1. Reden wir miteinander ...

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...und in Afrika sterben Kinder

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Danny, 24 Juli 2011.

  1. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Der Unterschied ist, dass der Tod in Afrika "Teil des Systems" ist und jeder, der hier schreibt ein Gewinner dieses Systems ist. Nicht dazugehören zu wollen, ist wie "wasch mich, aber mach mich nicht nass"

    Der Anschlag in Oslo ist jedoch (noch?) nicht "Teil des Systems" und deshalb gibt es Schock, Bestürzung und Entsetzen darüber.
     
  2. LolaLila

    LolaLila Gast-Teilnehmer/in

    wir sind zwar Teil eines kapitalorientierten, ausbeuterischen Systems, aber profitieren nicht wie skrupellose Lebensmittelspekulanten von strukturellem Hungerkrieg in Drittländern.

    Ich habe zwar Ziegler gelesen, kann mich auch nur schwer in die komplexe Börsenmaterie hineindenken-verstehe die Zusammenhänge auch nicht wirklich, aber eins hab ich begriffen- "Gewinner" sind wir keinesfalls.

    Gewinner sind skrupellose Banker, Konzerne wie Nestle (...) und Investoren von ethisch fragwürdigen Projekten.


    Mich bestürzt Afrikas Not zutiefst. Und ich muss gestehen, dass ich das Leid dieser Kinder, gezielt aus meinem Alltagsbewusstsein ausblende, sonst würd ich wirklich verrückt werden.

    Aber wieder taucht die dringliche Kernfrage auf- was kann man noch tun, ausser Spenden, Nestleprodukte meiden, evtl Patenschaften eingehen, Brunnenbauprojekte fördern, sich empören, traurig sein (...)?

    Ich glaube nämlich, dass diese Ohnmacht und Hilflosigkeit auch dazu führt, dass sich viele innerlich abgrenzen, abstumpfen und vom Leiden der afrikanischen Kinder nicht mehr berührt werden.

    Wir brauchen neue Ideen und Lösungen. Was kann man praktisch tun?
     
  3. atreya

    atreya Gast-Teilnehmer/in

    Das wird gar nicht so einfach http://www.nestle.de/MARKEN/Pages/default.aspx und die paar Marken, die übrigbleiben gehören zu anderen bösen Firmen wie Procter & Gamble. Im normalen Supermarkt bleibt da kaum was übrig.
     
  4. no-mercy

    no-mercy Fulgurator


    Ich gehe jetzt bewusst nicht in die komplexen Strukturen der Finanzwirtschaft, aber "Gewinner" heisst nicht nur auf Rohstoffe spekulieren und damit Geld zu machen, dass die nächsten 50 Generationen es nicht ausgeben können.
    Mit Gewinner meinte ich, dass WIR, wie wir hier alle schreiben, deshalb AUCH die Gewinner und Profiteure des Systems sind, weil wir im Verhältnis zu unserem Anteil an der Weltbevölkerung ein Vielfaches an Ressourcen verbrauchen, ein Vielfaches an Kapital zur Verfügung haben und ein Vielfaches an Lebensstandard haben.
    Nur ein Beispiel, auf das ich anspiele: Würden alle Menschen auf dieser Welt wirklich auf dem selben Niveau leben, hätte keiner fliessendes Trinkwasser zu Hause, sondern alle einen Brunnen ca. 500-1000 Meter entfernt.
    Unser Lebensstandard alleine ist schon das Zeichen, dass wir Profiteure des Systems sind. Wir sind in allen Bereichen über dem Durchschnitt.

    Ideen und Lösungen werden auf Grund der Begrenztheit der vorhandenen Ressourcen immer nur auf zwei Wege hinführen: Nivellierung indem man den bisherigen Gewinnern sehr viel wegnimmt, weil derzeit sind alle Menschen weit weg vom Durchschnittsniveau (auf beiden Seiten der Skala) oder massive Reduktion der Weltbevölkerung. Beides keine netten Szenarien.
     
  5. Fragezeichen

    Fragezeichen Gast-Teilnehmer/in

    :boes:

    Du bist auch Gewinner des Systems...dein Lebensstandard ist eine Folge der Marktwirtschaft und des von dir verachteten kapitalistischen Systems/Globalisierung.
     
  6. argo

    argo Gast-Teilnehmer/in

    gefühlsduselige Hirnwixerei, die nichts ändert, außer eingen mehr an "gefällt mir"
     
  7. LolaLila

    LolaLila Gast-Teilnehmer/in

    Ich glaub den reichsten 1%, gehören 40% des weltweiten Gesamtvermögens, 10%der Weltbevölkerung besitzt 85% des Gesamtvermögens, während 50% gerade mal 1% besitzt!!!!:boes: sorry, aber das ist ausser krank nur noch abgefuckt:mad:

    natürlich bedeutet es für uns eine radikale Umstellung und Reduktion zugunsten eines vertretbaren, ökologischen Fußabdrucks. Dies ist realistisch und notwendig, gerade in Hinblick darauf, dass unsere nachfolgenden Generationen auch noch halbwegs menschenwürdig leben sollen.

    Es ist entsetzlich, dass Fleisch so derart billig zu haben ist, dass man sich täglich den Bauch vollfressen kann.
    Es ist entsetzlich, dass wir Tonnen von Lebensmitteln wegwerfen und mit Trinkwasser unsere Fäkalien in den Kanal befördern.

    Im Grunde ist alles Gewohnheit. Kein fliessendes Wasser zu haben ist hart, aber man kann damit umgehen lernen.

    Ich hab fast ein halbes Jahr auf einer Alm gelebt, auf der es weder Strom, noch Warmwasser gab.
    Man arrangiert sich recht gut und es hat auch eine ganz besondere Qualität, wenn ich erst ein Feuer machen muss, um kochen zu können, oder mich körperlich betätige, um mich zu wärmen- ganz zu Schweigen von der eigenen Herstellung von Nahrungsmittel;)

    man wird in reizreduzierter Umgebung, bescheidener und auch dankbarer;
    ich glaub, es würde unserer Gesellschaft nachhaltig mehr nutzen als schaden, wenn man sich darüber bewusst wird, dass nicht alles selbstverständlich und auf knopfdruck erhältlich ist.
     
  8. LolaLila

    LolaLila Gast-Teilnehmer/in

    speziell für dich:

    [nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=QWubhXBpRlQ"]‪Hans Söllner - Oba alle samma Wixxa‬‏ - YouTube[/nomedia]

    :D;)
     
  9. LolaLila

    LolaLila Gast-Teilnehmer/in

    ja!
    Natürlich

    z.B.; aber leicht ist es nicht. Ich schau mir die Produkte ganz genau an und von Nestle kommt nix in meine Küche.

    aber alles kann ich auch nicht bio kaufen und es könnte natürlich sein, dass man durch das Ausweichen auf andere Marken, vom Regen in die Traufe kommt.:rolleyes:

    sch....:mad:
     
  10. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in

    obsi triffts wie immer! wir alle profitieren. egal ob es die pcs sind, welchewir haben, das gute pappi, udgl.

    was man tun könnte? wir niemanden schmecken. eigentlich würde faire entlohnung reichen. aber dadurch würde alles teurer werden. natürlich könnten alle mehr verdienen, die firmen weniger. utopisch ist da wohl ein hilfsausdruck ;)
     
  11. leelee

    leelee Gast

    Dann geh doch mit gutem Beispiel voran, wirf den PC aus dem Fenster und zieh auf die Alm ohne Strom und fliessendes Wasser. Aber nein, aus dem gemütlichen Wohnzimmer läßt sich ja viel lustiger Sprüche klopfen, vor allem wenn man Zugang zum www hat. :D

    Heuchlerisch nenn ich das. Und ich gebe gerne zu, nicht auf Strom und fliessendes Wasser verzichten zu wollen, weil ich mir halt selbst immer noch am nächsten bin.
     
  12. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Dir ist schon klar, dass du zu den 10% gehörst, die 85% besitzen?


    Mag sein, dass es Gewohnheit ist. Aber hier kommt bei vielen die Heuchelei von wegen, sie wollen ja eh verzichten usw....
    Ich habe nicht vor meinen Lebensstandard zu reduzieren und ich werde auch alles tun, dass meine Nachkommen ihren Lebenstandard nicht reduzieren müssen.
    Der Unterschied ist nur, dass ich es offen ausspreche, was sich ca. 99% der Menschen denken.
     
  13. LolaLila

    LolaLila Gast-Teilnehmer/in

    es sind schon viele "utopische" Ideen verwirklicht worden;

    z.B. Auroville, Siebenlinden... http://youtu.be/BsKq08gUf04
     
  14. LolaLila

    LolaLila Gast-Teilnehmer/in

    du, ich geh in sehr vielen Dingen mit gutem Beispiel voran;)

    und wenn es dich befriedigt (weil du auf allen anderen Ebenen möglicherweise ein wenig unterv*g*l* bist:D), Leuten Heuchelei zu unterstellen, weil sie den eigenen gesellschaftlichen Lebensstil kritisch unter die Lupe nehmen (was ja nicht bedeutet, dass man sich selbst aus der Kritik ausnimmt) und sich Fragen stellen, wie wir ethisch vertretbar leben können.... tja dann lass ich dir den Ooooo.... Effekt:love: (hoffe du kommst lang und gut:cool:)


    tja- ich bin da einfach flexibler und muss nicht unbedingt an materiellen Dingen festhalten; meine Erfahrung ist auch die, dass mich weniger Gepäck, insgesamt zufriedener macht;

    ich brauch kein Auto, keine Luxuswohnung, keine Markenkleider oder gar Pelzmäntel, keine hundert Schuhe, keine Mikrowelle, keinen Fernseher (Ohne Computer wär für mich sehr entbehrungsreich- aber auch das würde gehen, wenn es sein müsste) ich komm mit einfacher Haushaltsausstattung klar und finde Holzöfen zum Heizen super; ich muss auch nicht täglich Fleisch haben- zwei Mal im Monat ein Fisch und einmal im Monat Henderl reicht vollkommen;....)
    je einfacher, umso wohler fühl ich mich. (das bedeutet aber nicht, dass ich mit Existenzängsten klar kommen würde. Es geht ja um einen eingeschränkten Lebensstil oder?)kann mir aber vorstellen, dass dieser Gedanke manchen Menschen Angst macht.
     
  15. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Diese Analyse ist falsch. Technischer (und auch sozialer) Fortschritt versetzt die Menschheit sehr wohl in die Lage, den gesamten Wohlstand zu vermehren (womit dieser nicht konstant ist).

    Bezüglich Beschränktheit der Ressourcen: Die Gesamtenergie des Universums ist nahe (oder gleich) null, trotzdem gibt es Unmengen baryonischer Materie darin...es ist also gar nicht so wenig da von dem ganzen Zeugs, und zukünftigen Fortschritt sind wir alle gar nicht zu erahnen imstande. Der Egoismusmode ("ich bin Profiteur des Systems, den anderen geht´s schlecht, weil´s mir gut geht, und ich geb´ganz sicher nichts her") sollte also lieber abgestellt werden.;)
     
  16. moncherie

    moncherie Gast

    frage: wenn man gerne bescheiden lebt, ist es dann eine gute tat? oder ist es "moralisch" gleichviel wert wie jemand, der auf gewissen luxus nicht verzichten möchte?

    oder anders-
    hilft es erst, wenn es weh tut? heißt gutes tun automatisch verzicht?

    reden ist gut, spenden ist besser.
     
  17. leelee

    leelee Gast

    Deine unzulänglichen Rückschlüsse auf mein Leben lassen dich jetzt aussehen wie eine Ekelhyäne, nur so zur Info. Und deine angebliche Kritik am gesellschaftlichen Lebensstil macht's auch nicht glaubwürdiger. Dein Urlaub auf der Alm hat nichts mit täglichem Leben zu tun, also tu doch bitte nicht so abgehoben, als wärst du aus reiner Nächstenliebe bereit, auf Selbstverständliches zu verzichten, während du im gemütlichen Wohnzimmer am PC sitzt.
     
  18. LolaLila

    LolaLila Gast-Teilnehmer/in

    ich lebe aus rein egoistischen Gründen bescheiden.
    Es tut einfach gut, mit relativ wenig, gut auszukommen.
    und es fühlt sich auch gut an zu Geben.
    Es bereitet Freude.
    Ist also auch weit entfernt von wahrem Altruismus- schliesslich hab ich was davon:)

    also mir persönlich tuts (momentan)nicht weh, würde also deshalb schlussfolgern, dass jemand, dem Luxus sehr viel wert ist, aber aus einem menschlichen Gefühl der Nächstenliebe und trotz seines Wehgefühls verzichtet,- einen größeren Akt vollbringt, als meine Wenigkeit.
     
  19. moncherie

    moncherie Gast

    aber ganz keck jetzt- was hat das dann in diesem thread verloren?;)
    ist ja schön für dich, dass du so basic lebst.....und in afrika sterben kinder. spenden hilft! 37 euro und man investiert in 150 packungen nahrhafte erdnusspaste.
     
  20. LolaLila

    LolaLila Gast-Teilnehmer/in

    Der Oooo doch nicht so gut gewesen?:hug:


    wer spricht eigentlich vom Urlaub auf der Alm?

    glaubst du, ich kann mir über einen so langen Zeitraum einen derartigen "Luxus" leisten?:cool:


    :)

    inwiefern habe ich Rückschlüsse auf dein Leben gezogen gnääää Frau:confused:
    (der Vorwurf, gerade in Hinblick auf deine eigenen Zuschreibungen und Unterstellungen ist ja geradezu lächerlich)

    eine sinnvolle Diskussion war bisher noch nie mit dir möglich.

    Deine Hassprojektion ist mir zwar nicht gänzlich verständlich, ist aber ok- schliesslich ists und bleibts dein Karma;)

    Ausserdem wirst schon eine bestimmte Befriedigung daraus ziehen und ich gönn dir deine Oooos und Aaaaaas...:)
     

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