1. Reden wir miteinander ...

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Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von flip210475, 19 September 2013.

  1. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Das war eine Gemeindewohnung, wir wissen doch alle, wie lange es dauert, bis man wegen Überbelag eine größere bekommt. Kenne eine Familie, die zu 3. 5 Jahre lang in einer 1-Zimmerwohnung gelebt haben, die haben immer wieder bei WW versprochen und es wurde ihnen gesagt, dass zuerst die drankommen, deren Wohnung gesundheitsschädlich ist, die einen noch größeren Überbelag (zu viert auf 35m2 ?:verymad:) etc. haben. Grund für Selbstmord ist das natürlich nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass es schon sehr an den Nerven zehrt, wenn man sich nie gegenseitig ausweichen kann.
     
    #21 Birke, 20 September 2013
    Zuletzt bearbeitet: 20 September 2013
  2. Rumpleteazer

    Rumpleteazer Gast-Teilnehmer/in

    Für eine Kurzschlusshandlung muss so einiges zusammen kommen. Da spielen viele verschiedene Faktoren mit.

    Kann zur Vergabe von Gemeindewohnungen nix sagen. In meiner Wienzeit hab ich in einem Studentenheim gewohnt.. Aber ich vermut stark, wie bei allem in der Welt ist es wohl auch da in erster Linie wichtig, die richtigen Kontakte zu haben. Mit Vitamin B geht alles (schneller).
    Wennst wen kennst, der wen kennt.. So is es überall auf der Welt in allen BEreichen. Das braucht man gar ned abstreiten. Und ändern wird sich dran auch nie was.
    Wennst niemanden kennst, hst überall im Leben die A-Karte.
     
  3. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Im Standard steht, dass die Frau mit ihren Kindern immer nur im Sommer in Wien war, die Wohnung war also nicht ständig überbelegt, das erklärt auch, warum sie kaum Kontakt mit ihren Nachbarn hatten. Heute wird die Übersetzung des Abschiedsbriefes veröffentlicht, alles ganz schrecklich für die Überlebenden:cry:
     
  4. Colorit

    VIP: :Silber

    Vielleicht wollte sie nicht mehr zurueck
     
  5. flip210475

    flip210475 Gast-Teilnehmer/in

    Es ist halt bei solchen "handlungen" für mich nicht nachvollziehbar, dass Kinder mit müssen.

    Ja, Selbstmorde hat es sicher immer gegeben, die frage , mussten früher auch unschuldige mitgehen?

    Die Selbsmorde die ich kenne, waren allsamt ohne Gefahr für jemand anderen und auch Kinder waren nie betroffen.
     
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  6. Colorit

    VIP: :Silber

    Als ich noch ein Kind war, erschlug eine Mutter ihre 2 Kinder mit einer Axt, drehte dann das Gas auf und legte sich dazu.Sie wurde aber gerettet und es wurde ihr der Prozess gemacht, im Gefaengnis hat sich dann in einem Kuebel Wasser ertraenkt.
    Man hat sie alle 3 in einem Grab bestattet.

    Manchmal ist die Liebe so gross, aber auch so egoistisch
     
  7. Catmandu

    Catmandu Haushaltsschnecke
    VIP: :Silber

    ich werde es nie verstehen, warum immer andere mitgehen müssen.
    Wenn sie sich schon umbringen, dann bitte nur sich selbst allein und nicht andere
     
  8. roselle

    VIP: :Silber

    Angeblich war die ganze Familie immer nur ein paar Monate in Wien. Versteh nicht ganz, wie man eine Gemeindewohnung bekommt, wenn man nicht ständig da wohnt. Nur als Sommerwohnsitz.. Und andere warten jahrelang ohne Chance..

    ja, seh ich auch so. Wenn sich jmd umbringen will, bitte soll er, aber er soll Unschuldige da raus halten. Immer wieder müssen Unschuldige sterben, nur weil irgendwer völlig durchdreht..
     
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  9. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Ich habe das so verstanden, dass der Vater in Wien in einer Pizzeria gearbeitet hat und seine Familie nur im Sommer kam, wahrscheinlich auch keine Chance auf Visum wegen Familienzusammenführung, weil zu wenig Verdienst, Wohnung zu klein etc. Also jahre- oder jahrzehntelange Familienfernbeziehung, was sicher auch eine starke psychische Belastung darstellt.
    Offensichtlich ist der Frau die Welt so schlecht vorgekommen, dass sie ihren Kindern ein Leben in eben dieser Welt ersparen wollte, tragisch.
     
  10. jetzt werden mich vielleicht wieder einige schlagen.
    aber, die familie stammt aus ägypten und sie waren den vater hier besuchen.
    die wohnung war klein, sie hatten 4 kinder und sie war schon wieder schwanger.
    ich denke mir, dass eine kleine wohnung nicht immer das problem sein kann.
    in den herkunftsländern leben viele leute auch in kleinen wohnungen und sind keinen luxus gewöhnt.
    das was mich immer irritiert, ist die große kinderschar.
    ich habe das in meinem job immer wieder erlebt.
    viele menschen sind zu uns gekommen, weil sie dachten, es geht ihnen besser.
    es war ein verzerrtes bild von der schönen welt in österreich oder deutschland.
    dann haben sie gesehen, dass man nicht so einfach reich wird und haben ihre lebenseinstellung
    trotzdem nicht geändert.
    man kann nicht ein kind nach dem anderen bekommen, wenn das geld fehlt.

    dann muss man auch anmerken, dass das leben in Ö ein anderes ist.
    ich habe wirklich einige frauen aus anderen kulturen erlebt, die psychisch krank wurden.
    die kinder wurden in pflegefamilien gegeben, weil die mütter das leben hier nicht gepackt haben.
    das wollen viele nicht anerkennen.
    hier hat eine frau einen anderen status, wir frauen leben anders und hier ist das leben auch kein ponyhof.
    für viele frauen aus kulturen, wo frauen eine untergeordnete rolle spielt, ist das, was sie hier erleben, nicht leicht verkraftbar.
     
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  11. ich kenne das auch.
    unser onkel hat sich letztes jahr mit der tante gleichzeitig umgebracht.
    in den letzten 2 jahren sind meine bezugspersonen alle gestorben, drum war ich ja so fertig.
    er war ein kluger mann, akademiker und sehr weltoffen.
    als er altersbedingt krank wurde, hat ers nicht mehr geschafft.
    noch dazu war die (angeheiratete)tante immer psychisch auffällig.
    das hat ihm den rest gegeben.
    sowas ist mehr als fruchtbar.
    auf der anderen seite, bin ich der meinung, dass es jedem selbst überlassen sein soll, ob er leben will oder nicht.
    das einzige was ich verurteile ist, wenn andere *mitgehen* müssen.
    in unserem fall, waren sich beide einige, dass sie gehen wollen.

    wenn mütter kinder mitnehmen, ist es eine katastrophe.
    das ist kein mord, sondern heißt auch erweiterter selbstmord.
    was ja trotzdem furchtbar ist.
     
  12. Ipani

    Ipani Gast-Teilnehmer/in

    Hat man ja von Vätern auch schon so gehört.
    Ich glaube, die Leute sind in einer derartigen psychischen Ausnahmesitutation, dass man sich das als "Normalsterblicher" gar nicht vorstellen kann. Sie sehen wohl nur noch Probleme, die sie selber nicht lösen können, und nehmen vielleicht sogar die Kinder aus Fürsorge mit, um sie nicht allein zu lassen.
    Furchtbar arm.

    Das ist auch einer der Gründe, warum ich es so wichtig finde, dass beide Eltern berufstätig sein sollten.
    Wenn ich mir vorstelle, alleine für das finanzielle Wohl zB einer 5köpfigen Familie verantwortlich zu sein und dann den Job zu verlieren...
     
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  13. weißt du, das problem ist auch, dass viele menschen glauben, hier ist der himmel auf erden.
    letztlich packen sie es dann nicht.
    mir hat vor monaten ein serbischer arbeiter aus einer befreundeten firma erklärt.
    weißt du warum, viele bulgaren und rumänen so kriminell werden?
    du hast keine ahnung wie die daheim leben.
    armut, dreck, kriminalität, keine schulbildung, keine arbeit, viele kinder.
    dann kommens da her und glauben, in kurzer zeit könnens so leben, wie die menschen hier.
    sie träumen von einem haus, einem garten, einem schönen auto und viel geld.
    sie haben nie gelernt, dass man dafür
    in die schule gehen muss,
    um lesen und schreiben zu lernen.
    dann muss man eine ausbildung machen,
    dann muss man sich einen job suchen.
    dann muss man sparen.
    nach jahren hat man dann eine schöne wohnung oder ein haus und ein auto.

    nachdem sie die voraussetzungen dazu nicht mitbringen, werden viele kriminell.

    wie gesagt, das stammt nicht von mir, ist aber verständlich.
     
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  14. roselle

    VIP: :Silber

    :( Es herrscht in vielen Ländern ein völlig verdrehtes Bild. Die Leute kennen Europa aus dem Fernsehen. Viele geben alles auf in ihren Ländern, verkaufen Existenz, ihre ganz ihr Vieh, ihre Fischerboote, ihr gesamtes Hab und Gut, Felder für ein Butterbrot an Konzerne. Machen Schulden, um sich einen Schlepper leisten zu können. Ristkieren bei der Überfahrt ihr Leben in der Hoffnung im Paradies anzu kommen, wo das Geld auf der Straße liegt. Die Angehörgen die Dorfgemeisnchaft.. alle erwarten sich, dass der unter ihnen der im "Goldenen Paradies Europa" gelandet ist nun massenhaft Geld hat und er ist praktisch verpflichtet seine Familie zu unterstützen.

    Eine Lebenseinstellung zu ändern, das ist ganz ganz schwer. Die eigene Erziehung, die Verwurzelung in der Herkunftskultur läßt sich nicht s einfach mit einem Fingerschnipsen ablegen. Hand aufs Herz, könntest du von einen Tag auf den anderen alle Werte, Einstellungen, Normen völlig über Bord werfen und dir für dich völlig fremde ungewohnte sogar seltsame Vorstellungen zu Eigen machen? Einen Verrat an der Lebensweise deiner Vorväter begehen?



    Das fehlt in diesen Ländern auch, noch mehr als hier. Aber Kinder sind die einzige Altersvorsorge. Das Ansehen, der Status einer Frau und in vor allem in afrikanischen Ländern hängt davon ab wie viele Kinder sie geboren hat (und wieviel von denen Söhne sind). haben. Aber auch für Männer ist es wichtig, viele Nachkommen zSchenkt eine Frau ihrem Mann keine oder zu wenige Kinder v.a Buben, nimmt er sich eine Nebenfrau. Nicht nur Muslime, auch Christen und Animisten, sie heiraten eben traditionell nach den Riten ihrer Ethnie.

    Bzw. um das Geld aufzutreiben, das sie den Schleppern noch schulden (oft Frauen, die dadurch in die Prostitution gedrängt werden, oder Männer die in den Drogenhandel etc. geraten. Und wie oben erwähnt die Verpflichtung die Zurück gebliebenen zu unterstützen.
    In der Korrespondenz telefonisch, per Mail, Brief.. wird gelogen dass sich die Balken biegen. Um den Schein zu wahren.
    :(
     
    #34 roselle, 23 September 2013
    Zuletzt bearbeitet: 23 September 2013
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  15. flip210475

    flip210475 Gast-Teilnehmer/in

    Aber was hindert solche Frauen , Familien, wieder zurück zugehen???

    Für Kinder ist das sicher auch alles nicht einfach.
     
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  16. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Folgende Gründe, warum sie nicht zurückkehren:
    1. Die haben schlicht und einfach kein Geld mehr für die Flugtickets
    2. Es ist total peinlich, zuzugeben, dass man im gelobten Westen nicht reich geworden ist und deshalb zurückkommt
    3. Es fließen zwar hier nicht Milch und Honig, aber die Sozialleistungen sind um Welten besser als im Heimatland, vor allem die Gesundheitsleistungen, das fast kostenfreie Schulwesen und die allgemeine soziale Sicherheit sind nicht zu verachten, also bleibt man, wurstelt sich irgendwie durch und hofft,, dass man entweder doch mal reich wird oder dass es die Kinder schaffen.
     
    #36 Birke, 24 September 2013
    Zuletzt bearbeitet: 24 September 2013
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  17. roselle

    VIP: :Silber

    Angst vor der politischen Situation im Heimatland (Diktatur). Kein Geld, keine Sicherheiten. Kein gar nichts mehr. Die gesamte Existenz ging darauf um ins "Goldene Europa" zu kommen.
    Die Scham zugeben zu müssen, dass es das "Gelobte Land" nicht gibt. Es würde niemand einem glauben, es kann nicht so sein wie es ist, dass das Bild, das durch Fernsehserien vermittelt wird, nicht so ist in der Realität.
     

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