wenn EINEM menschen....

Es hat insofern schon auch mit einem selbst zu tun, nämlich damit, wie sehr man so jemanden an sich ranlässt. Hat man mehr Distanz, so kann man das Negative "bei ihm" lassen (und vielleicht sogar mitm Schmäh nehmen ), aber wenn mir jemand nahesteht, ich ihm emotional sehr verbunden bin, tue ich mir auch schwer, mich da abzugrenzen.

 

Ich habe sehr gute Erfahrung gemacht, wenn man versucht die ganze Angelegenheit ein bißchen ins Absurde zu ziehen und zu witzeln, natürlich vorausgesetzt jemand ist wenigstens im Ansatz fähig auch über sich selbst zu lachen. Das ist sehr unterschiedlich ausgeprägt und ab einer gewissen Humorlosigkeit kann es sicherlich anstrengend werden, aber damit habe ich dann wieder keine Erfahrung.
Ich kann mich bei Nahestehenden abgrenzen, weil ich inzwischen weiß, wo die Grenzen sind und was ich ändern kann und was nicht. Die Dinge einfach mal so stehen lassen wie sie sind, das geht auch.

 

Dein Schwarz-Weiß-Lesen inklusive dazu passender Auslegung ist auch ein bißchen anstrengend.

Ich meinte es so wie von agnellina ausgeführt und ansonsten bemühe ich mich erst gar nicht, Leute die ständig jammern von ihrem Weg abzubringen, ich lasse sie einfach und damit ist es gut. Die meiste Energie verliert man auf dem Weg die Leute umkrempeln oder irgendwohin bringen zu wollen, denn erfahrungsgemäß ist es so, dass es relativ wenige Menschen gibt, die auf gut gemeinten und konstruktiven Input von außen tatsächlich reagieren im Sinne von - sie ändern danach etwas. Das gelingt nur, wenn viel Zuneigung oder sogar Liebe im Spiel ist, ansonsten ist es eher aussichtslos, das ist auch der Grund, warum viele Ärzte gar nicht mehr zu ihren Patienten sagen, sie sollen Übergewicht reduzieren oder mit dem Rauchen/Alkohol aufhören, weil sie die Antworten darauf alle auswendig kennen und wissen, erst wenn diese Person von sich heraus einen Leidensdruck verspürt oder entsprechend der Lebensweise erkrankt, wird sie vielleicht aktiv werden, aber nicht einmal das ist sicher, darum stehen sogar auf der Pulmologie den an Lungenkrebs erkrankten PatientInnen Raucherbereiche zur Verfügung.

 

ich kenn da ein anderes extrem: eine frau, der echt nur arge sachen widerfahren, ich selbst würd verzweifeln, sie aber ist derart unerschütterlich und optimistisch, dass es einen fast weh tut. die steht jedes mal mit einem lächeln im gesicht wieder auf.

wenn man ihr umfeld beobachtet, so ist das manchen nicht geheuer und sie meiden sie nach einiger zeit regelrecht. dabei kann die frau wirklich nix dafür, die hat so arge schicksalsschläge hinter sich, musste schon x-mal neu anfangen und macht das jedes mal mit elan.

mir persönlich würd da die kraft fehlen und ab und an ist sie mir auch unheimlich. andererseits, was bleibt ihr denn übrig?

zum thema: wenn jemand nur das negative im leben sieht, meide ich nach einiger zeit den kontakt. ich leide akut unter einem helfersyndrom und komm da leicht in die situation, dass ich mich da zu sehr reinhänge und mir das zuviel kraft saugt. es gibt aber menschen, die ziehen das negative regelrecht an bzw. erleben dinge einfach nur negativ.

 

für solche arme menschen hab ich immer einen netten witz auf lager:

2 fallschirmspringer hüpfen aus dem flugzeug, einer zieht an der leine, doch diese reißt. er zieht an der reserveleine - der fallschirm öffnet sich wieder nicht. drauf sagt er zum anderen, im freien fall: wirst sehen, das begleitfahrzeug wird auch nicht unten stehen...........