Warum stört den Durchschnittsösterreicher das Kopftuch?

Ganz einfach, wenn es gut gibt, gibt es böse, wenn es Aberglauben gibt, gibt es Glauben. Wenn du also von Aberglaube sprichst, dann sag mir bitte an was glaubst du, denn immerhin ist ja jede Religion Aberglaube, also was ist Glaube.

 

Ich verstehe es immer noch nicht: willst du darauf hinaus, dass Frauen in unserer Kultur bis vor wenigen Jahren auch ein Kopftuch trugen?

 

doch, das geht.

Ist das jetzt ein Argument für das Kopftuch tragen?

Für mich nämlich schon: ich finde, jeder sollte die Möglichkeit haben, seinen Glauben zu zeigen. Und wenn es für mich und meinen Glauben ein Zeichen ist, nur eine Sandale zu tragen, dann sollte es auch möglich sein, dies in der Öffentlichkeit zu tun.

 

Nein, nein, ganz egal, um was es geht, ich zähle mich nicht gerne automatisch zu alle dazu. - Ehrlich.

Und wenn es in da um unsere Kultur geht, da zähle ich mich schon überhaupt nicht zu alle dazu, vor allem nicht, solange mir niemand erklären kann, wodurch sich unsere Kultur kennzeichnet.

 

Du hast aber ein einfach gestricktes Weltbild. Wie im Film. Da gibts auch die Guten und die Bösen. Zweitere erkennt man an der dunklen Kleidung, erstere gewinnen immer. Immerhin bin ich zu dir durchgedrungen, dass es keinen Unterschied zwischen "Glaube" und "Aberglaube" gibt. Es ist um nichts rationaler, an böse Hexen, schlechte Omen oder an Gott oder Allah zu glauben. G'huft wie g'hatscht.

Ich glaube an einiges, aber nichts, was man üblicherweise in Religionsgemeinschaften oder sonstigen Sekten glaubt. Ich gehöre auch keiner Nichtglaubensgemeinschaft an. Am ehesten kann man meinen Zugang zur Religion noch als atheistischen Agnostizismus umschreiben.

 

Ich muss nbnb ausnahmsweise zustimmen. Vor allem im ländlichen Bereich war es sehr verbreitet. In der (kath.) Kirche saßen die Männer auf der einen Seite, sie mussten die Kopfbedeckung abnehmen, die Frauen saßen auf der anderen Seite, sie mussten aber ihren Kopf bedecken. Frag mich jetzt aber nicht, welchen Sinn das gehabt haben soll.

 

Ich weiss schon, dass das so war: meine Großmutter hat auch immer ein Kopftuch getragen, wenn sie in die Kirche ging - und das in der Stadt.

(es steht sogar irgendwo im Korintherbrief, dass Frauen in diesem Fall das Haupt bedecken sollten)

Aber ich wollte von nur nbnb wissen, ob das das war, was sie mit ihrer obigen Aussage meinte, da ich ihren Satz immer noch nicht verstanden habe, und daher diesen Interpretationsversuch tätigte.

 

mit der römisch-katholischen kirche ist ein teil der österreichischen kultur bestenfalls seit der gegenreformation verbunden, und die ist noch nicht so rasend lange her. und soweit ich informiert bin, taufen auch andere christliche kirchen.

 

ned wieder das alte weihnachtsgschichtl wo dann die diskussion ausartet wo es darum geht, dass die christen das festl welches es schon lange zuvor gab einfach sich gekrallt haben, weil es ja so praktisch ist .

und wenn ich dafür beten muss und so tun muss als ob ich an einen gott glauben würde, dann scheiß ich auf unsere kultur. religion ist privatsache wenn du daran glauben willst nur zu, wenn du anfängst leuten vorzuwerfen den käse nicht zu glauben, dann musst du mit widerstand rechnen.

und schutzengerln und kreuzerln (außer bei kreuzerltests die im übrigen einen nicht religiösen hintergrund haben) brauch ich sowieso nicht. taufen würde ich als atheistin auch niemanden lassen.

 

was bitte ist eine nichtglaubensgemeinschaft?

 

Was ich weiß, gibts in den USA jetzt den Trend, als Gegenbewegung zur sonstigen Frömmigkeit, seinen Nichtglauben gemeinschaftlich in die Welt zu schreien.

 

das geht nicht, denn wenn wir uns es angewöhnen uns immer nur das beste rauszupicken, dann wird unsere gesellschaft bald nimma funktionieren.

mein kreuzketterl meinte, dass wenn jemand mit einem kreuzketter in die schule darf, dass auch kinder mit kopftüchern hingehen dürfen müssen.

 

richtig und weder das eine noch das andere ist ein aberglaube, denn ich respektiere alle glaubensrichtungen. und wenn jemand an hexen und so was glaubt, dann glaubt er daran!! dann ist das SEIN glaube!! und nur jemand, der einen andern glauben hat, kann für sch dann sagen, dass ist aberglaube, deswegen fand ich es ja komisch, dass du das wort aberglaube in den mund nimmst.

 

ich glaube nicht an gott, aber ich kann nicht eine religion ablehnen und mir die besten dinge rauspicken.

ich vergleich es immer damit, dass paare, die keine kinder wollen, trotzdem pension wollen, trotzdem genauso wenig steuer zahlen wollen usw. das geht auch ned.

 

Warum immer wir, man, uns, alle? Ich finde schon, dass ich mir bei vielen Dingen das beste rauspicken kann.
Und macht nicht sowieso jeder das, was für ihn (und seine Familie) am besten ist?

Und wenn ich persönlich vom christlichen Glauben gar nichts halte, aber dennoch Weihnachten und Ostern feiere, dann passt das schon - und selbst, wenn das alle machen, dann geht unsere Gesellschaft nicht den Bach herunter.

 

sicher geht das.

auch das geht - wie ja unser Steuersystem zeigt.

 

kommt darauf an. wenn ich dabei die religionsgemeinschaft ausnütze aber nichts dazu bereit bin beizutragen ist es unfair. wie zb. kirchliche hochzeit "weil es ja so schön ist", oder taufe "weil es dazugehört" obwohl man nicht daran glaubt.

steuerliche begünstigungen wie zb. kinderabsetzbetrag gibts eh nur für welche die kinder haben. aber an kinder glaubt man nicht, man hat sie oder hat sie nicht .
und im gegensatz zu religion und staat sind kinder und staat nicht getrennt.