1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

    Information ausblenden

Sterbehilfe leisten?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Tina11, 26 Juni 2011.

  1. Tina11

    VIP: :Silber

    mein papa geht in richtung 80. seine brüder sind noch älter. ich bin mir sicher, dass das krankenhaus ihnen nicht erklärt hat, dass sie da ein wörtchen mit zu reden haben. vor allem war mein papa zu dem zeitpunkt am ende. immerhin hat er sich jahre davor gepflegt.
     
  2. nina797

    nina797 Gast-Teilnehmer/in

    ich wäre auch dafür. allerdings müsste dann wirklich der wunsch von der person kommen und wie soll das wieder nachweisbar sein, dass die person nicht unter druck usw gesetzt wurde. es gibt einfach genug geldgeile menschen die wohl aufs erbe warten.
    hier stellen sich wohl einige die frage, als ob sie sterbehilfe leisten würden. also ziel kann es nicht sein, dass jeder angehörige es tun darf :D.
    schwieriges thema wobei meine urgroßtante damals auch schon lange nimma leben wollte da ihr leben nicht mehr lebenswert war und sie mit aller gewalt am leben gehalten wurde :(.

    ich hoff halt, dass ich entweder "einfach so" sterb oder noch rechtzeitig reagieren kann. auf keinen fall möchte ich jahrelang abgemagert,wundgelegen im bett liegen und nicht wissen welches jahr oder welche jahreszeit ist - schrecklich :(
     
  3. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber

    es ist ein schwieriges Thema, auf jeden Fall, ich persönlich bin dafür, man sollte niemanden das Recht absprechen, wenn er etwas nicht mehr aushält.

    Aber ich verstehe auch deine Sicht, dass du Angehörige schützen willst, weill sie vielleicht "nachher" im Zweifel sein könnten, ob es wirklich richtig war.
     
  4. Tina11

    VIP: :Silber

    weisst du, weil du das eben ansprichst. nach kindern kommen bei mir die "alten". ich bekomme echt ... in worte kann ich das nicht ausdrücken, wenn ich sowas wieder mal im teletext les oder im radio hör.
     
  5. Tina11

    VIP: :Silber


    naja, gut, also ich würd mir natürlich mit dem "kranken" schon ausmachen, wenn ich es jetzt tue, dann muss das schon unter uns bleiben :D
    ich weiss, ein scherz am rande. bin halt so. tschuldige.
     
  6. Bredhya

    Bredhya Relax, take it easy!

    Ich glaube, ich könnte es nicht.

    Wenn ich mir vorstelle, mich spricht jemand darauf an, "Hilf mir bitte, mich zu töten", läuft mir die Gänsehaut auf und ab und es fühlt sich einfach nicht richtig an...

    Aber ich habe generell ein Problem mit dem Sterben, ich kann es mir ja nicht einmal im Fernsehen ansehen, auch wenn mir noch so sehr bewusst ist, dass es in Filmen ja "eh nicht echt" ist...
     
  7. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber

    die Chancen stehen recht gut das es unter euch bleiben würde, wenn du dich nicht verplapperst.;)
     
  8. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in


    nun wenn einer wirklich wirklich will, braucht er keine hilfe glaub mir, die machen das dann schon.
    und wenn einer im wachkoma im spital liegt finde ich es unethisch vom arzt zu verlangen die finale spritze zu geben, weil z.b. die ehefrau sagt so is unwürdig, oder der arzt möge entscheiden ob es sich zu leben lohnt. da kommen wir sonst noch in die notfallmedizin, und dgl.

    wenns einer wirklcih will soll ers machen, aber niemanden mit hineinziehen.
     
  9. Disturbia

    Disturbia Gast-Teilnehmer/in

    Genau darum geht es ja. WENN man geistig noch fit ist, sollte in der Familie darüber geredet werden und Vorkehrungen getroffen werden.
    Patientenverfügungen kann man jederzeit auch wieder ändern, falls man die eigene Meinung ändert.

    Mein Onkel hatte mit 49 einen Unfall und lag plötzlich 8 Monate im Krankenhaus. Da er beim Unfall einige Minuten nicht beatmet wurde, hatte er enorme Gehirnverletzungen. Von der einen auf der anderen Minute musste meine Tante (nichtverheiratet) mit ihrem Sohn alles entscheiden: Behandlung (er hatte immer starkes Fieber), Verlegung in ein Hospitz usw.
    Der verabreichte Medikamentencoktail hat das Herz & Organe dann so geschwächt, das es stehengeblieben ist.

    Nun war unsere Familie bei einem Notar und wir haben alles regeln lassen (Patientenverfügung, Vetretungsvollmacht).
    Man sollte niemals denken, ICH HABE JA NOCH ZEIT...
    Wenn man erstmal "geistig umnachtet" ist, kann man seinen Willen nicht mehr äußern und ist im eigenen Körper gefangen..
    Auch wenn man verheiratet ist, heißt das nicht, dass man am Krankenbett des Partners alles entscheiden kann...


    Seit wann gibt es eine finale Spritze? IM Wachkoma kannst du als Ehefrau nur entscheiden, dass die Ernährung eingestellt wird oder das Beatmungsgerät. Nach einigen Tagen verhungert der Patient dann (spürt er aber nicht)...
    Eine Spritze zu setzen kann man wohl nur vom Tierarzt verlangen...


    Die meisten stellen sich diese Frage hier falsch, es geht ja nicht um die alte Oma, die jeden Tag jammert: "Ich will in den Himmel", das machen grundsätzliche viele alte (auch demenzkranke) Menschen, die oft nur Langeweile und Trostlosigkeit im Leben haben.

    Es geht um krebskranken Menschen im Endstadium etc., Leute die schon wissen, dass es keine Heilung sondern nur noch eine Verzögerung gibt.
    Diese Menschen werden von innen zerfressen und überstehen den Tag nur noch mit starken Schmerzmitteln, die auch die Person (Stimmung) ändern.
    Wenn man dann als Besucher jeden Tag kommt und die Person baut immer weiter ab und jeden Tag wirst DU angebettelt, gefragt und irgendwann evtl. beschimpft (wenn man nein sagt)....muss man als Freund helfen.

    Helfen heißt auch, die Person entscheiden lassen (Behandlung abbrechen, Medikamente absetzen) und bei der Entscheidung helfen (uneffiziente OPs verhindern). Oft werden bei alten Menschen die Entscheidungen von behördlichen Vertretern übernommen und dann interessiert sich niemand mehr für den letzten Willen.

    Beispiel: Zsa Zsa Gabor: Dieser Frau werden noch in den letzten Lebensjahren alle möglichen Glieder amputiert... Ihre letzten Monate erlebt sie nur noch im Krankenhaus (mitunter auch wegen ihrem desinteressierten Ehemann)


    Wer sowas zuläßt, hat für immer ein schlechtes Gewissen...spätestens wenn er selbst alt wird.
     
  10. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in


    die finale spritze war auf aktive sterbehilfe bezogen, würde es ab morgen erlaubt sein
     
  11. Disturbia

    Disturbia Gast-Teilnehmer/in

    Bei der aktiven Sterbehilfe geht es ja darum, dass ich mir selber die Spritze verabreiche und ein Arzt nur die Vorkehrungen trifft (um Komplikationen zu vermeiden).

    Natürlich kann man sich auch mit einer Flasche Schnaps und Tabletten umbringen, aber viele alte Menschen möchten einen schnellen und schmerzlosen Tod.


    "Das Tötungsverbot gilt in der Schweiz uneingeschränkt. Die direkte aktive Sterbehilfe (gezielte Tötung zur Verkürzung der Leiden eines Menschen) ist somit verboten. Die indirekte aktive Sterbehilfe (Einsatz von Mitteln, deren Nebenwirkungen die Lebensdauer herabsetzen können) sowie die passive Sterbehilfe (Verzicht auf die Einleitung lebenserhaltender Massnahmen oder Abbruch solcher Massnahmen) sind hingegen – ohne ausdrücklich gesetzlich geregelt zu sein – unter gewissen Voraussetzungen straflos. Bezüglich dieser drei Formen von Sterbehilfe besteht kein gesetzgeberischer Handlungsbedarf. Zur Diskussion stehen hingegen gesetzliche Schranken und ein Verbot der organisierten Suizidhilfe. Sie sollen das menschliche Leben besser schützen und verhindern, dass sich die organisierte Suizidhilfe zur gewinnorientierten Tätigkeit entwickelt."


    Die organisierte Suizidhilfe ist ja wohl das hier:
    http://www.dignitas.ch


    "Freitodbegleitung
    Im Fall von ärztlich diagnostizierten hoffnungslosen oder unheilbaren Krankheiten, unerträglichen Schmerzen oder unzumutbaren Behinderungen bietet DIGNITAS seinen Mitgliedern die Möglichkeit eines begleiteten Freitods an."
     
  12. tartoletta

    tartoletta Gast

    aktive sterbehilfe - nein
    beihilfe zum selbstmord - ja
     
  13. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber

    :goodpost:
     
  14. dharmapunk

    dharmapunk Gast-Teilnehmer/in

    Die meisten alten Menschen mit denen ich arbeite, meinen mit "ich will nicht mehr leben" etwas ganz anderes: nämlich: ich will SO nicht leben. Vereinsamt, ins Heim abgeschoben oder den Kindern zur Last fallend.
    Wenn die Leute einen Sinn im Leben finden, in die Gesellschaft integriert sind, sich gebraucht fühlen,... wollen sie auf einmal nicht mehr sterben, obwohl die Arthrose in der Hüfte genauso schmerzhaft ist wie vorher.
    DA sollte man bei alten (nicht akut sterbenskranken) Menschen mal zu denken anfangen. Nicht bei "also ich würde mit Demenz nicht leben wollen."

    Angst vor Schmerzen als Grund für aktive Sterbehilfe lehne ich auch ab. Die heutige Palliativmedizin ist schon recht weit, es gibt vieles was man tun kann, um die letzten Tage und Wochen erträglich zu gestalten. (besucht mal ein Hospiz, da sieht man keine vor Schmerz schreienden, wundgelegenen "Opfer", sondern wirklich Top Pflege und Medizin)
     
  15. mo-mo

    VIP: :Silber

    :confused: wer von uns weiß, was ein mensch im wachkoma mitbekommt, spürt und was nicht?
    sehr dreist, diese aussage.:boes:
     
  16. nina797

    nina797 Gast-Teilnehmer/in


    wie meinst du das? nur weil ich die einstellung für mich hab? meine tante hat jahrelang gelitten dass ist fix. sie wollte nicht mehr aber wurde mit aller gewalt am "leben" gehalten. ich fand es schrecklich, ich war damals noch klein aber ich wusste/spürte es genau.

    mein opa hingegen war lange fit, irgendwann gings bergab und recht schnell verstarb er.
    mein vater war jahrelang krank, bis auf die letzten zwei jahre ging es (hoffe ich, zumindest zeigte er es nach aussen hin so) und er versuchte solange wie möglich zu leben.
    so kann ich es mir auch vorstellen aber nicht 10 jahre lang im bett abgemagert wundliegen und und und
    das war so menschenunwürdig :(
     
  17. Disturbia

    Disturbia Gast-Teilnehmer/in

    Ein eingeleiteter Ernährungsstop wird natürlich auch mit narkoseähnlichen Medikamenten bzw. nur Morphium (incl. Schmerzterapie) durchgeführt. So vollgepumpt mit "Drogen" würde das auch kein normaler (gesunder) Mensch mitbekommen (Hungertod - Organversagen)

    Menschen, die im Wachkoma liegen und sich vorher so entschieden haben (keine lebensverlängernden Maßnahmen), muss man verhungern lassen.


    "Ist der Patient einwilligungsfähig, ist seine Entscheidung für den Arzt verbindlich, auch wenn sie dem Arzt „unvernünftig” erscheint und dem ärztlichen Rat widerspricht. Künstliche Ernährung gegen den Willen des Patienten ist unzulässig, ja sogar Körperverletzung. Bereits 1957 urteilte der BGH in einer Grundsatzentscheidung zum Thema Patientenautonomie:
    „Das in Art. 2 Abs. 2 Satz 1 Grundgesetz gewährleistete Recht auf körperliche Unversehrtheit fordert Berücksichtigung auch bei einem Menschen, der es ablehnt, seine körperliche Unversehrtheit selbst dann Preis zu geben, wenn er dadurch von einem lebensgefährlichen Leiden befreit wird. Niemand darf sich zum Richter in der Frage aufwerfen, unter welchen Umständen ein anderer vernünftigerweise bereit sein sollte, seine körperliche Unversehrtheit zu opfern, um dadurch wieder gesund zu werden. Diese Richtlinie ist auch für den Arzt verbindlich. Zwar ist es sein vornehmstes Recht und seine wesentlichste Pflicht, den kranken Menschen nach Möglichkeit von seinem Leiden zu befreien. Dieses Recht und diese Pflicht finden aber in dem grundsätzlich freien Selbstbestimmungsrecht des Menschen über seinen Körper ihre Grenze.”

    Verweigert der einwilligungsfähige Patient trotz ärztlicher Risikoaufklärung in freier Selbstbestimmung eine künstliche Ernährung, obwohl er keine Nahrung mehr auf natürlichem Weg aufnehmen kann, muss der Arzt diese Entscheidung achten. In aller Deutlichkeit: Man muss diesen Patienten „verhungern lassen”. Die Rechtsordnung räumt dem Recht auf freie Selbstbestimmung Vorrang vor dem ärztlichen Heilauftrag ein. Eine „Vernünftigkeitsprüfung findet nicht statt: So muss ein Arzt etwa auch die religiös motivierte Ablehnung einer Bluttransfusion durch Angehörige der Zeugen Jehowas respektieren, mag er diese Entscheidung auch noch so unsinnig finden. Anders ist es nur, wenn die Grenze zur Psychopathologie überschritten ist: Dann ist der Patient nicht mehr einwilligungsfähig."
    .


    http://www.rechthaber.com/darf-man-demenz-und-wachkomapatienten-verhungern-lassen/
     
  18. Ich würde keinen Menschen (ohne Zwang) töten, ich würde niemandem zur aktiven Selbsttötung verhelfen, würde aber auch keinen schwerkranken Menschen davon abhalten.

    Und ich würde mir eine Herzschrittmacherimplantation in JEDEM Lebensalter sehr gut überlegen und im Zweifelsfall lieber einen frühen, schnellen, natürlichen Tod vorziehen.

    Und - ich kenne einige Menschen, die stets eine "Ich hab keine Angst vor dem Tod, lieber schnell weg als lange Leiden"-Einstellung hatten. Und bei der Diagnose "Krebs" alles versuchten, diesen doch zu bekämpfen. Und der Abschied vom Leben sehr schwer viel. Viel schwerer, als sie es vermuteten, als der Tod noch weit von ihnen entfernt war.
     
  19. schneeeule

    schneeeule Gast

    Hab nicht alles gelesen, aber unter gewissen Umständen bin ich für aktive Sterbehilfe.


    glg, schneeeule
     
  20. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Aktive Sterbehilfe ist ein sehr hübsches Wort für jemanden töten.
    Ich finde, wer "vor seiner Zeit" sterben will, soll selbst Hand an sich legen und nicht um aktive Sterbehilfe bitten.
    Für den Tötenden ist es eine enorme Verantowrtung und Schuld, mit der er den Rest seines Lebens weiter leben muss. Finde ich nicht ok.


    (Und das Abschalten lebenserhaltender Maschinen etc wäre passive Sterbehilfe.)
     

Diese Seite empfehlen

  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden