1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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Wann kommt jetzt die Kindergartenpflicht ab Geburt

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Q, 2 Juli 2011.

  1. fst

    fst Gast-Teilnehmer/in

    Wenn ein Elternteil deutschsprachig ist, gelten die Kinder eh nicht als Fremdsprachler, oder?
    Meine Kinder müssen zum Gluck nicht die Sprachen innerhalb eines Jahres mühsam erlernen sondern haben es von Anfang in der Umgebung gehört, aber nachdem weder ich noch mein Mann Deutsch als Muttersprache sprechen, wäre es mMn grundverkehrt, wenn wir es mit den Kindern sprechen würden.
    Wir sprechen je unsere Muttersprache mit den Kindern und Deutsch müssen sie von der Umgebung lernen. Deswegen ist für sie die deutschsprachige "Fremd"betreuung durchaus sehr wichtig und ich finde ehrlich gesagt deswegen Hort auch wichtig - obwohl mir dazu noch die Erfahrung fehlt.
    Wenn ich aber von meiner Freundin höre, dass es so viele rein fremdsprachige Klassen gibt (und die Kinder sind davor schon in KG gegangen bloß auch unter laute Fremdsprachler), denke ich hier muss man auch ansetzen. Eigentlich darf es gar nicht sein, dass Kinder die hier geboren sind (und wo kein echter Ausnahemgrund vorliegt) noch lange in der Schule tatsächlich Probleme mit der Landessprache haben.
     
  2. LiviaS

    LiviaS Gast

    Meine Rede, seit das Thema in dem Thread aufgekommen ist. ;)
     
  3. LiviaS

    LiviaS Gast

    fst, darf ich dich was fragen?

    Deinem Schreibstil nach beherrscht du die deutsche Sprache aber fließend - wieso denkst du, dass sie in dem Fall trotzdem grundverkehrt für die Kinder ist?
    Oder ist das einfach Absicht, weil ihr eben auch wollte, dass eure Kinder eure jeweilige Muttersprache fließend erlernen?

    Und noch eine Frage: ihr hab ja augenscheinlich beide eine andere Muttersprache. Wie kommuniziert ihr miteinander?
     
  4. fst

    fst Gast-Teilnehmer/in

    Natürlich darfst Du. :)

    Auf Deutsch mache ich Fremdsprachler-Fehler und durch mein Akzent spreche ich vieles nicht richtig aus. Mein Mann hat zwar eine bessere Aussprache (allerdings auch weit vom Perfekt), beherrscht die Grammatik aber weniger gut (dafür spricht er drei andere Sprachen besser). Wir wollen den Kindern unser Deutsch nicht beibringen.

    Zweitens, wie Du sagst, sollten die Kinder unsere Muttersprachen lernen.

    Nachdem er meine Muttersprache (Englisch) absolut fließend beherrscht, und ich eher der Familiensprachdödel bin und seine (Arabisch) nicht kann, sprechen wir untereinander Englisch. Aber auch wenn wir alle zusammen sind redet er Arabisch mit den Kindern.
    Zuhause sprechen die Kinder fast immer Englisch miteinander. Arabisch kommt schon mal vor. Deutsch ziemlich selten als eine Art Drehbuchsprache, bspw. die Große gibt dem Kleinen Anweisungen wie er Jemanden darstellen muss "And now you say 'Ich kann sie nicht finden"'. Aber wenn sie wirklich frei spielen auf Englisch.
    Wenn sie mit deutschsprachigen Kinder sind, sprechen beide auch miteinander Deutsch.
    Wir haben aber das Gluck, dass sie ganz ohne unser Zutun genug Kontakt zu Deutsch-Natives haben, bspw. in der Kindergruppe.
     
  5. LiviaS

    LiviaS Gast

    Danke, hat mich echt interessiert. Also, das finde ich echt großartig. :)
     
  6. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Wenn ein Elternteil nich Deutsch als Muttersprache hat gilt das Kind als nicht deutscher Muttersprache. Die Annahme ist wohl das zu Hause nicht Deutsch gesprochen wird.

    Eine Freundin von mir hat einen Vater aus Afrika, die Österreichisch-Afrikanische Mutter hat sich knapp nach der Geburt getrennt, sie ist in Österreich aufgewachsen und spricht nur Deutsch (und die Sprachen die sie in der Schule gelernt hat)

    Sie galt immer als nicht deutscher Muttersprache
     
  7. Pippi101

    Pippi101 Gast-Teilnehmer/in

    Und welche Muttersprache hat sie dann?
     
  8. fst

    fst Gast-Teilnehmer/in

    Naja, die Schule machen das, weil sie eine (kleine) Förderung bekommen für Nicht-Deutschmuttersprachler.

    Allerdings sehe ich persönlich ein bedeutender Unterschied zwischen bspw. der Konstellation: Umgebungssprache = Deutsch; Deutschmuttersprachler Elternteil spricht Deutsch mit den Kindern; Fremdsprachlerelternteil spricht seine Sprache mit den Kindern und bspw. unserer Konstellation: Umgebungssprache = Deutsch; beide Elternteile sprechen jeweils die eigene nicht-Deutsch Muttersprachler mit den Kindern. Dieser Unterschied gilt für mich selbst wenn die Eltern im ersten Fall vielleicht untereinander die Fremdsprache verwenden.
    Kinder mit hier mit einem deutschsprachigen Elternteil der mit ihnen Deutsch redet leben werden zwar mindestens tlw. in der Schule als Nicht-Deutschmuttersprachler angegeben (wegen der zusätzlichen Sprache bzw. in Wirklichkeit wegen der Förderung) aber sind mindestens in meinen Augen nicht Fremdsprachler, weil sie wohl kaum Deutsch als Fremdsprache lernen und sprechen.
    (Ausnahme wäre natürlich wenn der hierlebende deutschmuttersprachliche Elternteil nie Deutsch mit ihnen reden würde, kommt schätze ich sehr selten vor).
     
  9. Schaf76

    Schaf76 Gast-Teilnehmer/in

    mein sohn ist dreisprachig, mit einer 4. sprache (englisch) ist er regelmäßig konfrontiert. dennoch spricht er deutsch weit über dem entsprechenden altersniveau und zählt als deutscher muttersprachler. als was denn sonst?
    was den muttersprachlichen unterricht in der schule angeht, dürfen den auch kinder besuchen, die auch deutsch als muttersprache haben.
     
  10. fst

    fst Gast-Teilnehmer/in

    Ja genau, weil sie auch diese Muttersprache haben (auch wenn in manchen Fällen sie vielleicht andere Sprachen genau so gut oder gar besser sprechen).
    Meine Kinder sind auch dreisprachig und werden oft mit einer vierten konfrontiert. Ich würde mich auch wundern wenn sie nicht in Arabischmutterspracheunterricht gehen dürften, weil sie eben Englischmuttersprachlich sind.
    Mir wäre es bspw. wichtig, wenn mein Kind irgendwo kleine schulische Sprachprobleme hätte, dass man dran denkt es ist zumindest "Erwachsenendeutsch" weniger ausgesetzt als andere, weil kein Elternteil mit ihm Deutsch spricht. Bzw. können wir ihm seine Deutsch-Hausaufgabe nicht zusätzlich zuhause erklären, weil wir vielleicht selber es nicht können (wird hoffentlich nicht schon in der ersten Klasse der Fall sein!). So könnte man evtl. gezielter helfen.

    Für mich ist das alles noch Theorie denn sie gehen noch nicht in die Schule. Ich denke Sprache wird evtl. auf ein anderes Niveau gefordert in der Schule als davor. So in der Kindergruppe fallen meine sicher nicht auf als Fremdsprachler und ich weiß nicht wirklich, wie ich sie in dieser Hinsicht einstufen sollte.
    Allerdings lernten sie Deutsch schon anders als die ersten zwei Sprachen. Englisch und Arabisch fingen ganz klassisch an mit einzelnen Wörtern und dann Zwei-Wort-Sätze etc. Tochter hat nie gemischt, Sohn schon eher aber nicht ständig. Deutsch hat sie gelernt indem sie ständig den anderen Kindern nachgeplappert hat, sie ist es schon eher als Fremdsprache angegangen, aber sie war erst 2J, deswegen weiß ich nicht, ob es sozusagen als Fremdsprache bleibt.
    Wenn sie was schreibt, dann mischt sie oft die deutsche und englische Rechtschreibsysteme unabhängig davon in welcher Sprache sie sich versucht: bspw. Catse oder AE LUIF UI.
    Sohn hat auch zuerst Eng und Arabisch gesprochen und deutlich später Deutsch.

    Wahrscheinlich ist es einfach wichtig dort anzusetzen, wo eben ein Kind Schwierigkeiten hat und zwar unabhängig davon welcher oder wie vieler Muttersprachen es hat.
     
  11. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Da die Eltern nicht Deutsch als Muttersprache hatten galt sie als "nicht Deutscher Muttersprache"
    Die Statistik fragt nicht was sie nun wirklich spricht.

    Die Schlagzeile 40% Ausländer / 40% Kinder ohne Deutsche Muttersprache heißt ja nicht das 40% nicht deutsch sprechen.
     
  12. samelijon

    samelijon Gast-Teilnehmer/in

    Hallo
    Ich denk mir daß diese Einmischung des Staates in die Erziehung das eigentliche Problem ist - Eltern die ihre Kinder fördern und bewußt erziehen können nichts dafür daß es schwarze Schafe gibt - und ich mag zum Beispiel nicht daß meinen Kindern Werte mitgegben werden die ich nicht gut heiße -
    Ich denke wenn jedes Kind 1-2x jährlich zu einer KIA - Kontrolle würde die vielleicht länger als 5 min dauert könnte man auch die Entwicklung des Kindes kontrollieren und bei Defiziten eingreifen und fördern - ansonsten sollte jeder frei wählen ob und wie jeder sein Kind fremdbetreuen lassen will
    Meine Kinder haben alle einen Kiga besucht - aber besonders bei unseren Jüngern haben wir bewußt einen Kiga ausgesucht.
    Früher bei unser großen waren noch anders Strukturen - wir haben am Land gewohnt und es gab kaum
    fremdsprachige Kinder - von 4 Gruppen war nur eine ganztages Gruppe - Mamas waren meist noch zu hause oder nur halbtags arbeiten - diese Kinder sind jetzt 29 28 23 und 20 damals gab beteutend weniger verhaltensauffälle Kinder - Meine Freundin ist Sonderpädagogin und sie sagt daß früher unter 25 Kindern 1-2 Kinder aufällig waren heute gibt es Kindergartengruppen wo von 25 Kindern mehr als die Hälfte auffällig sind :(
    Ich hab es im letzten KIGA Jahr erlebt daß die Pädagogin belehrte wie wichtig nicht ist und es ja sein Pflichtjahr ... weil mein Sohn in den ersten Wochen nach der Geburt der Zwillinge lieber zu hause war als im KIGA - mit meiner Antwort hat sie aber nicht gerechnet - ich mußte ihr leider sagen daß Geschwister bekommen sicher für ein Kind fördender ist als das x-te Vorschulblatt zu machen oder daß 99 Mandala auszumalen :mad: .
    Nach diesem Gespräch hatte ich für den rest des Jahres Ruhe und ich bin froh daß er jetzt in die Schule kommt - tut zwar unserm Börserl weh - aber in die VS in unserer Gemeinde NEIN DANKE
    am besten bis 16:00 - da werden sie ja sooo toll gefördert - kommen mit hingschmierter HÜ heim dafür habens aber DVD schaun dürfen - eh was bildendes - oder haben am PC "geübt" und das in dere 1+2 VS -
    ja ich out mich gleich mein Kind kommt in die Waldorfschule :D
     
  13. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Auffällige Kinder werden immer mehr - ja weil Kinder immer weniger Freiräume haben, soziale Kontakte immer weniger werden, und weniger Erleben können und dürfen.

    Indoorspielplätze, Geburtstagsfeiern bei Großketten, ..
    Kinder dürfen nicht mehr "dreckig" werden, entdecken und basteln gibts nur mehr im Internet und lt. kika, ..

    Kinder gehören unter Kinder und Kinder gehören raus in die Natur.
     
  14. muell23

    muell23 Gast


    Wenn dich der Kindergarten daran hindert, dein Kind individuell zu fördern, machst DU was falsch. Aber es liegt definitiv nicht am Kindergarten.

    und man kann auch ein Sommerkind in die Vorschule schicken, auch in Wien. Dazu benötigt man nur eine Gesprächsbasis mit der Frau Direktor und eine Schule mit Vorschulklasse.
     
  15. muell23

    muell23 Gast

    Wie stellst du dir vor lernen Kinder eine Sprache. Sicherlich nicht mit Hilfe von Vokabel und ähnlichen.

    Kinder spielen miteinander, bringen sich die Worte bei, die sie gerade brauchen, singen und erlernen so zusätzliche Worte. Sie erarbeiten sich die Sprache nach und nach.

    Selbstverständlich kann eine Kindergartenpädagogin einem Kind, dass sie nicht versteht, da nicht die gleiche Sprache, innerhalb kürzester Zeit die Grundbegriffe beibringen. Das lernens schließlich in der Schule - das Fach heißt Interkulturelle Kompetenzen und wird von der 1. bis zur 3 Klasse unterrichtet.
     
  16. jesuslovingmom

    jesuslovingmom Gast-Teilnehmer/in

    so, ich kann mich nicht mehr an alle 15 seiten erinnern, ist ja schon ein zeital her dass sie geschrieben wurden aber etwas beschäftigt mich seit das 2. kigapflichtjahr thematisiert wurde:
    1. was soll es bringen wenn das eine jahr schon scheinbar zuwenig ist, wie wäre es wenn man mal ein bissi am system arbeitet? (ich hab einige jahre erfahrung im kiga hinter mir und ja: kinder können in einem jahr sehr gut deutsch lernen!)
    und 2. ich stimme artemis hier zu:
    ich hab in meiner ehemaligen kigagruppe den kids sogar erlaubt in ihrer muttersprache zu kommunizieren, weil ich es für ihre emotionale+kognitive entwicklung wichtig find (absprachen treffen, gemeinsam planen, rollenspiele,...), aber es waren immer nur einige wenige kinder einer muttersprache, d.h. mit den anderen+mit uns erwachsenen mussten sie deutsch sprechen und so lernten sie es sehr schnell.
    nur: in meiner gegend gibt es mind 3 kigas (und ich kenn noch mind 2 ein bissi weiter weg und weiß von einigen in wien), da haben die kinder kaum chance auf deutschsprachige kinder / erwachsene zu treffen - die laufen dann unter "international", "islamisch" oder "bilingual deutsch-türkisch" - leider ist ja nur ein deutschkurs pflicht, im alltag haben die kinder viel zu wenig deutsch. selbst die schilder sind teilw. in fehlerhaftem deutsch geschrieben, (weniger) lustige geschichte, vor nicht allzulanger zeit einer kollegin passiert: arabischer vater meldet das kind an und fragt ob es eh deutsch lernen wird, im islam. kiga hat es türkisch gelernt :(

    meiner meinung nach sollte man nicht alle kinder zum besuch des kigas verpflichten sondern für jedes kind individuell einen plan entwickeln - zunächst eine überprüfung, dann ev. eine verpflichtung; außerdem regelmäßige kontrollen der fortschritte (um früh gegensteuern zu können) und verpflichtung aller genehmigten kigas zu deutschsprachigem personal (gerne bilingual, aber zumindest einer/gruppe muss ausschließlich deutsch sprechen) - und nein ich hab nix gegen islam./arab./türk. kigas, ich wär genauso dagegen wenn der kiga ausschließlich spanisch oder englisch oder italienisch oder sonst was wär. und prinzipiell bin ich - unabhängig von der sprache/kultur - dagegen wenn sich eine gruppe abkapselt und ihre eigenen kigas hat, in denen die kids dann nur mit kindern ihres eigenen herkunftslandes kontakt haben, genauso wie ich gegen einen kiga nur für deutschsprachige kinder wär. wenn integration gelingen soll dann müssen mmn alle kinder die möglichkeit haben, kinder anderer nationen kennenzulernen und mit ihnen zusammenzuleben
     

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