1. Reden wir miteinander ...

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warum gibt es in Ö keinen Nummerus Clausus

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Puschel, 10 Februar 2012.

  1. gaffatape

    gaffatape Gast

    was aber mit einer aufnahmsprüfung sinnvoller gelöst wäre als mit einem nc

    das maturazeugnis kannst du nimma ändern und es gibt viele, die erst nach der matura draufkommen was sie eigentlich machen wollen und dass gute noten vielleicht doch nicht so unwichtig sind
    eine aufnahmsprüfung kann man wiederholen und kann (wenn man dann eben wirklich weiß, dass man das machen möchte) gezielt darauf hinlernen
     
  2. lo-la

    lo-la Gast-Teilnehmer/in

    Ich hätte mit NC auch nicht meinen Studienplatz gekriegt und in Folge wohl nicht meinen Job, den ich sehr liebe.

    NC halte ich für absolut die schlechteste Lösung, da schulische Noten sehr wenig aussagen und viel zu wenig konkret sind, Zugangsbeschränkungen ja, aber individiduelle, ausgeklügelte Zugangstests.
     
  3. Funkyfinki

    Funkyfinki Gast

    Möglich. Man sollte ja auch nicht rein nach dem Notendurchschnitt gehen, den kann man ja auch durchmischen: X Prozent mit guten Durchschnit, Y Prozent mit mittelmäßigen Durchschnitt und Z Prozent mit mäßigen Durchschnitt. Ist klar, dass der Notendurchschnitt nichts über die Fähigkeiten an sich aussagt.
    Ich hab auch schon einige sagen hören, sie wären durchaus bereit, Studiengebühren zu zahlen (das System muss ja auch erhalten werden), ich persönlich versteh diese riesen Aufruhr nicht so ganz. Man nimmt Leistungen in Anspruch. Im Gegenzug dafür, sollte es auch ordentliche Stipendien geben, die es auch finanziell wenig betuchten ermöglicht zu studieren.
     
  4. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in

    Das ist dann das nächste Problem....:(

    Ich bin ja nach wie vor der Meinung, sie sollte beim Bund studieren auch wenn die Auflagen scheiße sind.
     
  5. Berthold

    Berthold Gast

    Bin ganz bei dir, ich hab auch nicht für den NC gesprochen, sondern für Zugangsbeschränkungen irgendeiner Art (ob Aufnahms- oder KO-Prüfungen oder sonstwelche). Aber mit der SPÖ, den Grünen und der ÖH ist da ja nicht zu reden.
     
  6. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in

    wie lange musss sie sich denn da verpflichten?
     
  7. laverne

    laverne Gast-Teilnehmer/in

    hab ich vor kurzem gefunden und es passt grad so schoen.

    [YOUTUBE]xzTXKmUks34[/YOUTUBE]
     
  8. Rosenkrantz

    Rosenkrantz pensionist mit begeisterung

    als ich in der vierten klass vs war, mußte man unabhängig vom guten notenschnitt auch noch eine aufnahmsprüfung fürs gymnasium machen. aus meiner klasse (30 schüler) haben nur zwei den zugang zum gym geschafft. da war nicht nur die uni elität, sondern schon das gymnasium. der zugang zur htl bzw. hak nach der hauptschule war genauso schwierig.

    diejenigen, denen der knopf später aufging blieb nur der zweite bildungsweg.
     
  9. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in

    Das ist das Problem. 16 Jahre mit der Option überall hin zu müssen- auch in Krisengebiete.
    Sie würde allerdings im Studium bezahlt werden und müsste nicht auf dem letzten Cent rumrutschen.
     
  10. Puschel

    Puschel Gast-Teilnehmer/in

    Hier bekommen die Eltern eine von den Lehrern ausgesprochene Empfehlung.
    Viele Eltern wollen aber ihre Kinder auf Biegen und Brechen auf ein Gym. schicken, auch wenn die Empfehlung für die Gemeinschaftsschule ( Real/ Hauptschule) ist.

    Ich finde das Wahnsinn, denn nach einem Realschulabschluss kann das Kind immer noch weiter auf´s Gym gehen oder so wie Miri auf dem zweiten Bildungsweg
     
  11. Sino

    Sino Gast-Teilnehmer/in

    Großtochter war ja vor 2 Jahren von dieser Problematik betroffen: Sie wollte eigentlich in Wien Humanmedizin studieren, die billigste Lösung, weil sie weiter daheim gewohnt hätte. Auch ihr Freundeskreis war ihr wichtig und war in Wien. Ok, also zum EMS angetreten, wobei sie durch den allerletzten Maturatermin nicht viel Zeit zur Vorbereitung hatte. EMS zuerst knapp nicht geschafft, erst im Nachrückverfahren hätte sie in Innsbruck einen Platz bekommen. Sicherheitshalber hat sie sich auch in Deutschland beworben, Notendurchschnitt 1,0... auf der Wunschuni (Charité Berlin) hat man ihr damit den roten Teppich ausgerollt. Aufgrund des moderneren Curriculums war ihr Berlin lieber als Innsbruck, außerdem hatte sie diese Zusage früher.

    Nach 3 Semestern kann ich mir nun schon ein Urteil erlauben: Die Maturanoten hat man ihr sicher nicht nachgeschmissen, heute ist sie diejenige, die den Kollegen alles erklärt. Den EMS hätte sie sicher auch auf Anhieb bestanden, wenn nicht der Termin und die privaten Umstände (gerade vom Freund verlassen) so ungünstig gewesen wären. Ich finde es fairer, die Aufnahme nicht von der Leistung eines einzigen Tages abhängig zu machen - wie das eben beim EMS der Fall ist, sondern von den Leistungen von mindestens 2 Jahren (Bei Hochschulstart in Deutschland konnte man die Zeugnisse der letzten 2 Jahre einreichen, Großtochter hat allein mit den 8.Klasse+Maturanoten Rang 29 von 300 erreicht). Ich glaube, gerade beim Medizinstudium muss man ungeheure Mengen an Stoff auf Hochdruck lernen können. Jemand, der schon in der Schule bewiesen hat, dass er das kann, wird das Studium eher schaffen.

    Und zur Frage, obs bei uns soviele Unis gibt: In fast allen Studiengängen wird bei uns in den ersten Semestern rausgeprüft...fair, weil jeder eine Chance hat, aber teuer. Auf der Charité gibt man das Geld lieber für die Leute aus, die die Ausbildung bis zum Schluss durchziehen (das sind mehr als 90% der Studienanfänger).
     
  12. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Ich finde das System des Rausprüfens ganz und gar nicht fair. Damit kann man enorm viel Zeit vertun (die einem dann bei der Familienbeihilfe und anderen Unterstützungen fehlt)
    Da wüsste ich lieber: ich muss mich in der Schule anstrengen, um einen möglichst guten Notenschnitt zu bekommen bzw. ich bereite mich gezielt auf eine Aufnahmeprüfung vor. Dafür schaffe ich das Studium dann in der vorgesehenen Mindestzeit.

    Es ist halt kein System perfekt. Am besten wäre wohl eine Mischung: ein bestimmter Prozentsatz an Studienplätzen wird nach Maturanoten vergeben, ein weiterer nach Auswahlgesprächen,...

    Und es wäre auch überlegenswert, dass besonders gute Studenten weniger/keine Studiengebühren zahlen. Irgendwie fehlt der Leistungsaspekt überhaupt im ö. Bildungswesen. :rolleyes:

    LG,
    Glueckskatze
     
  13. Sino

    Sino Gast-Teilnehmer/in

    Beim französischen Medizinstudium läufts nur so ab: alle dürfen anfangen, nach 1 Jahr werden 85% rausgeprüft, die dürfens wieder 1 Jahr später noch einmal probieren.
    Und wenn du es nicht schaffst, ist es unfair. Die wenigsten gestehen sich dann ein, dass sie zu faul oder zu blöd sind, sondern die Auswahlkriterien sind scheiße und man selbst ist ein Opfer des ungerechten Systems.
    das gibts in Deutschland: 20% der Plätze sind Abiturbestenquote (Notendurchschnitt 1,0-1,2...je nach Bundesland http://www.hochschulstart.de/index.php?id=3213), 20% Wartezeitquote (bedeutet für Medizin, dass du unabhängig von den Maturanoten nach derzeit 6jähriger (!!!) Wartezeit dein Studium beginnen kannst, aber inzwischen in Deutschland nix anderes studieren darfst http://www.hochschulstart.de/index.php?id=3208), 60% nach Kriterien der einzelnen Unis (üblicherweise eine Kombination aus Noten, bereits absolvierten Ausbildungen im medizinischen Bereich, TMS-Test und Auswahlgesprächen). Restplätze gibts im Losverfahren (so wahrscheinlich wie ein Lottogewinn), einklagen kann man sich auch (wenn der Anwalt beweisen kann, dass an dieser Uni noch Ausbildungskapazitäten vorhanden sind, auch unwahrscheinlich). In der Praxis bedeutet dieses Vergabesystem, dass momentan nur Leute mit einem Notendurchschnitt um die 1,5 eine Chance haben, ihr Studium sofort zu beginnen, alle, die schlechter sind, warten 6 Jahre oder versuchen es im Ausland.
     
  14. mcw

    mcw Gast

    Bei den überlaufenden Studienrichtungen gibt es schon Aufnahmeprüfungen, wo stark ausgesiebt wird. Im Gegenzug hat man aber bei anderen Studienrichtungen keinerlei Probleme in Bezug auf einen zu regen Zustrom und darum ist die pauschale Einfürhung eines NC abzulehnen und auch sinnlos.

    Tatsache ist die: durch Aufnahme- und knock-out Prüfungen wird schon jetzt ein System geschaffen, wo nicht mehr jede/r studieren kann was dem eigenen Interesse entspricht. Prinzipiell wäre eine Abwägung nach mehren Gesichtspunkten DIE einzig richtige Lösung des Dilemmas, niemand braucht massenhaft BWL- oder Jus-Absolventen, die Zukunftsmusik spielt woanders.:)
     
  15. leelee

    leelee Gast

    Beim Jusstudium wird so rigoros rausgeprüft, dass sich die die durchhalten dann im 2. Abschnitt im Paradies wähnen. Also vor einer Juristenschwemme muss sich niemand fürchten. ;)
     
  16. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Erst mal muss die Zentralmatura her, dann könnte man auch bei uns einen NC andenken. Aber viel wichtiger für eine niedrigere Drop-out-Rate an den Unis und für einen größeren Studienerfolg wäre, dass man die SchülerInnen schon viel früher daraufhin schult, ihre Interessen und Begabungen zu erkennen. Dazu bräuchte man mal ein Schulsystem, das nicht, ganz besonders in der AHS, darauf aus ist, typisch österreichische Mittelmäßigkeit und Perspektivenlosigkeit zu erzielen, sondern spätestens in der Oberstufe darauf bedacht ist, individuelle Talente und Interessen zu fördern.

    Wenn jemand mit 18 GAR KEINE Ahnung davon hat, wozu er/sie begabt und woran er/sie interessiert ist - wenn man mit 18 für nichts brennt, dann finde ich das traurig und kann es mir nur darüber erklären, dass diesem Menschen die Begeisterungsfähigkeit und die Individualität aberzogen wurde (was in unserem Schulsystem auch de facto sehr konsequent gemacht wird; aber auch die Elternhäuser spielen da gerne mit). Das Resultat ist, dass der/die besagte 18-Jährige dann halt "irgendwas" studiert: BWL, Jus, evtl. Medizin, ohne jede Begeisterung und ohne jeden echten Einsatz.
     
  17. mcw

    mcw Gast

    Naja, jährlich 700 Absolventen ist durchaus eine beachtliche Zahl (besonders im Vergleich zur durchschnittlichen Absolventenzahl von vielen anderen Studienrichtungen :D) und wenn nun in Zeiten des Aufnahmestopps etliche staatliche Stellen wegfallen, dann wird es noch enger, als es jetzt schon ist. Es gibt bei allem ja nicht nur die sehr guten bis guten Absolventen, sondern auch das Segment des unteren Mittelmaßes für die es wenig bis gar keinen Bedarf gibt und wenn das 30% sind, dann reicht das auch aus.

    Ich kenne jedenfalls einige mit Jus-Abschluss, die in eher unterdurchschnittlichen Jobs (gemessen an den Vorstellungen) gelandet sind und könnten sie nochmal von vorne beginnen, ein anderes Studium beginnen würden.

    Vor dem Bereich der Life Sciences und den technischen Studienrichtungen schrecken viele zurück, jedoch findet man gerade dort ein optimales Verhältnis in punkto Zahl der Studenten/freie Kontigente bei Praktika/Zahl der betreuenden Professoren/Assistenten und gehört mit einem Master of Science, oder einem fertigen Doktoratsstudium zur Elite und wird mit fabelhafter Entlohnung rechnen können, wenn man gewillt ist, den entsprechenden Einsatz zu bringen. Wobei man ehrlicherweise noch eines anfügen muss: egal was man studiert hat, wenn man nicht bereit ist, mindestens 60 - 70 h pro Woche zu arbeiten, wirst du kaum im Feld der SpitzenverdienerInnen landen.
     
  18. leelee

    leelee Gast

    Ich hab aber arge Zweifel, ob jemand, der sich für Jus, BWL oder was Ähnliches entscheidet, viel Freude an einem technischen Studium hätte. Ich denk schon, dass sich der Großteil vorher überlegt hat, wo die persönlichen Neigungen liegen. Und da liegen nun mal Welten dazwischen.
     
  19. mcw

    mcw Gast

    Meiner bescheidenen Erfahrung nach fallen gerade Entscheidungen für sogenannte Massenstudienrichtungen oft aus einer gewissen Ahnungs- und Orientierungslosigkeit heraus und zwar durchaus auch in Bezug auf vorhandene Fähigkeiten und Interessen.

    Darum wäre es gut, wenn bei Kindern und Jugendlichen das Hauptaugenmerk auf die Wahrnehmung und Entfaltung von tatsächlich vohrandenen Potentialen gelegt wird, oder wie ich gerne sage: lieber ein glücklicher Tischler, als ein unglücklicher BWL-Absolvent, der spätestens mit 40 bemerkt, dass er zwanzig Jahre im falschen Leben verbracht und einfach irgendwas gemacht hat, was ihm im schlimmsten Fall andere empfohlen/nahe gelegt haben.
     
  20. Voland

    Voland Gast-Teilnehmer/in

    Soweit ich weiß, wurde die Universität in den 1970ern in Österreich "geöffnet" mit der Idee der damals roten Regierung, Bildung sollte für jeden zugänglich sein (oder war es schon gegen 1968, weiß nicht mehr, würde aber Sinn ergeben :)). Bildung sollte eben kostenlos sein und unabhängig von der finanziellen Lage der Familie für jeden, der will und kann, da sein. An sich ein sehr schöner Gedanke...

    In der Praxis der letzten Jahrzehnte ist es aber so, dass Österreich Unmengen an Akademikern geradezu massenhaft produziert, einige Studiengänge eben völlig überfüllt sind. Im Moment haben einige Studienrichtungen eine Art "Aufnahmeprüfung" (Kunstfächer etc. hatte das allerdings immer, Musikstudieren konnte noch nie jeder :))...

    In meinem Fach haben wir nicht die Massen und recht schnell, meist schon im zweiten Semester ist klar, wer durchhalten kann und will, somit finde ich konkret für uns eine Einführung von NC nicht unbedingt sinnvoll.
     

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