogen den das AMS immer an die Firmen übermittelt auch mehr Inhalte aufweisen und besser für derartige Fälle ausgelegt werden und vor allem auch von den Firmen bewertete werden. Dann würde schnell klar werden wenn sich jemand bei einem Vorstellungsgespräch immer selbst blöd redet oder wie auch immer, dass derjenige gar keinen Job möchte. Aber dazu fehlt ein einheitliches Kontrollsystem bzw. müsste das derzeitige viel mehr erweitert werden.

    Aber zurück zum eigentlichen Thema

    Eine Mindestsicherung muss natürlich vorhanden sein. Schließlich soll ja niemand verhungern. Aber es soll auch nicht so sein, dass diese durch sämtliche Förderungen, Zuschüsse, etc, etc. oft mehr Luxusgüter aufzuweisen haben, als Menschen die täglich stundenlang arbeiten und aufgrund ihres Einkommens keine Zuschüsse erhalten.

    das sehe ich anders. statt dessen sollte mal zugesehen werden dass auch genügend Plätze in öffentlichen Kindergärten vorhanden sind so dass jeder in den Genuß kommt monatlich ca. nur 40-50 Euro für den Kindergarten zu bezahlen, die privaten sind ja doch meist um einiges teurer und die Entscheidung Kinder zu haben trägt jeder selbst, da muss nicht jeder Cent für deren Bildung und Betreuung von der Staatskasse aus bezahlt werden. Hier könnten sich die Schulen aber mehr darum bemühen, dass vielleicht gebrauchte Schulbücher eingesammelt werden und für kleine Beiträge erworben werden können. Muss ja nicht jeder Schüler jedes Jahr neue Bücher kaufen.
     
  3. Schamanin

    Schamanin Gast

    prinzipiell eine nette idee, nur sehr realitätsfern. in meiner region gibt's nichts passendes für mich, seit jahren, was sollte da 4 std täglich im netz rumrudern und zeitungdruchblatteln bringen? mein frustlevel erhöhen, weil es ist ja eh nicht scheiße genug, für den arbeitsmarkt komplett uninteressant zu sein.
     
  4. Seifenblase

    Seifenblase Gast-Teilnehmer/in

    So wenig wie möglich so viel wie nötig. Einerseits ist ein gutes Sozialsystem sehr, sehr wichtig, andererseits ist der Neidfaktor in Österreich sehr hoch und so Schlagworte wie "auf der faulen Haut ausruhen", "Sozialschmarotzer" "will nicht arbeiten" etc. gibt es eben deshalb. Ich finde gerade Dinge wie Familienbeihilfe ziemlich schlecht, da wird mit Giesskanne an alle verteilt. Das ist zwar nett, wenn man es kriegt, aber auch überflüssig. Besser wäre es Kinderbetreuung wesentlich besser auszubauen und noch günstiger oder auch gratis anzubieten. Man könnte das auch über Schecks regeln, dass man sagt: je Kind kriegt ihr xxx Euro und dafür könnt ihr dann Tagesmutter, Privatkindergarten, Tanzkurs oder sonstwas bezahlen. Aber eben NUR solche Dinge. Das Grundüberleben sollten Eltern ihren Kindern schon sichern können, und wenn nicht, dann sollte man die Kinder eben gratis in Ganztagseinrichtungen mit Essen geben können. Ich fände das gerechter und dann würde auch niemand mehr sagen können, dass Nachbarin A. doch eh nur alles in Zigaretten ausgibt und Nachbar B sich dafür einen Mercedes leistet.

    Bei vielen andern Sozialleistungen müsste das ähnlich möglich sein und man sollte auch mehr die Familien in die Pflicht nehmen. Erwachsene Kinder sind immer noch Kinder und pflegebedürftige Eltern liegen eben auch erstmal in der Verantwortung der Familie. Der Staat sollte nur im Notfall einspringen müssen.
     
  5. inkale

    inkale Gast-Teilnehmer/in

    Dafür müsste Pflege aber leistbar sein.
    Solange die Pflege eines einzelnen Elternteils weit mehr als ein durschnittliches Nettoeinkommen ausmacht, ist es nicht realistisch die Familie gänzlich in die Pflicht zu nehmen.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass hier der Notfall zur Regel wird, ist sehr hoch.
     
  6. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Da es die großen Familienverbände in der Regel nicht mehr gibt und Pflegebedürftige aufgrund der guten medizinischen Versorgung durchaus Jahrzehnte betreut werden müssen, würde eine solche Lösung für viele Leute vor allem Eines bedeuten: den persönlichen Supergau.

    Ein Pflegefall zuhause bedeutet, der persönliche Krankenpfleger zu sein, aber ohne Feierabend. Kartons voller Windeln (frische) und Säcke voller Windeln (benutzte, ca. 4-5 pro Tag), ein mit Behelfen und Utensilen vollgestelltes Wohnzimmer, Gummimatten, täglich randvolle Waschmaschinen, Heben, Tragen, Kämpfen, um nicht zu verwahrlosen.
    Ruhig zu bleiben, auch wenn der "Pflegefall" aggressiv wurd oder die Windel aufreisst und den Kot verschmiert. Hinnehmen, daß die sozialen Kontakte weniger werden und irgendwann aufhören. Erleben, wie man selber immer mehr abbaut. Kein Urlaub, kein Garnichts.

    Wir hatten das 10 Jahre, mein Vater und ich, die Großmutter musste versorgt werden. Er war bald darauf arbeitslos, ich ging noch arbeiten. Wir teilten uns das so gut es ging, hatten auch manchmal für einige Stunden eine Aushilfe, mehr war nicht machbar, also auch noch nicht der Worst Case, trotzdem hat es uns viel gekostet. Es war die Hölle, vor allem die letzten 4 Jahre.

    Ich wollte nur, daß es ein bißchen "plastischer" wird, was das heisst.
    Und stell Dir vor, was das für jemanden bedeutet, der noch jung ist und das alleine stemmen muß. Wie soll der eine Familie gründen und einer Arbeit nachgehen, kurz, sein Leben leben?

    Das ist ein Riesenproblem und keiner traut sich an eine Lösung wirklich heran. Es den Kindern (oder, dem einen Kind) umzuhängen, ist m.E. brutal. Wie gesagt, wir haben die Zustände von früher nicht mehr. Kein Familienverband, kein gnädiges Ableben nach einigen Monaten.
     
  7. Seifenblase

    Seifenblase Gast-Teilnehmer/in

    Ihr habt mich da falsch verstanden, ich meinte nicht, dass die Familie das alleine machen sollte, und schon gar nicht, dass Frauen dann zugunsten der Pflegebedürftigen ihre Arbeit aufgeben müssen, aber ich finde es auch nicht richtig, wenn dann die Erben abwarten und drauf vertrauen, dass die Pflege schon irgendwie vom Staat übernommen wird um danach gemütlich ins ererbte Eigentum einzuziehen. Es sollte viel mehr legale leistbare Möglichkeiten geben, dass das eben auch von Familien übernommen werden kann. Du hast völlig recht, dass es so wie es jetzt ist eben nicht funktioniert und alle dabei draufzahlen.
     
  8. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Und gehört ja jetzt auch die Hausfrau und Mutter dazu, die sich entschieden hat zu Hause zu bleiben um sich der Familie zu widmen und ein Recht auf Beihilfen hat?

    Gruss
    Manuela
     
  9. Flo6666

    Flo6666 Gast-Teilnehmer/in

    aktive sterbehilfe!
     
  10. mcw

    mcw Gast

    Ich bin auch für das bedingungslose Grundeinkommen. Tatsache ist: es wird immer einen gewissen Prozentsatz an Menschen geben, die keiner regelmäßigen Erwerbstätigkeit nachgehen (können/wollen). Für diese wäre gesorgt, jedoch sollte gleichzeitig das meiner Meinung nach total unübersichtliche und verwaltungsaufwändige System diverser zusätzlicher Beihilfen abgeschafft werden, lieber ein bedingungsloses Grundeinkommen in einer Höhe, das ein Überleben auf niedrigem Standard garantiert. Die Frage ist natürlich, inwiefern es bei so einem bedinungslosen Grundeinkommen dann gerechtfertigt ist, wenn z.B. die Ehefrau eines reichen Mannes dieses ebenfalls bezieht, aber das beträfe letztlich statisch betrachtet unerheblich wenige Personen, sodass man wohl damit leben könnte/müsste. ;) Die totale Gerechtigkeit wird es eben nie geben, außer als Utopie.
     
  11. Seifenblase

    Seifenblase Gast-Teilnehmer/in

    Das habe ich mit Sicherheit nicht gemeint. Grausiger Gedanke!
     
  12. Flo6666

    Flo6666 Gast-Teilnehmer/in

    nicht nur die ehefrau würde es bekommen auch der schwerreiche mann selbst...

    nichtdestotrotz bin ich ebenfalls dafür allerdings vermutlich in einer ganz anderen höhe als die meisten.
     
  13. Flo6666

    Flo6666 Gast-Teilnehmer/in

    was ist daran grausig? ich würde es viel grausiger finden, jahrelang dahinzusiechen, etc.
     
  14. mcw

    mcw Gast

    stimmt natürlich, den habe ich gleich ganz verdrängt. :D

    naja, es muss sich in einer höhe bewegen, die auch finanzierbar ist, insofern gibt es grenzen, das problem ist leider, dass die gesellschaft überhaupt nicht so weit ist, man denke nur, was aus dem ansatz in österreich geworden ist, ein einziger skandal und letztlich schlechter ersatz für die sozialhilfe. :boes: es gibt halt immer einige, die sofort aufbrüllen, das ist der neidreflex und der setzt irrwitzigerweise am schnellsten bei denjenigen ein, die oft die schwächsten sind und die eigentlich, ganz objektiv betrachtet, echt die ungeeignetste zielscheibe für neid sind. aber es wären halt nicht die menschen, würden sie mitunter nicht absurd und widersprüchlich reagieren. das macht uns dann eben allzu menschlich. ;)
     
  15. mcw

    mcw Gast

    nicht jede/r Pflegebedürftige hat keine Lebensqualität mehr
     
  16. Flo6666

    Flo6666 Gast-Teilnehmer/in

    das mit der finanzierbarkeit meinte ich ja. die von mir geforderte höhe ist deutlich unterdurchschnittlich. gleichzeitig hat der staat allerdings dafür zu sorgen, dass ein überleben auch mit diesem geringen betrag gesichert ist.
     
  17. Flo6666

    Flo6666 Gast-Teilnehmer/in

    das meinte ich nicht. ich sprach ja nicht von verpflichtender aktiver sterbehilfe. die dann allerdings nicht mehr hilfe heißen würde.
     
  18. mcw

    mcw Gast

    das würde jedoch wieder viel bürokratie benötigen, um das zu gewährleisten, oder wie genau stellst du dir das vor?
     
  19. mcw

    mcw Gast

    sondern? sterbebegleitung? der wortlaut wäre aber nebensächlich, findest du nicht? ich erachte dieses thema jedenfalls für ein extrem kompliziertes, wenn nicht sogar unlösbares, denn oft befinden sich die betroffenen in einem zustand, der es ihnen gar nicht mehr möglich macht, zu artikulieren, was sie wollen. und dann würden andere die entscheidung für sie treffen und dies wohl auch manchmal nach so kriterien wie: ist eine zu große belastung für uns...
     
  20. Flo6666

    Flo6666 Gast-Teilnehmer/in

    eigentlich nicht. braucht mMn. nur 3 punkte.

    1) mehrbettzimmer zum günstigen preis/bett (da könnte der staat sogar gewinn machen)
    2) essenausgabestellen mit "vollpension" zum günstigen preis
    3) gratis/billiger öffentlicher nahverkehr


    bei zB 400€ mindestsicherung könnte man zB folgende preise machen:
    1) 200€
    2) 150€
    3) 10€

    und schon sollte das überleben gesichert sein.
     

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