1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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Straßennamenänderungen

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Kinderstube, 10 Juli 2013.

  1. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Das Thema heißt aber "Straßennamenänderungen" und es geht um Sraßennamen in Wien, die aufgrund der historischen Vorbelastung des Namensgebers in Richtung Nationalsozialismus und/oder Anitsemitismus eventuell geändert oder mit einem Zusatzschild versehen werden sollen oder auch nicht, wie die TE meint. Du versuchst, die Diskussion in Richtung Aufrechung zu steuern.
     
  2. -Fleur-

    -Fleur- a Mensch möcht i bleibn
    VIP: :Silber


    Wer will wem was aufrechnen, die Opfer den Opfern oder wie - ich brauche keine geänderten Straßennamen und scheinheiligen Diskussionen von wegen gegen das Vergessen - wir sind Teil einer Gemeinschaft mit Ländern die so was darauf pfeiffen und es ist alles happy peppi, vergessen und vorbei, niemand tangierts - also Schwamm drüber, die paar die dabei draufzahlen wen interessierts - wahrscheinlich haben sie es eh verdient und darum auch nicht dass man sich einsetzt :unsure:

    Ich jedenfalls mache überall ein Kreuzerl bei NEIN so lange es so ist.

    -Fleur-
     
  3. bluegrass

    VIP: :Silber

    Nein, das ist Ausdruck der Meinung, daß der Nationalismus das Grundübel der letzten 150 Jahre ist, egal ob es sich um deutschen oder tschechischen handelt. Und wenn in Diskussionen wie dieser wie das Amen im Gebet die Vertreibung der Deutschen aufs Tapet gebracht, trieft es nur so vor Scheinheiligkeit.
    Als kleines Gedankenexperiment stelle man sich vor, im Jugoslawienkrieg hätte irgendein nationalistisch eingestellter Politiker die Macht in Slowenien übernommen und es wäre ihm im Slivowitzrausch eingefallen, in Unterkärnten einzumarschieren und dort einige Zeit zu wüten. Nachdem der Spuk nach kurzer Zeit vorbeigewesen wäre, hätten wohl welche Leute am lautesten die Exilierung der seit Jahrhunderten ansässigen Kärntner Slowenen gefordert? Genau die, welche am lautesten die Vertreibung der Sudetendeutschen aufrechnen.
    Das ganze ist also nur eine hypokritische Taktik von Nationalisten gegen andere Nationalisten, und wenn sich zwei Arschlöcher streiten, halte ich mich heraus.
     
  4. -Fleur-

    -Fleur- a Mensch möcht i bleibn
    VIP: :Silber


    Zum Unterschied zu deinen phantasischen Hypothesen (unglaublich wozu man sich versteigt) ist dies aber bittere Realität - und ich streite mich nicht, der Anlass bietet sich an und ich nehme ihn wahr auch darüber zu sprechen, denn so oft bietet sich die Gelegenheit auch für die Unwissenden nicht.

    -Fleur-
     
    #144 -Fleur-, 17 Juli 2013
    Zuletzt bearbeitet: 17 Juli 2013
  5. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Ehrlichgesagt fand ich diese Verschwiegen von übler Vergangenheit diverser Persönlichkeiten des öffenltichen Lebens, wie es in meiner Kindheit und Jugend (bin in den 60ern geboren) noch üblich war, viel scheinheiliger.
     
  6. -Fleur-

    -Fleur- a Mensch möcht i bleibn
    VIP: :Silber


    Ich habe unlängst mit einem über 80jähr. gesprochen, er sagte, er hat nie mehr darüber gesprochen, denn es hätte bedeutet alles immer und immer wieder zu durchleben.

    -Fleur-
     
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  7. cyn

    cyn Gast-Teilnehmer/in

    ja, der hatte wohl seine persönliche art, seine traumata zu bewältigen. das kannst du natürlich nicht auf andere betroffene übertragen.
     
  8. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Die Oma einer Freundin war Ausschwitzüberlebende, die hat auch praktisch nie darüber gesprochen (meine Freundin war bis zu ihrer Pubertät ahnungslos!), sie meinte, sonst hätte sie nach dem Krieg nicht weiterleben können - also ein Schutzmechanismus - dass viele Nazis nach dem Krieg aber einfach wieder in ihre Ämter zurückkonnten, als wäre nichts gewesen, das hat sie schwer belastet und die Aufarbeitung der österreichischen NS-Vergangenheit in den späten 80ern und frühern 90ern, die sie am Ende ihres Lebens miterleben durfte, war eine große Genugtuung für sie, die wäre über verschiedene Straßenumbenennungen in Wien sicher auch ganz froh gewesen.
     
  9. -Fleur-

    -Fleur- a Mensch möcht i bleibn
    VIP: :Silber


    natürlich nicht

    -Fleur-
     
  10. Mpazi.Lu

    Mpazi.Lu Gast-Teilnehmer/in

    Wenn ich mir jetzt zB. die Sassmanngasse hernehme. Herr Sassmann war ein NSDAP-Sympathisant, steht in dem Kurier-Artikel.
    Hier steht das meiner Meinung nach nicht wirklich, eher im Gegenteil.
    Was denn nun auch stimmen mag, scheint dieser Sassmann niemandem wirklich etwas getan zu haben. Aber entweder hat man sich damals der Partei angeschlossen (weil man es aufgrund von gewissen Voraussetzungen konnte), oder auch nicht, dann hatte man selbst (unter Umständen) ein riesiges Problem am Hals. Ich persönlich kann und werde es niemandem übel nehmen, wenn man sich für den 'scheinbar' leichteren Weg entscheidet um selbst unbeschadet diese Zeit zu überleben.

    1) Weiß wahrscheinlich heute sogut wie niemand, wer dieser Herr Sassmann war. Vielleicht sollte ich mich mal einen Halbtag in diese Gasse stellen und eine Straßenbefragung machen.
    2) Selbst wenn der Straßenname geändert werden würde, hat davon absolut niemand was, außer dass die Leute, die in dieser Straße wohnen, eine neue Adresse bekämen.
    Oder bitte, bringt mir ein Opfer, dem es wichtig wäre, dass die Sassmanngasse ab nun Wacholdergasse heißt.
    3) Ohne Zusatzbeschilderung, warum wieso weshalb, wäre es sowieso komplett unsinnig.

    Vielen geht es hier ums Prinzip, das verstehe ich und das ist auch gut so, was ich aber sagen will, man kann und soll nicht all die angeführten Straßen über einen Kamm scheren und bei der leisesten Berührung mit der damaligen Partei aufschreien. Es bringt meines Erachtens nichts und niemandem etwas.
     
  11. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Die ganze Umbenamsung ist in erster Linie eine Beschäftigungstherapie für ein paar politische Wadelbeisser, die nichts besseres zu tun haben und sich profilieren müssen.
     
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  12. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Sehe ich auch so, aber eine Straße nach jemandem zu benennen, der zB. im 2. WK Zwangsarbeiter eingesetzt hat oder nach jemandem, der als besonders aggressiver Antisemit bekannt war, ist mMn einfach geschmacklos, übrigens würde ich zB. auch eine Che-Guevarra-Straße nicht in Ordnung finden.
     
  13. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Und wieder mal ein Nobelpreisträger, der uns mit den einleitenden Worten "stammt aus Wien" vorgestellt wird.
     
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  14. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    Viel Wissen ging uns durch die unselige Epoche um den 2. Weltkrieg verloren und doch liegt auch der Verdacht nahe, dass diese Leute an den österreichischen Universitäten nicht ganz so weit gekommen wären, wie in den USA.;)
    Ein lesenswerter Artikel vom "österreichischen Nobelpreisträger":
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    To this day, more than 65 years later, I have mixed feelings about visiting Austria, which I rarely do, because anti-Semitism seems nearly as prevalent now as it was then. However, I recently learned that I am still officially an Austrian citizen, so I have dual nationality.
     
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  15. BuddhaLight

    VIP: :Silber

    Ist auf der "Heute"-Titelseite, mehr kann man nicht verlangen. ;)
     
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  16. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Und keiner der Nobelpreisträger der letzten Jahre hätte auch nur ansatzweise eine Chance auf den Nobelpreis gehabt ohne Emigration.
    Das wirklich traurige an der Thematik ist, dass es so offensichtlich macht, wie weit österreichische Institute von der Weltspitze entfernt sind.
    Gerade mal eine Nominierung eines österr. Wissenschafters hatten wir in den Naturwissenschaften.
     
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  17. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    Zum Glück haben wir ja in Österreich endlich eine sogenannte Elite-Universität :p
     
  18. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    leider derzeit nur eine selbsternannte, aber ich habe schon die Hoffnung, dass in 20 Jahren der Name gerechtfertigt ist und es vielleicht mal einen lupenreinen österreichischen Nobelpreisträger in einer naturwissenschaftlichen Disziplin gibt.
     
  19. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    Keine Ahnung, wie sich das Teil in Klosterneuburg entwickelt, das wage ich derzeit noch nicht einzuschätzen - weder positiv/noch negativ. Allerdings glaube ich durchaus, dass sich gerade im Bereich der Naturwissenschaften viel getan hat und man auf die nächsten Jahrzehnte gespannt sein darf, die Max Perutz Laboratories sind hier zu erwähnen und genauso das Zentrum für Pathobiochemie und Genetik. :)
     
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