1. Reden wir miteinander ...

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Rund 1 million Österreicher sind armutsgefährdet

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Komodowaran, 14 November 2011.

  1. Komodowaran

    Komodowaran Gast-Teilnehmer/in

    300 euro in wien ist billig, reisen hast du dir aber nicht leisten können. ich zahl derzeit etwa 750 euro für die 2 kinder, inkl. zusatzleistungen neben den alimenten.

    wenn du 600 euro zahlen müßtest, wie jeder andere für eine wohnung inkl. heizung und warmwasser, wärst du damals ziemlich arm gewesen.
     
  2. Methos

    VIP: :Silber

    ja das ist dann kulturelle Armut.
     
  3. minzi

    minzi Gast-Teilnehmer/in

    Wenn ich studiere, in einer Eigentumswohnung der Familie lebe und halt für einen gewissen Zeitraum weniger Geld zur Verfügung habe, dann sehe ich das als Affront gegen Leute, die wirklich "arm" sind.
    (Leute, die ihr Leben lang keine Eigentumswohnung erwerben können, Leute , die nicht studieren können, ..)

    Minzi
     
  4. ellela

    ellela Gast

    Genau. Ich habe mich ja auch nie selbst arm gefunden. Trotzden werden auch solche "Fälle" in die Statistik der Armen bzw. Armutsgefährdeten hineingerechnet. Darum ist dieses Thema differenziert zu betrachten und Schlagzeilen wie die in der Threaderöffnung kritisch zu hinterfragen.
     
  5. Fencheltee

    Fencheltee Gast

    Um 300 Euro heute in Wien eine singlewohnung zu finden ist ein Mega-Glücksfall.

    Ich finde auch, dass man Armut nur schwer an starren Einkommensgrenzen festmachen kann. So kenn ich zb eine AE Mutter, der nach der Trwnnung eine Kredit des Lg geblieben ist, den sie nun zurückzahlen muss. Die verdient zwar mehr als 950, kommt aber auch kaum über die Runden. Ist sie jetzt nicht "arm", sonder nur "selbst Schuld"?
    Ebenso ein guter Freund, gerade geschieden (Trennung ging von ihr aus), Haus weg, Alimente, Haus ausbezahlt, aber ein Privatkredit, den beide aufgenommen haben, ist ihm geblieben. Hätte er nicht mit viel Glück eine gemeindewhg bekommen, wären zwei Zimmer am privaten whgs-Markt in Wien nicht finanzierbar gewesen. Trotzdem schreibt er bis zu 300€ Minus im Monat, ich weiß nicht, wie das weitergehen soll. Verdient weit über der Armutsgrenze.

    Zwei Bsp, um deutlich zu machen, dass man Armut ned gar so leicht definieren kann.
     
  6. Methos

    VIP: :Silber

    Ich finde es ist halt subjektiv.

    Man kann auch genug zu essen haben, aber eben nicht am kulturellen Leben teilnehmen.
    Oder man kann sich seine Träume nicht verwirklichen weil die Kosten zu hoch sind.
    Hungern muss man meiner Meinung nach nicht, in Wien. Wie es in den anderen Bundesländern ist, weiß ich nicht. In wien kann einen nur der Stolz einen Strich durch den Magen machen.
    Aber das ist auch Armut, wen man auf andere angewiesen ist.


    Es gibt aber auch Menschen , die wenig haben. Und auch glücklich und zufrieden sind, in ihrer Welt.
    Nur am Geld, wirds net festzumachen sein.
     
  7. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Wenn man sich den Bericht durchleist, dann steht da aber, dass ca. 1 Million armutsGEFÄHRDET sind, nicht akut arm, das bedeutet wahrscheinlich, dass es sich zwar irgendwie ausgeht, aber nichts Gravierendes passieren darf. Außerdem kann sich angeblich die Hälft diesr Haushalte (also eine halbe Million Leute!) kaum das Heizen leiosten, was ja ein Grundbedürfnis darstellt, ein solches nicht befriedigen zu können, bezeichne ich schon als Armut.
     
  8. no-mercy

    no-mercy Fulgurator

    wenn du mein erstes posting auch liest, wirst du sehen, dass ich mich nur grundsätzlich gegen diese willkürliche Zahlengrenze ausgesprochen habe und dass diese für sich alleine betrachtet nichts aussagt.
    Dass mit Kindern die Situation völlig anders aussieht, keine Frage. Auch dass z.B. viele AE oder Mindestpensionisten tatsächlich arm sind stelle ich nicht in Frage. Mir geht´s nur gegen diese Verallgemeinerung mit der Grenze um reisserisch eine möglichst hohe Zahl nennen zu können.

    Altbaugenossenschaft...

    Ich habe auch damals deutlich mehr verdient.
    Ich sagte nur, dass ich mit dieser Summe ausgekommen bin und ein Urlaub wäre sich da auch ausgegangen (Durchschnitt eben bei ca. 780 Euro, die Differenz für den Urlaub ansparen).

    Aber in Wien steht und fällt sowieso jegliche Rechnung mit den Wohnungskosten. Alles andere sind Peanuts. In ländlichen Gebieten kommt man meiner Meinung nach besser mit dieser Summe durch, weil eben das Wohnen billiger ist.
     
  9. Fencheltee

    Fencheltee Gast

    Das möchte ich hervorheben!
    Ich habe ein wenig nachgerechnet und recherchiert, was zB mein Vater für das Wohnen für vier Personen seinerzeit zahlen musste. Und keine Angst, ich habe natürlich nicht in absoluten Zahlen gerechnet, weil das nicht mehr vergleichbar wäre.
    Allerdings hat bspw. vor 20 Jahren die Miete in Wien (70 m2 für 4 Personen, Genossenschaft) rund 15 Prozent des Einkommens meines Vaters ausgemacht. Mein Mann und ich verdienen gemeinsam so viel wie mein Vater damals (er war Alleinverdiener). Wir haben auch zwei KInder und brauchen über 40 Prozent unseres Einkommens für die Miete.

    Wenn man alleinstehend ist, ist die Situation noch schlimmer. Meine Schwester zahlte bis vor kurzem noch in Hauptmiete für 30 m2 450,- Euro monatlich. Das ist für durchschnittliche Alleinverdiener Wahnsinn!
     
  10. edelfee

    edelfee Gast

    meine gesamte teenagerzeit hat meine familie unter der armutsgrenze gelebt und war nach dieser definition armutsgefährdet. 4 kinder, vater alleinverdiener. einiges unter dem gewichteten medianprozentsatz für die armutsgrenze gehabt.

    wir sind jedes jahr auf urlaub gefahren (halt sehr billig, in jugendherbergen übernachtet, nie flugreisen), hatten immer genug zu essen und eine geheizte wohnung (ok, zu sechst 3 zimmer, aber irgendwie hat mich das nicht gestört). haben alle studiert und eine gute ausbildung. mir hat es nie an etwas gefehlt.

    klar gibt es echte armut in österreich und klar gibt es auch leute, die sich am absteigenden ast befinden, aber die armutsgefährdung an irgendeinem prozentuellem gehalt festzumachen - dsa paßt einfach nicht. damit kann man zwar politik trommeln, aber es sagt nix aus.

    erinnert mich daran, daß es immer wieder leute gibt, die sagen, daß soviele leute so wenig geld verdienen, daß man sie nicht mal mit einkommensteuer belegen darf. da wird die steuerfreigrenze als beleg für einen mickrigen verdienst herangezogen und postuliert, daß man diese leute nicht belasten darf. daß wir eine der höchsten freigrenzen europas haben und 90% der leute, die drunter verdienen, nur teilzeit arbeiten und daß nur 20% der teilzeitkräfte gerne vollzeit oder mehr stunden arbeiten würden, wird geflissentlich verschwiegen.
     
  11. edelfee

    edelfee Gast

    in welchem bezirk ist das bitte? da findet sie einen haufen wohnungen, die weit billiger sind...
     
  12. Fencheltee

    Fencheltee Gast

    sie hat eh schon eine günstigere gefunden. Allerdings Genossenschaft, d.h. mit Genossenschaftsanteil.
    Die Mietwohnung war im 21. Bezirk, in U-Bahn Nähe. Unpackbar die Preise. Und du musst nur googeln, diese Preisklasse ist keine Ausnahme für Einraumwohnungen.

    Ein Freund hat auch erst kürzlich gesucht. Durchschnittlicher Preis für ein Zimmer mit KÜche und Bad zwischen 400 und 500 Euro.
     
  13. edelfee

    edelfee Gast

    also wir vermieten eine 2 zimmerwohnung hinter dem parlament, also wirklich super lage und super infrastruktur und verlangen 550 inklusive betriebskosten. meine schweser wohnt im 19. bezirk und zahlt (allerdings schon 10 jahre alter mietvertrag) für 90m2 380 euro miete plus betriebskosten. meine andere schwester in einem anderen bezirk 550 inkl bk für 2 zimmer mit balkon.
     
  14. Fencheltee

    Fencheltee Gast

    dann vermietest du unterm marktwert ;)
    und für 90 m2 380 Euro??? das ist wie ein 6er im Lotto.

    Ich muss dazu sagen, dass ich bei der Ex-Whg meiner Schwester vergessen hab, dass in den 450 auch warmwasser und heizung dabei waren. Trotzdem teuer.

    ich hab - rein aus interesse - vor kurzem nachgeschaut, was bei mir in der nähe eine hauptmietwohnung in einem neubau kosten würde. 100 m2 1.500 Euro! :eek: Wir reden noch immer von Floridsdorf ;)
     
  15. edelfee

    edelfee Gast

    ja, die neuen mieten sind ein witz.
     
  16. Fencheltee

    Fencheltee Gast


    kann nicht alles zitieren. Find ich aber super von dir, dass du so günstig vermietest. Allerdings muss man sich das halt auch leisten können.
    Wie ich vorhin schon gesagt habe, ich finde die Entwicklung der Mieten in Wien erschreckend. Wir haben eine Gen.wohnung, deren Miete innerhalb der 6 Jahre, die wir hier sind, um 23 % gestiegen ist! (trotzdem darf ich mich nicht beschweren; verglichen mit den derzeitigen Mieten wohnen wir noch "günstig"). Wohnen kostet dennoch einen immer höheren Prozentsatz des Einkommens und wohnen in Wien (wenn man nicht gerade dich als Vermieterin hat ;)) wird zum Luxus. Was die anderen Bundesländer angeht, habe ich nicht wirklich Einblick.
     
  17. susa66

    susa66 Gast-Teilnehmer/in


    Hallo!

    Gebe dir vollkommen recht!:):)

    Vor einigen Jahren war eine Aktion der Kleinen Zeitung wo für Familien in Armut gesammelt wurde. Diese wurden auch - anonymisiert vorgestellt. U.a. war eine Frau mit mehrern Kindern dabei die ich gut kannte. Warum sie als "arm" galt war mir nicht klar. Denn ich bekam ihre Ausgaben-Eskapden mit, nur Bioessen , nur Biobekleidung aus Deutschland für sich und ihre Kinder , nur Team 7 Möbel, handgefertigte Teppiche.......etc. Ihr damaliger Mann hat auch für sinnlose Projekte viel Geld in den Sand gesetzt (er lebte immer mit dem ..morgen sind wir reich Schatzi ich habe die zündende Geschäftsidee). Gewohnt haben sie auf 120 m2 mit 8 Kindern.
    Wir haben öfters sie angesprochen warum sie nicht auf Flohmärken oder in Second Hand Läden kauft, nein sowas will sie ihren Kindern nicht antun.

    Damals habe ich mir schon gedacht, dass die wirklich armen Menschen nicht freiwillig sich outen und um Spenden bitten.

    Susa
     
  18. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    versteh ich nicht - die medien sind doch voller alter männer mit schönen jungen frauen an ihrer seite.
    heißt das, die damen haben die herren nur wegen dem geld?

    oder ist es etwa so, dass an dem herrn den du da beschreibst, ein paar faule fleckerl sind, weshalb sich die frauen in seiner umgebung hüten, sich mit ihm einzulassen?
     
  19. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    wenn du wissen willst, was armut heißt, dann musst du die nase vom tellerrand österreich heben.
    dann kannst du es sehen.
     
  20. susa66

    susa66 Gast-Teilnehmer/in


    Gebe ich dir vollkommen recht !

    LG
    susa
     

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