Umstellung zum Vegetarier - Praxis gar nicht so einfach

das sollte dich aber eigentlich nicht stören. ich ernähre mich auch vorwiegend vegetarisch, kaufe wurst/fleisch aber trotzdem für meinen lg, denn er möchte nicht aufs fleisch verzichten und das aktzeptiere ich. ich bin schon zufrieden wenn er ab und zu mein vegetarisches essen lobt, aber solange er sich selbst nicht 100% umstellen will dränge ich ihn auch nicht dazu. das gleiche gilt bei den kindern. sie essen eh wenig fleisch, aber wenn sie mal selbst lust drauf haben dann verwehre ich es ihnen nicht.

dass ich vorwiegend fleischlos esse liegt aber nicht daran dass mir die tiere so am herzen liegen, sondern ich mache es aus gesundheitlichen gründen. ich bin der meinung das vegetarisches essen gesünder ist.

falafel mit sesamdip, dazu gurken-tomaten-salat

 

retrospektiv betrachet muss ich sagen: ich weiß nicht, ob ich nochmal vegetarierin werden würde, jetzt graust mir allerdings vor fleisch und insofern habe ich keine wahl als dabei zu bleiben.

für meinen körper hat es sich als suboptimal herausgestellt, das mag daran liegen, dass ich wohl nicht die beste nahrungsverwerterin, zusätzlich kaffeetrinkerin und sehr sportlich bin (kaffee vermindert die resorption von eisen, erhöht die ausscheidung von magnesium und calcium, bei viel sport hat man zusätzlich noch erhöhten magnesium+calcium-bedarf). ich hatte lange zeit eisenmangel, danach vitamin b12-mangel, derzeit vitamin d mangel und muss täglich mindestens zwei tabletten magnesium/calcium zu mir nehmen, da ich sonst muskelkrämpfe bekomme und dies alles trotz ausgewogener ernährung und inzwischen nur mehr einer tasse kaffee am tag.

mein persönliches fazit: viele haben mangelzustände und bemerken es gar nicht, all die leute, die dauerschlapp, müde und schnell erschöpft sind und sich vegetarisch/vegan ernähren, möchte ich hiermit auffordern, diverse werte in ihrem blut checken zu lassen.
ich bin nach 20 jahren vegetarismus jedenfalls ein bißchen ernüchtert, aber was soll's, die letzten zwanzig bis vierzig jahre werde ich auch noch überstehen.

 

mach die sauce mal mit roten linsen

 

wir essen hauptsächlich vegetarisch/ vegan..irgendwie schmecken uns die meisten milchprodukte auch nicht mehr...aber hin und wieder essen wir auch fleisch, dieses kaufen wir von einem bauernhof, wo wir wissen wie was wann wo...kein tiertransport usw. wildfleisch beziehen wir direkt vom jäger, welcher auch alles selber macht!
dass vegetarische/vegane küche nicht schmeckt ist wirklich blödsinn. es gibt enorm viele leckere rezepte und kochbücher..ja, es ist eine umstellung , alleine vom kochverhalten usw...ich finde, man sollte wirklich seine ernährungsgewohnheiten, seine einkäufe usw überdenken .....nicht nur wegen dem tierleid, warum es ja viele machen, sondern eben global gesehen!!!!!

 

Ich war 17 Jahre Vegetarierin. Jetzt nicht mehr, obwohl ich immer noch sehr viel vegetarisch/vegan koche.
Allerdings verzichte ich anders als die meisten hier auf die Strudel-, Ködel- und Nudeln mit Käsesauce-Sachen. sondern koche vor allem Indisch (vegetarisch bzw. vegan), Asiatisch (v.a. Thai, aber auch Japanisch, Koreanisch etc.), verschiedendste afrikanische Rezepte und Orientalisch sowie einige italienische Gerichte (derzeit viel Spargel!). Da es dort, abgesehen von Italien, durchaus vegetarische Traditionen gibt, wird man nicht zum Beilagenvegetarier und kommt nicht in Gefahr, an einem Mangel zu leiden.
B12: Hülsenfrüchte, Tofu, Sojabohnen
Eisen: Alle grünen Gemüse
Eiweiß (bei veganer Ernährung): Ebenfalls Hülsenfrüchte und Tofu.

Daneben auch hin und wieder Saft trinken.
Tabletten brauchst Du keine, wenn Du Dich bewusst ernährst, auch vegan nicht, aber bitte nur mehr jodiertes Salz.
Magnesium: Banane
Kalzium: Soja

Indisch und Thai könnte ich jeden Tag essen, Salat und Bohnen bewirken allerdings eine Umstellung im Stoffwechsel und anfangs evtl. Blähungen.

 

Acryl: ich esse jede Menge Tofu, Sojabohnen, Hülsenfruchte (vorzugsweise Kichererbsen, aber auch öfters rote Linsen), von grünen/rotem/gelben Gemüse und Obst ganz zu schweigen. Auch täglich eine Banane nach dem Sport. Strudel und Knödel hingegen max. 1mal im Jahr, Nudeln 1mal die Woche.
Das ist in meinem Fall leider trotzdem alles zu wenig, aber wie ich schon geschrieben habe: es kann durchaus mit meinem Stoffwechsel zu tun haben und generell gibt es mittlerweile in der Medizin und Ernährungswissenschaft die Auffassung (Erkenntnis), dass es Leute gibt, die Vitamine/Spurelemente/Mineralstoffe besser aufnehmen und speichern können und andere wiederum haben hierbei Schwierigkeiten.

Ich gehöre eindeutig zu letzteren, nehme Unmengen von magnesiumhaltigen und Vitamin-B-reichen Nahrungsmitteln täglich zu mir und schaffe es trotzdem nicht ohne Substitution. Wenn ich zwei Tage auf das Magnesium vergesse, bekomme ich verläßlich Wadenkrämpfe.
Darum bin ich einerseits eine Gegnerin von Pauschalaussagen "es genügt sich abwechslungsreich und gesund zu ernähren, um alles zu sich zu nehmen, was man braucht" und andererseits eine Freundin der Substitution. Wir Menschen sind nicht über einen Kamm zu scheren, das macht es so spannend und für die Mediziner zugleich so unendlich schwierig. Fakt ist: am besten jede/r übernimmt ein gerütteltes Maß an Eigenverantwortung fürs eigene Glück und die eigene Gesundheit und findet selbst heraus, was für ihn/sie am besten ist und sich gut anfühlt und richtet sich danach. Leider bemerken viele Menschen erst zu spät den akuten Mangel, manche auch nie und ich selbst kann aus Erfahrung sagen, dass man erst den Unterschied oft erkennt, wenn der Mangel beseitigt worden ist und man plötzlich a) nicht ständig müde ist b) keine wiederkehrenden verschieden intensive krampfartige Schmerzzustände mehr hat, für die die Ärzte nie eine Erklärung fanden und c) man zudem um etliches besser gelaunt ist.

 

Ich zitiere jetzt nur das. Und gebe Dir in jedem Fall recht. Ich kenne persönlich niemanden, bei der/dem es so ist wie Du beschreibst, aber freilich - wir sind alle verschieden und was für die/den eine/n gut ist, muss es nicht für alle sein. Und ich bin auch erst mit den Jahren, die man so sammelt, draufgekommen, was gut für MICH und MEINEN Körper ist. Und das ist es sicher nicht für andere. Ich habe nach 17 Jahren vegetarischem Leben wieder angefangen Fleisch zu essen (selten, aber doch) und bereue es nicht, es tut mir gut, sehr gut. Allerdings bin ich sehr heikel, was Fleisch betrifft, sehr bewusst. Und mein Speiseplan hat sich dadurch nicht zuletzt auch etwas verändert ....

 

Na dann, fröhliches Veggietum, Kefir finde ich persönlich ekelig. Aber wurscht.