1. Reden wir miteinander ...

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Was würdet Ihr im Bildungssystem ändern?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Lovis, 31 Oktober 2009.

  1. Ellinor

    Ellinor Gast-Teilnehmer/in

    Zugangsbeschränkungen führen wieder dazu, dass Bildung nicht für alle zugänglich ist. Mehr Geld dafür, dass jeder studieren kann, der Interesse hat.

    Trödler: Ich hab z.B. mein 1. Kind als Studentin bekommen. Sollte ich dafür bestraft werden? Ich hab ohnehin niemalsnie finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten und während des Studiums immer nebenbei gejobbt.
    Trödler kosten den Staat nix, sie sind nur für sich selbst ein Problem (oder auch nicht).

    Außerdem wird trödeln oft mit "sich vertiefen" verwechselt und das soll ja bitte bei einem Universitätsstudium noch möglich sein, oder?
     
  2. Ellinor

    Ellinor Gast-Teilnehmer/in

    Kinder sollen auch lernen, einem Vortrag konzentriert und aufmerksam zuzuhören.
    Frontalunterricht ist (neben anderen Angeboten) absolut okay, er sollte jedoch nicht zur einzig richtigen Methode erhoben werden.
     
  3. Ja, da hast auch recht, sie sollens schon schaffen da aktiv zuzuhören und den Inhalt zu erfassen.
    Gut ... dann eben nur wenig Frontalunterricht.
     
  4. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Das ist ja, während des Grundstudiums/Bakk-Studium das Problem: Du arbeitest daneben, wobei es für Dich und den Staat viel billiger und besseer wäre, wenn Du diese Zeit (ich rede jetzt nicht vom Master bzw. Doktorat) nur für das Studium verwenden würdest.

    lg
    Dimple, das Bakk. sollten 80-90% in Mindeststudiendauer erreichen (hier geht es um die Grundbildung im Fach, nicht um Vertiefen und Interessen, sondern, um bei BWL (da kenn ich mich aus) zu bleiben: Grundzüge der ABWL, der Buchhaltung, Kostenrechnung, des Privatrechts und der VWL sowie zum. eine Sprache - aber halt wirklich die Grundzüge und nicht VWL so zu machen, daß auf anderen Unis damit VWL-StudentInnen überfordert sind)
     
  5. Blöderweise studiert sichs unter der Brücke lebend und verhungernd nicht so gut.
     
  6. Ellinor

    Ellinor Gast-Teilnehmer/in

    Dimple, ich wüsste nicht, was es dem Staat gebracht hätte, wenn ich mein Studium nicht nach 6, sondern nach 4 Jahren abgeschlossen hätte...
    (wobei ich ein Doppelstudium absolviert habe, das sich in viel kürzerer Zeit eh nicht ausgegangen wäre, auch nicht ohne Baby)
     
  7. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    @ Scholastica: Stipendien sollen lebenserhaltungskosten-deckend sein, dafür sollen die StudentInnen im "Grundstudium" (Bakk., in den USA bis Graduation,...) möglichst flott studieren - daher ist die Brücke (trotz Fließwasser) nicht nötig.

    @Ellinor: Dem Staat bringt es nichts, wenn Du 2 Jahre kürzer studierst. Aber wenn die meisten zumindest den ersten Abschluss (nach neuem Studienplan) schnell abschliessen, bringt es sehr wohl etwas: Geringere Drop-Out-Quoten, weniger Antritte, höhere Akademikerquote, sinnvoller eingesetze Mittel,...

    Es ist im Interesse des Staates, wenn jene StudentInnen, die ihr Studium nicht vertiefen wollen, möglichst rasch das Bakk. abschliessen und jene, die es vertiefen wollen, rasch in das Masterstudium einsteigen.

    lg
    Dimple, es geht hier nicht um die persönliche Gestaltung des eigenen Lebens, sondern um ein Bildungssystem, das die Ressourcen möglichst sinnvoll einsetzt
     
  8. Und wer kriegt ein Stipendium?
     
  9. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    JedeR, der es braucht - wobei natürlich, wenn die Eltern studiert haben, zu Grunde zu legen ist, daß sie den Kindern (lt. OGH) ein Studium ermöglichen (= finanzieren) müssen.

    lg
    Dimple
     
  10. Und wer braucht es? Nach welchen Kriterien wird das beurteilt?
     
  11. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Es kann zwei Systeme geben (rein prinzipiell):

    Entweder vom Einkommen der Eltern oder als Selbsterhalter-Stipendium vom vorherigen Einkommen der StudentInnen abgeleitet

    Oder für jedeN, als Kreditsystem organisiert

    lg
    Dimple

    PS: Dritte Variante: Grundeinkommen, so es ein solches einmal geben wird
     
  12. Wenn die Eltern aber das Studium nicht unterstützen und einfach nicht zahlen, obwohl sie könnten? Da gibts ja auch jetzt schon genug Fälle.
    Und wenn die Schüler direkt nach der Matura zu studieren beginnen und deshalb vorher nicht gearbeitet haben?
     
  13. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Der OGH sagt, daß die Eltern den Kindern eine (Aus-) Bildung mindestens in jenem Ausmaß, in dem sie selbst eine (Aus-) Bildung haben, ermöglichen müssen - ist bis zum OGH ausgefochten.

    Aber wurscht: Mir geht es darum, daß der Staat daran interessiert sein muß, daß StudentInnen möglichst rasch zumindest bis zum Bakk. studieren und es für den Staat, allein Einnahmen-mäßig, ein Verlust ist, wenn das nicht gelingt.

    lg
    Dimple
     
  14. Aber dafür müsste man erstmal seine eigenen Eltern verklagen - auch nicht so super. Oder man schaut durch die Finger.

    Bezüglich Schnelligkeit: Ich finde nicht, dass es zwangsläufig besser ist schnell zu studieren - kommt aber auf das Studium an. Ich studiere ein Hirnwixstudium, und mal abgesehen davon, dass ich irgendwie schon gerne bald fertig bin, weil mich das Studieren jetzt nach 3 Jahren schon bissi anzipft, finde ich, dass es mir mehr bringt länger zu brauchen, weil man eben keine Fakten lernt, sondern im Prinzip geht es darum die Gedankengänge zu ändern. Nicht nur gerade aus zu denken, aber zick-zack, zurück, im Kreis, in Spiralen und komplett durcheinander. Und das ist etwas, das mit mehr Zeit besser geht, da man es in gewisser Weise in sich aufnimmt, es muss einsickern, und das dauert.
    Zudem sehe ich es auch nicht unbedingt als Nachteil etwas langsamer zu studieren und nebenbei zu arbeiten und/oder ein Kind großzuziehen. Es verlangt mehr Organisation, Einteilung, Selbstständigkeit, Konzentration und man beschäftigt sich mit verschiedenen Themen parallel .... ich finde, dass es mir persönlich weitaus mehr bringt - für mich als Mensch, für meine Persönlichkeit, für meine Fähigkeiten, für das Erkennen was ich will/kann und wo meine Grenzen sind, und für das Überschreiten selbiger - jetzt neben meinem Kind zu studieren, als wenn ich zuerst fertig studiert hätte (und dabei "nur" studiert hätte), danach 2 Jahre Kinderpause gemacht hätte, und dann "normal" in die Arbeitswelt eingestiegen wäre. Bzw. halt zuerst angefangen hätte zu arbeiten und mich irgendwann dazwischen fortgepflanzt hätte.
     
  15. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    @ Scholastica:

    Man muß hier ein paar Ebenen trennen:

    Für die einzelne Persönlichkeit gibt es soviele Wege wie Menschen, was der richtige Weg ist.
    Für den Staat als Zahler und Empfänger von Geld ist es zielführender, wenn v.a. jene, die "nur" ein Bakk. machen (früher auch den Magister) möglichst rasch und früh fertig sind und ins "normale", dh. Vollzeit nach Möglichkeit, Erwerbsleben einsteigen.
    Für die Sozialversicherungssysteme ist es auch besser, wenn zumindest das Grundstudium rasch absolviert wird.
    Für den Staat, wenn er an einer möglichst breiten (Aus)Bildung der Bevölkerung interessiert ist und an einer Steigerung der Akademikerquote (als ein Zeichen für die (Aus)Bildung der Bevölkerung) ist - v.a. wenn man den Zusammenhang zwischen Drop-Out-Quote und Studienlänge sieht - auch wichtig, daß das Grundstudium rasch absolviert wird.

    Wenn man hier immer wieder vom Grundrecht auf Bildung liest, so darf man eines nicht vergessen: Dieses Grundrecht wird durch die SteuerzahlerInnen (zumeist keine AkademikerInnen) finanziert, daher ist es auch die Pflicht, das Studium zügig zu absolvieren.

    Wir reden hier nicht über die persönlichen Wege, sondern über ein Bildungssystem.

    lg
    Dimple

    PS: Noch wichtiger wäre es, wenn der Bund und die Länder/Gemeinden endlich den LehrerInnen ordentliche Arbeitsplätze zur Verfügung stellen und dafür eine vernünftige Anwesenheitspflicht in der Schule (40 Std. während dem Schuljahr) verlangen würden

    PPS: Das mit dem Verklagen: Ja, das ist die letzte Konsequenz - nicht super, aber es sollte klar sein, daß die Ermöglichung von Ausbildung zu den Pflichten von Eltern gehört
     
  16. Wer sagt denn, dass es dem Staat nix bringt?
    Es ist etwas, das man nicht messen kann, worüber man auch kein Zeugnis ausstellen kann. Aber ich bin überzeugt, dass mir die ganzen Dinge, die ich nur dadurch gelernt/erprobt/erfahren/... habe, da ich gleichzeitig mein Kind (alleine) aufziehe und (langsamer) studiere, in meinem zukünftigen Arbeitsleben sehr viel bringen und zum Vorteil gereichen werden.
    Aber gut, hast Recht ... dem österreichischen Staat wird das vermutlich tatsächlich wenig bringen, ich hab nämlich nicht vor in Ö zu arbeiten :D
     
  17. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Du redest über den Einzelfall, ich rede über ein Gesamtsystem - und ganz ehrlich: Wenn immer mehr Menschen studieren und dadurch erst mit 25 oder noch später "VollzahlerInnen" im Sozialsystem werden und mit 65 oder noch früher in Pension gehen wollen, die sie dann bis 90 beziehen, kann sich das ganze nicht ausgehen - auch nicht bei 60% Abgabenquote.

    lg
    Dimple
     
  18. Im Durschnitt bezahlen Akademiker aber höhere Steuern, deswegen verdient der Staat an denen trotzdem mehr, auch wenns "erst" mit 25 in Beruf einsteigen und nicht schon mit 18.
     
  19. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Und nochmehr würde der Staat "verdienen", wenn diese mit 21/22 die höheren Steuern bezahlen würden und nicht erst mit 25/26.

    lg
    Dimple
     
  20. marge-s.

    marge-s. Gast-Teilnehmer/in

     

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