rettet den busch und verbrennt die pornos, bitte.

auch das ist für mich nicht pornografie.
es ist m.m. eine gegenbewegung zur prüderie früherer jahrzehnte, die sich irgendwann wieder in mehr zurückhaltung wandeln wird.

 

körperfeindlichkeit und normierung auf vorgegebene maße, ja, da bin ich bei dir - aber das hat mit pornografie nichts zu tun.
ich glaube auch, dass man einzelne phänomene niemals isoliert betrachten darf, sondern immer versuchen muss, das ganze zu sehen.

ich empfinde es so, dass unsere "welt" auf künstlichkeit ausgerichtet ist, dagegen anzusteuern bzw. sich das überhaupt bewusst zu machen, finde ich wichtig.
das trifft alle bereiche, namensgebung, schulwahl, ernährung, freizeitgestaltung, urlaube, harmonie und begehren in der partnerschaft, alles.
der operierte, immer verfügbare körper ist da ein symptom, nicht ursache.

 

Du hast sowas von Recht! Bezüglich Generation Porno sowieso.

 

Du, das traut sich heute kaum mehr jemand, und genau das ist der Punkt wo ich der TE zustimme.
Uns sind-zusätzlich zu den Dingen, die immer schon wääähh waren, noch zahllose andere Dinge eingetrichtert worden, die wir inzwischen als bääähhh empfinden, als ob es ewig so gewesen wäre und als ob wir keine anderen Sorgen hätten.

Man mag z.B. nicht auf behaarte Typen stehen, aber die männliche Ganzkörperrasur lag den Menschen vor 20, 30 Jahren ziemlich fern.
Es gibt kaum mehr jüngere Frauen mit Hackennase-nicht weil es ausgestorben wäre sondern weil es nicht mehr zu sein hat und man das gefälligst wegmacht.
Man wird immer weniger Frauen sehen, die brettleben sind unter ihrem T-Shirt, so ist man nicht mehr. Da muss der Push-up -BH oder das Silikon aushelfen.

Der Anspruch an die Optik und die entsprechende Verrisskultur wird immer gnadenloser. Ich bin echt froh, nicht im Jahr 2014 pubertieren zu müssen.

 

Was wiederum alles nichts mit der Pornoindustrie zu tun hat, sondern mit dem erfolgreichen brain-washing durch Medien(un)kultur, Werbung und Modemagazinen. Sich davon zu distanzieren und auf Unterschiede, Ecken und Kanten und Unebenheiten zu bestehen, sie sogar bekennend super zu finden, kann jede/r einzelne tatsächlich vorleben und sich dadurch abheben, auch wenn es fallweise unbequem ist.
Ich habe schon immer polarisiert und bin aufgefallen. In jungen Jahren habe ich das ganz schrecklich gefunden, inzwischen weiß ich, dass es mich ausmacht und es meine Stärke ist. In dem Moment, wo man sich akzeptiert, genau so wie man ist, brettleben oder von mir aus mit großer Nase (die ich jedoch nicht habe, dafür kaum Oberweite und daraus resultierend auch keinen BH und alleine diese Tatsache ist mittlerweile subversiv genug ), mit dem einen und anderen komischen Detail, innen wie außen, kann der Mainestream, die Gesellschaft und ihre Vorgaben, scheißen gehen und man kümmert sich tatsächlich nicht mehr darum und witzigerweise wird in dem Moment die Resonanz schon wieder anders und man plötzlich cool, interessant und was weiß ich noch alles gefunden.
Oder um es mit Büchner zu sagen: komische Welt! Schöne Welt!

PS: Sich über das Vorhandensein oder Fehlen von Scham- und sonstigen Haaren zu definieren, war mir persönlich schon immer zu dürftig. Ästhetische Vorlieben sollten nach dem Motto "wie es euch gefällt" gehandhabt werden und haben nichts mit einer körperfeindlichen Einstellung zu tun.

 

gell? ich liebe sie!!!!

 

doch ich! ich steh dazu, dass ich einen werwolf als vorfahren gehabt haben muss und mein riesen hängebusen kommt sehr gut auch ohne bh aus. ich find mich schön, so wie ich bin.

 

Die Diskussion kreist im wesentlichen um zwei Bereiche:

Punkto Schönheitsideal.....das ist natürlich mitnichten eine Erfindung der Neuzeit, mitunter auch sehr verquerte Ideale hat es zu allen Epochen und in allen Kulturen gegeben, vom Mieder über kleine Füße oder lange Hälse, da war also auch durchaus Schmerzhaftes und Gesundheitsgefährdendes darunter. Und dass wir in einer medialisierten Gesellschaft leben ist auch nichts Neues, schlag nach beim J.F. Kennedy, der vor mehr als einem halben Jahrhundert aus einer TV Konfrontation als Sieger hervorgegangen ist, weil er sich zuvor tiefkühlen ließ und somit im TV Studio nicht zu transpirieren begonnen hat. Eineinhalb Jahrzehnte später hat auch der Kreisky als Erster in Österreich die Möglichkeiten medialer Inszenierungen erkannt.
Das Körperideal macht auch nicht vor Männern halt, rundliche Topmanager haben´s heute auch viel schwerer als in früheren Jahren, da sie als undiszipliniert und faul gelten.

Punkto Pornographisierung: Deftiges hat´s auch schon immer gegeben, immer wieder im Wechselspiel mit Prüderie. Aus gutem Grund hat keinerlei Relevanz, was ich leinwand oder Pfui Gack finde, zu oft wurden sexuelle Spielarten schon als abartig abgekanzelt. Ob SM, sich gegenseitig anludeln oder was weiß ich, es zählt nur, dass es sich auf freiwilliger Basis zwischen mündigen Menschen abspielt. Hier ist natürlich die Phase des sexuellen Heranwachsens eine kritische, darum hat der altersabhängige Schutz vor Gewaltdarstellungen und dergleichen auch seinen Sinn. Alles vor Jugendlichen wegzusperren hat sich aber auch noch nie bewährt, darum ist wichtig, seinen Kindern den Unterschied zwischen Fiktion und Realität beizubringen - soviel können wir gar nicht wegsperren, dass wir darum herumkommen.
Tom und Jerry waren auch einmal auf dem Gewaltverherrlichungsradar, trotz ausgiebigen Konsums in Kindheitstagen brate ich aber nicht meinen Mitmenschen wahllos eine mit der Pfanne über oder beschmeiße sie mit Klavieren.

DIe sexuelle Anziehung ist eine irrsinnig starke Kraft (sonst wäre das Schmiedsche Szenario vom Aussterben der Menschen schon eingetreten) und diese hält merkwürdige Schönheitsideale aus - ich habe nicht den Eindruck, dass in meinem Umfeld pornographisch geprägte Bilder Beziehungsprobleme verursachen, ist doch vollkommen wurscht, ob rasiert, teilrasiert oder wasweißichauchimmer. Außerdem finde ich diese Hollywoodmärchenprinzessinnengeschichten mindestens ebenso bedenklich.

 

Das spricht für Dich-Du scheinst Dir Deine soziale Ader bewahrt zu haben .
Tom und Jerry sind vielleicht nicht der Megahirnwäscher, aber gewaltverherrlichende Games z.B. haben durchaus Auswirkungen auf die entsprechenden Empfänger.

Ich bin eh in vielem Deiner Meinung, nur habe ich den Eindruck, dass die Reizschwelle allgemein immer höher und höher steigt, und das hat auch viel mit den entsprechenden Darstellungen zu tun. Obwohl es das immer gegeben hat, irgendwie scheint da heute eine andere Qualität mitzuschwingen. Ich kann es schwer beschreiben, irgendwie scheint sich die Distanz zum "Objekt" immer mehr zu verringern.

 

Es hat tatsächlich was mit den jeweils gängigen Schönheitsidealen zu tun, die die Menschen von allen Seiten überfluten, bei Kindern angefangen, was ich besonders ekelhaft find, aber anderes Thema
Ich versuche seit jeher zu schauen was mir gefällt und danach zu leben, das ist mitunter witzig, zum Besipiel wurde ich in den 90 ern und 2000 ern schräg angeschaut weil ich mir nie die Augenbrauen zupfe und ich bin ein dunkler Typ mit schon recht dichten Augenbrauen, mir haben sie aber immer sehr gut gefallen. Nun sind die dicken Augenbrauen offenbar in und ich hab im letzten halben Jahr schon mehrmals gehört was für schöne Augenbrauen ich hab,....ja so kanns gehen .....

 

Na aber ehrlich! Liest man sich diesen, den Thread vom Fallenlassen und andere, die sich mit ähnlichen Thematiken befassen, durch, wundert man sich, welche Gegebenheiten vorhanden oder auch nicht vorhanden sein müssen, damit Intimität entstehen kann.
Vom Geruch über die Beschaffenheit des Nackens zu Körperbehaarung und Alter, sozialer Status, sauberen Fingernägel und, und, und.
Aber ich weiß, die Realität gibt mir nicht Recht. Mein Wundern allerdings wird nicht weniger.

 

Glücklicherweise gibt es noch genug Tiere und Bestien unter den Menschen, die stellen sich weniger Fragen und nehmen lieber Witterung auf. Die Chemie, der Geruch, können vollauf genügen, aber für das Projekt Familie, das kann ich nachvollziehen, braucht es mehr, immerhin haben wir auch keine Keulen und Höhlen mehr.
Das mit dem sozialen Status habe ich allerdings nie verstanden, kein Wunder, dass es so wenig Lust in den Betten gibt, was mich allerdings noch mehr wundert, dass es so viele Männer gibt, die da mitspielen. Ich hätte mich dem schon längst verweigert. Es hat jeder Mensch verdient, um seiner selbst willen geliebt oder wenigstens begehrt zu werden (wenn es nur um Sex geht, muß ja die Gefühlskomponente keine so überladene sein).

 

naja, aber gar so lang hams die alten römer dann auch nicht mehr gmacht...

 

mir is schon klar, dass man über geschmack nicht streiten braucht. aber ich kann diese vorliebe so überhaupt nicht nachvollziehen. ich finds geschoren einfach nur eklig. wäh.

 

zur illustration, was die te meinen könnte: wie unisexkleidung (die gleichen kleidungsstücke!) an männern bzw. an frauen angepriesen wird.
http://enblommigtekopp.se/2013/may/american-apparel-really-know-about-that-unisex-thing-damn-well-english-version.html

 

vielleicht hab ich auch das alter noch nicht erreicht wo ich es dann auch so sehen würde, momentan finde ich es anderrum halt nicht so prickelnd

 

das wirds sein. ich dinosaurier wurde ja schließlich noch im letzten jahrtausend sozialisiert.