1. Reden wir miteinander ...

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stern TV - bewußt gewollte kinder mit down-syndrom

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Petboum, 11 Januar 2012.

  1. gartenfee1412

    gartenfee1412 Gast-Teilnehmer/in

    Für mich und meinen Mann wäre es nie ein Thema gewesen nicht abzutreiben wenn wir diese Diagnose bekommen hätten. Hört sich hart an, wir stehen aber beide dazu, dass wenn wir es uns aussuchen könnten, dann NEIN. Kennen 2 Familien mit Kinder mit dem Downsyndrom und so eitel Sonnenschein ist die Situation bei weitem nicht. Ausserdem denke ich, dass ich diese Verantwortung nicht an mein gesundes Kind weitergeben kann/möchte und das tut man auf kurz oder lange. Irgendwann sind wir selbst zu alt bzw. gibt es uns nicht mehr und dann lastet die ganze Verantwortung auf meinem gesunden Kind. Das Kind hat aber auch wahrscheinlich bis zu diesem Zeitpunkt eine eigene Partnerschaft o.ä. und es wird dann in eine Verantwortung gedrängt, welche es vielleicht gar nicht tragen kann/möchte. Denn da müsste auch ein Partner mitspielen......


    LG

    Gartenfee
     
  2. Petboum

    Petboum Mali-Mix-Messie
    VIP: :Silber

    danke für eure einschätzungen, meinungen und erfahrungsberichte!

    war wirklich sehr interessant zu lesen! :wave:

    wow. :eek:

    bin grad voll platt. du hast 3 DS-kinder?

    ich falle vor bewunderung auf die knie.

    bitte, wie meisterst du das im alltag? über einen kurzen erfahrungsbericht würde ich mich total freuen. bittedanke im voraus! :hug:
     
  3. Kikaninchen

    Kikaninchen Gast-Teilnehmer/in

    gegenfrage: ist das leben mit kindern je eitler sonnenschein?:)
     
  4. Artemis

    Artemis Gast-Teilnehmer/in

    Eine Bekannte von mir bekam die "Diagnose" in der Schwangerschaft. Sie hat sich gegen eine Abtreibung entschieden und meinte, Kind, ich nehm dich so, wie du bist. Sie entband ein völlig gesundes Mädchen, das mittlerweile schon groß ist.

    Ich habe zwar die NF-Messung machen lassen (auf Anraten des Arztes), aber gebraucht hätte ich sie nicht im Sinne einer Entscheidung. Für mich ist das kein Thema, die derzeitigen Untersuchungen sind mir zu ungenau, als dass ich eine Entscheidung über Leben und Tod davon abhängig machen würde.
     
  5. gartenfee1412

    gartenfee1412 Gast-Teilnehmer/in


    :rolleyes: Geben tut es immer was und man liebt seine Kinder auch über alles:eek: Aber diese Kinder werden auch mal erwachsen und könne ihr eigenes Leben leben ohne unserer Hilfe. Damit werden wir als Eltern irgendwann aus der Verantwortung entlassen. Bei DS-Kindern bleibt sie und ich gebe sie auch an die anderen Kinder der Familie weiter, sobald ich nicht mehr in der Lage bin sie zu übernehmen (Alter z.B.).



    LG

    Gartenfee
     
  6. Kikaninchen

    Kikaninchen Gast-Teilnehmer/in

    kann man sehen wie man möchte. man könnte jetzt auch sagen, du verwendest deine bereits vorhanden kinder als ausrede, um dich der situation nicht stellen zu müssen;) man kann auch vorsorgen, es gibt betreutes wohnen, ...
    man muß es wollen, es ist definitiv eine herausfoderung. ich empfind es einfach als sehr schmerzlich, dass ein lebensfähiges kind abgetrieben wird, nur weil es halt ein bisserl mehr herausforderung ist als andere.
     
  7. Schaf76

    Schaf76 Gast-Teilnehmer/in

    das wollte ich auch gerade schreiben... man kann auch schwester/bruder eines menschen mit behinderung sein, ohne in die pflegerInnenrolle schlüpfen zu müssen.
     
  8. Kikaninchen

    Kikaninchen Gast-Teilnehmer/in

    ich bin ja in der situation. ja, meine eltern lassen sich sehr wenig bis gar nicht übers thema aus. angeblich sorgen sie vor, was auch immer das heißt. ich seh mich schon in der verantwortung, einfach weil auch der altersunterschied so groß ist und es einfach sehr wahrscheinlich ist, dass mein bruder meine eltern doch sehr lange überleben wird. auch hab ich meinen partner bzw meinem jetzigen lg klar gemacht, dass es für mich sehr schwer vorstellbar ist, dass mein bruder nach ihrem tod in eine wg kommt.
    aber wie das alles mal dann wird, ka. trotzdem will ich ihn nicht missen, ist ja mein Bruder:)

    ich wünschte mir mehr klarheit von ihrer seite, aber unfair find ich seine Existenz nicht. da find ich im nachhinein betrachtet den großen altersunterschied problematischer.
     
  9. Etoile

    Etoile Gast

    Darf ich fragen, warum denn das? Ich find genau das - ein Leben in einer eigenen Lebensumwelt wie in einer bedürfnisangepassten WG - ist doch das, was Menschen mit Behinderung auch zusteht. Eine ganz natürliche Loslösung aus dem "Kinderzimer", die nicht erst im Notfall angedacht werden soll.
     
  10. Schaf76

    Schaf76 Gast-Teilnehmer/in

    danke für das teilen deiner erfahrung!
    ich fände es sehr wichtig, in der familie darüber zu sprechen. ich hab leicht reden, denn in meiner familie wird sogar über testamente gesprochen, was wo drinnen steht und was wir uns wünschen... auch ich und meine schwester haben eines, wir haben vorgesorgt, was mit unserem sohn passieren soll, wenn uns was passieren sollte, usw.
    ich nehme an, dein bruder ist jünger als du, oder?
     
  11. Beere

    VIP: :Silber

    Bitte steh wieder auf!;)

    So viel Unterschied zu anderen ist da auch nicht.
    Man wächst mit der Aufgabe.

    Es sind nicht meine leiblichen Kinder aber seit dem Babyalter bei mir.

    Der Älteste (22 Jahre) arbeitet in einer geschützten Werkstatt und wohnt seit 3 Jahren in einer betreuten WG.
    Er ist öfters am Nachmittag oder WE bei uns aber für die Alltagsproblemchen ist schon sein Bezugsbetreuer zuständig.
    Das funktioniert sehr gut und hat uns als Familie ziemlich entspannt.
    Er fühlt sich in der WG sehr wohl, sie bemühen sich wirklich um ihn. Es ging ja nicht darum ihn abzuschieben,
    der Kontakt bleibt ja erhalten.
    Für mich gabs immer den Horrorgedanken was ist wenn ich alt bin und mich plötzlich nicht mehr um ihn kümmern kann
    und er dann im reiferen Alter von heut auf morgen in irgendeine Wohngruppe gesteckt wird.
    Wir haben es "gemütlicher" gelöst. Ich habe ihn bei verschiedenen Trägern die WGs betreiben angemeldet, er
    konnte probewohnen, hatte Mitspracherecht, es gab absolut keinen Zeitdruck, er konnte sein Zimmer selbst möblieren,
    hat sich eine recht aktive WG mit vielen jungen Mitbewohnern ausgesucht, also für uns war das die richtige Lösung.

    Mein 15jähriger, sowohl in der VS als auch in der HS in einer Integrationsklasse, pubertiert wie alle in dem Alter.
    Da schaltet das Hirn manchmal aus.
    Mein 7jähriger, Erstklässler mit I-Status in einer normalen VS, ist "noch" ein süßer kleiner Fratz.

    Unser Alltag funktioniert nicht viel anders als in anderen Familien auch:
    Zw. Schule und Sportverein hin- und herfahren, Besuche von Freunden organisieren, hinter der Hausübung her sein,
    die Kinder weitestmöglich zur Selbstständigkeit erziehen, ...

    Die eine oder andere Therapie kommt schon auch dazu aber umso älter sie werden um so weniger ist notwendig (einiges
    hat sich "ausgewachsen", manches deckt die Schule ab).
    Wichtig und sehr zeitaufwändig war die richtige Schulwahl.

    Im Alltag hat sich eine klare Linie bewährt, daran können sie sich gut orientieren. Wir machen vieles mit Bildern das
    wird gut akzeptiert. Z.B. Klo gehen und anschl. Hände waschen - ich konnte mir den Mund fusselig reden, seitdem ein
    Piktogramm mit Waschbecken und Seife neben der Klotür hängt wird das kommentarlos und selbstständig erledigt.

    Es gibt natürlich Situationen wo wir, vor allem, mit dem Unverständnis der Umwelt kämpfen, aber die freundliche,
    offene Art meiner Kids hat schon in so manch verbittertes, versteinertes Gesicht ein Lächeln gezaubert.

    Es ist eine Herausforderung - aber sind das Kinder nicht immer?
     
  12. Schaf76

    Schaf76 Gast-Teilnehmer/in

    du musst eine großartige frau sein :hug:
     
  13. Kikaninchen

    Kikaninchen Gast-Teilnehmer/in

    eine gute frage, eine berechtigte frage. ich glaub, das war einfach immer eine sehr offensive art auch mit dem thema umzugehen. einfach auch männern klar zu machen, mich gibts halt nur im paket;) diejenigen die das nicht akzeptiert haben bzw sehr schnell bevor sie ihm noch gekannt haben, vorträge über heime und über das schreckliche los von behinderten menschen gehalten haben, waren halt schnell ausgemustert.
    ich hoffe, dass das einfach meine eltern im vorfeld klären, für mich ist er noch immer mein babybruder:eek:

    ja schaf, da hast du recht. leider sind meine eltern eher der typus "auster";) ja mein bruder ist 15 jahre jünger als ich, also kein baby mehr, ein teenie halt.
     

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