1. Reden wir miteinander ...

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warum gibt es in Ö keinen Nummerus Clausus

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Puschel, 10 Februar 2012.

  1. LittleByLittle

    LittleByLittle Gast-Teilnehmer/in

    deine tochter hat ihr studium aber doch noch gar nicht abgeschlossen, oder?
    hast völlig recht. ich find die auswahl anhand EINER punktuellen leistung auch eine höchst fragwürdige methode, um über die gesamte zukunft eines menschen zu entscheiden.

    ich red auch nicht von einer EU-weiten lösung. mir gehts ganz konkret um österreich. derzeit muss man mit jedem neuen wissenschaftsminister fürchten muss, dass der sich fürs nächste semester eine neue schikane ausdenkt, um den angehenden studenten das leben schwer zu machen.

    eh. und machst du es nicht genauso, indem du den EMS ablehnst? ;)
     
  2. Minerva

    Minerva Gast-Teilnehmer/in

    Zusammengefasst: wir schicken euch unsere Blöden und holen uns dafür eure Cleveren :D
     
  3. spacedakini3

    VIP: :Silber

    Und dann, wer mag denn wirklich von einem "immer überall Einserschüler" Arzt/Psychologen behandelt werden? Der seine ganze Studienzeit nur mit ebensolchen verbracht hat?
    Kann der/die wirklich verstehen, was in Leuten vorgeht, die durchhängen, Chaos produzieren und nie was weiterbringen und wegen Problemen immer irgenwie hängenbleiben?

    Klar gibts auch Einserschüler, die das können und recht entspannt sehen..aber notwendigesKriterium ist das sicher nicht.
     
  4. Sino

    Sino Gast-Teilnehmer/in

    Natürlich hinkt der Vergleich in zweifacher Hinsicht, aufgrund der unterschiedlichen Einwohnerzahl und wegen des restriktiven NC, den nur ein Bruchteil der Österreicher überhaupt erfüllt, aber es bietet sich eben an, zuerst jenes Land in Betracht zu ziehen, wo auch in der Muttersprache unterrichtet wird. Es ist logisch, dass jeder Bewerber alle seine Möglichkeiten ausschöpft und das finde ich auch ok so. Die Franzosen pilgern in Scharen nach Belgien, um dort einen Studienplatz zu ergattern...wenns die Möglichkeit gibt, warum nicht?
    Deutschsprachige Studienbewerber mit schlechteren Noten oder verpatztem EMS und finanziell gut gestellten Eltern gehen oft nach Budapest, dort wird auf Deutsch unterrichtet und wer mehr bezahlt, bekommt den Platz. Wers billiger mag und dafür gut Englisch kann, geht nach Georgien.

    @Minerva: So seh ich das auch. Bei euch sind auch die Studienbedingungen besser. Die Berliner bilden weniger Studenten aus, dafür wird oft in Kleingruppen unterrichtet und "bedside-teaching" hat einen hohen Stellenwert.
     
  5. Sino

    Sino Gast-Teilnehmer/in

    Sie ist im dritten Semester und hat bisher lauter gute Noten. Die Rektorin hat bei der Immatrikulationsfeier erwähnt, dass von den 320 Anfängern ca. 300 das Studium auch abschließen werden, also rausgeprüft wird nicht mehr.
    Antwort siehe unten
    Grad in Medizin ist das Aufnahmeverfahren schon seit Jahren unverändert. Aber über Zugangsbeschränkungen für die WU wird zum Beispiel immer wieder diskutiert. Es ist halt ein Krampf: Wir sollen sparen, also dürfen wir eigentlich nicht mehr Leute aufnehmen, als Kapazitäten vorhanden sind. Der fairste Weg, allen Studenten am Anfang des Studiums die Gelegenheit zu geben, zu zeigen, was sie draufhaben, ist leider recht teuer. "Ungerechte" Einzelschicksale gibts auch immer. Vor 25 Jahren wars halt der gemeine Prüfer, der einen beim 4.Antritt fliegen hat lassen, jetzt sinds die bösen Zugangsbeschränkungen.
    Kannst du gern so interpretieren, wenns dich freut, ich mag ihn wirklich nicht. Meine Tochter hat ja in Österreich auch einen Platz gekriegt, nur halt erst Anfang Oktober statt Anfang August, und in Innsbruck statt in Wien. Aber sie hätte jedenfalls auch in Österreich Medizin studieren können. Mein wichtigstes Gegenargument hast du weiter oben eh schon erwähnt, das mit der punktuellen Leistung. Einer von Großtochters Schulkollegen, der in Wien und München eine Zusage hatte und nun aus finanziellen Gründen (Hotel Mama) in Wien studiert, sieht das übrigens genauso.
     
  6. Floh04

    Floh04 Gast-Teilnehmer/in

    ich muss da nochmals was schreiben: ich hatte in all meinen jahreszeugnissen (+maturazeugnis) einen notendurchschnitt von 1,0.
    das heißt: ich bin liebendgerne in die schule gegangen, hatte quasi keine fehlstunden; hab die pubertät übersprungen und war wissbegierig, aufnahmefähig und konzentriert während der unterrichtszeit.
    nachmittags hab ich definitiv NICHT gelernt.
    es reichte im unterricht zuzuhören und die zugfahrt mit vokabellernen (etc) zu verbringen (40 min. eine strecke).

    was zur folge hatte: ich war schwer begeistert von gaaanz vielen bereichen: geschichte, deutsch, mathematik, physik, italienisch, geometrie, biologie.
    es war für mich sooo hart zu wissen, welchem bereich ich für meine berufliche zukunft wählen werde.
    ich bin ein jahr nur rumgeschwommen an der uni in graz. von einer vorlesung in die nächste, wusste nicht wohin mit mir.
    erst nach einem jahr hab ich mich für mein jetziges studium entschlossen.

    und da hamma den nächsten salat: ich hab dann direkt mein kind bekommen u meine große fähigkeit: gehörtes abzuspeichern u wiedergeben zu können - kann ich vergessen.

    ich habe NICHT gelernt zu lernen u werd das wohl auch niemals können (weil mir der ehrgeiz dazu fehlt). dh, ich habe sämtliche übungen gut abgelegt (anwesenheitspflicht), etliche vorlesungen hab ich auch hinter mich gebracht, aber bei den größeren brocken, wo vieles nur aus skripten zu erlernen ist, da häng ich. ich mag das nichteinmal durchlesen. :eek:


    ups, das ist jetzt lang geworden: was ich eigentlich nur sagen wollte: diejenigen, die in der schulzeit um ihren zweier (dreier, einser...) gekämpft haben, die gelernt haben zu lernen; die sind die allerbesten studenten. :wave:
     
  7. Sino

    Sino Gast-Teilnehmer/in

    Floh, was willst du damit sagen? Weils bei dir so war, ist es bei allen anderen auch so? Dein derzeitiges Problem klingt für mich nach mangelnder Motivation. Ohne Motivation versagt der intelligenteste Schüler. Die deutsche Entscheidung, die Noten zum wichtigsten Auswahlkriterium zu machen, war sicher keine willkürliche. Warum braucht ein österreichischer Volksschüler gute Noten, um ins Gymnasium zu kommen? Auch Schwachsinn?

    Ich kenne einige ehemalige Einserschüler und alle konnten sich gleich für ein Studium entscheiden und studieren jetzt sehr erfolgreich. In Großtochters ehemaliger Klasse sind es die durchschnittlichen und unterdurchschnittlichen Schüler, die jetzt Probleme bei der weiteren Orientierung und wenig Motivation zum Durchhalten haben oder an ihren schlechten Lernmethoden scheitern.
     
  8. :goodpost:

    wir wurden mittlerweile schon ein paar mal gefragt, was wir wollen, was unsere 2 monate alte tochter (!) mal werden soll. ob sie eh mal studieren soll und so. ich sag dann gern drauf "wir sind da altmodisch, sie darf werden, was sie will. hauptsache, sie is glücklich" :zaub:
     
  9. LittleByLittle

    LittleByLittle Gast-Teilnehmer/in

    so, jetzt noch mal, weil offensichtlich nicht wirklich verstanden wurde worum es mir ging:

    erstens bedeutet das nicht, dass irgendjemand, der in mathe schlecht war sein studium abbrechen müsste oder irgendwas nicht studieren könnte oder sollte. es bedeutet, dass es einen statistischen zusammenhang zwischen schulnoten und studienabschluss gibt: wer in der schule bessere noten hatte, wird mit größerer wahrscheinlichkeit sein studium abschließen. es sagt natürlich nichts über einzelpersonen aus.

    zweitens ist das kein klischee, sondern mir wurde das auf der uni so gesagt. das heißt es gibt natürlich studien drüber. allerdings hab ich jetzt

    drittens, weil ich ja keinen blödsinn verzapfen will, nochmal versucht, die quelle zu meiner aussage zu finden. das konnte ich leider nicht. allerdings bin ich dabei über eine studie gestolpert aus der hervorgeht, dass folgende kriterien (rangereiht) die brauchbarsten sind, um einen studienabschluss vorherzusagen: 1) individualisiertes(!) aufnahmeverfahren 2) notendurchschnitt (vor allem in D, weil da offenbar die noten der letzten beiden schuljahre miteinfließen und somit die leistung über einen längeren zeitraum beurteilt wird) und 3) von den einzelnoten am ehesten die mathematiknote, die allerdings etwas stärkere voraussagekraft für naturwissenschaftliche und technische fächer hat, als für geisteswissenschaftliche (was ja eigentlich, wie ihr alle bemerkt habt, auch augenscheinlich ist).

    ich schätze also, ich hab damals in der vorlesung nicht gscheid aufgepasst. asche auf mein haupt.
     
  10. DerStefan

    DerStefan Gast-Teilnehmer/in

    Stimmt - ich hatte im Maturazeignis einen Schnitt von 3.0 - auf der Uni dann (1.2) und hab es mit quasi fertigem 2. Abschnitt und fehlenden Grundlagenfächern (wen interessiert BWL... pfff), weil die mir zu fad waren, abgebrochen.
    Und im Gegensatz zu meinen braven Studienkollegen, die alle fertig studiert haben, hab ich einen Job, wo mir mein Studium von Nutzen war.
    Die anderen verkaufen Strom, Gewand in Übergrößen oder sind Künstler.

    :D :D :D
     
  11. Floh04

    Floh04 Gast-Teilnehmer/in

    ich bezog mich auf folgenden satz:

    jemand, der lauter sehr gut hat, hat noch lange nicht bewiesen, dass er lernen kann.
    mehr wollte ich mit meiner antwort nicht zum ausdruck bringen. :) :wave:
     
  12. mcw

    mcw Gast

    wow, das ist ja heftig. :eek:
    aber deine antwort ist dafür echt genial. :)
     
  13. Sino

    Sino Gast-Teilnehmer/in

    Ok, bewiesen nicht, du bist der lebendige Gegenbeweis, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er es kann, ist trotzdem wesentlich größer.
    Im Übrigen muss man sich auf der Uni sowieso an andere Lernmethoden gewöhnen. Jemand, der schon in der Schule, wo alles vorgekaut worden ist, nur mit Mühe mitgekommen ist, wird bei größeren Stoffmengen, die dann auch noch selbständig zu erarbeiten sind, eher scheitern.
     
  14. gaffatape

    gaffatape Gast

    derjenige, der dieses fach gerne studiert, hat die größten chancen es (mit guten noten) abzuschließen

    gute noten und durchhalten kommen durch motivation und die ist bei einem pubertierendem, der die schule halt macht weil er sie machen muss, definitiv nicht vergleichbar mit der motivation eines erwachsenen, der das macht was er machen möchte
     
  15. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in

    ich bin enorm froh, dass meine eltern mir auch schon vor vielen jahren diesbezüglich nichts "vorgesetzt" haben. mein bruder und ich konnten lernen und/oder studieren was wir wollten. nicht ein einziges mal haben meine eltern in dieser richtung einen vorschlag gemacht.

    und so werde ich es auch mit meinen kindern handhaben.:)
     
  16. meine geschwister und ich hatten diese möglichkeit leider nicht. es is mir daher extrem wichtig, die interessen und leidenschaften meiner tochter ernst zu nehmen, sofern sie etwas damit beruflich machen möchte.
     
  17. PiQuadrat

    PiQuadrat Gast

    Mit meinem Maturazeugnis hätte ich in D wohl nicht alles studieren dürfen. In Geschichte, Latein und Pilosophie nur einen 3er... Dafür war ich in Biologie, Chemie und Mathe eine der Besten. Und DAS sind die Fächer, die ich für mein Studium brauche. Also welchen Sinn würde es machen, wenn man mich mit schlechten Geschichte-Noten kein naturwissenschaftliches Studium absolvieren ließe? Jetzt bin ich eine der Besten...
    Den NC finde ich das denkbar schlechteste System. Da sind Aufnahmeprüfungen, in denen das Wissen, das für das jeweilige Studium relevant ist abgeprüft wird, sehr viel besser (wenn auch nicht optimal).
     
  18. PiQuadrat

    PiQuadrat Gast

    War bei mir ebenso. Nur in eine HTL durfte ich nicht, da die einzige, die halbwegs in der Nähe und auch Leistbar gewesen wäre, zu dieser Zeit keine Mädchen aufgenommen hat...
     
  19. Sino

    Sino Gast-Teilnehmer/in

    Hättest du vermutlich schon können. In D kann man ungeliebte Fächer abwählen. Ich kenne mich zwar nicht detailliert aus, Hauptfächer vermutlich nicht, aber Geschichte und Philosophie hättest du sicher abwählen dürfen und dafür in deinen Lieblingsfächern einen Leistungskurs besuchen, wofür es dann extra Punkte gibt. Man kann also den Notendurchschnitt schon ein bisschen steuern.
     
  20. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Ob das mit den Leistungskursen so hinhaut?

    Grundsätzlich hatten wir auch die Wahl, hieß vertiefendes Wahlpflichtfach, in dem musste maturiert werden (wer zwei hatte, konnte eines zur Matura wählen). Wir waren ein sehr starker Jahrgang, vier Klassen (sonst nur drei) - aber viele kamen nicht zustande. Latein hätte es zB nie im Leben gegeben, Mathe wollten auch einige machen - natürlich waren es auch viel zu wenige.
    Effektiv hatte man dann bei den Hauptfächern erst nur die Wahl zwischen Englisch, Französisch und Italienisch.
    Physik, Chemie und Co. gab es mangels Interessenten auch nicht.

    LG,
    Glueckskatze
     

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