1. Reden wir miteinander ...

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Streik

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von mcw, 12 Oktober 2011.

  1. ich schätze es ist klar, dass die arbeitgeberseite das anders sieht als die arbeitnehmerseite - sonst müsste es ja nicht bis zum streik kommen-.

    aber grauslichkeit finde ich einen streik nicht. er ist die letztmögliche maßnahme die man treffen kann um seinen zielen gehör zu verschaffen. alle kosten steigen - tw. massiv- nur die gehälter bleiben unter der teuerungsrate. der arbeitnehmer arbeitet ja nicht des arbeitens wegen, oder um "seinen beitrag für die gesellschaft zu leisten", sondern damit er gut über die runden kommt ;) . und dazu brauchts halt ein akzeptables einkommen.
     
  2. mcw

    mcw Gast

    ich überlege mir auch schon, mich bei der voest zu bewerben und nach linz zu ziehen.:D
     
  3. mcw

    mcw Gast

    Mir ist ganz klar, dass die Medaille zwei Seiten hat, aber man kann halt nicht ständig von den Arbeitnehmern erwarten zu verzichten und im Gegenzug sehen die Arbeiter und Angestellten dann sehr wohl die Betriebe UND Gewinne wachsen. Wie oft mußten wir schon Lohnrunden in Kauf nehmen (Achtung: wieder mal doppelter Wortsinn), wo es hieß: ja, dieses Jahr gibt es weniger, der Wirtschaft/der Republik Österreich geht es schlecht, jetzt heißt es den Gürtel enger zu schnallen, sonst droht der Abzug in Billiglohnländer, noch schlechtere Zeiten, tralalala, etc.
    Es ist natürlich für die Firmen, die den Leuten schon sehr gute Gehälter zahlen, eine Art "Strafe", aber man darf halt (leider!) nicht davon ausgehen, dass das für jedes Unternehmen gilt. Und bestraft werden dann wieder diejenigen, die z.B. in einem Betrieb sind, wo nur nach Kollektivvertrag bezahlt wird und dann noch die Lohnrunden mager auszahlen.
    Differenzierungen nach Lohn gibt es ja durchaus manchmal bei den jährlichen Verhandlungen, das würde dann im Zweifelsfalle auch die Arbeitgeber entlasten.
     
  4. mcw

    mcw Gast



    bei den krankenständen zu sparen würde sich zudem sofort rächen, denn ein kranker mitarbeiter der in den betrieb kommt und andere infiziert ist absolut kein gewinn. von der erhöhten fehleranfälligkeit ganz zu schweigen.
     
  5. Alex3

    VIP: :Silber

    Du schreibst selbst, dass es für große Firmen unwirtschaftlich ist, in Ö zu produzieren und das hängt unmittelbar mit dem zusammen, was alles über die Löhne finanziert wird.

    Für 36.000,--€ Löhne gibt eine Firma insgesamt 80.000,--€ aus, die sich die Arbeitenden mit Finanzamt, Sozialversicherung und Gemeinde teilen müssen (Weihnachtsgeld nicht eingerechnet).

    Jedes Prozent an Löhnen mehr kostet ein zusätzliches an Nebenleistungen (und dabei ist noch keine Rede von Umsatz/Mehrwertsteuern, da die mit den Löhnen nichts zu tun haben, aber auch nicht gerade wenig ausmachen).

    Vielleicht sollten DN und DG gemeinsam dafür streiken, dass den Leuten mehr im Taschl bleibt.;)

    Zu den Krankenständen:

    Keine Frage, dass ein kranker DN zuhause bleiben soll, aber bis vor ein paar Jahren war es wenigstens noch so, dass die Firma von der Krankenkasse etwa 70% des Bruttokrankengeldes zurückerstattet bekommen hat - was den "Schaden" für die Firma ein wenig eingegrenzt hat. Das wurde unter Beibehaltung, oder besser eigentlich schleichenden Erhöhung der Versicherungsbeiträge, aber ersatzlos gestrichen.

    Im Grunde war das die Streichung einer Versicherungsleistung bei steigender Prämie...
     
  6. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in


    der teufelskreis ist jener: abziehen aus Ö in billiglohnländer (die praktischerweise auch in der EU zu finden sind) garantiert erhöhte arbeitslosigkeit in Ö. ergo sinkende kaufkraft, und damit sinkender absatz der firmen. so auch in allen industriestaaten wenn man so weiterdenkt.
     
  7. Alex3

    VIP: :Silber

    Aber abziehen können nur die großen, internationalen Firmen. Die kleinen Gewerbetreibenden tragen die Hauptlast, bleiben im Lande und damit auf der Strecke.
     
  8. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in


    nur wenn du heute den großfirmen den kleinen finger gibst und sagst: gut die arbeitnehmer müssen sich selbst versichern, wollen sie morgen die ganze hand und lohnpreisdumping vom feinsten betreiben.
     
  9. mcw

    mcw Gast

    ich hätte absolut nichts gegen gesetze, die österreich als firmenstandort attraktiver machen, wenn das nicht im gegenzug automatisch verschlechterung für arbeitnehmer bedeutet. gerne können wir gemeinsam streiken. :D das wäre mal echte solidarität, ich persönlich kann (da mein partner selbständig ist - jedoch als 1-personen-"unternehmen) beide seiten nachvollziehen und weiß auch, dass es genug verbesserungsbedarf gäbe.
     
  10. Alex3

    VIP: :Silber

    Soweit würde ich gar nicht gehen. Aber Sport- und Freizeitunfälle muss ja nicht unbedingt die Firma allein tragen müssen, da sollte es in meinen Augen schon eine Rückerstattung durch die Kasse in irgendeiner Form geben.
     
  11. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in


    und wenn mich ein radfahrer beim spazierengehen über den haufen fährt, abhaut und ich ne orge verletzung hab. was dann? weil die geschichte kann ja jeder erzählen wird dann argumentiert. bzw hab ich halt dann pech gehabt?
     
  12. Alex3

    VIP: :Silber

    Ja eh, aber was kann der Dienstgeber dafür? Der hat niemanden niedergefahren! Der war nicht mal dabei!
    Ich weiß schon, dass das System niemand ändern will, aber zahlen UND geprügelt und bei jeder möglichen Gelegenheit als g'stopfter Ausbeuter beflegelt zu werden, das halte ich für eine ziemliche Zumutung...
     
  13. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Ja, aber wenn ihr eh weit überm KV zahlt, ist es für euch doch egal, ob der KV um 5,5% erhöht wird.
    Es wird wohl keiner eurer AN kündigen, um anderswo neu anzufangen und dort dann weniger oder gleich viel Geld zu bekommen.
     
  14. gründ ma a wg in linz. bei mir musst halt warten bis nach pension und umschulung :D
     
  15. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in


    ja aber wer is dann schuld? oder darf ich in meiner freizeit nicht rausgehen? weil nur hackln, leistung bringen müssen, angemotzt werden wenn man mal frei braucht oder die kids krank sind UND dann noch sskm wenn man krank wird, verletzt wird, unverschuldet zum handkuss kommt ist doch a bisserl wenig und wird eher dazu beitragen eine tiefe kluft zwischen selbstständigen und volk zu reissen.
     
  16. ClaHRa

    ClaHRa Gast-Teilnehmer/in

    Ist ja eine mehr als allgemeine Aussage. Ab wann ist ein Betrieb zu groß, dass er nicht mehr in Österreich produzieren kann?
    Ich kenne genug größere und mittlere Betriebe im Linzer Umfeld und die produzieren Tag für Tag. In allen Hallen sehe ich Menschen an Wekrbänken, Maschinen, Bändern usw., und die alle schreiben Minus?

    Ja, Firmen zahlen über dem KV und speziell in der Metallbranche ist es im Moment üblich, mit Kopfprämien Leute zu werben. Somit sollten noch immer die Auftragsbücher voll sein und zumindest 4,X % Erhöhung leicht verkraftbar sein. Eine Firma, die wegen +4,X% Lohn zusperrt, hätte das so oder so getan, wäre nur eine Frage der Zeit.

    Harald
     
  17. Alex3

    VIP: :Silber

    Die freiwilligen Überzahlungen sind aber ab Einstellung Lohnbestandteil und wachsen quasi mit den kollektivvertraglichen Erhöhungen mit. Sie zu streichen und zu sagen, wir frieren die Lohnhöhe ein bis sie vom Kollektivvertrag eingeholt wird, ist nicht möglich - und auch nicht gewollt.

    Arbeitnehmer sollen ordentlich entlohnt werden, aber 5,5% zu erstreiken ist in meinen Augen einfach überzogen.

    @ClahRa: Natürlich ist das sehr ungenau und verallgemeinernd. Manchmal ist das eine Frage des Überlebens, öfters aber eine Frage des Willens. Einen großen Konzern und dessen Aktionäre scheren die Befindlichkeiten der ortsansässigen Arbeitnehmer aber sicher auch weniger, als eine Firma, die gar nicht die Möglichkeit hat, ins kostensparende Ausland auszuweichen.

    So gesehen können sich's die Großen richten und die Kleinen schlucken wiedereinmal die Krot...

    Bin jedenfalls gespannt, wo wir letztlich landen werden. Ich erwarte mir für den Bau knapp unter 4,5%, dafür aber wieder für 2 Jahre.
     
  18. Mausi88

    VIP: :Silber

    Ich find den Streik super und ich hoffe sie bleiben stur und wir bekommen endlich mal eine gescheite Lohnerhöhnung und werden nicht immer nur mit nem feuchten Schaß abgespeist.
     
  19. Flo6666

    Flo6666 Gast-Teilnehmer/in

    naja, aber wir haben 3,6% inflation - also bleiben gerade mal 1,9% und das nach einem spitzenjahr. außerdem ist das ja nur die einstiegsforderung und nicht das was am ende überbleiben soll, wenn sie mit dem in die verhandlung gehen würden, hätten sie ja am ende gar keinen verhandlungsspielraum mehr.
     
  20. Alex3

    VIP: :Silber

    Ach, was soll's. Ich mag nicht die Sträuße der Industrie ausfechten.

    Frei nach Wilhelm Busch: Wat geiht meck dat an!
     

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