wenn abmachungen nicht eingehalten werden....

weißt, die haben im endeffekt null information bekommen, an wen sie sich noch wenden können bezüglich hilfen. jetzt putzen sich alle ab.

wir haben die letzte woche damit verbracht, alles durch zu telefonieren und abzugrasen, nix. einzig die information, wenn die wohnung weg ist, kommen die kinder in pflegefamilien. kotzen könnt ich. keinerlei begleitung nach der katastrophe, dazu jede menge rechtsanwaltstermine, aja, der will ja auch noch geld sehen. die sind hoffnungslos überfordert und traumatisiert. klar, wennst auf einen schlag alles verlierst. und jetzt wieder. zack, schauts, wos bleibts.

aber ich nehm mich eh nicht aus, ich hab auch viel zu spät realisiert, wie schlecht es ihnen eigentlich geht. eigentlich eh ein wahnsinn, dass man einer familie, die eh grad alles verloren hat, eine sauteure übergangswohnung gibt und die dann auch noch schauen müssen, wos das geld herfangen.

die frau is mittlerweile echt am zusammenbrechen, die hat die kinder aufgefangen und ihren mann, der nur knapp überlebt hat. scheiß kohle immer, wenn ich das geld grad hätt, ich tät sofort zahlen.

werd die woche aber noch schauen, ob ich nicht doch irgendwo was auftreiben kann. gibts ja nicht, dass man die so im regen stehen lässt. wenn also irgendwer noch einen geheimtip hat, der sofort helfen kann, bitte her damit.

 

wurscht, gebts mir input, vieleicht hab ich ja was übersehen.

 

sozialamt und land hab ich schon, caritas mach ich nochmal morgen, ein paar andere orgas hab ich auch schon angerufen. sagts mir einfach alles, was euch einfällt. einen verein mut hat sie selbst kontaktiert, die haben aber gleich gesagt, dass sie keine finanziellen mittel haben.

also her mit tips, ich ruf alles durch, was geht. vieleicht findet sich ja doch was. nur möglichst schnell und unkompliziert muss es gehen, auf monatelange bearbeitungszeit können wir nimmer warten.

 

na, hier in st.pölten. obdachlosenunterkunft ist der traumatisierten familie nicht zuzumuten, du hast keine ahnung, wie es da zugeht. sixt, pfarre hab ich noch nicht.

kotzen könnt ich, dass als druckmittel noch kommt, dass die kinder weggenommen werden. die haben keine ahnung, was das für die familie bedeuten würd. pflegefamilie glaub ich deshalb, weils in st.pölten nur notschlafstellen für männer oder frauen gibt, aber nix für familien. ausserdem wär die stigmatisierung für die kinder der oberhammer. eh schon alles verloren, dann noch das. das älteste kind ist vorzugsschüler, das hätt in der schule auf ewig ausgeschissen. was glaubts, was da los wär.

es muss doch zu schaffen sein, der familie das letzte bissl würde zu erhalten und das letzte bissl sicherheit.

ausserdem: sind die kinder erst einmal weg, kriegst sie so schnell nicht wieder. kenn ich alles zu genüge, haben in der steiermark einige familien betreut. so easy is das nicht.

 

leider, leider kann ich in den letzen jahre fast nur auf negative erfahrungen zurückgreifen. ich bin ehrenamtlich in einem kleinen privaten verein in der steiermark tätig gewesen zuletzt. davor auch schon in einem streetworkprojekt. jetzt, nach dem umzug, mach ich das ganze eigentlich nur noch privat, sprich, ich helf halt leuten, wo ich mitkrieg, dass sie schwierigkeiten haben. diese eine familie liegt mir besonders am herzen, weil sie wirklich sehr viel mitgemacht haben die letzten monate und ich könnt mich in den hintern beissen, dass ich übersehen hab, wie die tatsächliche lage ist.

und ja, man braucht eine dicke haut und man muss einen guten ausgleich haben, weil mental ist das oft harter tobak. weil anders, als in öffentlichen einrichtungen, ist der betreute mensch auch nach dienstschluss noch immer jemand, der grad arg in einer notlage ist. und das nimmt man unweigerlich mit. und ja, oft verzagt man, ist wütend und fast ohnmächtig, weil man nicht in dem ausmaß helfen kann, das grad dringend benötigt wird. und ja, die fassungslosigkeit, die packt auch mich sehr oft, nämlich die fassungslosigkeit darüber, wie beinhart da oft vom schicksal gebeutelte menschen im stich gelassen werden.

sicher gibt es ganz viele positiven erfahrungen, die einen aufbauen und weitermachen lassen. anders würd ich das auch gar nicht mehr derpacken. diese familie aber, die bewegt mich besonders, auch weil sie im laufe der monate doch so etwas wie freunde geworden sind. ich versuch jetzt schon, ihnen seit dem unglück unter die arme zu greifen, sie aufzubauen. leider hab ich die letzten 3 monate beruflich ziemlich viel um die ohren gehabt und einiges übersehen. jetzt gehts einfach nur darum, dieser familie das heim zu erhalten. ich kann mich hier halt leider nicht auf die hilfe einer organisation verlassen, weil "mein" verein in der steiermark auch grad aus allen ecken pfeift. zu viele leut brauchen hilfe. und im endeffekt sinds immer die gleichen probleme: energiekosten, mietkosten, jobverlust und die damit einhergehenden finanziellen probleme. alles wird teurer, keiner kann sich mehr das leben wirklich leisten. kommt dann was unvorhergesehenes daher, bricht alles zusammen. das sind keine einzelfälle mehr, das trifft mittlerweile so viele menschen, dass einem ganz schummrig wird.

aber ich machs halt auf die hardcoreweise, ehrenamtlich heißt ja nicht immer, sich mit härtefällen auseinandersetzen zu müssen. es gibt auch ganz viele nischen in dieser tätigkeit, die weit weniger an die substanz gehen. dieses feld ist ein weites, wenn du was machen willst, findest du sicher das für dich passende. nicht verzagen. mir bereitet es sehr viel freude und es bereichert mich ungemein. man sieht vieles in ganz anderem licht. lass dich von mir nicht demotivieren.

 

diese familie wird vom verein wohnen vor die tür gesetzt. und ja, in diesem fall ist es unzumutbar.

da leid ich gerne am helfer-syndrom, bevor ich diese familie im stich lasse. die haben durch einen katastrophenfall alles verloren, alles. mir is das vollkommen wursch, wer wen gerne annimmt, diese leute brauche hilfe und werden von offizieller stelle im stich gelassen. der güte onkel ist nicht mal erreichbar, geschweige denn is er zuständig. das land hat die mit einer bagatelle abgespeist und schwer traumatisiert alleine gelassen. danke aber auch.

mir is vollkommen wurscht, was manche von mir halten, aber ich tu wenigstens was. nicht immer sind die leut selbstverschuldet in so einer situation und manche schaffens halt nicht, sich selbst zu helfen. bevor ich zuschau, wie jemand so den bach runter geht, beweg ich lieber meinen hintern. bis jetzt konnt ich immer noch was erreichen.

und erzähl mir nix, wie gut nö aufgestellt ist, seh ich eh selber die letzten monate. wennst niemanden kennst, der die vitamin b gibt, bist angschissen. alleine die bearbeitungszeiten sind ein witz. zugestanden hätt ihnen einiges, gekriegt haben sie es nicht.

 

man nimmt einer traumatisierten familie nicht die kinder weg, das wäre für die kinder der supergau. schwer zu verstehen gell? und ich wünsch dir mal ein paar tage in einer obdachlosenunterkunft, super easy, alles leiwand, alles kein problem. diese familie hatte das pech, durch ein tragisches unglück, an dem sie nicht mal selbst schuld waren, alles zu verlieren.

das kann ich nicht bestätigen, das war definitiv nicht so. schon gar nicht bei psychosozialen problemen. ganz im gegenteil, der zuständige sozialarbeiter hat ihnen anfangs ihre geschichte nicht mal abgenommen, obwohl alles schwarz auf weiß zu belegen ist. der war mit der situation selber überfordert. tolle hilfe.

 

im übrigen bitte ich, solche kommentare zu unterlassen, im moment brauch ich einfach nur hinweise, wer noch helfen könnt. den rest mach ich eh alleine.

 

du brauchst dir gar nix zu denken, diese leute stecken vollkommen unverschuldet so tief drinnen. dazu gibts genug schriftliches. tatsache ist, dass hier massiv hilfe nicht angekommen ist, ganz massiv vieles einfach unterlassen wurde und wichtige informationen einfach nicht weitergegeben wurden.

und so leid es mir tut, ich hab jahrelang mit behörden zu tun, ich weiß sehr wohl, wovon ich spreche. behördenwillkür ist mir nicht fremd. leider. mir sind im umgang mit offiziellen stellen soviele schweinereien untergekommen, da hätten sich die betroffenen auf den kopf stellen können und sie wären nicht weitergekommen. auch deshalb, weil es die meisten aufgrund von traumatisierungen gar nicht schaffen,dieser willkür entgegenzutreten. als aussenstehende kann ich da oftmals mehr bewegen, weil diese stellen dann schon sehen, hallo, da ist jemand, der sich für die einsetzt. oftmals können sich so traumatisierte leute nicht richtig ausdrücken, bzw. haben gar nicht die kraft, das alles alleine durchzumachen. schlimm, wenn die dann einfach durch den rost fallen.

ich arbeite jetzt fast 12 jahre ehrenamtlich mit, mit meinem drüberfahren hab ich oftmals leuten helfen können, die von offizieller stelle gar nimmer wahr genommen worden sind. und wenns so wie hier ist, wo die leut eh schon UNVERSCHULDET!!!!! alles verloren haben, da ist es für mich selbstverständlich, die nicht einfach so abzuschreiben. mit ein bissl hilfe kriegen die nämlich die kurve. mit ewigem wegschauen hilft man ihnen nicht, das lässt die leut nämlich verzweifeln. wär von anfang an die richtige hilfe angelaufen, wären sämtliche hilfen geflossen, auf die sie anspruch gehabt hätten, wären die gar nicht erst in so eine lage gekommen. leider bin auch ich davon ausgegangen, dass ihnen im ganzen ausmaß, auf das sie nämlich ein anrecht gehabt hätten, geholfen wird. dazu diese verarsche von diesem hilfsverei, das war dann das i-tüpfelchen.

und liebe hasenfratz: natürlich kann ich dir nicht verbieten, hier zu schreiben, daher

hab ich dich ja gebeten,unkonstruktive beiträge zu unterlassen. nix anderes. ich bin keine frau you, keine sorge.

hier schreib ich, wie ich es mir denke, das unterscheidet sich ja dann doch, wie ich an die sache im rl rangehe. ich hab oft genug mit behörden zusammengearbeitet, die echt was bewegt haben. aber noch öfter trifft man auf mauern, auf unwillen und unverständniss. darüber werd ich mich immer aufregen, auch wenn es dich stört.

 

betrifft zwar oö, werd ich mir aber trotzdem vornehmen, danke!

 

aja, ohne herzblut könnt ich das gar nicht machen.

 

ich weiß ja nicht, ob ihr euch noch an die familie erinnern könnt, der ich bei dieser gschicht mit dem strom geholfen hab. die waren monatelang ohne strom, keine offizielle stelle wollte helfen, es wurde ebenfalls nur mit kindesabnahme gedroht. da bin ich sogar extra aus der steiermark nach nö gefahren. und wissts was? die haben mittlerweile alles dem helfenden bürgermeister zurückgezahlt. jeden cent. es hat einfach nur der hilfe bedurft, dass diese eine große last weg war. denen geht es mittlerweile sehr gut. wäre da nicht geholfen worden, wäre eine familie zerrissen worden, das hätte niemandem geholfen. ganz im gegenteil. das sind die tollen seiten an der ganzen gschicht, die einem das weitermachen ermöglichen. weil mit einem mal ordentlich zupacken die chance auf eine zukunft gegeben war. hätten die sich auf die offiziellen stellen verlassen, wären die kinder weg gewesen.

solche ausgänge geben kraft.