1. Reden wir miteinander ...

    Liebe(r) Gast, tausche dich mit uns über die Themen aus, die dich gerade beschäftigen. Falls du es aushältst zu erfahren, was Außenstehende darüber denken. ;-)

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So werden auch in Zukunft Frauen immer weniger als Männer verdienen....

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von no-mercy, 17 Januar 2013.

  1. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Viel fluchen beim Standesamt.:D
    Nein, Spass beiseite, betrüblicherweise habe ich gar nicht so wenige junge Frauen kennengelerrnt, die unumwunden zugegeben haben, ihr Studium nie beruflich umsetzen zu wollen, sondern darauf aus sind, sich einen Akademiker zu angeln.
    Ist zwar auch schon wieder ein paar Jahre her......
    traurig, aber wahr.
     
  2. Weirdpunk

    VIP: :Silber

    Asoooo, DAS war gemeint :D! (Nach einem ganzen Tag Mathe lernen ist mein Hirn heut schon Gatsch :depressed:)
     
  3. cestlavie

    cestlavie Gast-Teilnehmer/in

    Aber das kann man verstehen und muss es nicht auswendig lernen.
    Brenn es dir einfach mit einem zünftigen Vollrausch ins Hirn.:D
     
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  4. gaffatape

    gaffatape Gast

    und wie immer die frage: wieso wird dann die kindergartenpädagogik so mies bezahlt, wo hier doch ein doch recht großer mangel an fachkräften herrscht?
     
  5. trilogie

    trilogie Gast

    ich würde sagen, die berufsaussichten sind praktisch nicht existent. ich kenne einige absolventen, die danach noch den diplomkrankenpfleger drangehängt haben, weil sie mit dem studium ohne praktische kenntnisse in der krankenpflege nichts anfangen konnten. eventuell brauchbar als aufschulung für personen, die bereits im pflegebereich arbeiten, als studium nach der matura zum vergessen...unabhängig von der bezahlung
     
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  6. Morgunfru

    Morgunfru Lästermaul

    Also besser etwas studieren, was einem überhaupt nicht interessiert? Einen Beruf ergreifen, der zwar vielleicht besser bezahlt ist, aber man kein Händchen hat dafür. Interessen und Neigungen und Fähigkeiten hinten anstellen.
    Ich kenn selber nur eine einzige Frau, die ein technisches Studium absolviert hat, meine ältere Schwester ist Bauingenieurin. Kaum fertig mit dem Studium ist sie nach Kanada gegangen, weil die Berufschancen dort besser sind. (und auch wegen ihrem damals noch Freund).
    Ich hab nicht studiert, also kann ich wegen Studium jetzt nicht viel sagen, aber ich weiß, dass Mädchen, die hier am Land einen technischen Lehrberuf ergreifen wollen, keine Chance haben. Die Betriebe nehmen einfach keine Frauen auf. "Da bräucht man eigene Klos. Da müßt man umbauen. Das kommt zu teuer" damit begründet der Chef einer KFZ Werkstätte, warum er keine weiblichen Lehrlinge ausbildet.
    Die Rollenklischees bekommen die Kinder ja von klein auf vom Umfeld mit und werden so (unbewußt) in die Geschlechterolle gedrängt.
    Bei uns ist das tradtionelle Rollenbild noch sehr stark in der Gesellschaft verankert. Die Kinder kriegen in ihrem täglichen Leben von anfang an mit und erleben ihr familiäres Umfeld so: Die Mama ist daheim, der Papa kommt spät am Abend heim, oft ist das (kleine) Kind schon im Bett und fährt in die Arbeit bevor die (kleinen) Kinder aufstehn. Oder der Papa ist nur zum Wochenende daheim, weil er auswärts arbeitet.
    Die Frauen im Umfeld sind Altenpflegerin, Krankenschwester, Verkäuferin, Kindergärtnerin, Lehrerin, Mama oder Oma. (meine 3jährige "Meine Mama ist von Beruf Mama und meine Urlioma ist Oma")
    Der Busfahrer ist ein Mann, der Postler, der Arzt, der Pfarrer, in der Autowerkstatt arbeiten lauter Männer, die Männer arbeiten im Wald. Auch auf den umliegenden Bauernhöfen ist es die Frau, die den Hof schupft, der Mann arbeitet irgendwo auswärts.
    Die Männer fehlen großteils im Alltagsbild. Die Kindergarten und VS Kinder haben als einzigen Mann mit dem sie regelmäßig zu tun haben, den Schulbusfahrer.
    Ich wünsche mir mehr Männer im täglichen Umfeld der Kinder. Männer, die im Supermarkt arbeiten, im Kindergarten in der VS nicht nur als Handwerker bzw. Schulwart.

    Männer in frauendominierten Berufen werden bei uns ja zt immer noch komisch angeschaut und man tuschelt ob der nicht etwa schwul ist. (in unsererm erzkatholischen Dorf hinter den 7 Bergen immer noch ein schweres Verbrechen).
    Wenn ein Bursche Zivildienst machen will, wird er auch gefragt ob er denn etwa gar schwul sei.
    Es ist immer noch in der Gesellschaft verankert: "ein Mann muß stark sein, zeigt keine Gefühle und ist ein Macho" "eine Frau ist weich, einfühlend, schön, mitfühlend, ..."
    Ein Mann oder eine Frau, die/der die Klischees nicht erfüllt wird angefeindet, weil wir mit Abweichungen von der "Norm" nicht zurechtkommen.
    Fordern und wünschen kann man ja, aber es scheitert an den Leuten selber es umzusetzen.
    Wieso redet jeder nur von Frauen in die Technik aber niemand von Männer in Sozialberufe?
     
  7. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    [quote="no-mercy, post: 13418857, member: 69787"

    Es ist ausserdem eine völlig unlogische Annahme, dass nur ein höherer Männeranteil die Bezahlung verbessert. Das ändert nichts an der Angebot/Nachfrage Thematik und das ist der einzige Faktor, der sich wirklich auf die Bezahlung auswirkt.[/quote]
    Nein, der Angebot-Nachfrage Mechanismus greift doch nur, wenn die Voraussetzung "völlig freier und transparenter Markt" vorhanden ist, das ist in unserer regulierten Wirtschaft doch bei weitem nciht gegeben, es gibt noch eine Menge anderer Faktoren, die auf die Bezahlung einwirken, sonst müssten Kindergartenpädagoginnen und Krankenschwestern ja Unsummen verdienen.
     
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  8. Koenigswasser

    Koenigswasser Gast-Teilnehmer/in

    An alle Jammerer: Wenn ihr euch unterbezahlt, ungerecht behandelt oder sonstwas fühlt oder ihr etwas machen wollt, wofür ihr nicht mal einen Job findet, dann MACHT ES BESSER und werdet selbst Unternehmer bzw. selbstständig!

    Wenn ihr nicht fähig dazu seid: Dann macht eben das, was gut bezahlt wird und nachgefragt wird, wenn ihr nicht arbeitslos oder unterbezahlt sein wollt.

    Im Endeffekt ist jeder für sich selbst verantwortlich und NIEMAND ANDERES. Bitte daher mal etwas mehr Eigenverantwortung zeigen und nicht immer nur die Gesellschaft, das Bildungssystem, die Wirtschaft oder sonstwen für eure Lage verantwortlich machen.

    In fast keinem anderen Land der Welt hat man es SO LEICHT wie in Österreich. Wer angesichts dieser traumhaften Umstände trotzdem nicht zurecht kommt, der sollte sich wirklich fragen, ob es nicht doch an einem selbst liegt.
     
  9. bluevelvet

    bluevelvet my mind is dangerous
    VIP: :Silber

    Ich habe dein Posting im Antischnee-Tratsch-Thread schmerzlich vermißt, du hättest allen die Leviten lesen und auf die fortschreitende Degeneration der Menschen im 21. Jahrhundert hinweisen sollen, insbesondere natürlich in Österreich.
     
    cestlavie gefällt das.
  10. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Das ändert aber nichts an der Tatsache, das in diesem Bereich händeringend Personal gesucht wird und es dennoch sehr schlecht bezahlt wird. Und das obwohl das ein Bereich ist, der in den nächsten 20 Jahren enormen Personalaufwand entwickeln wird. Das die Studienrichtung dennoch schlechte Aussichten bietet, liegt dann wahrscheinlich an einem unausgereiften Studienplan, anders kann ich es mir nicht vorstellen.

    Bei uns im Wiener Westen sind von früh bis spät ganze Kolonnen Caritas Pflegedienst Fahrzeuge unterwegs und von einer Kollegin mit Pflegefall weiß ich, dass die ganze Organisation rund um die Pflege dringender Optimierung bedürfte. Also hat das Studium nach meinem Empfinden sehrwohl eine Daseinsberechtigung.
     
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  11. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Es werden immer die selben Beispiele gebracht, ohne einen Schritt weiter zu denken. Weil genau Kindergärtnerinnen sind ein typisches Beispiel wo Angebot und Nachfrage voll wirkt, wenn man das Gesamtsystem betrachtet.
    Würden die KIGA mehr verdienen, wären die Kosten höher, das würde dazu führen, dass viele Frauen nur mehr für den KIGA arbeiten gehen würden und stattdessen zu Hause bleiben, wodurch sich wieder der Bedarf an Betreuungsplätzen reduzieren würde. Ein sich selbstregelnder Kreislauf, der nur durch politische Lenkungseingriffe in die Schieflage gebracht wurde, in der er heute ist.
    Bei den Krankenschwestern ist es ähnlich, nur weil der Regelkreislauf etwas politisch Unaussprechliches offenbaren würde (Versorgung nicht mehr für alle im vollen Umfang), wird auch hier politisch eingegriffen.
    Ich urteile jetzt nicht darüber ob diese politischen Eingriffe gut oder schlecht sind, aber man muss sich darüber im Klaren sein, dass es sie gibt und ansonsten sehr wohl Angebot und Nachfrage funktionieren würde. Es sollte auch zu denken geben, dass alle Gegenbeispiele aus dem staatlich/halbstaatlichen Sektor kommen.
     
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  12. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Dem kann man nichts mehr hinzufügen.
     
  13. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Birke

    Ja, leider. Der Leitsatz gilt "Gut gezahlt, ist viel geleistet.". Aber das Gegenteil ist der Fall, je höher das Einkommen, desto mehr kostet dieser Arbeitsplatz die Gesellschaft. Umgekehrt ist es wieder so, dass ein Arbeitsplatz der einen großen Nutzen für die Gesellschaft erwirtschaftet nur sehr gering entlohnt wird und damit auch wenige Ansehen in der Gesellschaft hat.

    Vergleich: Mit einem Pfund, dass eine Führungskraft in der Werbung oder der Unternehmensberatung verdient, vernichtet er/sie elf Pfund an Werten für die Gesellschaft. (Steuerleistung, Arbeitsplatzschaffung, Ressourcenumgang, etc.)
    Ein/e KindergartenpädagogIn erwirtschaftet mit jedem Pfund einen Mehrwert von sieben Pfund für die Gesellschaft, weil die Eltern einer Arbeits nachgehen können und die Kinder mit neuem Leistungsreizen versorgt werden.

    Und auch hier zeigt sich, dass in den gutbezahlten, wertevernichtenden Jobs hauptsächlich Männer sitzen, während Arbeit von gesellschaftlichem Wert von Frauen ausgeführt wird.

    http://www.neweconomics.org/sites/neweconomics.org/files/A_Bit_Rich.pdf

    Und das sind Zahlen und Fakten, die für mich ein Bild der Gesellschaft zeichnen, dass auch unabhängig von der Geschlechterfrage eine geradezu groteske Schieflage hat. Denn ich profitiere weit mehr von der Putzfrau, die das Krankenhaus reinigt und mich vor Infektionen schützt, als von dem Steuerberater, der hilft die Steuerleistung riesiger Einkünfte zu minimieren.
     
    #33 KittyMe, 18 Januar 2013
    Zuletzt bearbeitet: 18 Januar 2013
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  14. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Bezüglich des Verhaltens von Mädchen deckt sich das übrigens mit allen Studien zur kindlichen Hochbegabung. Komischerweise gibt es nämlich viel mehr hochbegabte Buben als Mädchen, also nicht tatsächlich, sondern diagnostiziert. Und warum? Weil hochbegabte Buben eher nach außen hin auffällig werden. während sich Mädchen zurückziehen, die "Schuld" für ihr Anderssein bei sich suchen und im schlimmsten Fall autoaggressiv werden.
     
  15. Q

    Q Gast

    Da ist wer in den 70ern stecken geblieben ...
     
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  16. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    Die Hauptfrage sollte doch sein, wie die Gesamtbilanz aussieht, weil du kannst niemanden als Insel auswerten. Der wertvernichtende Manager bezahlt mit seinem Gehalt ja wieder eine Putzfrau und eine Kindergärtnerin und schafft durch seine Steuerabgaben weitere Arbeitsplätze, die Wert für die Gesellschaft schaffen.
     
  17. Weirdpunk

    VIP: :Silber

    Gute Idee. Also, alle im Sozialbereich: Scheißts auf eure Arbeit und lernts was gscheits!...*kurz nachdenk*....hm, aber wer hütet dann unsere Kinder, betreut pflegebedürftige Menschen, etc? Ahjaaa, genau, die Zivildiener!

    *Zynismuskanone wieder ausschalt*
     
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  18. BuddhaLight

    VIP: :Silber

    Na die karenzierten Frauen, nur dann halt unbezahlt statt schlechtbezahlt.
     
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  19. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Haha, ihr seid ja voll lustig!
     
  20. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Es geht bei der Studie um das Verhältnis der unterschiedlichen Formen der Wertschöpfung zueinander, indem nicht reine Geldwerte sondern Gesellschaftswerte mit einbezogen werden. Wenn der Manager dafür sorgt das sein Bereich kostenminimierend arbeitet und damit Arbeitsplätze abgebaut und Ressourcen verschwendet werden, vernichtet er mehr, als er mit der Beschäftigung einer Putzfrau beiträgt. Also nimmt er mehr aus der Kassa, als er einzahlt. Beispiel im kleinen Rahmen, man kauft sich einen Porsche Cayenne, zahlt damit mehr Steuern und Abgaben, und trotzdem hat der Fahrradfahrer gesamt betrachtet die bessere Bilanz, weil er Ressourcen schont, die Umwelt nicht verpestet und wahrscheinlich gesünder ist, weil er sich mehr bewegt. :)

    Es geht also nicht um Geld, sondern um Wert. Der Fokus auf den reinen Geldwert erzeugt genau die Schieflage, aus der heraus man behauptet Frauen wären an ihrer schlechten Bezahlung schuld, weil sie sich für die falsche Ausbildung entscheiden.

    Natürlich ist eine solche Studie ein Gedankenspiel, aber ich finde es sehr lohnend, sich mal damit auseinanderzusetzen, um vielleicht mal eine Wertediskussion zu führen, die den Menschen im Mittelpunkt hat und nicht wirtschaftliche Systemerhaltung.
     
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