Schlechtes Gewissen?

Welche Frau hat nicht einen Schrank voller "nix zum anziehen".

 

ich geb im Monat gut und gern meine 150 - 200 Euro bei Amazon aus . Gut, sind nicht nur meine Bücher, aber dennoch purer Luxus.

Und was ich pro Jahr für den Garten ausgebe - darüber hülle ich das große Tuch des Schweigens

 

ich gebe sicherlich auch mehr als 1000 euro im jahr für gewand aus. dafür nix für schmuck und uhren, beides mag ich nicht. finde ich nicht so wild, vor allem, wenn man das geld hat, ist es eigentlich wurscht, was man damit macht. ich meine, manche leute fahren um 5000 euro und mehr in den urlaub. was soll's. sie können es sich leisten, warum sollen sie es nicht machen?

 

Es gibt nun mal unterschiedliche Familieneinkommen. Dürfen jene Leute, die etwas besser verdienen als der Durchschnitt bei Geldthemen nicht mitschreiben, weil die anderen sich dadurch vor den Kopf gestoßen fühlen könnten? Wenn das Thema lautet, wie viel gebt Ihr monatlich aus, oder wie viel kostet ein Kind, oder was auch immer, ist man dann automatisch ausgeschlossen, weil es ja nicht sein kann, dass es jemanden besser geht als dem Durchschnitt hier im Forum? Für meine Begriffe führen wir ein total durchschnittliches Leben, viele Leute in meinem Umfeld haben ein sehr viel höheres Einkommen zur Verfügung bzw. einen anderen Background, manche ein vergleichbares und andere wiederum verdienen um einiges weniger. Wir reden im Freundeskreis ganz normal über Geld, so wie über viele andere Themen auch. Niemand würde da so ein Theater machen, wegen eines Betrags in dieser Größenordnung. Ja, als ein Freund sich eine neue Uhr um € 5.000 gekauft hat (hat schon drei in dieser Größenordung) habe ich auch gesagt na da warst wieder mal ein bisschen übermütig. Er hat gelacht und gesagt, na ja man gönnt sich ja sonst nix. Diese Aussage würden viele von Euch wieder furchtbar dekadent finden, ich finde nix dabei. Er ist Anwalt, alleinstehend, arbeitet sehr viel, verdient entsprechend gut und gibt entsprechend viel aus. Es gibt nun mal unterschiedliche Welten und ich dachte ein Forum ist dafür da, dass sich unterschiedliche Menschen austauschen. Das letzte was ich will ist anzugeben. Ich bin in Karenz, mir ist manchmal etwas langweilig und deshalb bin ich Teil dieses Forums. Ich schreibe über mich und mein Leben und das ist halt einfach so.

 

wegen mir auch nicht. ich würd niemals 350 euro beim friseur liegen lassen oder 900 euro auf`n kopf haun. schad ums geld wenns nur so kurzzeitig "angelegt" wird

 

wenn mans gewohnt ist .
ich haushalte auch mit meinem geld. ich würd meines nie am kopf hauen und mich dann beim partner durchschnorren. wenn er mich einladet oder mir eine freude machen will - gerne. aber ich bin nicht darauf angewiesen und es handelt sich bei uns auch nicht um solche beträge. sowas wär mir total unangenehm und würd ich nicht annehmen oder fordern

 

Der Neidkomplex ist nunmal sehr gut ausgeprägt. In Österreich wird leider alles was ausser der Norm ist, zumindest schief angesehen oder sogar angeflogen wie hier.
Deshalb ist ja auch die Angst vor jeder Form von Eliten stark ausgeprägt (siehe auch Bildungssystem). Nivellierung ist in Mode und am liebsten wäre den meisten alle auf einem Niveau, weil dann müssten sie sich nicht anstrengen.

 

Solange das gemeinsame Familienkapital für Dinge des alltäglichen Gebrauchs und Lebens nicht beeinträchtigt oder das Familienleben gefährdet und kein Familienmitglied benachteiligt/übergangen wird, sehe ich keine Veranlassung, von einer ungerechtfertigten oder zu verurteilenden Geldausgabe auszugehen.

Jeder hat seine eigenen Werte, nach denen er sein Leben gestaltet und denen entsprechend er/sie auch konsumiert.

WOFÜR Menschen ihr Geld ausgeben (solange es nichts Verbotenes oder wirklich Verwerfliches ist) ist somit aus meiner Sicht alleine Sache der unmittelbar Beteiligten. Und darüber, was eine sinnvolle oder sinnlose Anschaffung ist, möchte und werde ich bei anderen Menschen nicht urteilen.

Ich selbst fühle mich weder arm noch reich.
Für eine 30jährige Studentin und Mutter steh ich vielleicht auf den ersten Blick (mit dem, was man vielleicht von außen wahrnehmen kann wie Eigentumswohnung, Auto, Privatschule) gut da... Dafür kann ich vielleicht den einen oder anderen Luxus zB in modischer Hinsicht oder was sehr teure (Individual-)Reisen betrifft (momentan noch) nicht (immer) mitmachen.

Ich glaube, dass jeder auf seine Art seine Abstriche macht, manche sind eben auffälliger nach außen, manche nimmt man nicht wirklich wahr... man hat dann beim schnellen Blick auf eine Situation (€900 + € 350) vielleicht das Gefühl, jemand müsste nie auf etwas verzichten. Ich glaub, dass das den Neid schürt. Vielleicht sollte man das für sich selbst hinterfragen...

Ist das eigentlich noch topic? Sorry.

 

Wobei sich diese Haltung in punkto Bildungssystem bald rächen wird, bzw. das tut es eh teilweise schon. Nur sind sich wenige dessen bewußt, erst wenn die Auswirkungen fühlbar unangenehm sein werden, dann wird es das große "Aua"-Erwachen ergeben. Wie immer eigentlich.

 

:goodpost:

Ich finde das auch selbstverständlich. Der eine Partner ist ja wegen dem gemeinsamen Kind in Karenz - ist doch nur selbstverständlich, dass dieser dann auch am Einkommen des verdienenden Partners teilhaben darf. Was denn sonst!

Aber hier im Forum habe ich ja sogar von Beziehungen gelesen, wo der Mann arbeiten geht und die Frau in Karenz geht - und alle Kinderkosten werden vom KBG bezahlt, während alle laufenden Kosten weiterhin 50:50 geteilt werden, und die Frau findet das gleichberechtigt, dass sie ihr erspartes für den Lebensunterhalt verwenden muss, während der Mann für sich ansparen kann. Selbstverständlich sind die beiden auch nur Lebensgefährten, so dass im Falle der Trennung die Frau mit 0,0 nix dastehen würde.

 

Da haben mein Mann und ich zum Glück eine andere Einstellung. Wir trennen unsere Einkommen nicht, haben wir vom ersten Tag an nicht gemacht. Wir sind eine Einheit auch in finanziellen Belangen. Es gab Zeiten da habe ich fast doppelt so viel verdient wie er, jetzt bringt er das Geld nach Hause. Nur weil ich in Karenz bin und derzeit über kein eigenes Einkommen verfüge, höre ich nicht auf zu existieren. Warum soll ich nicht beim Einkommen meines Mannes mitpartizipieren. Ich bin ja schließlich seine Frau und ziehe sein Kind auf. Ich bleibe ja nicht ewig Hausfrau.

 

Aber SEIN Geld ist in der Karenzzeit sehr wohl auch MEIN Geld. Denn gerade in dieser zeit besteht eine finanzielle Einheit. Es ist ja auch SEIN Kind, dass hier von mir zu versorgen ist und nicht nur meines.

Und weder schnorre ich, noch fordere ich - ich nehme es als Selbstverständlichkeit hin.

 

Ich versteh die ganze Aufregung nicht, wenn man es sich leisten kann spricht doch absolut nichts dagegen mal € 1.250,- oder auch mehr auf den Kopf zu hauen.

Und wenn es aufgrund der Karenz nur ein Familieneinkommen gibt, dann sehe ich es auch als Selbstverständlichkeit mich an diesem Geld für meine Bedürfnisse zu bedienen. Und nur weil man dann € 1.250,- von diesem Famileneinkommen für sich selbst ausgibt heißt das ja noch lange nicht, dass für den Rest der Family kein Geld übrig bleibt.

 

Genau so ist es, ich nehme es als Selbstverständlichkeit hin.

 

ich war wirklich eine arme schluckerin. alleinerziehend, ohne richtige ausbildung.
also habe ich begonnen zu studieren. alleinerziehend, natürlich mit nebenjob, studiere so schnell es nur irgendwie geht und bin aber (derzeit) eigentlich fast noch ärmer als zuvor. nur "hilfe" in irgendeiner form brauch ich mit nicht erwarten, weil ich bin ja studentin -> selber schuld
naja, ich weiß ja, es wird irgendwann ein ende haben... und das ende ist auch langsam aber doch in sicht.


und € 1250 - das ist mehr, als ich in einem monat für zwei leute zur verfügung habe (noch vor abzug irgendwelcher fixkosten...). aber ganz ehrlich: wenn ich es mir leisten könnte (und das kann ich hoffentlich irgendwann mal) würde ich es wahrscheinlich auch ausgeben. und € 900 für kleidung in einem jahr (!) finde ich jetzt nicht soooo dekadent (wenn auch für mich unvorstellbar weil unfinanzierbar). das geben einige im monat aus. da jetzt so drauf rumzureiten finde ich schon ein bisschen komisch.

 

Der Frisör muß aber viel können.....

 

ja ich muss euch doch recht geben. für mich wars unvorstellbar weil ich nie 900 euro für klamotten auf einmal ausgeb (ich würd auch nicht soviel finden was mir gefällt ).
aber andere machen ja wirklich einen halbjahreseinkauf, ich kauf halt hin und wieder ein teil .

 

ja stimmt, war von mir unüberlegt

 

Für € 900,- braucht man gar nicht viele Stücke einkaufen, man kann die € 900,- auch wunderbar in ein oder zwei Kleidchen investieren .

 

Die € 350 waren für Friseur, Kosmetikstudio und Marionnaud. DM Farbe, Cut & Go € 60, Kosmetikstudio DM € 45 & Pflegeprodukte um ca. € 100 (damit komme ich ca. fünf Wochen aus) Marionnaud Schminkzeug um rd. € 150 (der erste Marionnaud Besuch seit 1,5 Jahren und mit dem Zeug komme ich auch locker wieder ein Jahr aus). Also, bin ich vielleicht doch nicht so dekadent sondern ganz normal?