Wahlergebnis 2013

Was hat die FPÖ hier für ein Konzept? Habe in ihrem Parteiprogramm nichts darüber gelesen (und ich habe es durchgelesen).

 

Da bin ich mir nicht so sicher.
Wer den rechtsnationalen Hintergrund toleriert, dem ist solches Gedankengut in jedem Fall nicht unsympathisch genug und das sollte es sein. Immerhin waren da so Plakate wie "daham statt Islam" und "Heimatliebe statt Marokkaner-Diebe". Das, sowie die Mitgliedschaft diverser FPÖ-Granden bei Burschenschaften, genügt mir persönlich, um den Wählenden KEINEN Persilschein der ihnen Unschuld bescheinigt auszustellen. Und da ich durch meine beiden Neffen schon mit einigen sehr unterschiedlichen Jugendlichen politische Diskussionen führen dürfte, muß ich dich leider grundsätzlich nochmals ernüchtern: ein nicht unbeträchtlicher Teil von ihnen ist durchaus in der Ideologie rechts anzusiedeln, besonders jene, die über keine prächtige Schulbildung und dementsprechend bescheidene Zukunftsperspektiven verfügen (und da gibt es leider zu viele, da immer mehr Jugendliche über notwendige Grundkennntisse nicht mehr im ausreichenden Umfang verfügen, um attraktiv für den Arbeitsmarkt zu sein). Das ist wieder mal der Beweis dafür, dass die Verdummung radikale Tendenzen schürt und der dumpfe Geist, der sich nicht artikulieren kann, gerne ein Sprachrohr für sich sucht, das möglichst simple Lösungen anbietet, egal wie absurd sie für andere anmuten mögen.
Und ja, ich siedle den Prozentsatz bei den 16-35jährigen, die in diese Kategorie fallen, keineswegs bei 2-3 sondern eher bei 12-15 an und die restlichen Stimmen sind bunt gemischte Motivationen, u.a. auch jene, die in Wirklichkeit eh eine große Koalition wollen und hoffen, diese möge sich bei einem hohen Prozentsatz der Blauen entsprechend "bessern", was jedoch die größtmögliche Naivität darstellt, denn tatsächlich ebnet man hier nur den Weg für eine rechtskonservative Regierung, die sich erfahrungsgemäß weder um soziale Anliegen kümmert, noch Mißstände beseitigt oder gar die Wohnungen erschwinglicher macht. Aber manche werden eben aus Erfahrung nicht klug, das zeigt die Geschichte mehrmals.

 

Niemand wird aus Erfahrung klug.
Die Geschichte wiederholt sich. Immer wieder.

 

Ja, so ködert der Herr Strache...
Er will allen geben, er will helfen, unter ihm wirds allen finanziell viel besser gehen - ich frag mich nur wirklich, wo er das Geld dafür hernehmen will...

 

Wiederholen weniger.
Aber sie reimt sich.

 

Das Wahlergebnis hat mich eigentlich nicht sehr überrascht. Nur dass die Blauen in der Steiermark soviel dazugewonnen hatten, damit hätte ich nicht gerechnet. Hab das mit den Gemeindezusammenlegungen auch nicht so richtig verfolgt gehabt. Ich bin froh, dass jetzt die ganzen behindernden Plakatständer weggeräumt werden und wir ein bisserl frei haben von untergriffigen Diskussionen aus der Politik.
Heuer empfand ich Werbung durch/mit Politikerbashing, Gerüchtestreuen und Mobbing als besonders tief. Liegt wohl daran, die meisten Parteien das web2 entdeckt haben und natürlich schamlos für ihre Sache ausgenützt.

 

.. mehr hab ich ned zu sagen

 

Kreisky und Figl rotieren im Grab.
Eventuell andere auch.
--------------------------------------------------------

Mittlerweile brauchts echte Fachleute: Grasser? Strasser? Scheuch?

 

Bitte, dein Vertrauen in allen Ehren, aber was sind die konkreten Vorschläge der FPÖ? Oder sollen ihr einfach ml abwarten, nach dem Motto "denen wird schon was einfallen"?

 

Auch heute gäbs Politiker mit Hirn und Herz.....
Die schaffen es aber nicht nach oben. Rhetorisch gute Negativauslese macht das Rennen (sorry, nur IMHO)

Vor 2000 Jahren: Panem et Circenses

 

Detail am Rande: in den an die Mariahilferstrasse angrenzenden Bezirke haben die Grünen die Mehrheit, außer im 6., aber dort haben sie auch ein hohes Wahlergebnis. Wozu also die Aufregung um die Fußgängerzone?

 

Aufregen ist easy. Jeder kann das. (Da wären wir wieder bei der Negativauslese!)

 

so wie ich das gelesen habe, wollen sie ihre Einsparung hauptsächlich durch die Ausgrenzung von Ausländern von den Sozialleistungen bewirken. Straffällige Ausländer sollen ihre Strafe im Ausland absitzen, Schwarzarbeiterausländer sollen ausgewiesen werden. Ausländer, die nicht mehr ins Arbeitslosenversicherungssystem fallen auch. Ausländer, die "nur hier sind, um unser Gesundheitssystem auszunutzen" können das nur mehr, wenn sie in eine Art Spezialausländerversicherung gezahlt haben. Ausländerkinder, die nicht Deutsch können, dürfen nicht in die Schule gehen etc.
Generell wird davon ausgegangen, dass das Hauptproblem Österreichs die vielen Ausländer sind und dass es allen besser geht, wenn man die, die nicht arbeiten und Geld verdienen ausweist. Dann haben die Inländer mehr Jobs und weniger Konkurrenz. An dem Grundtenor hat sich seit dem Haider nichts geändert - man spricht es halt nicht mehr aus, aber die "ordentliche Beschäftigungspolitik" dieser unsäglichen Zeit geistert offensichtlich in vielen österreichischen Köpfen rum, leider

 

So, einmal übers Wahlergebnis geschlafen und ich muss sagen, es fühlt sich nicht besser an, ganz im Gegenteil. Ich habe wie üblich mit mir gerungen, ob ich den Grünen meine Stimme geben soll oder nicht. Auf dem Weg zu unserer Physiotherapeutin wurde vor kurzem eine Straße zur Einbahn gemacht, inklusive Schrägparkplätzen und Fahrradspur. Zwischenzeitlich wurde diese Einbahn schon wieder umgedreht, womit alle Markierungen und Beschilderungen wieder umgeändert werden mussten. Der Physiotherapeutin kam auf dem - nunmehr extrem komplizierten - Weg in ihre Praxis an diesem Tag auf einer anderen Straße einer Fahrradfahrerin entgegen und es war so eng, dass sowohl sie mit ihrem Auto als auch die Fahrradfahrerin stehen bleiben mussten und beide nicht recht wussten, was sie machen sollten. Das ganze Verkehrskonzept in diesem Grätzl würde einem Studenten ein diskussionsloses "Nicht genügend" einbringen.

Und genau das ärgert mich an den Grünen, wenn sie ideologisch verbrämt an solche Sachen herangehen. Wenn ich mir allerdings anschaue, welche Maßstäbe andere bei ihrer Stimmabgabe anlegen, bin ich wiederum froh, den Grünen doch meine Stimme gegeben zu haben. Die Grünen haben sich beim Thema Korruption um so vieles weniger die Finger schmutzig gemacht als die anderen, dass angesichts der Ereignisse der jüngeren Vergangenheit im Umkehrschluss schon ein ziemlich guter Grund vorliegen muss, sie nicht zu wählen.

Und wie jemand die Blauen wählen kann - diese Blauen, denen wir die unfähigsten, unverschämtesten und korruptesten Unschuldsvermutungsvorsichhertrager zu verdanken haben, macht mich völlig fassungslos. Diese Blauen, von denen niemand behaupten kann, er/sie wüsste nicht, wessen Geistes Kind sie sind. Diese Blauen, von denen sogar am von mir aus gesehen anderen Ende des ideologischen Spektrums Beheimatete sagen, sie wären intellektuell (ohnehin nie die Paradedisziplin der Blauen) so ausgedünnt wie noch nie.

Wenn ich mir denke, dass mit dem Ausscheiden des BZÖ knapp 4 Prozent und mit dem baldigen Ende des Teams Stronach weitere gut 5 Prozent beim nächsten Mal zur Verteilung anstehen.....

 

Und? Was nun?

 

nix. same schas as vorher.