Straßennamenänderungen

aber offenbar liegt anderen sehr wohl was an der umbenennung... warum sprichst du denen dieses interesse so sehr ab?

 

Ich finde überhaupt, dass man die Straßen lieber nach Lavendelstauden, Kastanienbäumen oder Honigbienen benennen sollte, dann erspart man sich das alles, denn viele berühmte Persönlichkeiten waren politisch alles andere als korrekt.

 

Zwischen "politisch nicht korrekt" und Massenmörder ist ein Unterschied. Ersteres wird aktuell in Wien eh so gehandhabt (nicht mal der allseits geliebte Herr Zilk hat eine bedeutende Strasse bekommen).

Ich finde, man sollte die Strassennamen an die Höchstbietenden versteigern (Frank Stronach Ring, Strabag Allee, etc.) und die Erlöse Armen schenken. Oder einfach durchnummerieren, wie in den USA.

 

Was hast du nicht verstanden ? Was hindert daran sich im Netz schlau zu machen um (mir) folgen zu können - oder erwartest du dass ich alles im Detail vorkaue, was dann wahrscheinlich eh keiner liest, weil das schon wieder zu viel ist ?

die Arbeit hab ich mir bei meinen Kindern gemacht, weil ich nicht wollte dass sie Halbwahrheiten aufsitzen und einseitig instruiert werden.

-Fleur-

 

Ich glaube du verstehst es nicht, weil du nicht willst - da helfen auch Überleitungen nichts - man will dass es nicht vergessen wird, dass darüber gesprochen wird, dass etwas getan wird - dann aber bitte mit allem Drum und Dran sonst lassen wir es bleiben - und zwar ganz.

-Fleur-

 

Na i mog nimma.

-Fleur-

 

das halte ich für falsch. man muss irgendwo anfangen und es ist auch mensclich, irgendwo schwerpunkte zu setzen, engagierte menschen werden dafür sorgen, dass in das boot des nicht-vergessens auch andere betroffene aufgenommen werden... aber dasss man alles sein lassen sollte, wenn es nicht von anfang an perfekt ist, das finde ich unsinnig.

 

Ich habe nicht gewertet sondern nur angeführt, dass die Benennung der Straßen nach angenehmen Dingen unverfänglicher wäre. Antisemitismus, Frauenhass und Menschenverachtung ganz allgemein sind recht gängig bei vielen "Klassikern" (Nietzsche, Wagner, etc.).

Straßennamen an den Höchstbietenden zu verkaufen könnte zu degoutanten Ergebnissen führen.
Lugners Katzimausischweindistrasse oder H.C. Strache-Steig möchte ich ebensowenig als Adresse haben wie den XYZ Personalleasing-Ring. An die Armen kann natürlich trotzdem jederzeit gerne gespendet werden.

 

Dieser Krieg hatte so viele Opfer. Auf allen Seiten. Es ist doch wirklich bitte komplett wurscht, ob das Vertriebene waren, Homosexuelle, Behinderte, Juden, Menschen die unter Zwang schreckliche Dinge tun mussten; man könnte diese Liste lange weiterführen. Was den Holocaust an sich auf eine eigene Stufe der Grausamkeit stellt, hat cestlavie sehr gut auf den Punkt gebracht:

Aber ich versteh immer noch nicht, warum man jetzt wegen den Vertriebenen die Straßen nicht umbenennen soll. Ich mein, das waren doch genauso Opfer dieses Krieges, warum sollte eine Umbenennung nicht genauso in ihrem Interesse sein?

 

Ich verlasse historische Diskussionen schon lange, wenn die Aufrechnerei als Argument auftaucht.

 

Ich habe von den Opfern der Nationalsozialisten geschrieben, es ging ja beim Thema um Straßennamen, die nach Personen benannt sind (oder waren), deren Einstellung oder Taten diesbezüglich möglicherweise historisch fragwürdig sind. Die Vertriebenen der ehemalig deutschsprachig besiedelten Gebiete sehe ich jetzt nicht als direkte Opfer der Nationalsozialisten, derern Vertreibung war ja kein Ziel unter der Naziherrschaft, ehr das Gegenteil (das war bekanntlich noch mehr Deutsche im Osten Europas anzusiedeln und die slawischstämmige Bevölkerung zu vertreiben oder zu versklaven). Mir ist z.B. auch keine Eduard-Benesch-Straße in Wien bekannt, gegen eine solche Bezeichnung würde ich mich auch aussprechen.

 

Denkst du die Deutschen haben ihre Heimat und ihr Hab und Gut gern und freiwiillig zurückgelassen ohne zu wissen wohin es geht und was sie dort erwartet ?

"Die 'ethnischen Flurbereinigungen' nach Kriegsende, die Ausweisung der deutschen Bevölkerung aus Polen und der Tschechoslowakei, waren letztlich nur die Fortführung einer von Hitler und Himmler ausgelösten Westwanderung deutscher Minderheiten". Die vom RKF organisierten Umsiedlungen Volksdeutscher 1939-44 stellten "nach der deutschen Niederlage den Siegern ein Modell zur Verfügung, mit dem sie die ständigen Konflikte zwischen Minderheit und Mehrheit endgültig ... lösen konnten". Sie hatten den Wind gesät, den die Flüchtlinge und Heimatvertriebenen 1945-46 als Sturm ernten sollten.

-Fleur-

 

Das ist typisch und sagt aus, dass die betroffenen Deutschen deren einziges "Verbrechen" es war Deutsche zu sein kein Rechte haben als Opfer überhaupt anerkannt zu werden.

-Fleur-

 

Ja, ist schon klar, die Sieger haben 1944/45 dieselben Methoden angewandt, wie vorher die Nazi, um ganze Völker aus angestammten Siedlungsgebeiten zu vertreiben. Nochmals: Kennst du z.B. eine Beneschstraße oder einen Stalinplatz in Wien?

 

Das Thema Vertreibung der Deutschen wurde eher in der ehem. DDR tabuisiert (eh klar, Stalin!), weniger im Westen. Kannst ja einen eigenen Faden darüber eröffnen.

 

Nein kenne ich nicht, aber:
Klaus besteht auf "Fußnote" zu Lissabon

Eine schnelle Unterzeichnung des EU-Reformvertrags ist dennoch unwahrscheinlich. Klaus will die Entscheidung des tschechischen Verfassunggerichts über die Rechtmäßigkeit des Vertrags abwarten. Eine Anhörung dazu ist am 27. Oktober geplant.
Außerdem besteht er auf eine Ergänzung, die den Fortbestand der Benes-Dekrete sichern soll.Damit sind Nachverhandlungen über den Vertrag notwendig geworden. Seine Landsleute müssten vor Ansprüchen der Deutschen geschützt werden, die früher in Tschechien gelebt hatten und nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben worden waren. Der damalige Präsident Benes hatte durch die Dekrete die entschädigungslose Vertreibung der deutschen Minderheit legitimiert. Diese "Fußnote" müsse aber nicht von allen EU-Staaten ratifiziert werden, sagte Klaus in dem Interview.

 

Darum kommen auch so Aussagen wie sie hier kommen - es braucht keinen eigenen Faden, es ist EIN (für viele unbequemes) Thema.

-Fleur-