1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

    Information ausblenden

WARUM wählt jemand DIESE Grünen?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von no-mercy, 28 September 2010.

  1. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    gilt das auch für ALLE?
     
  2. ellela

    ellela Gast

    Du gehst davon aus, dass jeder entsprechend seiner Leistung bezahlt wird. Und DAS halte ich für ein gefährliches neoliberales Phantasma. Denn die HÖhe des Einkommens sagt maximal etwas über den WErt einer Leistung für einen ganz bestimmten Arbeitgeber aus, meist aber nicht einmal das. Oft reicht es aus zu richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein.
    Und die Höhe eines Einkommens sagt mit Sicherheit nichts über den Wert einer Leistung für die Gesellschaft aus sondern ist mE zu einem großen Teil schlicht die Frage von Glück und der Fähigkeit sich gut verkaufen zu können.

    Zumindest in Österreich.

    Ich hatte lange Zeit selber das "Glück" in einer hohen Steuerklasse herumzuschwimmen. Ich hab auch durchaus etwas dafür gearbeitet ;) Aber ich war mir jede Sekunde bewußt, dass viele Leute für viel weniger Geld mehr und wichtigeres leisten als ich. Und ich hatte keinen Augenblick ein Problem damit, ihnen die Schule/Kigas/Unis/Krankheitskosten etc. ihrer Kinder und tw. auch ihnen selber mitzufinanzieren.
     
  3. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Nicht kurzsichtig, egoistisch hätte ich es genannt.
    Dein Szenario ist nett, aber wird aus meiner Sicht sowieso eintreten, weil es bereits eine massive Nivellierung nach unten gibt und die Kaufkraft von immer breiteren Schichten sinkt. Du kannst mir wie gesagt Egoismus vorwerfen, dass ich sage: "Eine Verarmung der Massen tritt sowieso ein, nur ich möchte nicht dazu gehören und dementsprechend agiere ich"
    Du übersiehst ausserdem einen anderen Aspekt. Wenn sich nur mehr wenige Eltern eine gescheite Bildung leisten können, haben wenigstens diese Kinder eine reelle Chance auf adäquate Arbeitsplätze. Was nützt die Superbildung für alle, die de fakto unfinanzierbar ist und nur dazu führt, dass Akademiker in Sekretariaten sitzen.
    Und ja, lieber das Motto "nur die Harten kommen durch" als "ups, keiner kommt durch, aber dafür geht´s jetzt allen gleich schlecht und wir haben "sozialen Frieden""

    Ich halte es auch nicht für zielführend Neoliberalismus per se abzulehnen. Es gibt in jedem System viele Schattenseiten, aber wenn man nicht einmal versucht sich die positiven Aspekte aus allen Systemen bestmöglich zu kombinieren, vergibt man eine Chance.
     
  4. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ad blauer Text:
    Wo gehe ich davon aus??? Ich verstehe nicht, wo ich dergleichen behauptet oder angedeutet hätte? Gerade wenn ich es rein neoliberal betrachten würde, ist das sicher nicht so, sondern Angebot und Nachfrage bestimmen die Lohnhöhe und die hat Null mit gesellschaftlichem Wert zu tun.

    Ich habe niemals geschrieben, ich wäre generell gegen Abgaben. Ich habe nur festgehalten, dass alles über 35% Abgaben das Gefühl aufkommen lässt, als Melkkuh mißbraucht zu werden.
    Mich stört die Tendenz zum Allversorgenden Staat. Ich will einerseits mein Leben mehr selbst bestimmen und andererseits will ich nicht, dass die Motivation ständig an der Verbesserung seiner eigenen Situation zu arbeiten wegfällt.
     
  5. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Das weiss ich schon, hab auch eine Zeit mal das LIF gewählt....

    Oft gehört, aber es wird durchs Ofthören auch nicht besser....
     
  6. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    und das heisst jetzt? Beides Schwachsinn, ja ist leider so, interessiert mich nicht....
     
  7. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

     
  8. Sonderzeichen

    VIP: :Silber

    so, extra für Dich, Desmond, mit ZAHLEN:

    "Viele Antisemiten wählen Grüne, viele Ausländerfeinde PDS

    "Es zeigt sich, dass die Befragten sich auf alle Parteien verteilen und insbesondere die großen Volksparteien ein hohes Integrationspotential zeigen", heißt es in der Studie. "Selbst liberale Parteien wie FDP und die Grünen und eine, ihrem eigenen Selbstverständnis nach, linke Partei wie die Linke / PDS und die WASG haben einen hohen Anteil an Wählern mit ausländerfeindlichen Einstellungen unter ihrer Wählerschaft. Die Grünen fallen mit ihrem relativ hohen Anteil an antisemitischen Wählern auf." Die Studie beziffert den Anteil der Antisemiten unter den westdeutschen Grünen-Wählern auf 9,4 Prozent. "


    http://www.n-tv.de/politik/dossier/Braun-bis-in-die-Mitte-article198161.html
     
  9. atreya

    atreya Gast-Teilnehmer/in

    Moment! Mit "DIESE Grünen" sind doch die österr. Grünen und nicht die deutschen gemeint. Zitat aus dem 1. Link, den du gepostet hast:
    Laut allen Meinungsumfragen ist der Prozentsatz der Antisemiten unter den Grünen am niedrigsten. Aber das heißt nicht, dass es unter ihnen keine Antisemiten gibt, oder dass grüne Politiker immer sensibel handeln.
    (no na)

    Nun, gut nicht wählen wäre dann noch eine Möglichkeit, für mich aber keine Alternative.
     
  10. Desmond

    Desmond Gast-Teilnehmer/in

    Wieso zitierst Du nicht weiter? "Zum Vergleich: Bei der FDP sind es 5,1 Prozent, bei der Union 9,8 Prozent, bei der SPD 10,2 Prozent, bei PDS und WASG 4,8 Prozent."

    Wir halten fest: Bei SPD und CDU/CSU liegt der behauptete Anteil der antisemitischen Wähler sogar noch höher. Wie Du daraus einen besonderen Antisemitismus bei den Grünen herauslesen kannst, erschließt sich mir nicht. (Noch dazu wo es hier nicht um die Partei ansich sondern um deren Wähler geht.)

    Btw, man braucht sich weiter oben im Text nur die Fragestellung durchlesen um zu erkennen, was diese Zahlen wert sind. Ich halte die ganze Umfrage für hochgradig absurd.
     
  11. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Das fällt für mich in die selbe Kategorie wie der Wunsch, dass anstatt von Politiker, die Interessen vertreten, Experten sachlich und objektiv :rolleyes: Entscheidungen treffen sollen.

    Gruss
    Manuela
     
  12. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ich würde auch Experten nicht die Entscheidungen treffen lassen, sondern 2-4 Lösungsvorschläge für ein Problem ausarbeiten und mittels Volksabstimmungen entscheiden. Um den Aufwand klein zu halten wohl mittelfristig via Internet und Bürgerkarte.
    Schlecht? Es kommt nämlich aus deinem posting nicht heraus wie du dazu stehst. :rolleyes:
     
  13. lavendel66

    lavendel66 Gast-Teilnehmer/in

    Heißt das, man hat einfach Pech gehabt wenn man das Unglück hatte in nicht wohlhabenden Hause aufzuwachsen und kann sich, obwohl man "hart" ist das Studium in die Haare schmieren? Und das bei der bescheidenen unterdurchschnittlichen AkademikerInnenquote?
    Also von der Superbildung für alle sind wir ja jetzt auch meeeeilenweit entfernt, weil 15% sind ja wohl wirklich nicht alle.

    Es ist ja auch in letzter Zeit diskutiert worden, dass Österreich zwar eines der teuersten, aber offensichtlich eines der uneffizientesten Bildungssysteme hat, also sollte man augenscheinlich mal überlegen wo das Geld so versumpert und warum trotz des vermeintlich so sozialen durchlässigen Systems fast gänzlich nur Kinder aus AkademikerInnen Haushalten studieren.

    Eine Studie des ÖIF besagt:
    "Ein Mädchen vom Land mit Eltern mit Pflichtschulabschluss hat mit 75 %-iger Wahrscheinlichkeit einen höheren Bildungsabschluss als ihre Eltern, aber dennoch so gut wie keine Chancen auf einen Universitätsabschluss."
     
  14. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Arm aber begabt = Stipendiensystem ;)

    Ad Akademikerquote bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Die Länder mit der Ach so hohen Akademikerquote zählen aufgrund eines Bachelorabschlusses alle Absolventen des Nachmatura Bildungssektors zu Akademikern. Wenn du in Ö auch alle Volksschullehrer, Krankenschwestern, RTA, MTAs und sonstige Absolventen diverser Akademien zur Akademikerquote zählst, dann ist sie auf einmal nicht mehr niedrig.

    Der Versuch einer Superbildung für alle ist meines Erachtens auch ein Weg der Geldvernichtung. Das ist genauso als wenn ich alle Schüler zu Leistungssportlern im Schwimmen machen wollte und jeder Schüler jetzt Stunden mit Schwimmtrainern bekommt. Nach 10 Jahren beklage ich mich dann, dass es noch immer so wenig Schwimmmedaillen gibt.
     
  15. lavendel66

    lavendel66 Gast-Teilnehmer/in

    wird doch in österreich mittlerweile auch schon so gemacht...alle akademien etc wurden zumindest in bachelorstudiengänge umgewandelt...sei es diätologie, volksschullehrer etc.
    bezweifle trotzdem, dass man dann eine quote a la finnland, norwegen, schweden erreichen wird.
     
  16. maribah

    maribah Gast

    Mir würd erstmal reichen wenn das schulische Niveau steigt, weil Studium ist schon primär eine freiwillige Inanspruchnahme einer Leistung des Studierenden.

    Sag ich als eine die auch schon demonstriert hat, zu ihren Studentinnenzeiten.

    Also ist mir persönlich (net wichtig schon klar, aber halt meine Meinung) die Akademikerquote jetzt nicht wirklich die Nummero Uno auf der Liste abzuarbeitender Themen im Bildungsbereich. So sehr ich immer noch ein Ohr für die Studentenschaft habe.

    Ich hatte kein Stipendium -weil wie schon geschrieben- und hab auch einen anständigen Abschluss mit 1,4 im Schnitt hinbekommen. So dermaßen verschlechtert hat sich die Situation nicht. Dazu brauch ich die Grünen erstmal nicht wählen imo.



    Wenn ich aber zu den Ideen für den schulischen Bereich komme stehen die Grünen für die Ganztagsschule. Ein Modell (verschränkt) dass sich super anhört, dass sie nie und niemals nicht so durchbringen, selbst wenn sie mit Partner in Regierungsverantwortung stünden.

    Daher wähl ich mir mit den Grünen genau das, was ich bei dem Thema immer befürchte: ein nominelles Ganztagsschulmodell für ganz Österreich, ohne bauliche und freizeitpädagogische Konzepte: Kindsaufbewahrung im Schulkasernenhof von 7.00 bis 18.00.

    Tja... so schauts aus, wenn man ein zugegeben streckenweise schön formuliertes Programm auf reale Verhältnisse kleschen lässt.
     
  17. lavendel66

    lavendel66 Gast-Teilnehmer/in

    darüber wurde ein paar seiten vorher schon diskutiert, stipendiensystem ist für die katz, ich bin zu arm um mir ein studieren ohne berufliche ablenkung leisten zu können, jedoch zu reich (bzw meine eltern) um anspruch auf ein stipendium zu haben. ein leistungsstipendium bringt 1000 euro im jahr, macht das kraut auch nicht fett würd ich mal sagen, bzw ist es recht schwierig einen ausgezeichneten erfolg in mindeststudienzeit neben einem 20h job zu erbringen.
     
  18. lavendel66

    lavendel66 Gast-Teilnehmer/in

    Ja damit wäre ich auch mehr als zufrieden, und ich denk mal allen wäre geholfen wenn man das System, welches ja offensichtlich sehr bescheiden performt, ein bissal überdenkt.
     
  19. maribah

    maribah Gast

    DAS hätt ich als Studentin auch so gesagt. Und auch ich hab (mehr als 20 Stunden) nebenher bei einem Bekleidungsriesen gearbeitet.

    Mittlerweile bin ich über ein Jahrzehnt im Nachhilfebusiness gescheiter (heast ich werd alt :D) in dem ich so einigen Lernenden im zweiten Bildungsweg die Abendmaturabegleitung gemacht habe.

    Und zwar Lernende neben Vollbeschäftigung und gelegentlich noch neben Familie.

    Seither bin ich da ehrlich gesagt ein bissi dezenter geworden punkto Machbarkeit.

    Schwierig ist es, keine Frage. Mindeststudiendauer sowieso ein Witz gemessen an realen Verhältnissen z.b in einem naturwissenschaftlichen Zweig wo du einfach kein Laborplätze hast auch wenn du mit römisch I mit Sternchen aus der Prüfung rausmarschierst...

    Da müsste sowieso ganz grundlegend nachjustiert werden.
    (Ich kann z.b. die Mindeststudiendauer nicht für mich ins Feld führen. Ich hab nämlich zwei Zusatzausbildungen gemacht und eine Diplomarbeit im Rahmen eines offiziellen Forschungsauftrags machen dürfen -Zeitrahmen knapp 2,5 Jahre ... interessiert natürlich nicht einmal die berühmte Sau wenn mich wer nach der Anzahl meiner Studienjahren fragt :rolleyes:)
     
  20. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Meines Wissens noch nicht alle, aber egal. Weil was ändert sich wenn ein Abschluss völlig gleich bleibt nur nachher in einer anderen Rubrik einer Statistik geführt wird?

    Das Grundproblem bleibt doch, ob es adäquate Jobs gibt. Ich registriere nur eine Verschiebung von oben nach unten, was dazu führt, dass die "untersten" Ausbidlungsschichten komplett auf der Strecke bleiben.
    Um es weniger abstrakt zu machen ein Beispiel. Die Kaufmannschaft meiner Firma. Ausbildung: Die älteren (50) sind alle kfm. Lehrlinge gewesen, die bißchen jüngeren HASCH (45), die um die 35 HAK, darunter nur mehr FH oder WU-Absolventen. Arbeit identisch.
    Oder eben die Sekretariate. Heute nehmen wir oft FH oder WU Absolventen. Die sind froh überhaupt einen Job zu kriegen. Aber ein HASCH Absolvent tut sich natürlich heute schwer.

    Conclusio: Das derzeitige Bildungssystem produziert bereits jetzt Unmengen überqualifizierter Arbeitnehmer. Absolventen müssen oft nach Abschluss ihrer Ausbildung Jobs machen, für die eine deutlich weniger aufwendige (und somit weniger kostenintensive) Ausbildung ausreichen würde und werden voraussichtlich nie, einen ihrer Ausbildung entsprechenden Job, bekommen.
     

Diese Seite empfehlen

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden