Sonntag 8.Dezember

am 8.12. sieht mich kein geschäft. mir sind da zu viele leute.
bezüglich der weihnachtsgeschenke bin ich allerdings in einem konflikt.
einerseits schätze ich die zeitliche unabhängigkeit und die auswahl durch das online-angebot - andererseits finde ich es auf lange sicht bedenklich, dieses dem ortsansässigen angebot vorzuziehen. (stichwort arbeitsplätze)

ich bin in der glücklichen lage unter der woche und untertags weihnachtseinkäufe tätigen zu können (dank nachtdienste) und versuche viel vor ort zu kaufen. aber manches findet auch über das www seinen weg zu mir und ich verstehe, wenn man es vorzieht, online einzukaufen statt sich dem wahnsinn in den geschäften hinzugeben.

 

das stimmt schon bez arbeitsplätze. andererseits hatte ich immer Probleme die kinderspielsachen zu bekommen und rannte von a nach b - kaum Beratung und ich als kinderlose kenn mich nun mal nicht aus bei den ganzen Sachen die gerade "in" sind. online hab ich alles sofort gefunden und mir jede menge zeit und ärger gespart. sicher vielleicht nicht richtig aber warum soll ich mir mein leben noch schwerer machen? so gesehen fördere ich somit andere arbeitsplätze (versand, post)?

 

Man kann ja glücklicherweise auch bei einigen heimischen Betrieben schon online bestellen, ich habe nur einen Bruchteil der Weihnachtsgeschenke über Amazon gekauft und das waren zwei Musik-CDs, die es nirgendwo sonst lagernd gab und ich hatte keine Lust auf 2-4 Wochen Lieferzeit.
Den Rest habe ich auch online bestellt, aber bei österreichischen und deutschen Firmen.

 

Ja, ich hätte mich auch über einen feiertag unter woche gefreut. In meinem job würde sich die frage sowieso nicht stellen. hackeln oder nicht, weil ich eh nicht im handel arbeite - zum glück!
Einkaufen wäre ich auch nicht gegangen am 8. Wegen mir müssten die gar net aufsperren an dem tag, finds total unnötig, und die leut, die da arbeiten müssen hätten auch nix vom feiertag.
Aber i bin ja net der nabel der welt.. und wegen mir werden die geschäfte am 8. deswegen a net zugesperrt bleiben.

 

Genau, es wäre super könnten die Touristen bei Zara, Benetton, Pimkie, H&M, und Co. Diese Geschäfte gibt es ja auch kaum wo auf der Welt.

 

Genau.
Sollen die Trotteln doch nach London oder Timbuktu auf Städteurlaub fahren.
Wos brauch ma de?

 

Wenn ich Städteurlaub mache möchte ich mir die Stadt ansehen und nicht Einheitsfetzen kaufen. Der Konsumwahn muss nicht immer überall ausgelebt werden, aber vielleicht denke ich einfach anderes als andere.

 

Also ich fand es super, dass in Istanbul alle Läden jeden Tag bis in die Nacht geöffnet waren. Und sind ja nicht nur Klamottengeschäfte. Ist ja auch stadt- bzw. landesabhängig, was so feilgeboten wird.

Sightsseeing habe ich natürlich trotzdem betrieben.

 

Da du nicht Eva bist, von der alle Menschen abstammen, sehen das andere Leute anders. Die Kauflust ist im Urlaub statistisch gesehen am Größten. Da hat man Zeit mit dem Partner zu bummeln und gemeinsam Schaufenster anzusehen und auszusuchen, was viele in der Heimatstadt nicht machen/haben.

Wir in Ö verzichten so auf die Steuereinnahmen und erhöhen lieber die Sektsteuer und die NoVA. Gut, kaufen wir Österreicher den Sekt halt künftig in Budapest oder Freilassing oder Udine und das Auto in Deutschland oder der Slowakei und ein par Hundert neue Leute werden hierzulande arbeitslos.

Das ist alles ein wenig verrückt, oder?

 

Es gibt bereits jetzt Kindergärten und Horte, die 7 Tage/Woche offen haben. Wird der Bedarf grösser, werden es sicher mehr werden.

Aber, wen du Wien ansprichst: Da wird es das in öffentlichen Kindergärten aus ideologischen Gründen (meine Lieblings-Begründung) nicht geben, solange Rot das alleinige Sagen hat. Aber das passt eh, schließlich müssen in Wien auch 99% aller Geschäfte am Sonntag zu haben.

Je mehr Wiener entdecken, dass Bratislava nicht mehr im Ostblock liegt, in 30 Minuten mit dem Auto ohne böse Zöllner erreichbar ist und dort nicht nur der Ikea auch Sonntags bis 21 Uhr offen hat, desto eher wird man hier vielleicht umdenken.

 

Das mit dem Billa und dem "Wir sind so nett und geben den Mitarbeitern den 8.12. frei" ist ja auch nur ein Marketing-Gag. Öffnet man am Feiertag, muss man den Mitarbeitern das doppelte Gehalt zahlen. Billa erspart sich das und lässt zu. Vermutlich ist das unterm Strich sogar ein finanzieller Gewinn, weil nur wenige Kunden zur Konkurrenz abwandern.

Würden sie aufsperren und den Mitarbeitern das Vierfache bezahlen, dann wäre das zu bewundern. Würden sie jeden Sonntag aufsperren, das Vierfache bezahlen und in jedem Bezirk einen Betriebs-Kindergarten anbieten, dann wären die hohen Preise sogar halbwegs gerechtfertigt.

Nur, so eine Betriebskultur kann bei uns gar nicht erst entstehen. Weil es seitens der Regierung gar nicht gewünscht ist. Hier müssen die Menschen an einem bestimmten Tag zwangsrasten und die staatlichen Kindergärten geben die grundsätzlichen Möglichkeiten für Arbeitszeit noch zusätzlich vor. Den Kindergärtnerinnen ist ja auch nicht zuzumuten, einen Tag in der Woche auch am Abend zu arbeiten.

Und diese Bevormundung verkaufen wir dann als "Sozialstaat".

 

Bitte die Banken und Ämter sollten auch offen haben

 

am besten alle, alles und das 24 Stunden 7 Tage die Woche usw.

einige müssen das machen, warum nicht alle? keine Bevorzugung egal wer es ist.

Amerika lässt grüßen, höre ich öfters von den Kunden

 

Naja, die banken schliessen lieber ganz, als länger offen zu bleiben. Was die banken betrifft geht das eher zurück mit den öffnungszeiten, wenn man so schaut, wieviele banken in letzter zeit ganz zugesperrt haben.

 

Ist das beabsichtigte Ironie oder eher so passiert?

 

Weil du gerade von den USA sprichst, das ist ein gutes Beispiel. Weil dort die Öffnungszeiten schon seit Jahrzehnten komplett ungeregelt sind und jeder sein Geschäft (und sein Amt) so lange aufsperren und schließen kann, wie er möchte.
Also hat sich das selbst nach dem Bedarf der Menschen regeln können.

Deiner Erwartung wohl entgegengesetzt haben dort nicht alle Geschäfte und Lokale Tag und Nacht geöffnet. Nur ganz wenige, meistens Drugstores (also Apotheken), haben rund um die Uhr 24/7 geöffnet. Die meisten Geschäfte sperren spätvormittags auf (an manchen Tagen auch erst nachmittag) und schließen am mittleren Abend, so zwischen 19 und 21 Uhr. An Wochenenden und Feiertagen ist die Öffnungszeit kürzer. Allerdings gibt es fast keine Sonntags-Schließung. Nicht einmal in sehr religiösen Gebieten.

Die Kindergärten haben sich dem Bedarf natürlich auch angepasst und auch abends offen. Inklusive Sonntag.

Die Ämter sind restriktiver als bei uns. Oft nicht einmal am Abend geöffnet.

Restaurants sperren spätestens um 22 Uhr, oft schon früher. Nur Bars haben länger offen.

Man kann also insgesamt sagen, dass die Öffnungszeiten bei uns gar nicht so sehr am Bedarf vorbei gehen. Lediglich die Samstags-Zwangsschließung um 18 Uhr (in der Hauptverkaufszeit vor Weihnachten komplett unverständlich) und die Sonntags-Zwangsschließung gehen am Bedarf vorbei.

 

ich bin sowieso gegen dieses "immer länger offen haben" usw. mich kotzt der konsumwahn welcher uns krampfhaft aufgezwungen wird sowieso immer mehr an. erstaunlicherweise bin ich auch immer weniger zu verlocken. ich gehe selten shoppen. was ich brauch oder mir gefällt, wird online bestellt. keine fehlkäufe, keine käufe weils billig ist - und man sie nicht braucht...obwohl ich marken im Abverkauf bestelle. nix viel hin und herfahren, keine stundenlanges schauen, probieren, warten usw.
packerl auf - anschauen oder anprobieren - was nicht gefällt wird retourniert und aus.