Statussymbole

"ach das [komplett abgestimmte outfit] hab ich nur schnell übergeworfen" für fortgeschrittene.

 

Hast Du den Satz mit dem Sozialneid gelesen?

Protzige Büros sind vorwiegend in der Unternehmensberaterbranche und bei manchen Anwälten üblich. In meiner Branche eher nicht, da geht's in Richtung Zweckmäßigkeit.

Ach ja, Reichtum, wenn ich reich wäre, wäre ich nicht darauf angewiesen, dass mir jemand für meine Arbeit "Geld in den Rachen wirft" (Wäre schon schön, wenn alle ihre Rechnungen pünktlich zahlen würden.), sondern würde aus Hobby, um mich nicht auf Vernissagen zu langweilen, ein paar Projekte im Jahr machen, statt 60-70 Stunden pro Woche am Schreibtisch zu verbringen.

Wenn Deine ökonomische Existenz von derartigen Äußerlichkeiten abhängt, überlegst Du gut, ob Du es Dir erlauben kannst, ein 20.000 €-"Billig"auto zu fahren. Das ist zwar völlig irre, aber es ist so ... und es entzieht sich völlig der Vorstellungswelt von Leuten, die irgendwo brav angestellt sind, möglichst noch im öffentlichen Dienst.

 

@soph: "wow hast du dich hübsch gemacht"
"geh - ich war so im stress, bin nur schnell unter die dusche gehüpft" (nach 3 h dauerstyling)

 

du ich bin nicht ganz von gestern und hatte schon ein bisserl mit leuten in "der" branche zu tun - nur so als anmerkung.

krank ist es trotzdem, dass es so abläuft.

 

Nein, ich nicht, mir sind die iPods unsympathisch (oder eher die Tatsache, dass man damit keine mp3 abspielen kann, sondern eigenes Format und unbedingt eigene Software braucht).

 

Das gibt es tatsächlich.

 

Ja vielleicht bei Strafverteidigern à la Wegrostek und Co, seriöse Anwälte definieren sich meist nicht über ihr Auto und haben idR auch nicht solche Mandanten, die von so etwas sonderlich beeindruckt wären. Die Angestellten meines Vaters fahren zT die tolleren, besseren und vielfach teueren Autos als er, trotzdem ist er der Chef Nur unser kroatischer Hausmeister schämt sich hin und wieder für ihn und bietet ihm dann an, doch einfach seinen Mercedes zu benützen

Meine Steuerberaterin fährt einen alten Mazda, der hat ihre Karriere bis jetzt noch nicht gestoppt...

Komisch finde ich es, wenn Leute mehr für ihr Auto als für die Einrichtung der Wohnung ausgeben.

 

Dein Vater kann sich das Understatement inzwischen leisten, ich mir auch. Viele andere können es nicht.

Sie ist eine Frau, als Frau darf man das.

Kommt darauf an. In meine Wohnung stecke ich gewiss kein Geld mehr für schöne Möbel und Accessoires, sondern behalte mein Dauerprovisorium. Das hat ganz objektive Gründe, Geldmangel ist es nicht.

Am Auto sparen? Kommt darauf an, wieviel man fährt und welche Strecken. Wir fahren oft Langstrecken, die man leider weder fliegen noch akzeptabel mit der Bahn bewältigen kann, da lernt man ein bequemes, sehr gut gefedertes Auto schätzen. Mein heiß geliebter Nissan erfüllt diesen Anspruch für Langstrecken leider nicht.

 

Ich glaub ja eh, dass Autos für viele Menschen DAS Statussymbol schlechthin ist! Ich müsste schon gar nicht mehr wissen, wohin mit meinem ganzen Geld, bevor ich anfange in einen Wagen wirklich viel Geld zu investieren. Aber wenn, dann vermutlich gleich mit Chauffeur

 

für mich selbst gebe ich eigentlich nicht sehr viel geld aus, eher für den kleinen, aber dann auch nur, wenns sinn macht. (gut kleine ausnahmen gibt es schon, zwischendurch mal was schönes, womit er eine freude hat)
naja, WENN ich für mich was kaufe, hat es meist mit meiner fotografiererei zu tun, neues objektiv oder ähnliches aber das geht jetzt während der karenz sowieso nicht, das muss warten

 

P.S: Auto hab ich keins, brauch ich keins

 

Wenn mit Statussymbolen jene Dinge gemeint sind, die man nur deshalb anschafft, um den Mitbürgern zu zeigen, welchen (latürnich hervorragenden) Stellenwert man in der Gesellschaft hat, nein, uninteressant.

ABER...Es hat doch auch etwas mit"...weil ich es mir Wert bin" zu tun. Und ja, da bin ich dann wieder anfällig, wenn etwas durch besondere Qualität, Funktionaltiät, Passform, die Sinne ansprechend, bewußt ökologisch und möglichst fair produziert ist, bin ich anfällig dafür.

Ich gebe zu, jene Marken, die ich mit Status verbinde(die ich allerdings auch nicht erkennen würde), kamen mir noch nicht unter die Finger, ich weiß somit nicht, ob mein Vor-urteil gerechtfertigt ist, ich gehe aber davon aus, dass die Stoffe sich auch nicht anders anfühlen o.ä.

Ich bilde mir jedoch ein, zu erkennen, wenn ein Mensch z.B. Kleidung von guter Stoffqualität, guter Verarbeitung trägt. Das bewirkt bei mir den Eindruck, dass dieser Mensch jemand ist, der mit wachen Sinnen durch die Welt geht, Wert(ist bei weitem nicht nur Geld) schätzt. Und genau dieses Wertschätzen, bringt bei mir auch die Wertschätz-Saite zum mitklingen. Daher auch ein anderer response.

Allerdings löst es bei mir kein gefühl der Wertschätzung aus, wenn jemand mit Marken protzen muß, weil ihm selber das Gspür für Wert abhanden gekommen ist.....

 

Das wesentliche Geschick scheint mir zu sein, Dinge, die andere Leute für Statussymbole halten, so zu besitzen, dass es "natürlich" erscheint. Sonst wirken sie ja doch nur neureich. So auf die Art:

Anders als in einem E-Mercedes kann man sich den XY gar nicht vorstellen. Oder: ich könnt mir nicht vorstellen, dass der Z in einer Gemeindewohnung lebt und nicht in einer Villa.

 

Ich (selber selbständig) kann dir berichten, dass das in Österreich lang nicht so heiß gegessen wird wie offenbar bei euch im wilden Reformosten. Rostig und klapprig hat übrigens nichts mit der Marke zu tun, sondern sagt viel über persönliche Schlamperei und Nachlässigkeit aus, das würde ggfs. zu Recht als Signal zur Vorsicht gewertet. Wer mit den eigenen Ressourcen schlampig umgeht, tut das auch mit fremden.

Wenn es eine Regel gibt, dann die, dass man als Berater nicht mit einem Benz daherkommt, das gilt als anmaßend. Aber hierzulande lassen sich Außendienstler relativ ungeniert ihre Familienvans als Dienstautos sponsern, auch Japaner sind OK, weil es hier keine Automobilindustrie gibt, man darf auch fernöstliche SUVs fahren (noch eher als Tuaregs, übrigens, der gilt als ordinäre Protzschüssel, weil bei dem Preis-Leistung so deutlich erkennbar auseinanderfällt) und überhaupt der Auto- und Automarkenfetischismus nicht halb so groß ist wie in Deutschland.

Wer oberhalb der oberen Mittelklasse fährt, wird generell viel argwöhnischer beäugt als jemand mit einem gepflegten Golf oder sogar Skoda. Ab einem gewissen Level beginnt auch schon sehr stark die Wahrnehmung als Umweltschwein - A8 und S-Klasse werden bestenfalls dem Generaldirektoren- und Ministerlevel zugebilligt, sonst sind sie No-nos.

Ich wurde jedenfalls bis jetzt noch nie an meinem Auto gemessen und finde das auch sehr gut so.

 

Absolut. Wenn du als externer für die Automobilindustrie Aquise machen willst, solltest du auch die jeweilige Marke fahren - notfalls mieten.

Und in Deutschland schickt es sich dann auch nicht, mit einem nichtdeutschen Auto vorzufahren. In vielen Fällen mag es egal sein, in manchen nicht. Ja, Deutschland ist Autoland.

Man kann das gut finden oder nicht, privat fahre ich auch Toyota, aber das sind die Spielregeln. Es ist Luxus, diese NICHT einzuhalten, wenn man auf Aufträge angewiesen ist.

 

wenns um die automobildindustrie geht, seh ich das ja ein - wenn ich für vw arbeite, kann ihc nicht im mitsubishi vorfahren, das ist klar.

 

Schlimm wird's bei Statussymbolen dann, wenn Unschuldige (z.B. die egenen Kinder) darunter leiden, z.B.:
Bekannte - hochschwanger kurz vor Entbindung - suchte schnorrenderweise mit Gatten gebrauchtes Gitterbett inkl. Matratze und Bettzeug - wenn möglich geschenkt, das in die 40 m² Bruchbude passen sollte. Jammernd standen sie vor unserer Türe, in der Hoffnung, dass wir "etwas springen lassen würden" (unser Sohn war damals knapp 8 Mon alt).
Mein LG fuhr ihnen kurzerhand freundlichst mit dem Arsch ins Gesicht und meinte: "Also, wir haben schon ein neues Gitterbett für unseren Sohn gekauft, und eine GEBRAUCHTE Matratze käme für unser Kind niemals in Frage!"

Darauf konterte die Bekanntschaft: "Ja, du hast leicht reden, du hast ja Geld wie Heu."

Mein LG: "Aha. Aber ich fahre seit 2 Wochen auch keinen fabriksneuen 7er BMW im Gegensatz zu euch!" (wir hatten damals einen 12 Jahre alten Citroen, der auch heute noch gute Dienste leistet)

 

sie sind mir schon wichtig aber nicht so wichtig das ich mich verschulden würde oder ich es unbedungt haben muss!

aber welche zu haben ist schon schön!