1. Reden wir miteinander ...

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Unser Unvermögen zu leben...

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Alex3, 15 Juni 2011.

  1. Fencheltee

    Fencheltee Gast

    dein wort in häuslbauers ohr ;)

    ich versteh dieses efh-hysterie - die ja nun schon sehr lange andauert - überhaupt nicht. unseres (daumendrück, dass es wirklich klappt) steht im dreierverbund, hat einen tollen innenhof, gartentürln zu beiden Nachbarn hin, windgeschützt, einfach perfekt. Und noch dazu am Stadtrand von Wien, zentral aber trotzdem mitten im Grünen mit Dorfcharakter.

    Ich bin ja ohnehin der Meinung, dass an der sozialen Isolierung, unter der viele Menschen leiden, die Wohnsituation nicht unbeteiligt ist. Abgrenzung, Ausgrenzung der Umwelt, Abschottung - wie soll man so glücklich sein?
     
  2. Q

    Q Gast

    Gegen solche Konstruktionen spricht - nach Häsulbauers Meinung - der Wiederverkaufswert. Wer würde schon ein Objekt kaufen, das in so eine Kommune eingebunden ist? Und zu welchem Preis? Sowas geht praktisch nur im Bekannten- und Verwandtenkreis ...
     
  3. Wenn ich das richtig verstehe, geht es ja um die ate Frage "Haben oder Sein". Also, nicht per se um die Wohnkultur, die ist ja nur Aufhänger, sondern um die (Sehn)sucht nach Anerkennung, die man im Aussen vergeblich sucht.

    Wenn man Doppelgarage, bis zur Decke gefliest etc. nur für sich macht, zufrieden damit ist, auch wenn es nie irgendjemand anderer sieht und an-erkennt und man einfach glücklich ist, weil man sich jedesmal darüber freut, wenn man die Ästhetik sieht, das Gefühl von Harmonie spürt, man sich in seinem zuhause wohl fühlt, ist es doch ein "Seinsding" oder?

    Erst in dem Moment, wo die Baukultur Mittel zum Zweck (der Anerkennung) wird, kippt die Balance und man arbeitet viel zu viel für etwas, dass einem nicht die gewünschte Befriedigung verschafft.
     
  4. loreley

    loreley Gast-Teilnehmer/in

    bitte was genau ist die efh-hysterie?

    wenn du das auf mein post bezogen hast - ich merk (leider) nix davon dass sich die breite einstellung zum freistehenden efh grundlegend geaendert haett.

    und man muss bitte unterscheiden zwischen efh als "nutzungseinheit fuer eine familie mit eigenem eingang und eigenem freiraum" und freistehendem efh als "villa en miniature um das ich rundherumgehen koennen muss, und da der nachbar nur 6m entfernt ist brauchts die thujenhecke rundherum".
     
  5. Alex3

    VIP: :Silber

    @spiraltribe

    Du siehst das schon richtig, nur, lässt sich die Menge jener, die ehrlich zu sich selbst sind, überhaupt in Zahlen fassen?

    Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr Wünsche, Vermögen und Bedarf bei Häuslbauern auseinanderklaffen können.

    Im Grunde wäre es ja einfach, ist es aber in den seltensten Fällen.
     
  6. ellela

    ellela Gast

    Vor vielen, vielen, vielen Jahren spielte ich einmal die Sims. Da konnte man für seine Sims ein Haus gestalten so groß und toll wie man nur wollte. Ich tob mich natürlich aus und mach das toll designte riesige Haus für meine Sims.
    Und was passiert? Mein Sims verhungert am Weg zum Kühlschrank weil der in der riesen Wohnung so weit weg war. :eek:

    Spätestes seit damals habe ich keinerlei Ambitionen auf ein großes Haus.

    Und wenn ich mir anschaue was für tolle Villen es in vielen Regionen Italiens, Griechenlands und Spaniens gibt, dann zweifle ich ganz stark dass es in den Urlaubsländern wirklich so anders ist.
     
  7. Gerade das eh so einfache ist meist schwer zu leben. Vor allem, weil man so ein Riesenprojekt ja oftmals noch in jungen Jahren beginnt, wo noch nicht allzu viele Seifenblasen geplatzt sind und man der Karotte "glückliches Leben" noch nachjappelt. Nach einigen größeren Ent-täuschungen im Leben beginnt man doch, wenn etwas zu schön ist, zu Fragen, wo der Haken ist....

    Aber mich hätte es auch fast mit dem Haus gefangen, obwohl es mir weder als Statusobjekt noch als "schöner Leben" vorschwebte. Aber ich dachte, unser Großer würde dann vielleicht lieber draussen sein, wenn der Garten direkt vor der Tür ist. Wenn ich aber realistisch hinschau, so kann der den idyllischsten und weitläufigsten Garten vor sich haben (ich wähne mich bei Oma immer im Paradies, es ist wirklich eine wunderbare Mischung) und er geht lieber ins Haus Bücher lesen.... Also, ganz sicherlich kein Vorwurf, wenn jemand versucht, seinen Traum zu verwirklichen
     
  8. Berthold

    Berthold Gast

    Ich glaube nicht, dass man ein "Ideal" aus einem anderen Kultur-, Klima- und sozial/finanziellen Kreis einfach 1:1 auf uns umlegen kann. Weil:
    1. sagt niemand, dass dort in ihrer Wohnsituation wirklich alle damit so glücklich sind, wie es eventuell scheinen mag.
    Und 2., selbst wenn sie so happy damit wären, muss es bei uns noch lange nicht so sein. Ich z.B. brauche unbedingt Privatsphäre - wir leben in einem großen Haus mit vielen Parteien, und wenn mal wir oder eine Nachbarin in Stiegenhaus nicht ganz komplett angezogen sind, ist es ok. Aber ich würd sie nicht in meiner Wohnung haben wollen. Eine andere Familie hat die (Schwieger-)Mutter, deren Mutter und deren Mutter im selben Haus. Ist sicher praktisch, wenn man wen zum Babysitten braucht. Aber auch die haben ihre eigenen Wohnungen, und das ist sicher gut so! Und was ich auch brauche, das ist Platz, der nicht von vornherein gewidmet ist. Im Zwischenflur kann ich mal Wäschekörbe hinstellen, die nicht sofort weg müssen etc.

    Ich brauche nicht gleich ein komplettes Haus, wir haben uns bewusst dagegen entschieden (weil die Finanzierung uns eh zuviel an Lebensqualität kosten würde). Aber Kommune mit Minimalplatz für jeden Einzelnen muss deswegen auch nicht gleich sein.
     

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