Schlechtes Gewissen?

hach muss das schön sein, wenn man an einem Tag ausgeben kann, was andere für zwei Monate zum Leben haben, wenn alle Rechnungen bezahlt sind.
Hat dir schon mal wer gsagt, dass du dekadent bist?

 

sowas leiste ich mir nicht mal jetzt wenn ich vollzeit arbeite.
900€ für klamotten steht sich absolut nicht dafür, 350€ für frisör, kosmetik..... nein danke....
da weiß ich mein geld doch lieber anders zu verwenden.
aber da hat jeder seine eigenen prioritäten, zumindest, wenn ich in karenz wäre und soviel geld zum verpulvern hätte, würde ich es fürs kind ausgeben und das 100te unnötige aber trotzdem so geniale spielzeug kaufen

 

Anderen gegenüber habe ich kein schlechtes Gewissen, mir selbst gegenüber schon.

Wenn ich mir einbilde dieses oder jenes genau jetzt und sofort haben zu müssen, obwohl ich´s eigentlich nicht brauch und der Kontostand auch nicht grad prickelnd ist. Vor zwei Wochen mit einem sehr teuren Rock erlebt, ich bin damit glaub ich eine halbe Stunde in der Umkleidekabine herumgetanzt, mit mir selbst im Hader Schluss endlich kam er mit und er ist ein wirklich schönes Stück, dass mir hoffentlich viele Jahre Freude bereiten wird!

 

Wahnsinnig emanzipierte Einstellung ... :boes:

 

traurig finde ich ja, dass das den Kindern auch noch vorgelebt wird.

 

Der Neid is a Hund.

 

Gerde während der Karenz ist das Geld meines Mannes auch meines. Ist ja schließlich SEIN Kind, wegen dem ich meinen Beruf nicht nachgehen kann und nur das KBG bekomm.

Ergo find ich die Einstellung mehr als gerecht im Sinne der Gleichberechtigung

 

1250€ einfach so auf den kopf für SICH SELBST zu hauen? mit dem Familiengeld?
find ich nicht ok

 

nein, find ich auch nicht in ordnung, davon abgesehen, dass ich es mir in hundert jahren nicht leisten könnte... Nicht mal wenn wie jetzt noch keine kinder da sind und 2 einkommen vorhanden sind...

 

es geht für mich nicht um meins/seins - es kommt mir nur sehr viel vor.
aber wenn das geld da ist - warum auch nicht.
vielleicht ist es wirklich nur der neid.

 

Kommt wohl drauf an, wieviel Familiengeld da ist. Bei einem Einkommen von 1500 Euro ist die Summe von 1250 Euro enorm hoch. Bei einem Einkommen von 5000 Euro ist das schon wieder eine andere Relation.

Ich hatte zB ein Sparbuch in meiner Karenzzeit, von dem ich für MICH Geld ausgegeben habe. Ich habe auch sehr wohl von meinem LG die Hälfte meines Einkommensverlustes ersetzt bekommen. Wie gesagt, er hätt ja auch daheim bleiben können und das Kind versorgen. Kann ein Mann genausogut wie eine Frau. Wenn er lieber arbeiten geht, gut, aber dann muss er eben finanziell mehr leisten. Nur weil da jetzt ein Kind ist, bin ich nicht automatisch keine Frau mehr und habe keine Bedürfnisse mehr. Man ist auch mit Kind mehr als nur MAMA.

und sie wird solche Exzesse ja auch nicht jeden Monat haben.

 

wieso sollt ich neidisch auf jemand sein, der/die sein/ihr Selbstbewusstsein dadurch aufpolieren muss, indem er/sie erzählt wieviel Geld er/sie nicht an einem Tag auf den Kopf hauen kann? (und ja ich hätte wirklich gern eine Antwort auf die Frage )
Denn wenn man sich ein bisserl umschaut haben sehr viele Beiträge der Dame mit Geld (und vor allem viel davon) zu tun. Ergo muss sie sich wohl über ihr Geld definieren. Na... Auf sowas bin ich ned neidig.

 

Dass der Mann etwas mehr finanziell beitragen muss ist eigentlich selbstverständlich, hier gehts ja um große Ausgaben, um Luxusgüter.
Wenn ich selbst darauf gespart habe, und mir das Geld nicht abgeht, ok.
Das erarbeitete Geld vom Mann zu nehmen um nur für mich zu kaufen ---- nein.

 

ich versteh dich schon, aber es wäre dann ok, wenn er sich mit seinem erarbeiteten Geld etwas kauft?

Ich sehs eigentlich so, wenn beide arbeiten, haben beide ihr Geld zum Ausgeben. Nur, in der Karenz habe ich kein eigenes Geld, da ich ja wegen dem gemeinsamen Kind nichts verdiene. Ergo, gibts auch kein sein und mein, sondern solange die Karenz dauert nur unser Geld.

und da ist es für mich ok, wenn ich Geld alleine für mich ausgebe, wenn es da ist (also eigentlich übrig bleiben würde), auch wenns praktisch nur er verdient.

 

Genau und das Wort UNSER find ich da sehr ausschlaggebend!
Wenn schon Geld zum Fenster rausschmeißen dann für ALLE und nicht nur für sich selbst, wenn es aus dem "familienbudget" gezahlt wird.

 

Nein, ich hab idR kein schlechtes Gewissen, wenn ich mal unvernünftig viel Geld auf den Putz haue, denn erstens mach ich das nicht jede Woche und zweitens ist es mein eigenes sauer verdientes Geld, dafür schulde ich niemanden Rechenschaft (ich nehme es ja nicht vom Haushaltskonto, sondern von meinem Eigenen). Dafür rege ich mich auch nicht auf, wenn mein Mann Geld für Dinge ausgibt, die die Welt aus meiner Sicht definitiv nicht braucht

@Arme Menschen in Afrika: wir haben ein Kinderdorf-Patenkind und zwei weitere Organisationen, die wir regelmäßig finanziell unterstützen

@Arme Menschen in Österreich: auch hier versuchen wir im Rahmen des uns möglichen zu helfen (durch regelmäßige ehrenamtliche Arbeit und gelegentlich auch Sachspenden). Ich bin mir durchaus bewußt, dass nicht jeder Mensch voll leistungsfähig ist, aber gerade das Thema "Startvoraussetzungen" lass ich in Österreich nur bedingt gelten, meine Startvoraussetzungen waren auch alles andere als toll, aber mit etwas Grips, Ehrgeiz und Fleiß kann man in Österreich leichter als anderswo seinem "millieubedingten Schicksal" entkommen. Ich bin stolz darauf, aus eigener Kraft mein Leben so leben zu können, wie ich es immer wollte und das lasse ich mir auch von niemanden madig machen....

 

gehör ich nicht zur Familie? Bin ich weniger wert als die anderen, weil ich keine finanzielle Abgeltung meiner Leistung erhalte?

Genau das ist für mich diskriminierend. Ich arbeite auch schwer, wenn ich in der Karenz daheim bin. Ich bekomms nur nicht bezahlt.

Unser Geld kann ich ausgeben, solange keine offenen Rechnungen da sind und das Leben gesichert ist, auch wenn ichs nicht erarbeitet habe, steht mir ein Teil davon zu.

Gott, sollte mein LG je auf solche Ideen kommen, muss er sich ne neue Frau suchen.

 

Du hast recht, vieles ist möglich.
Aber das setzt voraus, dass man die Stärke hat - und die hat nun mal nicht jeder Mensch, auch genetisch bedingt - sich am eigenen Schopfe zu packen und aus dem Dreck zu ziehen.
Und, nicht zuletzt, hängt es auch davon ab, in welchem Dreck man steckt.

Wenn da ein Mensch vor mir sitzt, der als Kind misshandelt wurde, keine Elternliebe erfahren hat, der seelische Spuren aufweist, und aufgrund derer die Stärke nicht hat "etwas aus sich zu machen", der einfach nur "kaputt" ist, dann käme ein "jeder ist seines Glückes Schmied" wohl Hohn gleich...

Wenn ein Arbeitsloser vor mir sitzt, der einfach nur faul ist und den Arsch nicht hochkriegt, dann wiederum finde ich den Spruch angebracht.

Diesen Unterschied darf man einfach nicht außer Acht lassen.

 

ich sag ja, wenn vom familiengeld was außertürliches gekauft wird dann für ALLE und nicht 1250€ nur für mich...
das find ich mehr als egoistisch

 

Wie schon gesagt, sollte mein LG je auf solche Ideen kommen, darf er sein ganzes Geld behalten, muss sich aber auch ne neue Frau suchen.

Entweder bin ich Mitglied dieser Familie und darf das Geld für mich ausgeben oder ... .