1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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So werden auch in Zukunft Frauen immer weniger als Männer verdienen....

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von no-mercy, 17 Januar 2013.

  1. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in

    Ja. War Blödsinn. War spät...:D
     
  2. Jostein

    VIP: :Silber

    AnnaAnna - mari (O.t): Dein neuer Avatar gefällt mir sehr gut.
     
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  3. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Die Diskussion hier verläuft zu eindimensional und hat eine gewisse "Die Äpfel in Nachbars Garten sind immer schöner" Tendenz. Einige Gedanken, zum Thema, in wahlloser Reihenfolge:

    Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, mir nicht mehr als einmal während meiner Studentenheimzeit verarscht vorgekommen zu sein. Um wieviel weniger Prüfungsstunden bei gewissen Studien erforderlich sind und um wieviel mehr Stunden man in diesen Studien für fürwahr nicht überwältigende Prüfungen bekommt, ist mehr als abenteuerlich. Die Studenten dieser Studienrichtung haben das auch unumwunden zugegeben. Dass das einmal vielleicht Auswirkungen im späteren Berufsleben haben könnte, sollte jedem klar sein.
    Ich habe mal einer Studentin der Boku, die ihr Studium ........minder ernsthaft betrieben hat, versucht, Mathematiknachhilfe zu geben. Ich konnte mein Entsetzen darüber, dass sie rein gar nichts verstanden hat, wohl nur schlecht verbergen. Sie hat mir dann gestanden, zuerst Psychologie studiert zu haben, und dass die Statistikprüfung dort so einfach gewesen wäre, wie ich es mir nicht auszumalen imstande wäre.
    Die Psychologiestudenten haben indes immer über diese unmenschliche Hammerprüfung geklagt.

    Fakt ist: Die Unterschiede zwischen den Studien sind astronomisch und die Unterschiede zwischen Absolventen ein und derselben Studeinrichtung ebenfalls.

    Bezüglich "Es ist genug Geld da, es gehört nur besser verteilt".........ich habe den Eindruck, viele hier haben völlig falsche Vorstellungen darüber, was in anderen Branchen gezahlt wird. Alle Leute, die ich kenne, mühen sich in ihrem Job ab, geschenkt wird niemandem etwas.
    Woher rührt eigentlich unser Wohlstand her? WIr haben in Österreich sozialen Frieden, die Leute sind gut ausgebildet, die Infrastruktur ist gut und wir sind mit vielen Produkten am Weltmarkt erfolgreich. Der letzte Punkt ist ein springender: Menschen anderer Länder sind unsere Produkte einfach mehr wert. Und dieser Umstand trägt beträchtlich zu unserem überdurchschnittlichen Wohlstand bei. Wenn man nun in so einem techniknahen Bereich arbeitet, könnte man ja meinen, Milch und Honig flößen in Strömen, Fakt ist: In diesem Bereich steht man in weltweiter Konkurrenz. Macht ein Betrieb eines multinationalen Konzerns hier Gewinn, ist dies ganz und gar keine Arbeitsplatzgarantie, kann woanders mit gleichem monetären EInsatz mehr Gewinn erzielt werden, werden die Leute hier einfach abgebaut.
    So ist das Leben. Ich glaube nicht, dass eine Kindergärtnerin in ständigem Konkurrenzkampf mit z.B. China steht. Und ob sich die Kindergärtnerin vorstellen kann, wie es ist, rund um die Uhr emails aus allen Teilen der Welt zu erhalten, ständig erreichbar zu sein, mit Problemen, von denen niemand weiß, ob sie lösbar sind, konfrontiert zu werden, im Misserfolgsfall dann eigene Leute entlassen zu müssen, zahllose schlaflose Nächte inklusive, bezweifle ich ebenfalls.

    Der Anteil der Frauen im HR ist überproportional. Bitte einmal auch sich bei den Geschlechtsgenossinnen zu beschweren, wenn wieder mal schräge Einstellungsgespräche geführt werden.

    Es gibt mehr Frauen, denen davor graut, mit lauter Frauen zusammenarbeiten zu müssen, als Männer, die dies von Männern behaupten.

    In unserem Betrieb sind auch einige Frauen in ein Nachwuchsführungskräfteprogramm aufgenommen worden. Alle sind nach kurzer Zeit schwanger geworden. In der Mehrheit der Fälle wurde mir unter vorgehaltener Hand oder unumwunden gesagt, dass sie sich dem Druck in der Arbeit nicht mehr länger aussetzen haben wollen und nachfolgende Schwangerschaften dementsprechend geplant hätten. Es stimmt, die Arbeit ist nicht alles im Leben, Frauen haben aber scheinbar öfters andere Prioriäten in dieser Hinsicht als Männer.

    Traurige Tatsache: Man bekommt nicht immer das bezahlt, was man leistet, sondern soviel, wie gut man sich verkauft. Ich habe auch schon unverschämte Frauen und bescheidene Männer erlebt. Kann sein, dass sich die Männer in dieser Hinsicht im Mittel bei Verhandlungen weniger genieren.

    Es wurde hier argumentiert, dass die Vorteile in der Pension für jüngere nicht mehr schlagend werden. Dann sollte man aber bitte auch erwähnen, dass die Jungen generell schlechter verdienen, quer über alle Branchen. Ich hätte mit meiner Tätigkeit vor 25 Jahren noch das vierfache verdient, allerdings dann ohne all-in und mit weit weniger Stress. Trifft diese Entwicklung auf Lehrer auch zu?

    Als Angestellter ist man trotzdem in den meisten Fällen noch besser gestellt als als Selbständiger. Bitte mal bei einem Selbständigen nachfragen, wie die sich abplagen müssen - von bezahlten Krankenständen etc können die nur träumen.

    Tatsache ist: Es gibt viele Jobs mit einem Schandlohn, und täglich werden es mehr. Jeder kann nur schauen, was er/sie im Rahmen seiner/ihrer bescheidenen Möglichkeiten dazu beitragen kann, dieser Tendenz die Stirn zu bieten. Die Palette reicht von bewusstem Konsumverhalten bis zur aktiven Förderung eines guten Arbeitsklimas. Und dazu zählt auch, wie man der VerkäuferIn an der Wursttheke begegnet (und da sind es nicht unbedingt die Frauen, die sich mit vorbildlichem Verhalten hervortun).

    Überhaupt bin ich der Meinung, dass in unseren Breiten in Kreisen mit gewissem Mindestniveau die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau kein großes Thema mehr ist im Vergleich zu anderen Problemen. Dies trifft allerdings nur dann zu, solange keine Kinder mit im Spiel sind. Mit Kindern bekommt das Ganze eine Schlagseite, die beruflichen Chancen der Frauen sinken und die im kinderlosen Zustand noch (relativ) problemlose faire Aufteilung der Lasten gerät plötzlich ins Wanken. Wie man das lösen soll, ist mir selbst noch schleierhaft, wir sollten uns allerdings darauf gefasst machen, dass es dafür keine einfache Lösung geben wird.

    Und zum Schluss nochmals zur Kindergärtnerin/Lehrerin: Ich bin der erste, der dafür eintritt, denen, die ihren Job engagiert und gut machen, mehr zu bezahlen. Dann aber bitte auch mit entsprechenden Konsequenzen für die Minderleister. Unterschiedliche Bezahlung aufgrund unterschiedlichen Engagements hat aber in diesen Bereichen keine Tradition.
     
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  4. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber


    Ich picke diese Stelle jetzt heraus, aber nur um es übersichtlicher zu machen, schreiben werde ich zu mehreren von dir auch in anderen Absätzen angeführten Punkten.

    Ich will mal die Kindergärtnerinnen (sie verzeihen mir das hoffentlich :D) weglassen aus der Diskussion und mich anderen Berufen zuwenden, die auch typischerweise weiblich besetzt sind - Alten- und Krankenpflege. In beiden Berufen ist die Belastung über Gebühr groß, man kann oft nicht abschalten, wird ständig mit Tod, Siechtum, Blut und Exkrementen konfrontiert (dazu halten die meisten von uns am liebsten einen meilenweiten Abstand) und dazu kommt noch ganz nebenbei die nicht gerade familienfreundlichen Arbeitszeiten. Warum ist die Bezahlung dann dermaßen schlecht, besonders in der Altenpflege? Die gesellschaftliche Anerkennung ist hier zwar teilweise gegeben, aber die finanzielle dafür eher nicht. Warum? Weil kein Gewinn erzielt werden kann? Weil die Ausbildung zu einfach ist? Für mich sind diese vermeintlichen Gradmesser durchaus zweifelhaft, ich meine, klar, Leute die schwierige Studien hinter sich gebracht haben und in Führungsposition mit viel Verantwortung tätig sind, sollen nicht im Gegenzug am Hungertuch nagen, aber es sind eben oft die Relationen nicht mehr gegeben.
    Ich würde mir wünschen, dass überall wo überall wo überproportional viel Verantwortung, Druck, Belastung und kein nine to five anzutreffen ist, auch das monatliche Einkommen entsprechend ist. Denn sonst werden wir eines Tages ein großes Problem haben: wenn im medizinischen Bereich nur mehr frustrierte und unmotivierte Leute anzutreffen sind, leiden wir alle direkt darunter, weil die Qualität der Betreuung stetig sinken wird und wohin das führt kann man in einigen benachbarten Ländern gut beobachten, wo die "Standardbetreuung" für Patienten im Spital schon knapp an der Fahrlässigkeit vorbeischrammt.

    Zum Thema schwierige/herausfordernde Studien: das ist letztlich auch sehr subjektiv. Was dir oder mir leicht fällt, kann für andere kompliziert bis nicht zu bewältigend sein. Genauso wie manche Menschen sehr leicht Sprachen lernen und ein Gefühl für den Umgang damit haben und es genauso AkademikerInnen gibt, die in diesem Segment oft recht erbärmlich abschneiden, die aber dafür andere herausragende mitunter sehr fachspezifische Begabungen haben. Das sich Frauen oft für eine ausgewogene work-life-balance entscheiden und gegen das von dir geschilderte rund-um-die-Uhr-verfügbar sein spricht mitunter für deren Sinn, was wirklich wichtig ist. Und natürlich bedeutet das eine unterschiedliche Bezahlung, aber wenn du mich fragst - darum geht es in der Diskussion NICHT. Sondern um eine angemessene Belohnung. Das ist was anderes.
    Zuletzt widerspreche ich vehement: es flüchten keineswegs ständig Frauen in Schwangerschaften und sind nicht an einer beruflichen Karriere interessiert. Es studieren nicht alle Frauen Geisteswissenschaften oder Jus oder BWL und stehen danach ratlos herum, weil die Nachfrage gar nicht so groß ist, wie das Angebot. In zehn Jahren wird das auch einigermaßen sichtbar sein oder auch weniger, denn die Forschenden verschwinden natürlich allzu oft in den Laboren und treten auch selten großspurig nach außen auf, aber sie leisten jede Menge, nur wird auch das kaum zur Kenntnis genommen und man nimmt an, dass die neueste Tablette oder die neueste Therapie gegen-was-auch-immer gerade im Hinterzimmer auf einem Baum gewachsen ist. ;)
    Aber da stecken klarerweise Menschen dahinter und nicht gerade wenige Frauen, die Pharamazie, Biochemie und so weiter studiert haben.
     
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  5. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    vaginalpromotion.
     
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  6. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Ja, eh. Tatsache ist, dass ich für mein Studium viel mehr investieren musste als die Absolventen gewisser anderer Studienrichtungen. Das lässt logisch nur zwei Schlüsse zu:

    1. Es gibt mitunter gravierende Unterschiede im Schwierigkeitsgrad/Aufwand einzelner Studien.
    2. Ich war für mein Studium völlig ungeeignet und deshalb hab ich mich mehr abquälen müssen.

    Ich bin ein von Natur aus neugieriger Mensch. Ich habe ein Semester lang Philosopievorlesungen besucht, habe bei den Architekten vorbeigeschaut, mich sehr für die Studien anderer interessiert (Vorteil Studentenheimdasein).
    Ich habe mir mein Urteil gebildet.

    Work-life balance: Ist völlig in Ordnung. Darum verstehe ich auch nicht, warum immer auf die Vorstandsetagen punkto fifty-fifty geschielt wird. Es würde meiner Meinung viel mehr bringen, faire Verhältnisse in den Anstellungsverhältnissen, den 99%+ angehören, zu schaffen.

    Danke für das Beispiel, da habe ich ein bisschen Einblick - die Lebensgefährtin meines besten Feundes macht das. Die verdient alles andere als schlecht, beschwert sich nicht über ihre Arbeit und Dienstzeiten (in ihrem Fall so, dass sie die meiste Zeit der Nachtdienste schlafend verbringen kann) sondern nur über ihre Arbeitskolleginnen und dass sie nicht mit mehr Männern arbeitet - das übliche Klischeeprogramm von geheuchelter Freundlichkeit, Tratsch und Mobbing.
    Wie sehr ihr Fall repräsentativ ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Ihre einzige Sorge ist die mit dem Umdrehen und Heben von alten Menschen verbundene körperliche Anstrengung im Alter nicht mehr stemmen zu können (sonst eher ein Männerproblem).
    Und bei der Altenbetreuung gibt es noch ganz andere Probleme, z.B. den komischen Zufall, dass viele Patienten just dann sterben, wenn ihre finanziellen Mitteln aufgebraucht sind........

    Tun sie auch nicht. Es gibt genügend brillante Frauen, einer der brillantesten Köpfe unserer Zeit ist beispielsweise diese Frau
    Lisa Randall – Wikipedia
    Ich bin, wie gesagt, auch dafür, nicht auf alles das Prinzip von Angebot und Nachfrage anzuwenden. Beispielsweise gehört die Grundlagenforschung dringend gefördert.

    Es gäbe noch so viel zu sagen........

    Am Schluss: Es ist auch irgendwas dran daran, dass Frauen niedrigere Löhne anzuziehen scheinen. Eine Physiotherapeutin, völlig unverdächtig der pauschalen Verurteilung der Männer als Unterdrücker und der Frauen als Unterdrückte, hat auch nicht verstanden, warum die Männer in dieser Sparte alle auf lukrativeren Gebieten unterwegs sind als die Frauen.

    Ich finde trotzdem, dass die meisten Probleme eng mit der Kinderaufzucht verknüpft sind.
     
  7. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Zum eigentlichen Thema: Ich halte es weder für vernünftig, sein Studium mit Hinblick auf beste Berufschancen noch hinsichtlich Minimierung des Aufwandes zu wählen (letzteres leider bei Lehramtsstudien erlebt). Studiert gehört das, was einem Freude bereitet, Beratungen sollten helfen, vor Enttäuschungen zu bewahren.

    Und wenn Schandlöhne für höher (auch nieder) qualifizierte Tätigkeiten angeboten werden (wie hier
    hab mich so über Inserat geärgert, dass ich... | YOU.at - Deine Freunde, Deine Interessen und DU thematisiert), gehört diese Unart an den Pranger gestellt.
     
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  8. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Das kann ich nur bestätigen. Das Schlimmste, was einer Frau passieren kann, ist eine Frau, die die Gehaltseinstufung macht. Wir hatten mehrfach den Fall, weil wir über Leiharbeitsfirma 2 Einstufungen machten (eine selbst (HR-Mann), eine die Leiharbeitsfirma (HR-Frau)). Bei unserer Einstufung (vom HR-Mann gemacht) kamen bei Frauen immer 100-300 Euro mehr raus, bei Männern waren die beiden FAchleute auf +/- 50 Euro immer der gleichen Meinung.

    Yep. Gewaltig viele sogar.


    In unserer Firma das gleiche Bild. Auch meine 3 (!!!!) Versuche jeweils Frauen auf Teamleiterpositionen zu heben scheiterte immer am Widerstand der Kandidatinnen. "Ich mag nicht soviel Stress", "Ich mag mich nicht mit Personalfragen auseinandersetzen", "Da muss ich ja womöglich Überstunden machen", "Ich will doch keine Karriere machen!"


    Frauen werden noch immer deutlich älter als Männer, wodurch sie selbst bei gleichem Pensionsantrittsalter einen monetären Vorteil haben.



    Einfache Lösung kann es dafür nicht geben und die Tendenz, dass eben der Staat möglichst früh die Betreuung und Erziehung der Kinder übernimmt, sehe ich nicht als gute Lösung.
    Ich denke vielmehr, dass man sich ehrlich damit auseinandersetzen muss, dass Kinder einen Karriereknick bedeuten. In jedem Fall für die Frau und in vielen Fällen auch schon für die Männer. Ich kenne inzwischen mehrere Fälle, wo Männer abgelehnt wurden mit der (offen ausgesprochenen) Begründung, dass Kandidaten ohne Familie bevorzugt werden, weil die einfach weniger Probleme mit unregelmäßigen Überstunden haben und generell belastbarer sind, weil sie sich noch mehr auf die Arbeit konzentrieren.....
    Kinder und Familie ist für BEIDE Elternteile ein beruflicher Nachteil, auch wenn das manche Frauen noch nicht glauben wollen.
     
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  9. kleine-loewin

    kleine-loewin Gast-Teilnehmer/in

    wird ja vielfach gefordert und wird auf Druck der Wirtschaft früher oder später auch kommen. Verpflichtender Kindergarten ab 3, verpflichtende Ganztagsschulen etc.

    natürlich, der Mann könnte ja eventuell auch auf die Idee kommen in Karenz zu gehen oder Elternteilzeit zu arbeiten.
    Außerdem gibt es (immer noch) Menschen, für die die Familie vor dem Beruf kommt. Ist ja gesellschaftlich nicht gewünscht. Angesehen ist, der dessen Berufsleben vorgeht.
    Der Karierretyp, der mit dem Job verheiratet ist, 60 Stunden pro Woche arbeitet plus Bereitschaftsdienst quasi rund um die Uhr.
    Den um 3 Uhr der Früh der Chef anrufen kann und der sofort springt, wie ein dressierter Hund. Der auf Weihnachten mit der Familie verzichtet, der Firma zu Liebe.
    Der auch bereit ist beruflich ins Ausland zu gehn. Die Kinder müssen dann halt ins Internat, "hat noch keinen geschadet".
    Das macht halt nicht jeder mit, darum sind Alleinstehende mehr gefragt, wenn/weil 10000%iger Einsatz für die Firma verlangt wird.
    Wenn der Vater so ist, dass er jederzeit hüpft für die Firma, dann liegts halt an der Mutter, dass sie kürzer tritt, dass jemand da ist wenn die Kinder von der Schule heimkommen.
     
  10. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    stimmt. Das wird gefordert, aber lustigerweise v.a. von Parteien, die der Wirtschaft nicht sehr nahe stehen und die das Ganze unter dem Fähnchen "mehr Chancen für Frauen" verkaufen.


    gut zusammengefasst.

    Wenn der Vater so ist, zahlt er eh bald Alimente (und sein wirtschaftlicher Nutzen für die Firma steigt noch mehr).
     
  11. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Ich will mich ja nicht ständig wiederholen................................
    Die Lebenserwartung der Frauen nähert sich der der Männer an. Davon abgesehen: der monetäre Vorteil verschwindet, je genauer man es sich ansieht.

    Erstens schaffen viele Frauen die Anwartschaft nicht, d.h. sie kommen gar nicht auf die erforderliche Mindestversicherungszeit, das sind -grob vereinfacht -15 Jahre. Die dennoch entrichteten Beiträge kommen der Allgemeinheit zugute. (Im Falle des Ablebens bekommt aber der Witwer u.U. eine gewisse Abfindung ausgezahlt.) Jedenfalls beziehen die überhaupt keine Pension, haben eingezahlt aber nichts erhalten.

    Zweitens verdienen Frauen i.d.R. deutlich weniger-auch für die gleiche Arbeit, das ist heute noch tw. so, früher war es nahezu Standard ausserhalb des öffentliche Dienstes. Der Großteil arbeitet in Niedriglohnjobs (Service, Einzelhandel). Das führt dazu, dass die Pensionsansprüche bei der Mehrheit recht überschaubar sind, und selbst wenn sie diese Klein- oder Mikropensionen tarsächlich ein paar Jahre länger beziehen sollten-was ich für meine Generation bezweifle- machen sie damit keinesfalls den großen Reibach, wenn man dem gegenüberstellt, dass sie ggf. gehaltmäßig weniger für gleiche Arbeit erhalten haben.

    Drittens-glaubst Du, die Jahre Jenseits der 80 sind ein solches Vergnügen, dass man neidisch werden muss?
     
    Glueckskatze gefällt das.
  12. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Du mischt Vergangenheit, Gegenwart und zukünftige Bevölkerungsentwicklung, damit es immer zu deiner Argumentation passt.
    Also welche Gruppe betrachten wir nun?

    1. Gruppe der Frauen, die JETZT schon in Pension sind:
    Sie haben eine um rund 7 Jahre höhere Lebenserwartung als Männer. Sehr oft keinerlei Beiträge eingezahlt und erhalten mehr als 10 Jahre eine Witwenpension.

    2. Gruppe der Frauen, die JETZTim Alter von 20-40 sind.
    Von dieser Gruppe wird es kaum jemanden geben, der nicht auf die erforderliche Mindestversicherungszeit kommt. Die Lebenserwartung dieser Gruppe wird trotz Annäherung noch ca. 5 Jahre ausmachen (zumindest gehen die Lebensversicherungen davon aus, die für gewöhnlich ganz gut informiert sind).

    Da für alle Altersgruppen noch immer gilt, dass die Frauen fast immer jünger sind, als die Männer, ist das Thema "Abfindung" oder Witwerpension eine Randerscheinung.

    Bezüglich der Aussage "Frauen verdienen in der Regel weniger als Männer auch für die selbe Arbeit", wissen wir beide, warum das so ist. Neben dem "Risikoabschlag" wegen Schwangerschaft ist es noch immer so, dass monetäre Überlegungen bei Frauen deutlich geringere Priorität haben wie Arbeitsklima, work life balance usw. Sich nur die Rosinen herauspicken funktioniert halt nicht.
     
  13. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

    Welche Rosinen wären denn das? Frauen neigen mehr dazu, um des lieben Friedens willen beruflich Abstriche zu machen, aber wessen Friede ist denn das? Es ist der fast immer "Friede" der ganzen Familie, nicht nur der eigene, es profitieren meist mehrere Menschen davon.
    Ganz ehrlich, es ist politisch völlig inkorrekt, aber ich denke, eine völlige Gleichberechtigung ist weder realistisch noch wirklich erwünscht. Denn die Karriere einer Frau ist sehr oft eine starke Belastung für eine Beziehung, und viele können eben nicht damit umgehen, es ist so. Und bevor man die Beziehung gefährdet-Jobs gibt es viele, aber nur eine Familie-wird man da eher vom Gas gehen. Das wäre für mich eine durchaus reale Überlegung.

    Was den Risikoabschlag für Schwangerschaft angeht, so frage ich mich, wieso er a) lebenslang gezahlt wird und b) auch für Kinderlose gilt.
     
  14. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Es gibt nicht viel auf dieser Welt, auf das weniger Verlass ist als die Frauensolidarität.
     
    no-mercy gefällt das.
  15. BuddhaLight

    VIP: :Silber

    Also ich fasse zusammen: Stimmt ja gar nicht, dass Frauen weniger verdienen, und wenn doch selber schuld dank ungünstiger Interessen. Und dann halt die Kinder, nicht wahr! Naja was solls.

    Was essma denn heute?
     
  16. kleine-loewin

    kleine-loewin Gast-Teilnehmer/in

    tja.. kenn viele Beispiele wo die Männer sich drücken. Offiziell geringfügig beschäftigt und kriegen den Rest auf die Hand gezahlt. Und so weiter. Ich weiß was mein Ex-Schwager zb sich leisten kann, für sein Kind hat er weder Zeit noch Geld. Die männer halten zsamm.

    was bleibt einem denn anderes über? Irgendwo muß man Abstriche machen. Wenn einem die Familie, die Kinder am Herzen liegen, dann gehts nicht anders.
    Rosinen rauspicken.. naja das heißts dann, wenn man auf das große Ganze schaut, wenn alles das ganze drumherum auch passen muss.
    Was bringts mir wenn ein job zwar gut bezahlt ist, das Arbeitsklima scheiße und die Arbeit frustrierend, wenn man sich zur Arbeit quält weil man muß?
    Warum muß eine interessante Tätigkeit in einem angenehmen Abeitsklima grundsätzlich schlecht bezahlt sein?
     
  17. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in


    Meine Zusammenfassung:

    Nicht jede Frau (auch außerhalb des Staatsdienstes) verdient automatisch weniger aufgrund ihres Frauseins.
    Frauen legen tendenziell mehr Wert auf "Work-life-balance".
    Ist ein Kind im Spiel, geht dies noch immer hauptsächlich zu Lasten der Frau
    Berufstätige Frauen sind in nicht unwesentlichem Ausmaß weiblichen Anfeindungen ausgesetzt (männlichen natürlich auch, aber ich getraute mich meinen Arsch zu verwetten, dass ich in diesem Punkt keiner Selbsttäuschung erliege)
    Frauen erwärmen sich im Schnitt häufiger für ein Zuhausebleiben als Männer (warum sei dahingestellt)
    Typisch "weibliche" Verhaltensmuster bescheren Mädchen in der Schule bei gleicher Leistung bessere Noten als Buben, gereichen ihnen aber in der Berufswelt nicht immer zum Vorteil

    Für mich verbleibt bei Berücksichtigung all dieser Punkte auch noch eine unerklärliche Resttendenz, dass der Frauenanteil in einer Branche mit dem Lohnniveau korreliert.
     
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  18. Privatrice

    Privatrice Gast-Teilnehmer/in

     
  19. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Also das was ich meine mit "Rosinen rauspicken", ist:
    1) Einerseits: Gleich viel verdienen, ok. Stehe ich voll dahinter.
    2) Gutes Betriebsklima, work life balance ist ihnen aber wichtiger als viel verdienen. Bzw. Weniger Stress und dafür keine Karriere. Auch standalone völlig OK, aber mit 1 gemeinsam wird es Abstriche geben.
    3) Wenn es stressig wird, mal schnell schwanger werden. Genauso ok, aber mit eins und zwei zusammen wird es das nicht spielen.

    Ist nun klarer, was ich meine?
    Mein Eindruck ist, dass alle 3 Dinge erfüllt werden sollen und dabei völlig übersehen wird, dass Männer das auch nicht haben, aber nicht soviel darüber raunzen.
    Ich habe ein katastrophales Betriebsklima. Aggressive Abbaupläne seit Jahren. Viele meinen, dass sie so wie ich arbeiten muss, nicht aushalten würden. OK, aber ich verdien entsprechend gut und daher ist es für mich in Ordnung.

    Der andere Aspekt, der leider noch immer bei den meisten Frauen nicht angekommen ist: AUCH EIN MANN MUSS ABSTRICHE MACHEN! Ausser er hat ein typischen "Hausweibchen" als Frau, was aber glücklicherweise fast nicht mehr vorkommt. Ansonsten steht auch jeder Mann früher oder später vor der Entscheidung, was er für Familie an Karrieremöglichkeiten aufgibt.
    Bezüglich dem von dir angesprochenen Aspekt, dass Frauen bei der Karriere zurückschalten um die Beziehung nicht zu gefährden, traue ich mir kein Urteil zu. Es kommt sicher vor, aber ob das ein Rand- oder Flächenphänomen ist? Keine Ahnung.
     
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  20. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Was es dir bringt? Mehr Geld und deine Sichtweise haben viel mehr Frauen als Männer und alleine dadurch entsteht schon eine Schieflage in der Statistik. Ich sehe mich als Söldner. Ich mache meine Arbeit für Geld, möglichst viel Geld. Wenn sie mir zwischenzeitlich auch Spass macht, umso besser, aber ich würde niemals wegen mehr Spass eine schlechter bezahlte Arbeit annehmen, weil ich weiss, wie schnell Spass an der Arbeit verschwinden kann, aber eine Gehaltskürzung ist vergleichsweise schwer.
     

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