Rotgrünes Programm für Wien

ich weiß es nicht, ich bin keine soziologin. ich sehe nur realitäten und ich sehe kommen, was passiert, wenn man alle anderen auf das niveau der lernunwilligen anpasst.

ps... velleicht, weil es in Ö zu leicht gemacht wird, sich nicht einzubringen und trotzdem gut leben zu können? ich weiß es nicht. lege mir das jetzt nicht als 'asozial' aus. ich weiß es wirklich nicht.

 

Ja, so ist es.
In Österreich gibts so viele lernunwillige Menschen bzw Menschen, die gar kein Interesse haben, sich Mühe anzutun.
Und zwar in einer Masse, die es in den nordischen Ländern oder zB in Korea nicht gibt. Da gibts Druck.

 

Siehst, schon wieder solche deppaten Behauptungen ohne Grundlage.
Druck? In nordischen Ländern? :roflsmiley:

 

woher weißt du das?

 

Es kann ganz genial werden. Wenn man gute Lehrer auswählt. Und wenn man die Privatschulen zudreht (es würde reichen, dass diese sich tatsächlich selbst finanzieren müssen) bzw diese in das System einbezieht und ihnen eine 10%-Quote der schlechtesten Schüler aus dem versifftesten Bezirken plus Stipendiaten reindrückt, so dass Privatschule keine Flucht aus der Gesamtschule sein kann.


Oder es kann eine Katastrophe werden. Wenn dann fast die Hälfte aller SchülerInnen in Privatschulen geht. Und locker die Hälfte der Privatschuleltern wird munter behaupten, dass es "das bessere Programm" ist, das sie angesprochen hat. Ein paar wie Derstefan werden trocken sagen, dass ihnen das Programm wurst ist, Hauptsache die Unterschicht bleibt draußen. Dann werden die anderen Eltern sagen, dass das üüüüüberhaupt nicht relevant war, weil der Montessoriyogakurs der Entscheidungsgrund war.
Und die, die dann früher am Gym gewesen wären und jetzt in der KMS sind, werden bereuen, dass ihre Eltern es sich nicht leisten konnten, vom besseren Programm angesprochen zu sein.

 

Und genau darauf wirds in Wien rauslaufen.

Welche Politioker warens nochmal, die Privatschulen bevorzugen?

 

So wie... jetzt?

 

Woher nimmst du die 90%?

 

Ich bitte dich, du brauchst nur in die Hauptschule gehen und eine Lehre machen und musst nicht mal in einer sozialen Problemghettowelt leben, um an der von dir vermutlich gemeinten "Normalwelt" nicht anzustreifen.

 

Was willst du sonst in einem Diskussionsthread wie diesem?

Genau das müsste aber ZUERST passieren. Weil nur so eine individuelle Förderung überhaupt möglich wäre. Und ohne individuelle Förderung macht mir der Gedanke an eine Gesamtschule schon auch ein bissl Angst.

Ich bin bei diesem Thema echt im Wigl-Wagl. Fakt ist, die Gesamtschule gibt es in Skandinavien schon lange, und nein, Österreich ist NICHT per se leistungsfeindlicher als diese Länder (nochmals Stichwort Wohlfahrtsstaat). Andererseits, zumindest vor zehn Jahren war der Status quo in Dänemark, dass die dänischen Schulkinder Weltmeister im Mobbing waren und dass die Selbstmordrate unter dänischen LehrerInnen deutlich höher sei als in anderen Berufsgruppen... und ja, die Nivellierung nach unten ist dort Programm. "Was nicht alle lernen können, soll gar niemand lernen", hat irgendeine dänische Unterrichtsministerin angeblich verlauten lassen.

 

na ganau das gilts zu überdenken - nur sehen halt die Leute, die beruflich damit zu tun vor allem das NICHT WOLLEN als unbeherrschbares Problem, während die, die nicht damit zu tun haben, glauben, daß es damit getan ist, alle zusammenzustecken, die Klassen kleiner zu machen und mehr Lehrer in die Klassen zu stellen.

 

Hab ich mir noch nicht überlegt, aber ich werde bei Gelegenheit drüber nachdenken.

@Stefan: bitte erkläre wie du drauf kommst, dass es in Ö mehr lernunwillige Menschen gibt, und dass in nordischen Ländern (mehr) Druck herrscht.

 

Zuallererst Menschen, die andere Menschen als Müll betrachten.
Der Rest ist nicht so relevant-Phantasielosigkeit ist zwar öd, aber kein Vergehen.

 

Das was Rot-Grün wirklich machen könnten - ohne sich auf die Bundesregierung ausreden zu können - und was das EINZIGE gemeinsame Kriterium für erfolgreiche Schulsysteme ist, ist eine Änderung bei den LehrerInnen: Schulen wählen ihre LehrerInnen selber aus und können sie auch rausschmeissen.

Es gibt erfolgreiche Gesamtschulsysteme (zB. Finnland) oder differenzierte Systeme (zB. die dt. Bundesländer, die keine Gesamtschule haben: durchgehend weit über dem dt. und internat. Durchschnitt, in der Gesamtbetrachtung runtergezogen durch die Bundesländer mit Gesamtschulen); Es gibt Schulsysteme mit extremen Lerndruck (Korea) oder welche, die mit weniger Druck arbeiten (auch wieder Finland oder auch Schweden) und erfolgreich sind. Was aber klar ist: Es gibt kein Schulsystem, das erfolgreich ist, in dem die LehrerInnen den Schulen aufs Aug gedrückt werden (dr. die Landesschulräte) und unkündbar sind.

Noch etwas: Wenn ich mir die Jugendarbeitslosigkeit anschaue, dann ist das österr. Schulsystem eines der erfolgreichsten der Welt - Finnland rd. 25% Jugendarbeitslosigkeit, in Österreich rd. 10%.

lg
Dimple

 

Könnt aber auch sein, dass das eher am "dualen Ausbildungssystem" für gewerbliche Berufe liegt als am Schulsystem?

 

In Wien ist ja die Situation sowieso nochmal anders, da hat die AHS "Gesamtschulfunktion", und die Hauptschule ist hauptsächlich zur Erfüllung der Schulpflicht für soziale und lernmäßige Problemfälle da.

Wie man allerdings das Problem lösen soll, die in leistungsorientierte Schulen zu integrieren, ohne dort
a) Gewalt, Mobbing und die Umgangsformen der Gosse einzuschleppen und
b) das Niveau generell hinunterzuziehen (Nixtun wirkt leider auf die Kinder viel cooler als Leistung)

das hat mir noch keiner erklären können.