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Sterbehilfe, wie steht ihr dazu

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Komodowaran, 25 Januar 2011.

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  1. Niemals

    11 Stimme(n)
    19,6%
  2. Nur mit Patientenverfügung (mit schriftl. Zustimmung des Kranken

    34 Stimme(n)
    60,7%
  3. Grundsätzlich immer

    5 Stimme(n)
    8,9%
  4. Nur bei schwerer Krebserkrankung

    8 Stimme(n)
    14,3%
  5. Schwere Behinderungen

    9 Stimme(n)
    16,1%
  6. Wachkoma

    5 Stimme(n)
    8,9%
  7. Alzheimer Krankheit im Endstadium

    7 Stimme(n)
    12,5%
  8. Locked In Syndrom-Bei Bewußstein vollständig gelähmt und stumm, nur Augenzwinkern

    9 Stimme(n)
    16,1%
  9. Sonstiges

    8 Stimme(n)
    14,3%
Eine Auswahl mehrerer Antworten ist erlaubt.
  1. latella

    latella Gast-Teilnehmer/in

    das war kein ziehen ins lächerliche:boes:
     
  2. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber

    man kann sich halt nicht einfach nach der Kapsel umschauen... vielleicht hab ich dich falsch verstanden, sorry.
     
  3. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Grummel - irrtümlich mein Posting gelöscht

    Wo fängt Sterbehilfe an ?

    Echtes Beispiel:

    Mädl geht nach der Volksschule in ein Gym 30km vom Heimatort, viele der Freundinnen aus der Gymzeit gehen nach der Matura (18) nach Wien, sie studieren, verlieben,verloben,.. sich.
    Mit 23 macht ein Auslandssemester und wird von einem Auto gestreift und fliegt gegen ein Brückengeländer. Schwere (offene) Kopfverletzungen - Hirnausfälle selbst für Laien am CT erkennbar.

    Die Eltern, der Freund und die beste Freundin fuhren nach Italien und stellen sich die Frage wie es weiter geht.
    Wenn sie überlebt ist sie ein Pflegefall.

    Wo soll sie dann leben ?
    In Wien bei Ihren Freunden (ihrer "Famillie").. die aber studieren und ihr eigenes Leben aufbauen.
    oder am Land bei der Mutter (glücklich geschieden, Vater ist im Aussendienst) zwar ihre echte Familie, wo sie sicher auch bestens gepflegt wird. Aber wie sieht die Zukunft der Mutter+Tochter aus ?

    Welche Lebensfreude hat die Tochter ?

    Aussage der Ärzte: Sie ist an der xy-Maschine angeschlossen (glaube es war Herz-Lungen) da können wir sie längere Zeit (auch nicht ewig) am Leben erhalten, was sollen wir machen wenn Organe schlapp machen (medikamentös "herrichten") ....??

    Ein zweiter Fall Mann 50 (Mitten im Leben) - fällt um wird zwar gleich ins örtliche später in Spezialkrankenhaus gebracht - läuft alles zügig ab --> dennoch Stammhirnausfall und wahrscheinlich Locked-In Syntrom.
    Große Hirnbereiche betroffen. Wie sieht hier die Zukunft der Frau und der Familie aus (Kinder bereits aus dem Haus - fern der Heimat verwurzelt)

    In beiden Fällen ließ man den Menschen die Möglichkeit aus eigener Kraft zu entscheiden was sie wollen !
    Es wurde nicht versucht unter allen medizinischenUmständen sie am Leben zu erhalten.

    Ich war auf beiden Begräbnissen und bei aller Trauer - Sie durften gehen ...
     
  4. bergie

    VIP: :Silber

    Ich habe nicht so wie du täglich Kontakt zu Schwerkranken. Aber die Handvoll Menschen, die ich in meinem Leben, wenn auch nicht permanent, bis zum Tod immer begleitet habe, lehrten mich, dass Abschiednehmen wahnsinnig wichtig sein kann. Für die Überlebenden wohl hauptsächlich, aber in meinen Gedanken über meinen zukünftigen Tod glaube ich, dass mir das auch als Sterbende wichtig sein wird.
    Wenn ich auf der Straße gehe und mir fällt - zack - ein Blumentopf auf den Kopf, dann mag das ein rascher, vielleicht sogar schmerzloser oder -armer Tod gewesen sein, aber wünschen würde ich mir das nicht. Ich glaube, dass das Abschiednehmen mir und den meinen guttun würde.
    Ich selber kann auch leichter an liebe Verstorbene denken, denen ich noch die Hand gehalten habe und die mir mit einem Muskelzucken des Auges was gesagt habe, bzw. habe ich halt viel reininterpretiert. Menschen, die plötzlich wegwaren, überraschend verstarben, bei denen kommt mir der Tod immer noch so sinnlos vor.
     
  5. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber


    mein Vater starb plötzlich an einen Herzinfarkt und ich habe sehr lange gebraucht das ich darüber hinweg war.

    Aber er hat immer gesagt, ich wünsch mir das ich nie ein Pflegefall werde, das wäre für ihn das schlimmste gewesen.
    So gesehen, bin ich für ihn "dankbar", das es auf diese Art passiert ist.
     
  6. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber

    Wenn sich nun jemand wirklich dazu entscheidet, er möchte Sterbe-Hilfe haben, dann ist es ja auch so das die Familie, wenn sie das möchte und natürlich er selbst dabei ist.
    Man hat ja genau so die Möglichkeit Abschied zu nehmen.
     
  7. latella

    latella Gast-Teilnehmer/in

    das ist ganz eindeutig so. bei lange kranken leuten ist der tod absehbar, man hat zeit sich an den gedanken zu gewöhnen und sich zu verabschieden. das ist bei raschen unfällen mit todesfolge oä nicht möglich, oft bleiben noch viele dinge ungesagt, unausgesöhnt und offen. das ist für die hinterbliebenen (aber nicht für den verstorbenen denk ich, außer man glaubt an ein leben nach dem tod) schwierig.

    hat meiner meinung nach aber nix mit euthanasie ja oder nein zu tun: ein euthanasie-tod ist ja kein plötzlicher unfall, der kommt ja geplant und dann, wenn mensch sterben will. dh es ist noch genug zeit für verabschiedung und regelung verschiedener dinge.
     
  8. bergie

    VIP: :Silber

    Ich kann da wohl nicht mitdiskutieren, hatte immer schon Probleme, eigenhändig meine sterbenskranken Haustiere zu töten, obwohl ich WUSSTE, sie leiden nur mehr.
    Selber fürchte ich mich auch nicht so vor dem Tod, wie vor dem hinterhältig ermordet werden, weil ich eine Last sein könnte.
    Also für mich hat der Tod nicht den Stachel und auch das Sterben sehe ich wie das Geboren werden, als mühselig, aber eben zum Leben dazugehörig. Deshalb will ich es nicht für mich, dass jemand drüber entscheidet. Und selber möchte ich diese Entscheidung auch nicht treffen.

    Ich will das lieber so wie meine Oma, die wollte auf keinen Fall ins KH. Daheim kann gar nicht so viel lebensverlängerndes "Gschistigschasti" vollzogen werden, das mein Sterben unnötig rauszögern würde, glaube ich.
     
  9. bergie

    VIP: :Silber

    Also meine Schwiegermutter hat Alzheimer im fortgeschrittenen Stadium. Sicher, für uns Außenstehende schaut das schlimm und unlebenswert aus, aber ich könnte doch nicht meinem Mann die Mutter töten, nur weil es halt so noch etwas länger dauert und es unbequem für die Familie ist? Sie hat noch Genuss am Essen von Honigbrot, das merkt man. Also ich könnte das nie und nimmer beenden, weil es für uns Hinterbliebene bequemer ist. Wie gesagt, ich kann da wohl nicht emotionslos genug drüber diskutieren.
    Wenn es aber andere Leute gerne haben, bitte schön.
    Aber bei mir nicht, herzlichen Dank an meine zukünftigen Menschen, die mich ertragen müssen, bis zum natürlichen Ende.
     
  10. latella

    latella Gast-Teilnehmer/in

    ich hab eine alte frau betreut (hab die geschichte eh schon mal erzählt), die hat mich gefragt, ob ich ihr helfen kann zu sterben. ich hab ihr gesagt, dass ich das nicht kann und nicht darf.
    ab diesem zeitpunkt hat sie nichts mehr gesagt, nur noch muffig geschaut, hat in die windeln gemacht (obwohl sie noch hätte können aufs klo wenn sie gewollt hätte), hat nichts mehr gegessen und getrunken (ernährung nur mehr über sonden).
    die hat quasi gewartet bis sie stirbt. es hat viele monate gedauert und sie hat mir sehr leid getan.
     
  11. bergie

    VIP: :Silber

    Vielleicht hätte sie noch eine Freude finden können. Da gibt es ja diesen kitschigen FIlm über Patch Adams, in dem sich eine sterbende Frau als letzten Wunsch äußert, mal in Spaghetti zu baden, weil sie das sich immer gewünscht hätte. Vielleicht hätte auch nur ein gewöhnlicher Ausflug zu einer Stätte ihrer Kindheit sie nochmal aufgeheitert oder auch wirklich nichts, kann sein.
    Ich denke mir, bei Sterbewünschen kann man mit Schmerzmitteln oder eben Erfüllung von kleinen Wünschen vielleicht oft noch gegenarbeiten.
     
  12. latella

    latella Gast-Teilnehmer/in

    schmerzmittel, keine ahnung. ich war nicht die krankenschwester, ich weiß nicht, was ihr verabreicht wurde und was nicht. das könnte durchaus sein, dass gute opiatgaben ihr das leben versüßt hätten (aber sie hatte ja keine "schmerzen", also keine körperlichen, wahrscheinlich hat man ihr kein morphium gegeben denk ich).
    dagegenarbeiten: das hab ich versucht. zb hab ich ihr klassische musik am walkman mitgebracht, von der ich gewusst habe, dass sie ihr immer gefallen hat. und hab mit ihr im rollstuhl schöne spaziergänge gemacht. aber natürlich konnte ich ihre wünsche nur erahnen, sie hat ja mit niemandem mehr geredet, sondern nur aufs sterben gewartet.
    sie wollte sterben und aus und weder ich noch sonstwer konnte/durfte ihr helfen. (und ich hab mir gedacht, dass ich bittebitte SO nicht selber enden will)
     
  13. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Zu aktiver Sterbehilfe:
    Es gibt einige Situationen in denen ich jetzt annehme, dass ich gerne sterben würde.

    Aber ich würde dann auch niemandem die Verantwortung für meinen Wunsch aufhalsen wollen. Das ist keine geringe Sache, ein Leben zu beenden.
    Und wenn ich selbst nicht den Mut dazu hätte, fände ich es umso perfider, jemand anderen in diese Situation und das Weiterleben damit zu bringen.
     
  14. latella

    latella Gast-Teilnehmer/in

    da bin ich völlig deiner meinung. ich würds bei einem anderen menschen auch nicht machen wollen (auch wenns legal wäre) bzw jemandem anderen (wenns um mich selber ginge) aufdrängen wollen.

    aber es gibt ja mittel und wege, dem menschen mit sterbewunsch die mittel zur verfügung zu stellen, es ohne überlebensrisiko und allzu große schmerzen (und das ist für mich bei der variante "fenster auf und runter" oder vergleichbaren methoden der fall) selbst zu tun.
     
  15. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Stimmt, schmerzlos wäre schon nett.
    Ich vermute (und wenn die Kinder aus dem Haus sind, kümmer ich mich echt drum), dass man sich irgendwo diese Tablettchen besorgen kann, halblegal halt. Und Waffen kriegt man sowieso easy.

    Jetzt ist nur noch das Problem mit der Hölle für Selbstmord zu lösen, weil ich ja katholisch bin. :eek:
     
  16. bibi37

    bibi37 Gast-Teilnehmer/in

    Meine Mama hat mal in einem Gespräch gemeint:

    Wenn sie mal ein Pflegefall ist möchte sie lieber sterben um uns nicht zur Last zu fallen. :eek:

    Wie viele Menschen würden sich aus solchen Gründen für den Tod entscheiden obwohl sie vielleicht noch nicht wirklich bereit sind zu sterben?
    Und wie hoch wäre hier der gesellschaftliche Druck?

    Das macht mir wirklich Angst!!!
     
  17. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber


    wenn man an Gott glaubt, braucht man keine Angst davor haben.
     
  18. MarBig

    MarBig Häuslbauer a.D.

    Wer NICHT an Gott glaubt braucht keine Angst vor Himmel oder Hölle haben !!
     
  19. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber


    ja... genau wie Sterbe-Hilfe muss das jeder selbst für sich entscheiden.
     
  20. Grinsekatze

    Grinsekatze Schnucki-Katz
    VIP: :Silber

    Jeder Mensch hat ein Recht auf ein würdiges Ende. Ebenso hat jeder Mensch das Recht, selbst darüber zu bestimmen, wann er sein Leben beenden möchte.

    In diesem Sinne würde ich mir wünschen, dass Sterbehilfe unter zu definierenden Bedingungen straffrei sein sollte und Einrichtungen zur Verfügung stehen sollten, an die sich Menschen, die in dieser Hinsicht Hilfe benötigen, sich hinwenden können.
     

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