1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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Was viele nicht wahrhaben wollen...

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von no-mercy, 24 September 2011.

  1. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    wollen wir wirklich eine schulbildung, die noch abkommensabhängiger ist?
     
  2. Alex3

    VIP: :Silber

    Bitte dringend um Finanztransaktionssteuer vor Vermögenssteuer. Da würde dann vielleicht auch ein bisschen was übrigbleiben.

    Denn selbst die Dreifachhausbesitzer aus F5s Beispiel zahlen jetzt schon Einkommens- und Umsatzsteuer...

    Meine Erfahrungswerte zu den "Reichen": Unsere Häuselbauer sind zumeist 50+, arbeiteten in staatsnahen Betrieben wie OMV, oder Nationalbank, sind mitunter Hofräte, Lehrer im wohlverdienten Ruhestand mit Burn-out, zumeist Leute mit einer ordentlichen Pension (oder deren Witwe) bzw. haben geerbt, werden von den Eltern unterstützt oder haben im Lotto gewonnen... (und die sind doch der Definition im Grunde alle nur "besserer" Mittelstand, oder)

    Zum Spargedanken:

    - unsere Gemeindeverwaltung hat in den letzten 25 Jahren von 3 auf 60 Personen aufgestockt beschäftigt im Sommer unzählige Ferialpraktikanten zum Unkrautzupfen (und die bekommen etwa das Doppelte von Praktikanten in der Privatwirtschaft bezahlt)

    - thematisiert werden eigentlich immer nur Einsparungen beim Bund - die Länder bleiben meist außer Obligo. Und wenn du da ein bisschen Einblick bekommst, wie die Länder, egal ob schwarze oder rote oder orange mit den Steuergeldern herumfuhrwerken, wird dir sowieso schlecht...

    - schau dir an, wie lange eine frisch asphaltierte Straße jungfräulich bleibt, bis die Kommune draufkommt, dass man hier vielleicht auf die Erneuerung der Gas- Wasser- oder sonst einer Leitung vergessen hat...
    Da weiß die linke Hand nicht, was die rechte tut - und das in fast jedem Bereich.
    (Aber Hauptsache, die AK prognostiziert den Zusammenbruch der Wirtschaft bei einer Verwaltungsreform.)
     
  3. muell23

    muell23 Gast

    müssens wirklich neue Schulbücher sein?

    Warum nicht Hardcover Bücher einführen und die am Schulschluss abgeben. Kinder schreiben in Hefte oder auf Zettel.

    und die Einkommensabhängige Schule hast ab der Oberstufe bei berufsbildenden Schulen so wie so. Da interessierts nämlich niemanden mehr, ob du den Schulbedarf wirklich zahlen willst oder kannst, sondern nur noch, dass alles da ist, was die Lehrer gern hätten.

    Wir hatten dieses Jahr Ausgaben von rund 1500 Euro, was aber schon billiger war als letztes Schuljahr. Alleine der Taschenrechner für Physik kostet 73,00 Euro - für 2 Stunden die Woche :cool:.
     
  4. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    ja aber dann für alle gleich. warum muss in der VS ein kind neue bücher haben und ein anderes alte?
    ich geb mein kind auch nur in eine privatschule, wenn ich es mir leisten kann. nur eine grundversorgung mit denselben unterlagen für alle kinder in öffentlich schulen finde ich schon gut.
    es gibt mehr möglichkeiten zum sparen als grad bei der bildung.
     
  5. muell23

    muell23 Gast

    Der Grad der Bildung hängt aber nicht davon ab, ob das Kind neue Bücher hat oder nicht, sondern davon, dass alle Kinder Bücher haben.

    Ob jetzt die Eltern des Kindes A sich neue Bücher leisten können und vom Kind B eben die Bücher aus der Schulbibliothek verwendet werden, ist nicht relevant. Beide Kinder haben Bücher.

    Da könnte man auch argumentieren, dass alle Kinder Levis Jeans brauchen und die mit KIK Jeans diskriminiert werden.

    Es wird immer Kinder oder Erwachsene geben, die mehr haben als andere.
     
  6. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    oh doch - das macht schon was aus. hast du noch nie deinen kind was gekauft, weil es eben "alle" haben und er/sie es deshalb auch wollte. und ich hör schon den aufschrei - oh nein, mein kind wird so erzogen, dass es auf solche äusserlichkeiten nicht achtet. bullshit - obs uns gefällt oder nicht, die kids achten drauf, sie wollen mitreden können, sie wollen die dinge kennen und es IST ein unterschied, ob man neue bücher hat oder alte gebrauchte. es ist ein unterschied, ob man am ersten schultag eine neue schultasche hat oder den alten rucksack von großen bruder.

    natürlich gibts immer kinder und erwachsene, die mehr haben und die weniger haben. ich red auch von der grundausstattung. und es gibt viele möglichkeiten der einsparung - und die bildung fällt mir nicht als erstes ein.

    wie kann es sein, dass ein teilzeitarbeiter weniger verdient als wenn er zu hause bleibt? nur weil er dann mehr zulagen kriegt, welche er nicht möchte? wie kann es sein, dass arbeiten gehn so den anreiz verliert?
     
  7. muell23

    muell23 Gast

    Du könntest es als Umverteilung in der Bildung sehen. Mit dem Geld könnte man sehr wohl Bildung finanzieren. Wieder mehr Stützlehrer einstellen, qualitativ bessere Nachmittagsbetreuung, Begabtenförderung, Integrationslehrer, etc...

    Ich denke, so wie jetzt nicht jedes Kind Esprit Leiberln hat, so kanns dann eben auch gebrauchte Bücher geben. Wichtig ist doch, dass jedes Kind aktuelle Bücher hat, nicht ob die druckfrisch oder schon mal gelesen sind.

    und ja, selbstverständlich hab auch ich meinem Kind schon etwas gekauft, weils eben alle hatten. Wobei ich mich bemühte diese Dinge klein zu halten - was GSD auch gelungen ist :cool:.
     
  8. Berthold

    Berthold Gast

    @ muell: (abseits von der Schuldiskussion, bei der ich durchaus bei dir bin - der Ansatz mit den gebrauchten Büchern und Arbeitsblättern gefällt mir gut!)
    Schau mal, es gibt 3 Gruppen. Die einen können nicht Steuern zahlen (oder kaum), weil sie zu wenig verdienen. Da würde einfach zu wenig übrig bleiben. Ich jedenfalls möchte der Verkäuferin mit 1000,- brutto nicht erklären, dass sie mehr Steuern zahlen muss.
    Dann gibt es die wirklich Vielverdiener. Die sollen nicht mehr Steuern zahlen, weil man sie hofieren und nicht vertreiben will.
    Und dann die dazwischen, der sogenannte Mittelstand. Zu dem gehöre ich, gehörst du (wenn auch etwas weiter oben als ich, aber ich neide es dir nicht, du hackelst wirklich genug dafür.) Den wird es wie immer treffen, weil er genug hat, um ihm etwas nehmen zu können, aber nicht genug, dass man auf ihn Rücksicht nimmt.

    So. Und du applaudierst jetzt der Schottermitzi, wenn sie die 10% Vermögendsten schonen will - zu denen du eh nicht gehörst - und die Belastungen dann letztlich auf dich und mich abwälzt? Kann ich mir nicht vorstellen.
     
  9. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    aber nicht nur das Sozialsystem gehört ausgemistet. In meinen Augen gehören Politiker her, die auch etwas vom "Fach" verstehen. Mir fällt da immer der Einem ein, der zuerst Innenminister war und anschließend Minister für Wissenschaft und Verkehr, und eigentlich war er Jurist und Bewährungshelfer. Ich frag mich, wie der so schnell umlernen konnte.

    Und dann gehört das System auch umgekrempelt: Geld sollen die Resorts bekommen, wenn sie es brauchen und nicht wie mit der Gießkanne jeder einen bestimmten Betrag, sondern so viel wie sie auch tatsächlich brauchen.

    Und dann sollte wohl auch überprüft werden, ob es bestimmte Bauprojekte auch braucht. (Innsbruck und die Zach waren ja das Paradebeispiel der diversen verschönernden "Neubauten"). Und sie ist (bzw. war) sicher kein Einzelfall.

    Nur wie soll man die herlocken? Ich wüsste jetzt nicht, welche Zuckerln hier verteilt werden, die interessant sein könnten.
    Und gleichzeitig sieht man ja, wie groß das Interesse an Österreichs Arbeitsmarkt ist, wenn man die Einwanderungsgruppen mit der neuen RWR-Karte anschaut: die lockt offensichtlich vor allem Sportler an.
    Ich denke, dass auch der mittlerweile offene Rassismus in Österreich ausländische Hochverdiener abschreckt.

    Abgesehen davon interessiert die österreichische Politik die Ausbildung von Ausländern nicht die Bohne: eine Freundin von mir, hat die kenianische Staatsbürgerschaft, einen fertigen britischen Wirtschaftbachelor und einen fertigen österreichischen Politikwissenschaftsbachelor und dennoch darf sie, solange sie als Studentin (also bis sie den Master hat) geführt ist, nur geringfügig arbeiten, aber auch nur dann, wenn das Arbeitsamt ihr auch die Arbeitserlaubnis ausstellt.

    Aber solange Politiker nicht zur Rechenschaft für Misswirtschaft gezogen werden können, und jeder nur versucht, seine Schäfchen ins Trockene zu bringen, wird sich da halt nicht viel ändern.
     
  10. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    davon kann ich ein Lied singen: Innsbruck ist eine komplette Baustelle: da soll die Strecke der Straßenbahn ausgebaut werden:
    - es werden einfach alle Schienen erneuert
    - es wird zuerst Gas, Wasser, Kanal, keine Ahnung was gemacht, dann wird wieder zugeschüttet und asphaltiert
    - dann wird aufgerissen um die Schienen zu legen.

    In "unserer" Straße wurde in den letzten drei Jahren, vier Mal der Asphalt aufgerissen. :rolleyes:
     
  11. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Das klingt alles super, aber es ist von Kindern nicht zu erwarten, dass sie in Hefte schreiben. (Fast) alle Bücher sind zum Einfüllen - es lebe der Lückentext (den ich mit als Bildungsübel sehe).
     
  12. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Weil Leistung bei uns nichts mehr zählt. :rolleyes:
     
  13. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Und ich finde, dass man niemandem mehr mehr weg nehmen sollte (und egal, wer wie viel verdient): der Staat sollte beginnen mehr zu sparen, dann wären auch genug Kapazitäten frei.

    Wie schon erwähnt, in der Schweiz scheint es auch zu funktionieren. :rolleyes:
     
  14. Alex3

    VIP: :Silber

    Ich habe kürzlich gehört, dass Schweden - die Urmutter des Sozialstaates - seine Staatsschulden in den Griff bekommen haben soll, weiß aber leider nichts Näheres darüber. Kennt irgendwer hier positive - im Sinne von auf uns übertragbare - Details dazu?
     
  15. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    :goodpost:
    :goodpost: Genau das ist es!

    Btw, ich kann dieses Neidargument nicht mehr hören. Wenn ich bei mir irgendwo Neid spüre, dann höchstens auf die Generation 50+, die sich in den sonnigen 70ern mitten im Aufbau einrichten durfte, während uns schon ein eisiges Lüfterl entgegenweht, aber ich denke, die Tatsache, dass einige in Geld schwimmen und mit teuren Autos vorbeibrausen, können die meisten von uns sehr gut psychisch wegstecken, wenn man sie nur selbst halbwegs leben lässt.

    Es ist eben nicht der blanke Neid oder die völlige Realitätsverweigerung, dass diese "Haltet-die Millionäre-bei-Laune-sonst-verlassen-sie-uns" -Nummer nicht auf ungeteilte Zustimmung stößt.
     
  16. bluegrass

    VIP: :Silber

    Was den Angehörigen der Unterschicht der Neid auf Besserverdiener ist, ist dem sogenannten Mittelstand die Verachtung der "Minderleister". So hat jeder sein kleines Laster.
     
  17. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    ich bin auch eine umverteilung von geld. und zwar mehr in die bildung für stützlehrer,.........

    aber nicht aus der bildung selbst.
     
  18. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    dann schau dir mal das versicherungs bzw. pensionssystem der schweiz an.
     
  19. Berthold

    Berthold Gast

    @ Magrat: Die Schweiz gibt für vieles mehr Geld aus, das bei uns nicht einmal im Ansatz durchzubringen wäre.
    Wenn ich mir anschaue, dass die grad ein Vielfaches unserer Jagdflugzeuge anschaffen, und das völlig unaufgeregt ...
     
  20. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    :D
    Irgendwie will ich in letzter Zeit im Forum ständig die Bibel zitieren.
    Zeigt nicht auf den Splitter im Auge eures Bruders, wenn ihr selbst Balken drin habt und so. :cool:
     

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