1. Reden wir miteinander ...

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Seid ihr für bedingungslose Nachbarschafts- und Freundeshilfe bereit?

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Komodowaran, 18 Juni 2011.

  1. Creature

    Creature Gast

    Nachbarschaftshilfe gibts bei eigentlich eh. Wir unterstützen uns gegenseitig..im Normbereich würd ich sagen.
    Geld herborgen, eher nein

    Bedingungslos? Eher nein. Aber diese Entscheidung könnte ich aber erst treffen, wenn Hilfe gebraucht wird, vor allem auf welche Art.
     
  2. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Bei der meisten Freundschafts/Nachbarshilfe geht es um Reziprozität.
    Also ich helfe, helfe auch gerne, aber mit einer gewissen Sicherheit, dass mir irgendwann, wenn ich es brauche, von ebender Person auch geholfen wird.

    Wirklich bedingungslos und grenzenlos helfen würde ich nur meinen Kindern und meinem Mann.
    Anderen gegenüber käme es drauf an, wie viel mich die Hilfe "kostet", wie nahe ich der Person bin und auch, wie oft sie Hilfe braucht und wie selbstverschuldet die Situation ist.

    zB: Wenn mich die mir nicht sonderlich sympathische Nachbarin jeden Tag um Lebensmittel anschnnorren kommt, 1x geht das Mehl aus, dann die Milch usw... würde ich ihr irgendwann Nein sagen.
    Umgekehrt würde ich aber meiner Nachbarin den vielfachen "Wert" an Lebensmitteln sofort und bedenkenlos geben, wenn der Nachbarin gerade von Banditen alles geklaut wurde.
     
  3. famousfive

    famousfive Gast-Teilnehmer/in

    Ahja, einmalige Kleinigkeiten mache ich schon bedingungslos.
    Also 1x das Kind ausm Kiga mitnehmen, oder fremden Leuten den Kinderwagen rauftragen, einen Pulli herborgen etc.

    Ich verbringe auch nicht meine Zeit damit, mir zu überlegen, ob die "Gefälligkeitsbilanz" ja super ausgeglichen ist und ich ja nciht übervorteilt werde.

    ... Aber nach meiner Erfahrung gibt es vereinzelte Leute, die ziemlich schnorrerisch werden, wenn sie merken, dass sie was kriegen, ohne dafür tun zu müssen. Denen muss man klare Grenzen setzen.
     
  4. mo-mo

    VIP: :Silber

    auch ok. ich habe schon geholfen, ohne danke ausgesprochen gesagt zu bekommen. menschen, die nicht sprechen konnten, im koma lagen o.a.
    auf das gesagte kommts nicht an, eher auf die verbundenheit, die zu spüren ist sobald man sich einem menschen hilfreich zuwendet.
     
  5. Schamanin

    Schamanin Gast

    vor jahren war ich in einer so beschissenen situation und eine mir gerade mal bekannte frau, deren situation nur um ein bisschen weniger beschissen war, bot mir ihre hilfe an (sie nahm zwei meiner kinder für eine woche bei sich auf). unter tränen wehrte ich ab, weil ich nicht wußte, ob ich ihr dies jemals in irgendeiner form zurückgeben könnte. daraufhin erzählte sie mir, dass sie vor einiger zeit selbst hilfe bekam, die sie nicht zurückgeben konnte. ihre helferin bat sie nur, als ausgleich irgendwann irgendjemand zu helfen. dieses irgendwann sei nun jetzt und dieser irgendjemand sei ich. vor einigen monaten hab ich es an jemand weitergegeben und bekam folgenden spruch dafür geschenkt: du hast nicht gelebt, ehe du nicht jemanden geholfen hast, der dir nichts zurückgeben konnte (john bunyan).

    seit damals bin ich bestrebt, wenn ich kann, zu helfen, ohne von dieser person etwas zu erwarten, denn es kommt auf andere art und weise vielfältig in mein leben zurück.
     
  6. Muse

    Muse Gast

    den gedanken find ich wunderschön. eine art karma, irgendwie.
     
  7. agnellina

    agnellina tabula rasa

    Ich bin für gar nix Bedingungsloses, außer den Kindern gegenüber...
     
  8. tiggerwinni

    tiggerwinni Gast-Teilnehmer/in

    Ich helfe gerne, wenn es in meinen Möglichkeiten steht.

    Ich hatte eine Arbeitskollegin (Perserin) die hat da eine für mich ganz eigenartige Einstellung zu dem Thema!
    Ganz kurz um es zu verstehen, gute Freunde von mir, standen durch den Konkurs des Mannes kurz vor der Delogierung, sie haben ein kleines Kind mit 2 Jahren und wären auf der Straße gestanden. Ich habe mir sehr viele Sorgen um sie gemacht und mein bereits geliehenes Geld reichte nicht aus. Ich erzählte in einer Mittagspause meiner Arbeitskollegin von der Situation unserer Freunde. Sie sprang sofort auf, meinte ich hole jetzt von der Bank 1000 € und schenke sie deinen Freunden ... HALLO??? auch ich hatte Geld "verliehen" mit der Option, dass ich aber das Geld wieder bekomme! Sie meinte, sie hilft gerne und möchte helfen. Ich verbot ihr, dass Geld zu holen! Sie meinte das sei bei ihnen üblich, auch wenn man die Betroffenen nicht kennt. Einfach helfen ohne wenn und aber!

    Ehrlich, sie beschämte mich ... ich muss so oft daran denken und an die Mentalität dieser Menschen - ein bisschen was davon in uns allen wäre doch eine Option.
     
  9. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Nein.
    Ich bin an und für sich sehr hilfsbereit, aber wenn ich merke, dass ich ausgenützt werde, ist es auch ganz schnell wieder aus damit.
    Leider ist mir das schon oft passiert, daher bin ich sehr vorsichtig geworden. Speziell als Mitfahrgelegenheit werde ich gerne missbraucht, weil ich ein Auto habe und einige meiner Bekannten nicht (so bemerkt man, dass die vermuteten Freunde eigentlich nur Bekannte sind. :mad:)

    LG,
    Glueckskatze
     
  10. Schamanin

    Schamanin Gast

    ich biet mich eigentlich immer als mitfahrmöglichkeit an, weil ich fahr ja sowieso und meistens ist's nicht mal ein umweg - und vor allem, ich bin ncht allein im auto :eek: (blanker eigennutz :D)
     
  11. moncherie

    moncherie Gast

    ich bin eher zurückhaltend bei bekannten und halbfremden. da schau ich schon, dass ich meine Schäfchen im trockenen habe und mich nichts einengt. für meinen engsten Kreis hingegen tue ich alles, wirklich alles. Geld verleihe ich aber grundsätzlich nicht, ich verschenke es. und ich erwarte nicht mehr für eine Hilfeleistung als unter normalen Umständen auch. es dauert aber sehr lange, zu meinen engsten Freunden gezählt zu werden und erfordert auch so einiges. nur ist es bei mir nicht die Hilfestellung die an bedingungen geknüpft ist, sondern die Freundschaft an sich.
     
  12. ich glaube, jeder versteht unter bedingungslos etwas anderes.
    als meine kinder noch klein waren, hatten wir immer eine fahrgemeinschaft.
    so konnte sich jede familie in der früh und mittags ein bisserl entspannen.
    in den ferien waren auch oft kinder wochenweise bei uns, weil die eltern arbeiten musste.
    ich habe kein geld genommen, weil meine kinder ja auch ihren spaß hatten. dafür war mein sohn (damals 3 jahre) bei ihnen, als meine oma im sterben lag. ich konnte ja mit dem kleinen nicht ins spital fahren.

    wenn ich ausgenützt werde, dann fahre ich die krallen aus, aber anständig.
    so wie in den letzten monaten.
    meine jetzigen nachbarn haben wirklich geglaubt, ich bin ein billiges kindermädel und man muss nicht einmal danke sagen.
    das spielts nicht.
    sie wollen auch, dass wir dem volksschulkind schwimmen und rad fahren beibringen. :confused:da wars dann mit der freundschaft auch vorbei.
    ich helfe gerne, aber ausnützen geht gar nicht.
     
  13. Glueckskatze

    VIP: :Silber

    Dieses "ich fahr ja sowieso" schaut dann bei mir gern so aus, dass ich noch diverse Leute abholen soll (quer über die Stadt verteilt) und natürlich auch wieder heimbringen.

    Gegenleistung? Vielleicht mich mal auf ein Getränk einladen? Zumal die letzte Situation zu einem Zeitpunkt war, wo es mir finanziell nicht so gut ging, und das wussten die Leute auch.
    Fehlanzeige. Ich mag deswegen auch nix sagen, aber ich reduziere den Kontakt mit solchen Menschen auf ein Minimum - und komme künftig mit dem Fahrrad. :D

    LG,
    Glueckskatze
     
  14. Lilligirl

    VIP: :Silber

    Ich finds hier spannend, dass manche eher ein geringes Problem damit haben fremde Kinder mitzunehmen oder zu betreuen, oder die eigenen Kinder Bekannten und Nachbarn anzuvertrauen, den gleichen Personen aber niemals was von ihrem Geld leihen würden.
    Find ich eine seltsame Wertigkeit, die mir in meinem Privatleben auch schön öfters aufgefallen ist.
     
  15. Naja

    Naja Gast-Teilnehmer/in

    naja die Kinder bekommst/gibst du auch immer zurück
    lg
     
  16. Lilligirl

    VIP: :Silber

    und genau den Denkansatz kann ich nicht nachvollziehen
    wenn ich bei jemandem ein Problem damit hab, demjenigen mein sauer verdientes Geld anzuvertrauen, dann würd ich demjenigen never mein Kind anvertrauen
     
  17. Naja

    Naja Gast-Teilnehmer/in

    Für mich sind das 2 verschieden Paar Schuhe
    lg
     
  18. Fencheltee

    Fencheltee Gast

    Bei mir kommt es auf die Situation an. Geld hab ich sowieso immer zu wenig, daher is da mit Herborgen eher nix ;) (außer Familie in Notfällen, da überleg ich nicht)

    Ich erwarte mir - wenn ich meine Hilfe von mir aus anbiete - generell keine Gegenhilfe. Natürlich ist es schön, wenn etwas zurückkommt, aber wenn nicht, ist es auch ok.
    Einmal bin ich ordentlich eingefahren und hab mich sehr geärgert. Kleintochter war noch im Kiga, Großtochter in der Schule. Ihre Schulkollegin hat direkt beim Kiga gewohnt, Mutter berufstätige Alleinerzieherin. Ich habe der Mutter angeboten, da ich ja ohnehin jeden Tag zuerst zum Kiga fahre und dann in die Schule, ihre Tochter in der Früh mit dem Auto in die Schule mitzunehmen. Hat anfangs sehr gut geklappt, die Mutter hat sich sehr gefreut, weil sie pro Tag mehr als eine halbe Stunde Wegzeit eingespart hat.
    Dann wurde meine Große krank und ich hab der Mutter am Abend ein SMS geschrieben, dass ich die Tochter nicht mitnehmen kann. Pfuh, war die sauer. Hat mich per SMS voll angepflaumt. Dann kam immer wieder vor, dass sie in der Früh ihre Tochter nicht zum Kiga gebracht und mir nicht Bescheid gesagt hat - ich bin dort gestanden wie ein Dodl und hab gewartet. :boes: Naja, mit Schuljahresende hat sich die Sache dann im Sand verlaufen, weil Kleinkind jetzt auch in die Schule geht und ich nicht mehr beim Kiga vorbeifahre. Nur die Mutter der Schulkollegin redet jetzt nix mehr mit mir :rolleyes: Naja. Da frag ich mich dann schon...

    Also generell helfe ich gern und biete auch oft Hilfe von mir aus an. Ich freu mich, wenn sich jemand freut.

    Ergänzung: Kleinigkeiten, wie der Nachbarin etwas vom Einkaufen mitnehmen oder jmd mit Kiwa in die Bim helfen, sind mE ohnehin selbstverstädlich.
    Außerdem sind mein Mann und ich sehr begehrt wenn's im Freundeskreis ums Übersiedeln oder Renovieren geht. Diesen Sommer haben wir drei Übersiedlungen/Renovierungen vor uns :D
     
  19. Swiss-Austria

    Swiss-Austria es gibt Wunder
    VIP: :Silber

    JA, ich habe aber auch tolle Nachbarn und Freunde.:D
     
  20. sabineh

    sabineh Gast-Teilnehmer/in

    Ja, in ausgesuchten Fällen helfe ich bedingungslos. Ich denke mir, ich mache das, weil ich mir erhoffen würde, dass mir auch irgendjemand hilft, wenn ich in einer schwierigen Situation bin.
    Ich denke da an eine Freundin, M., der ich einmal geholfen habe. Ich habe für sie eine Spendenaktion ins Leben gerufen, ihr geholfen, zu übersiedeln, die Wohnung wieder auszuräumen, u.v.m. Sie konnte mir nichts zurückgeben, war so krank, dass sie auch noch gedacht hat, ich hätte sie hintergangen, und hat zu mir den Kontakt abgebrochen.
    Dennoch habe ich gewonnen. Durch sie habe ich eine Bekanntschaft gemacht (ihre zweite Freundin), die sehr nett ist. Von ihr erfahre ich auch von Zeit zu Zeit, wie es M. heute geht. Es scheint ihr nicht so schlecht zu gehen, und ihre Kinder wachsen in einem halbwegs stabilen Umfeld auf.
    Mich freut, dass das gelungen scheint.
     

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