1. Reden wir miteinander ...

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Sollen 14-jährige Kinder in Untersuchungshaft bzw. ins Gefängnis?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Belico, 1 November 2014.

  1. hanna59

    VIP: :Silber

    ich würd behaupten, es setzt ein offenens, nicht religiös gefärbtes elternhaus voraus, dass der nährboden erst gar nicht bereitet wird. da spielen so viele faktoren mit rein, dass ist fast nicht zu bewältigen. was diesen burschen betrifft, so hört man in gewissen kreisen schon, dass die familie nicht ganz unschuldig daran war/ist. st.pölten ist klein, es spricht sich sehr schnell rum, was da so läuft. mich wundert eher, dass nicht viel früher eingegriffen wurde bzw. dass dieser verein noch so werkeln kann.

    zum rand der gesellschaft: tatsache ist halt schon, dass sich diese kreise selbst sehr ins abseits stellen, keinen anschluß wollen. wobei grad diese kinder eh gut integriert waren. da treiben seit einiger zeit ein paar sehr verquere gestalten ihr unwesen. und wie gesagt, den familien taugt in vielen fällen im anfang ja die religiöse wandlung. da wird meist erst sehr spät gemerkt, in welche richtung das geht. die schulen haben eh so schon mehr als genug probleme zu lösen, die sind da auch noch recht überfordert. im grunde ist es ein lotteriespiel, ob man die leut aufdeckt oder halt nicht. gut, wenn es so pubertierende angeber sind, die ihre neuen überzeugungen rausposaunen, die erwischt man dann recht leicht. viel schlechter schauts ja mit den ruhigen aus, die nach aussen hin alles so rennen lassen, wie bisher.

    Es hat Jahrtausende gebraucht, bis wir uns zu achtsamen, eigenverantwortlichen Wesen entwickeln konnten, die Kirche und deren Gesetzesauslegungen in ihre Schranken verwiesen und Unsere Mitmenschen als ebenbürtige Wesen mit gleichen Rechten und Pflichten akzeptierten.
    zu diesem satz möcht ich aber schon anmerken, dass dies nicht mal hier im lande von unseren eingebohrenen so gelebt wird. man blicke in richtung unserer parteienlandschaft und wird sowas von fündig, was resentiments betrifft. auch das ist ja eine radikalisierung, die mich mehr als erschreckt.

    aber ich bin sowieso der meinung, dass im moment sehr absichtlich gezündelt wird. im grunde stehen alle barometer auf krieg.
     
  2. KikiundLauftier

    KikiundLauftier Kiki ohne Lauf


    ja...aber es reicht nicht nur wenn es das Kind erkennt!
     
  3. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Die Gesellschaft ist deshalb überfordert, weil sie nicht wahrhaben will, dass es Parallelgesellschaften gibt, die anders funktionieren.
    Große Teile der Menschheit sind nach dem Prinzip der größten Keule organisiert und die lachen mal herzhaft, wenn da jemand mit ihnen "reden" will. Die einzige universell verständliche Sprache über alle Gesellschaftsformen hinweg ist Gewalt.
    In der "hochentwickelten" Gesellschaft bewirkt Gewalt Angst und Unsicherheit, in der weniger entwickelten Respekt. In beiden Fällen ist die Aufmerksamkeit sicher.
    Ich halte es aber auch für eine gefährliche Illusion zu glauben, dass unsere westliche Gesellschaft so achtsam und eigenverantwortlich mit anderen Menschen umgeht. Die Wälle, die Barbarei und Anarchismus zurückhalten sind sehr brüchig wie man auch gerade jetzt bei der Radikalisierung sieht.
     
    spacedakini3 gefällt das.
  4. Belico

    VIP: :Silber

    Hm, ja, gestern war ein Schwerpunkt im Fernsehen über die Päpste der Vergangenheit. Bin da noch immer schwer beeindruckt, wie gut es unsere Gesellschaft geschafft hat, sich von solch rechtschaffend, kriminellen, geistesgestörten Meinungs- und Gesetzesmachern zu emanzipieren.
    Aber du hast schon recht. Rein gesellschaftlich entwickeln wir gerade den idealen Nährboden für gesellschaftsschädigende Umbrüche. Verarmung des Mittelstandes, Aushöhlung des Sozialsystems, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit. Staatlichen Sozialeinrichtungen fehlt das Geld für spezielle Eingliederungsprogramme. Kirchliche Sozialeinrichtungen werden wohl bei ihrem eigenen Klientel bleiben und die vielen privaten "Sozialvereine" schädigen mitunter mehr, als dass sie etwas nützen.

    Diese Parallelgesellschaften bilden ihre eigenen Communities, Finanzierungen und ihr eigenes soziales Netzwerk. Ich glaube, dass die staatlichen sozialen Einrichtungen da gar nicht unglücklich darüber sind, sie haben eh genug Klientel. Nur fehlt dann eben die Kontrolle über die Ideologie solcher Communities und ihre Sprengkraft......
     
  5. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Ich habe den Eindruck, dass du hinsichtlich Kirche und Co nicht ganz objektiv bist. Gerade wenn man sich das "dunkle" Mittelalter ansieht, zeigt sich, dass außer der Kirche es wenig Bildung gab und auch in der Aufklärungszeit haben sich die Revolutionäre in keinster Weise von den alten Machthabern unterschieden. Für eine Zeit, wo Mord ein gängiges politisches Mittel war, darfst du nicht das heutige Rechtsempfinden anlegen.

    Ich habe dazu eine vielleicht noch sarkastischere Sicht. Die Gesellschaft war nie viel anders, nur die Methoden der Machtdurchsetzung der Herrschenden hat sich im Lauf der Zeit verändert und nun erreichen wir langsam den Punkt, wo wir erkennen müssen, dass die Gesellschaft mit Humanismus nicht lenkbar ist.
     
  6. hanna59

    VIP: :Silber

    besser könnte man es nicht umschreiben.
    davor wurde jetzt aber jahrelang schon gewarnt, ohne jeglichen fremdenfeindlichen hintergrund. leider wurde diesen stimmen eben immer dieses unterstellt. jetzt bräuchte es halt kluge, weitsichtige leut, die das ruder noch rumreißen. ich wüsst jetzt keinen in der österreichischen politik, dem ich sowas zutrauen würd. schon gar nicht den braunblauen schreihanseln.
     
  7. ClaHRa

    ClaHRa Gast-Teilnehmer/in

    Das Abendland mit ihrem christlichen Glauben hat ca. 800 Jahre Vorsprung, rechnen wir das auf den Koran um, wärs gerade mal das Hochmittelalter und einige dieser Vertreter benehmen sich auch dementsprechend. Unsere Gesellschaft ist den Weg schon gegangen und somit auch mit Humanismus lenkbar, wogegen in anderen Gesellschaften die harte Hand an der Tagesordnung durchaus ihren Platz hat.
    Ob Österreich möchte oder nicht, es wird sich ebenso wie der Rest von Europa der Thematik stellen müssen und nur wegsehen und negieren geht nicht. Nehmen die Großparteien nicht das Thema gezielt auf und machen hier vernünftige Politik, werden die nächsten NR Wahlen die blauen 27% von 99 noch toppen.
     
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  8. hanna59

    VIP: :Silber

    neustart, ja genau. :rolleyes: der bursch wird eh schon als "held" gefeiert und die eltern der mitschüler machen sich mehr als sorgen. mal schauen, ich fürcht, des geht in die hose. bei der familie setzt nämlich niemand an.
     
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  9. farbenfroh

    VIP: :Silber

    Ich seh es wie oxy.
    Das Problem wird nicht kleiner, wenn man Jugendliche wegsperrt - das sollte wirklich maximal eine Übergangsmaßnahme sein, um in der Zeit einen genauen, individuellen Weg zu finden.
     
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  10. hanna59

    VIP: :Silber

    wieviele individuellen wege willst denn finden?
     
  11. Jostein

    VIP: :Silber

  12. hanna59

    VIP: :Silber

    der bursch ist ja wiederholungstäter, wie man liest. pfu! anstaltliche unterbringung wird da wohl das beste sein, schon zum schutz anderer. in so jungen jahren sexualstraftäter, das hat schon eine besondere qualität. das elternhaus gehört da auch ganz genau angeschaut, da rennt offensichtlich einiges schief.
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 13 November 2014, Oberer Text geschrieben: 13 November 2014)
    und bitte; man sollte nicht vergessen, 14-jährige sind heutzutage oft nicht mehr die lieben kinderleins, wie sie anno dazumals waren. 14 ist nicht gleich 14.
     
  13. Jostein

    VIP: :Silber

    Er konnte auch deswegen wieder dasselbe abziehen, weil er noch nicht strafmündig war.

    Und alle Sätze mit "heutzutage" zweifle ich an. Ich glaube, dass es das alles schon gab und auch nicht weniger, jetzt weiß man mehr darüber.
     
    Methos gefällt das.
  14. anroma

    VIP: :Silber

    Das glaube ich nicht, weil früher der Einfluß durch die neuen Meiden einfach nicht vorhanden war.
     
  15. Jostein

    VIP: :Silber

    Ein Egoshooter Spiel und ein Krimi machen noch keine Verbrecher.
     
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  16. anroma

    VIP: :Silber

    Nein, eh nicht, aber Jugendliche spielen nicht nur Egoshooter oder schauen/lesen Krimi - die werden über die Medien schon auch von Reizen überflügelt - die Einen nehmens gelassen hin, die Anderen eben nicht.
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 13 November 2014, Oberer Text geschrieben: 13 November 2014)
    Mein Sohn hat mir vorhin erzählt, dass ein Klassenkamerad einen Anruf seines Bruders bekam, dass dieser und ein weiterer Bruder am Spielplatz von einem geschätzt 15-Jährigen bedroht wurden, erst meinte der 15-Jährige: "Ich bringe euch um", griff dann in die Hosentasche, zog irgendwas raus.
    Was er rausgezogen hat, wollten sie gar nicht mehr wissen, sie sind nur noch gerannt.
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 13 November 2014)
    Jetzt fängt es ja schon bei den Volksschülern an:
    8-jährige Buben ritzen Mitschüler Kreuz in Rücken - Brutale Attacke - Österreich - krone.at
    Folgebeitrag desselben Teilnehmers (erstellt: 13 November 2014)
    Und gleich noch etwas Nettes:
    Zehnjährige auf Toilette mehrfach vergewaltigt - steiermark.ORF.at
     
  17. hanna59

    VIP: :Silber

    nein, aber ungefilterter zuganz zu internetpornos der härtesten art machen schon was aus. frag mich, was ich oft mitkrieg, wenn ich zu schulschluß am bahnhof steh und den kids so zuhör. da krieg selbst ich noch rote ohren.

    und all die brutalen videos, die so auf youtube und facebook rumschwirren, wo auf wehrlose einbeprügelt wird. oder div. köpfvideos. wenn man will, findet man alles, auch kinder. (die sich ja oft besser punkto computer auskennen, als die eltern) nicht alle eltern sind dahinter, den netzkonsum ihrer sprößlinge zu überwachen. und da gäbe es noch die smart-phones...

    natürlich gab es auch dazumals vorfälle, ich kann mich auch an einen besonders grauslichen fall erinnern, als ich kind war. da haben ein paar buben , so 13-14 jahre alt, auch ein paar mädchen gequält und vergewaltigt. sicher gab es dass auch, aber das waren bei weitem nicht diese ausmaße, die es jetzt gibt. auch die brutalität nimmt zu. also so gesehen is schon ein unterschied.
     
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  18. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    Brutalität, Gewalt und Mißbrauch hat es schon immer auch bei Jugendlichen, mitunter sogar Kindern gegeben, nur herrscht jetzt eine größere Sensibilisierung dafür. Meine Mutter hat mir mal erzählt, was zu ihrer Zeit so üblich war, als sie zwischen 6 - 14 war, das ist durchaus konkurrenzfähig zu den Schlagzeilen, die hier angeführt werden. Und eine Freundin, die in einem sehr konservativen Dorf im Südburgenland aufgewachsen ist, konnte ebenfalls von Dingen erzählen, die haarsträubend sind. Nur mit dem Unterschied, dass vor dreißig oder gar sechzig Jahren darüber nicht berichtet wurde.
    Insofern handelt es sich um einen Fortschritt, den wir derzeit zu verzeichnen haben, denn es herrscht Sensibilisierung, Aufmerksamkeit und wird keineswegs mehr so getan, als wären Gewalt und diverse Grenzüberschreitungen normal.
     
  19. 0xym0r0n

    0xym0r0n Gast-Teilnehmer/in

    Danke! Wie so oft, muss ich nix mehr schreiben, wenn du vor mir da warst. :love:
     

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