1. Reden wir miteinander ...

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wie ticken rechtsanwälte?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von bambina, 26 September 2008.

  1. guggi

    guggi Gast

    Genau der Ansicht bin ich auch. Jeder Mensch hat in unserem Rechtsstaat das Recht auf eine Verteidigung, und wenn er das schrecklichste Verbrechen der Welt begangen hat. Die hoffe einmal, daß die meisten Anwälte sich diesem Gedanken verpflichtet fühlen, wenn sie so eine Aufgabe übernehmen.
    Und dafür habe sie ganz sicher Respekt verdient, auch wenn ich auf einigen anderen Gebieten nicht immer sehr viel Respekt für den Beufsstand übrig habe.
     
  2. Solvi

    Solvi Gast

    Danke, ich bin Juristin und das entspricht auch meiner Antwort, wenn ich von Nicht-Juristen gefragt werde, ob ich einen Mörder öä vertreten würde. Ich weiß, dass es für viele schwer ist zu verstehen, dass auch der (mutmaßlich) schlimmste Verbrecher ein Anspruch auf ein faires Verfahren hat.
     
  3. bluegrass

    VIP: :Silber

    So ist es.
     
  4. Isabel2007

    Isabel2007 Gast

    Gute - theoretische- Antwort. Viele Anwälte "leisten" es sich auch, solche (Pflichtverteidigungs)Fälle an andere - meist junge und nicht mit vielen Mandanten gesegneten - Anwälte zu substituieren. In meiner Kanzlei wurden zB alle Gewaltdelikte substituiert, weil man nicht wollte, dass die Kanzlei mit solchen Fällen in Verbindung gebracht wurde. Andere (Groß)Kanzleien haben zT auch einen Anwalt, der nur auf Strafsachen spezialisiert ist und dann gibt es noch die Anwälte, die das richtig gerne machen, aus welchen Gründen auch immer...

    Ich hab Strafrecht auf der Uni geliebt. Während des Gerichtsjahres war ich dann bei einem U-Richter, der überwiegend Sexualdelikte zu bearbeiten hatte und das war eine echt harte Zeit für mich, die ich freiwillig nie wieder erleben möchte. Einen Mann, wie den Mörder von Luca würde ich nicht verteidigen, weil ich persönlich meine Abscheu nicht verbergen und somit seine Rechte auf ein faires Vefahren (die ich als Jurist auch nie in Frage stellen würde) nicht gewährleisten könnte.
     
  5. bambina

    bambina Gast-Teilnehmer/in

    auf diesem niveau diskutiere ich sicher nicht mit dir.
    du verstehst mich absichtlich falsch undd as weisst du sehr gut.
     
  6. Q

    Q Gast

    Dann erklär mal, was deine Frage soll. Du verachtest einen Rechtsanwalt, der Menschen verteidigt, die bestimmter Arten von Verbrechen bezichtigt werden.

    Heißt das jetzt, dass man schon das Recht auf Verteidigung verwirkt hat und gleich ins Arbeitslager kommt, wenn man bestimmter Verbrechen verdächtigt wird? Das war die Methode "Stalinismus".

    Oder heißt das, dass man einfach eingesperrt wird und gar keinen Prozess bekommt? Das ist die Methode George Bush.

    Oder heißt das, dass man auf dem Marktplatz vorgeführt wird und der Mob entscheidet, was passieren soll? Das ist die Methode "Lynchjustiz".

    Oder was soll es sonst heißen? Welches Niveau sprichst du an?
     
  7. bluegrass

    VIP: :Silber

    Auch in Kärnten sehr verbreitet.
     
  8. nbnb

    nbnb Gast

    Ein Rechtsanwalt muss niemanden verteidigen, er muss schauen, dass er ein faires Verfahren bekommt.

    Leider bekommt man als Rechtsanwalt manchmal Pflichtfälle, die einem widerstreben, dann belässt man es halt beim fairen Verfahren und versucht nicht, ihn mit allen möglichen Mitteln raus zu bekommen.

    Letzteres wäre das US-amerikanische System.
     
  9. Q

    Q Gast

    Hmmm, das kapier ich nicht ganz.

    Du meinst also, der Verteidiger soll nur kontrollieren, dass es vor Gericht nicht illegal zugeht?

    Nun, ich weiß nicht, wie das in den USA ist, aber bei uns geht es vor Gericht schon immer legal zu.

    Ich denke, ein "faires Verfahren" bedeutet auch, dass beide Seiten vom gleichen juristischen "Kaliber" sind und auch die gleichen verfahrenstechnischen Tricks und Winkelzüge kennen. Der Staatsanwalt wird ja auch nicht auf sein Repertoire verzichten, nur weil der Angeklagte keinen Rechtsbeistand hat.

    Nein, nein, so einfach ist das nicht, ein faires Verfahren erfordert schon auch, dass sich der Anwalt im Sinne des Angeklagten engagiert, sonst wird das Verfahren einseitig.

    Abgesehen davon würde dein System ja geradezu verbieten, dass sich der Angeklagte selber einen "Staranwalt" bezahlt, es würde nach deinem System also Anklagen geben, die (wegen der allgemein begreiflichen öffentlichen Entrüstung darüber) nur mehr von ausgelosten Pflichtverteidigern mit spitzen Fingern berührt werden dürfen?
     
  10. bar.bara

    VIP: :Silber

    So hat's Dr. Rudolf Mayer, Anwalt des mutmaßlichen Inzesttäters von Amstetten, begründet; Publicity und die Herausforderung durch "besondere Fälle" spielt nach einem Interview, das ich von ihm gehört habe, auch eine gewisse Rolle.

    Google mal nach "Amstetten Verteidiger", da kommen einige interessante Beiträge. Dr. Mayer erhält auch laufend Drohbriefe und -mails aus aller Welt und von allen Bildungsschichten.
     

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