1. Reden wir miteinander ...

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Seltsame Dinge aus der Kindheit...

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Hasenfratz, 19 Februar 2013.

  1. mo-mo

    VIP: :Silber

    bei uns wohnte im keller der schwarze mann und wenn wir in den keller gingen kohlen und briketts holen, sollten wir immer pfeifen, damit ein eventueller "böser" denkt wir sind starke männer (weil mädchen pfeifen nicht :confused: ), wenn wir in die küche gingen, sollten wir auch immer pfeifen, damit wir nicht naschen. wer pfeift kann nicht essen gleichzeitig.
    im winter hing meine mutter immer die nasse wäsche im hof auf, die hemden und hosen waren dann steifgefroren und wir brachen die ärmel ab - dachten wir. ging ja nicht, hörte sich aber so an.
    in der waschküche war samstags badetag in der steinwanne. im kessel wurde wasser gewärmt und wir kinder zuerst, danach die eltern. frische unterwäsche ausgabe auch samstags. ja ja so war das

    zum zunehmen, weil ich kaum was aß, musste ich lebertran nehmen, ein esslöffel voll und ein stück brot dazu. gewirkt hat das zeug erst 40 jahre später. wenn ich das gewußt hätte, hätt ichs damals nicht gegessen.
     
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  2. Hasenfratz

    VIP: :Silber

    genau, mo-momo-mo, "blutarm" war ich auch als Kind. Umso mehr hat mich gewundert, dass mir alle paar Monate im Spital in den Finger gestochen wurde, um mir zussätzlich noch Blut abzunehmen - wo ich doch eh schon so "arm" war...

    Lebertran - jeden Morgen ein Eßlöffel voll davon (ohne Brot). Was hat es mich gereckt! Leber kann ich heute noch nicht riechen, geschweige denn essen...

    Pfeiffen mußte ich nur beim Kirschenbrocken.
     
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  3. Alex3

    VIP: :Silber

    Ich wurde als Kleinkind in der Abwasch gebadet (kann mich jetzt noch erinnern, wie kalt das war in diesem quadratischen Wandl, halb neben, halb unter dem Wasserhahn sitzend...

    Im Innenhof der Mietskaserne, in der wir wohnten, waren Fliesen lose in der Gartenerde verlegt. Darunter hatten Ameisen unzählige Gänge gebaut und ich verbrachte Stunden damit, draußen zu hocken, einzelne Fliesen hochzuheben und die vielfältigen Wege der Tierchen und das ganze Gewurl zu beobachten...

    Am Dachboden gab es noch eine alte Waschküche und meine Oma hat dort einmal wöchentlich in großen Becken Wäsche gewaschen.

    Und meine Mama ging ab und zu im Hochsommer auf ein verborgenes Flachdach über einem Lichthof und hat dort Sonnenbäder genommen - für randlose Bräune ^^!
     
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  4. mo-mo

    VIP: :Silber

    ah ja, polizisten waren auch gefährlich, weil die nehmen einen mit, wenn man nicht brav ist. meine schwester flippt heute noch, wenn sie einen uniformierten sieht.
    ich kann mittlerweile sehr gut mit den schutzmännern :whistle:
     
  5. rela

    VIP: :Silber

    als kind hab ich fast nix gegessen und das was ich aß, konnte man wahrscheinlich an allen 10 fingern abzählen.. also stellte sich jeden tag meine mutter in der früh hin und machte mir griessnockerlsuppe :D
     
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  6. Meerschweindi

    Meerschweindi Gast-Teilnehmer/in

    Ich hab beim Kuchenteig mixen immer pfeifen müssen. :whistle:

    Was ich überhaupt nicht leiden können hab, war die Gewohnheit meines Vaters (nach dem Tod meiner Mutter Alleinerzieher von 5 Kindern), sämtliche Besucher quer durch die Wohnung zu führen und in alle Kastel (also auch meine) schauen zu lassen.
     
  7. Nunda

    VIP: :Silber

    Mein Bruder und ich sollten öfters beim Essen Bücher unter die Arme klemmen.
    Das Essen musste aufgegessen werden, nur bei der Suppe musste ein klein wenig übergelassen werden - das sogenannte Anstandslackerl - da man den Teller nicht kippen durfte.
    Wenn die Suppe so schmeckte, dass wir unbedingt alles aufessen wollten, durften wir den Teller manchmal auch kippen, aber immer nur vom Körper weg.
    Und die Biedermeier Möbel wurden mit der Zahnbürste gereinigt.
     
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  8. Meerschweindi

    Meerschweindi Gast-Teilnehmer/in

    Ich schaff es nicht, den letzten Beitrag zu editieren. :oops:

    Also bitte vorstellen: Kuchenteig Mixen.
     
  9. Hasenfratz

    VIP: :Silber

    Oh ja, dieses Herumführen im Haus vom Keller bis zum Dachboden, um herzuzeigen, wie man eingerichtet ist...

    Am Friedhof durfte man nicht auf den Grabstein steigen, das "Warum" hab ich vergessen.

    Nach dem Obstessen durfte kein Wasser getrunken werden.
     
  10. mo-mo

    VIP: :Silber

    ganz klar, wegen der scheisserei *gg*
     
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  11. Hasenfratz

    VIP: :Silber

    Als ich Kind war, waren übrigens Flugzeuge so selten, dass wir beim Spielen auf der Gasse jedesmal innegehalten und mit offenem Mund in den Himmel gestarrt haben, wenn eins drübergeflogen ist.

    Das ist schräg, oder?
     
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  12. mo-mo

    VIP: :Silber

    ja schräg *gg*
    ich stand als kind in der straßenbahn immer in der mitte mit gegrätschten beinen, damit die bim nicht umfällt....
    (war mit 6 jahren ca. 1 m groß und hatte grad mal 15 kg *gg*)
     
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  13. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Ich hab jetzt echt die Gustostückerl rausgepickt, aber ich denke man kann schon zwischen den Zeilen lesen, dass meine Mutter nicht ganz gesund war oder ist. Als kleines Kind war's oft lustig, später eher belastend und heute kann ich das Meiste mit der nötigen Distanz betrachten. Aber die Exzentrik liegt offenbar in der Familie, mein Sohn wird selbst von seiner Kindergärtnerin als "schrullig" bezeichnet.

    Mag dein Vater auch gefärbte Lebensmittel? :) Aber leider war sie nie so der Beziehungsmensch ...
     
  14. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Dopplepost - gelöscht
     
    #54 KittyMe, 21 Februar 2013
    Zuletzt bearbeitet: 21 Februar 2013
  15. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Ja! Bei meiner Oma war das auch so mit der Suppe! Aber das Wort "Anstandslackerl" ist mir neu, klingt irgendwie unappetitlich ...
    Wenn ich mal in einem unbedachten Moment die Arme auf den Tisch gestützt habe, hat sie meine Handgelenke gepackt und die Ellbogen auf die Tischplatte gestossen!

    Ja, ja das Bürgertum und sein Biedermeier, nicht war? Meine Mutter hatte zeitlebens eine unglaubliche Aversion gegen diesen Stil. Ich hatte schon befürchtet sie zertrümmert die Erbmasse mit einem Beil, als letzte Rebellion gegen das Elternhaus.


    Die Geschichte löst bei mir irgendwie so ein wohliges Grimm'sches Unbehagen aus:) ... *brrr*
     
    #55 KittyMe, 21 Februar 2013
    Zuletzt bearbeitet: 21 Februar 2013
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  16. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Bei meinen Großeltern wurde "angerichtet", d.h.dreigängiges Menu (immer) und schon am Teller angerichtet verteilt. Und man musste aufessen. Und DA soll man dann keine Essstöruing entwickeln ...
     
  17. hmm ich kenn das auch nicht anders...allerdings musste man nicht aufessen. glaub ich halt
     
  18. Acryl

    Acryl Schönling
    VIP: :Silber

    Ha! Verdrängung!
    Ich muss vielleicht noch dazu sagen, dass meine Großeltern immer sehr sportlich und schlank waren, sich aber im Wesentlichen von Fleisch und Fett ernährt haben. Nicht unbedingt das gern gegessene Kinderessen, immer Mayonaise (selbstgemachte), totgekochtes Gemüse (wenig), dazu Butterkartoffel und irgendwas in wahnsinnig viel Fett gebratenes. Denen hat das nichts ausgemacht, die sind uralt geworden bzw. sind es immer noch (meine Oma ist 97), aber ich glaube, einem kleinen Menschen und jedem anderen bekommt sowas nicht gut ... Wenigstens waren die Portionen eher klein.
     
  19. Belico

    VIP: :Silber

    Wir hatten Hühner, kleine hübsche "Zwerghendln" und einen Hahn. Es gibt über 3 Generationen kein Familienmitglied, wo kein Mensch-mit-Huhn-Foto vorhanden ist. Mein erstes derartiges Foto von mir und Huhn wurde gemacht als ich ein oder zwei Wochen alt war. Hühner waren für uns, wie Hunde, Katzen oder Meerschweinchen fr die anderen, ich habe zig Postkarten gefunden, von Familienangehörigen, die enden mit "schöne Grüße an A und B und an die Hendln" - oft wurden sie namentlich angeführt. Wir hatte auch schwarze Hühner dabei... Hier in Wien haben wir mit dieser Tradition gebrochen. Wir haben Katzen, aber da ist zumindestens eine schwarze dabei. Ja und ich beherrsche noch immer perfekt die Kunst des Hühnerlockens. Ist so eine Art Seelenverwandschaft, familienbedingt. Vielleicht wär ich eine gute Hühnerflüsterin.
     
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  20. SpaceShuttle

    SpaceShuttle Gast-Teilnehmer/in

    Wir mussten auch immer aufessen. Mutter und oma haben mich solange sitzen lassen, bis ich alles runtergewürgt hatte. Manchmal hats mich schon richtig gereckt, und geheult hab ich auch oft dabei. Trinken durften wir auch zwischen dem essen nicht so oft wir wollten. Da hiess es "schlumper dich nicht so mit dem saft (zB) an, da kannst ja nichts mehr essen". Und beim suppe essen durfte gar nicht getrunken werden, da hiess es "die kalte und die warme flüssigkeit ist nicht gut für die zähne". Ich weiss nicht, ob das stimmt, aber das mach ich bis heute nicht. Beim suppe essen was zu trinken.

    Und meine mutter hat auch immer vollwertig und gesund gekocht, vieles was kinder gar nicht mögen. So einen grauslichen getreideauflauf zB, den hats oft gegeben. Ich hab ihn gehasst. Und einmal, als es ihn wieder gab, und ich deswegen genörgelt hab, hat meine mutter aus lauter wut den teller, den sie gard in der hand gehabt hat, am boden geknallt.

    Heute esse ich allerdings gerne vollwertig und gesund, auch wenns meine mama kocht. Aber als kind hast mich damit jagen können.
     

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