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Soll staatliche Folter unter gewissen Umständen erlaubt sein?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von edelfee, 27 Mai 2011.

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Soll staatliche Folter unter bestimmten Umständen erlaubt sein?

Diese Umfrage wurde geschlossen: 11 Juli 2011
  1. Nein, staatliche Folter darf niemals legitimiert werden

    33 Stimme(n)
    75,0%
  2. Staatliche Folter darf ex ante nicht erlaubt werden, kann aber ex post uU legitimiert werden (= der

    3 Stimme(n)
    6,8%
  3. Ja, der Staat soll in ganz begrenzten, extra aufgezählten Ausnahmesituationen Verdächtige foltern dü

    3 Stimme(n)
    6,8%
  4. Ja, der Staat sollte generell mehr Möglichkeiten erhalten, Informationen, die für die Verbrechensbek

    5 Stimme(n)
    11,4%
  5. Sonstiges

    0 Stimme(n)
    0,0%
  1. edelfee

    edelfee Gast

    ja eben - leider. aber es liegt an uns, keine schafe zu sein. an jedem einzelnen selbst.

    und deshalb ist es auch so wichtig, daß es ausreichend menschen gibt, die da dagegen halten. damit es eben nicht dazu kommt.
     
  2. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

  3. edelfee

    edelfee Gast

    ja, aber in europa passiert folter nicht legal, sondern heimlich (oder auch manchmal nicht so heimlich). es ist ein unterschied, ob ich etwas darf, gesetzlich erlaubt, oder ob ich etwas verbotenes tue. nicht nur von den fallzahlen, sondern auch von der schamlosigkeit der taten.
     
  4. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Genau das ist es. Es passiert nämlich überhaupt nicht so heimlich. Wie oft rennt jemand leider gegen den Türstock?

    Ich glaube, dass klare Regeln und eine Nulltoleranzpolitik bei der Einhaltung besser ist, als dieses Augenzwinkernde "Ein bissi schupsen geht doch immer..."
     
  5. edelfee

    edelfee Gast

    ja, das seh ich auch so (wobei bei mir die regel lauten würde: niemals folter;)). aber in einem land, wo sich eine innenministerin in die zib stellt und auf den vorwurf, ihre polizisten hätten einen schwarzen gefoltert, so stark, daß der mit mehreren brüchen im krankenhaus ist, antwortet "aber bitte, das war doch ein ehemaliger drogendealer", kann man sich so was nicht erwarten...
     
  6. mcw

    mcw Gast

  7. Q

    Q Gast

    Mich beutelts immer ab, wenn ich lese, wie leichtfertig Leute die elementarsten Grund- und Freiheitsrechte aufgeben würden. Das nächste autoritäre Regime steht bereits vor der Tür, und die große Mehrheit der hier Mitschreibenden würde wohl begeistert applaudieren und Fahnen schwingen ...
     
  8. bluegrass

    VIP: :Silber

    Laut der Umfrage ca. 30%.
    Die Zahl kommt mir von irgendwoher bekannt vor:kopkra:
     
  9. mcw

    mcw Gast

    Da bist du nicht alleine.
     
  10. Donaunixe

    Donaunixe Gast

    Völlig deiner Meinung. Ich finde es auch immer sehr gruselig wie viel Menschen bereit sind aufzugeben wenn man ihnen suggeriert, dass es der Sicherheit dient. Manchmal glaube ich, mit diesem Argument kann man der Bevölkerung ALLES verkaufen.
     
  11. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Der Staat soll niemals foltern dürfen. Und alle, die andere foltern, sollen strafrechtlich verfolgt werden.

    Aber: Wenn ein Entführer mir den Aufenthaltsort meines ansonsten verdurstenden Kindes nicht sagt odgl würde ich wollen, dass er redet, völlig egal, ob Folter dessen Menschenrechte verletzt. Soll heißen, dann wäre es mir völlig schnurz, dass ich mich damit strafbar mache - ich würde den netten Herren mit der "Abu Ghraib"-Fortbildung ein paar Tausender zahlen und sie mal machen lassen.
     
  12. edelfee

    edelfee Gast

    ja, das würde ich auch tun. ich denke, das würde fast jeder tun, wenn es um die eigenen kinder geht. aber dann muß man eben auch die konsequenzen tragen. und deshalb darf ja auch zB ein richter oder ein polizist, der befangen ist, in einem fall nicht ermitteln.
     
  13. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Wieso sollte ein Polizist wegen Befangenheit kein Verhör führen dürfen? Kann der Polizist doch nix dafür, dass der Befragte ständig gegen den Türstock läuft und ihm immer in die Zigarette greift (weiß der denn nicht, dass das heiß ist?).
     
  14. Einmal abgesehen davon und dem zu befürchtenden brechen der Dämme, ist es auch den Polizisten gegenüber eine Sauerei. Weil der betreffende dann in der konkreten Situation in eine Entscheidung gedrängt wird, die wohl niemand fällen mag. In dem Folter im sich bestätigenden Falle straffrei ist, müßte er sich dann fragen, ob er nicht eigentlich Foltern müßte, um wirklich alles in seiner Macht stehende zu tun, um das/die Opfer zu retten. Unter Umständen müßte er sich vielleicht sogar noch Vorwürfe gefallen lassen, sollte er sich gegen Folter entscheiden und er aber den Richtigen erwischt hatte.

    Und andersrum, gesetz den Fall, er macht sich die Entscheidung nicht leicht, ist aber tatsächlich davon überzeugt den Richtigen vor sich zu haben und das menschenmöglichste zu tun, um den Opfern zu helfen und es stellt sich nachträglich raus, dass er doch den Falschen erwischt hatte, zieht der Polizist die Arschkarte und alle putzen sich an ihm ab.
     
  15. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    :goodpost:
    Das ist ein sehr wichtiger Aspekt.

    Ich finde es für einen Staat nicht wünschenswert, seine Beamten in solche psychischen Drucksituationen zu bringen.
    Ich möchte nicht vor einer solchen Wahl stehen, wo ich mich so oder so mit Schuld belade.
     
  16. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Kennt jemand die Folge von "The closer", wo Lt Gabriel die Verhörkamera abschalten lässt und dann vom Mädchenmörder den Fundort der Leichen bekommt?
    Ich finde die Folge extrem gut gedreht. Man ist zu 100% auf der Seite des ehrenwerten Polizisten und man fühlt so sonnenklar, dass der Zweck selbstverständlich die Mittel heiligt.

    Und dann kommt Brenda, seine Vorgesetzte, und hängt ihm ein Verfahren an und kassiert seine Dienstwaffe - und bauz, ist dir auf einmal klar, dass genau das sein muss. Und dass genau das einen guten Beamten auszeichnet: Dass man sich an Gesetze hält.
     
  17. Wanda

    Wanda Gast-Teilnehmer/in

    Niemals, und unter keinen Umständen, darf ein Staat das Recht haben, einen Menschen foltern zu dürfen!
     
  18. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Mich beutelt es immer, wenn Leute glauben etwas verteidigen zu müssen, das gar nicht mehr da ist...
    Sei ein Schwarzer, habe keine Papiere bei dir und werde in der falschen U-Bahnstation "aufgegriffen". Und dann reden wir über die bestehenden Grund- und Freiheitsrechte....

    Mich stört an der Diskussion, dass m.M.n. von falschen Grundvoraussetzungen ausgegangen wird. Es wird so getan, als gäbe es nur wenige kleine Übergriffe.
    Es wird so getan, als würden wir in idealer Freiheit ohne "bigbrother Überwachung" leben und müssten uns wehren gegen die bösen Polizeistaatauswüchse.
    HALLO!!!! Dieser Zug ist schon lange abgefahren! Das Szeanrio gläserner Bürger ist bereits Realität.

    Es wird Zeit für klare Regeln für diese Realität bevor noch mehr der Fortschritt und die Gesellschaftsveränderungen die Gesetzgebung überholt.
     
  19. Versteh ich dich richtig, du bist der Meinung, da es dzt. illegale Übergriffe und Folter von manchen Polizisten gibt, sollte Folter legalisiert werden damit die Gesetzeslage der Realität angepasst wird? :kopkra:
     
  20. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Die bestehenden Gesetze werden nicht mehr geachtet und es gibt auch niemanden, der die Macht und Bereitschaft hat, das zu ändern und es ist unrealisitisch eine Änderung dieses Zustandes zu erwarten (ich sage nicht, dass ich das gut heisse!!!).
    Das Resultat ist ein Wildwuchs (rede jetzt nicht nur von Folter sondern auch von Überwachung und Kontrollen).
    Mir sind daher 10 Gesetze, die dafür mit Nulltoleranz eingehalten werden lieber, als 1000 Gesetze und Verordnungen, die mit einem Augenzwinkern beliebig gebogen werden.


    EDIT: Den Zustand, der von der TE mit "Ja, der Staat sollte generell mehr Möglichkeiten erhalten, Informationen, die für die Verbrechensbekämpfung notwendig sind, auch mit solchen Mitteln zu erlangen." beschrieben hat, darf meines Erachtens nämlich NIE erreicht werden, weil das genau den Wildwuchs fördert, den ich fürchte und ablehne.
     

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