Wenn Menschen nicht arbeiten wollen

Vorweg: Ich finde das voll bewundernswert.

Aber: Da habt ihr ja jeden Woche einen Abeitsaufwand indem ihr den Leuten helft. Das sind sicher 20h im Monat, die ihr dann als Sozialarbeiter/Sekretär Arbeit für eure Arbeitnehmer erledigt.
Das bedeutet eigentlich, dass eure eigene Arbeitskraft für die Zeit ja gebunden ist... was bedeutet, dass ihr mehr Arbeitsstunden bezahlt als ihr bekommt: Ihr bezahlt ihnen eine 38,5h-Woche, die sie arbeiten... dafür müsst ihr jeder pro Woche 2h in ihre Betreuung stecken.

Zahlt sich das echt trotzdem aus? Man stellt sich ja Angestellte nicht aus Gaudi an, sondern weil man selber nicht genug Arbeitskraft aufbringen kann.

 

Niemanden störet ein faules aas das fürs nichtstun Geld hineingeschoben bekommt?

Mich schon... Und wen interessiert mein hart verdientes Geld das ich gern für mich hätte, aber für solches pack abgeben muss? Das interessiert auch niemanden... Oha, doch! Den assi wenn er ein paar cent zu wenig bekommt. Und den Staat... Denn wenn ich mich weigere geh ich erstmal hinter schwedische Gardinen... Und andere lachen sich eins :boes:

 

nein nein - um gottes willen.

der anfang war schwierig - die anlernzeit. hat so ca. ein halbes jahr gedauert, aber anlernen hätte mein freund jeden müssen. und die beiden waren "geil" aufs arbeiten, sind oft länger geblieben, damit sie noch was dazumachen können.

mein freund hat einen steuerberater, der errechnet gehalt minus miete, minus ratenvereinbarung. rest wird durchdividiert und wöchentlich ausgezahlt. dauert nicht mal eine minute. miete und ratenvereinbarung geht von geschäftskonto mittels einziehungsauftrag ab. wohnung haben wir über bekannte in immobilienfirma gesucht. ich glaub wir haben nicht mal 20 stunden im jahr gebraucht.

und ja es zahlt sich aus.

 

ich habe deine beiträge aufmerksam gelesen und muß schon sagen, mut habt ihr. ich habe in meiner firma ein ähnliches projekt durchgesetzt, allerdings nicht langzeitarbeitslosen sondern mit leuten, denen berufsunfähigkeit bzw. behindertenstatus zuerkannt war. ich habe einige aus dem bbrz in linz geholt und im rahmen eines wiedereingliederungsprogrammes ins berufsleben zurück geführt. war auch nicht einfach, aber erfolgreich. das ist jedoch eine andere schiene. gemein ist beiden, daß man den leuten kaum eine chance gibt.

und jetzt zum bankkonto. es gibt ein projekt der ersten sparkasse, daß genau solchen eine chance gibt, über ein eigenes konto zu verfügen. ohne konto hast du kaum chance, eine job zu bekommen. guck mal hier: http://www.sparkasse.at/diezweitesparkasse/

 

danke für deinen link. wir kennen ihn mittlerweile, doch meinen freund und witzigerweise den mitarbeitern ist es lieber, das geld wöchentlich in die hand zu bekommen. sie geben beide ehrlich zu, dass sie es nicht für ein monat einteilen könnten.

wieso mut? was gab es zu verlieren? ein versuch war es wert. wie gesagt, wohnungen laufen ja auf den namen meines freundes und sind als dienstwohnungen deklariert.

 

was mir sauer aufgestossen ist, dass wir echt durchhaltevermögen gebraucht haben, um unsere idee zu verwirklichen

• gruft - hast keine chance, einen menschen wohnung und job zu verschaffen (wir hätten auch entzug bezahlt)
• ex-sträfling (natürlich nur kleine vergehen) - keine chance, immer legten sich behörden quer
• schulverweigerer ohne schulabschluß - keine chance, weil wieder ein rechtliches problem auftauchte
• asylsuchende ging schon mal gar nicht

 

Das kann ich mir aber nur vorstellen, wenn dein Freund bestimmte gewerberechtliche Auflagen zu erfüllen hat. Oder wenn er gewisse Auftraggeber hat, die ihrerseits bestimmt Auflagen zu erfüllen haben.

 

seine branche ist kein lehrberuf und somit kannst du nur menschen mit abgeschlossener schulausbildung und lehre aufnehmen

 

das kenn ich zur genüge. beginnend schon bei behörden, wo du auf sachbearbeiter trifft die die meinung vertreten, ohne matura bist sowieso nix. ohne schulabschluß, also hs, hast du nicht die geringste chance eine lehrstelle zu bekommen. nicht weil es keine dienstgeber gibt, die solche jugendliche nicht einstellen, sondern weil ein lehrabschluß mit zeugnis nicht möglich ist.

und das problem mit den asylanten ist sowie ein spezielles. wie kommt so ein dahergelaufener dazu, einem österreicher den arbeitsplatz wegnehmen zu wollen (frei nach strache/kickl). dieses thema ist derart emotional besetzt, polarisierend, daß ich es inzwischen aufgegeben habe, darüber zu diskutieren.

 

warum bist du so verbittert?

mir persönlich ist es wichtig, dass ich weiß, jeder mensch ist abgesichert und hat die möglichkeit auf unterstützung.
auch bin ich davon überzeugt, dass beim großteil der arbeitsunwilligen einfach etwas dahintersteckt - nicht nur das “faule sau“-spielen. es beginnt ja schon bei der ausbildung - wer übt wirklich seinen traumjob aus?
jeder wünscht sich bestätigung und gerade dieser bereich kratzt dann ganz gewaltig an der psyche.

myway - ich finde eure idee + umsetzung toll.

 

Kann nur aus eigener Erfahrung sprechen zwecks Arbeitslosigkeit
Firma vom GG in Konkurs gegangen da war er 3 Monate arbeitslos war da schon nicht
lustig da noch viel Geld gefehlt hatte er bekam schon seit 3 Monatenkeinen Lohn mehr also eine familie
ernähren kannst du davon
nicht.Zig Bewerbungen geschrieben teilweise Absagen oder gar keine Antwort.

Dann hat er als Lagerarbeiter bei einer Firma angefangen nach 6 Monaten
Bandscheibenschaden er musste sofort aufhören wieder AMS.
Wieder Bewerbungen geschrieben teilweise zu alt er wird 45 keine
Englischkenntnisse usw.

Gefunden wurde dann etwas über die Arbeitsstiftung aber der Weg dorthin hat 6 Monate
gedauert. Er macht jetzt eine Ausbildung als Bürokaufmann nach er hat zwar einen
technische Beruf gelernt aber überall wird für den Innendienst eine kaufmännische
Ausbildung benötigt.

Für meinen Mann war es schrecklich es hat unsere Beziehung stark geschädigt da ich
als Frau auch das Gefühl hatte das ich für alles aufkommen muss.Den Kindern oft sagen
müssen das geht nicht usw..
Darum sage ich es gibt solche und solche und man kann nicht alle in einen Topf werfen


Sylvia

 

Ist doch egal was man Arbeitet, Hauptsache man arbeitet.
Ich bin auch Lichtjahre von meinem traumjob entfernt und werde ihn auch nie erreichen können.
Aber einfach um niemandem auf der tasche zu liegen hab ich schon am Müllplatz Müll sortiert. Drecksarbeit... Nächste Station war dann Einzelhandel - die pure Hölle die ich da durchlebte. Aber Hauptsache Arbeit!

Stell Dir vor alle die nicht ihren traumjob haben würden deshalb gleich mal daheim bleiben... Unser ganzes System würde nicht mehr funktionieren.
Es kann nicht funktionieren wenn man nur nimmt und nimmt, aber nichts gibt.

 

Ein ausbaufähiger Ansatz.

 

Für? Um es umzusetzten? Ich wär mal dafür das ne Zeit lang zu probieren - mal sehen wie lang uns die wenigen mit Traumjob erhalten können

 

Um das Scheißsystem, in dem wir leben, zum Teufel zu jagen.

 

Ich hab mir jetzt nicht alles durchgelesen. Angekreuzt hab ich "eher tolerant" - wie schon vielfach geschrieben, das bissl Sozialleistung vergönne ich jedem, der echt nicht anders will oder kann.

Was mich stört, ist, wenn sich dann jemand über mich lustig macht oder mir den Vogel zeigt, weil ich so blöd bin und arbeiten gehe. Wenn so jemand jammert, daß er sich dies oder jenes nicht leisten kann und auf die "Gstopften" schimpft, oder auf die Regierung, die nicht noch mehr Geld herausrückt. Wenn uns jemand schief anschaut, weil wir unsere Kinder in Fremdbetreuung geben, um unseren Beruf ausübern zu können.

Ich möchte bitte als Berufstätige und Geldverdienende genauso viel Toleranz entgegengebracht bekommen wie ich dem anderen Lebensmodell entgegenbringe.
Und ich könnte mir diese Modell durchaus auch einmal für mich vorstellen, wenn mir meine Arbeit einmal zu mühsam wird, nur daß ich nicht von Sozialleistungen leben möchte, sondern von meinem eigenen Ersparten.

 

Bist du dir bewußt, dass das "bissl Sozialleistung", das mißbräuchlich bezogen wird, mehr ist, als das gesamte Bildungsbudget?

 

Ich denke die meisten die hier sagen sie haben etwas gegen Arbeitsunwillige dann ist auch wirklich jene Sorte gemeint die wirklich zu faul sind und meinen für das bisschen Geld mehr habens sie nicht notwendig zu arbeiten, sollen das doch die Dummen machen die arbeiten.

Wenn wirklich Gründe dahinter stecken, keine Frage, da ist eine staatliche Unterstützung angemessen.

Wie viele arbeiten trotzdem auch wenn es nicht unbedingt ihr Traumjob ist, einfach weil sie sich etwas selber schaffen möchten, aus Vorbildwirken oder dem sozialen Bewusstsein heraus dem Staat nicht im Geldsack hängen zu wollen.

 

Welches Scheißsystem, wir haben ein gutes Sozialsystem, schau doch mal in andere Länder! Bei uns werden all jene aufgefangen die aus welchen Gründen auch immer nicht arbeiten können, ich war selbst mal in so einer Situation und es reicht gut zum Leben und Überleben.

Leider nutzen immer einige das System aus und von denen reden wir ja hier und das ist es was mich nervt, es fehlt so einigen das Bewusstsein das sie dem System einfach schaden damit obwohl sie arbeiten könnten und auch ihren Teil dazu beitragen, für jene die es wirklich benötigen.