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religion im regelunterricht

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von lucy777, 9 Mai 2014.

  1. KikiundLauftier

    KikiundLauftier Kiki ohne Lauf

    einmal davon ausgehend, dass sowohl musik wie auch religion einmal wöchentlich unterrichtet wird....würde ich sagen, das einsingen der lieder für die EK kann im religionsunterricht stattfinden......
    sollte es aus organisatorischen gründen einmal zusätzlich im musiku. zusätzlich geprobt werden, hätte ich kein problem damit.
     
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  2. Q

    Q Gast

    Ohne zu werten: ich wüsste nicht, worauf sich in Österreich der Anspruch eines laizistischen Staates rechtstechnisch stützen würde. Im Gegenteil, die Vormachtstellung der katholischen Kirche (und ein paar anderer privilegierter Religionsgemeinschaften) ist gesetzlich und verfassungsrechtlich vielfach normiert und begründet z.B.
    - warum Religionsunterricht an öffentlichen Schulen vom Staat bezahlt wird
    - warum die Lehrer konfessioneller Schulen vom Staat bezahlt werden
    - warum der Staat bei der Einhebung der Kirchensteuer mitwirkt (in Ö ohnehin viel zögerlicher als z.B. in D oder I - der Grund dafür liegt übrigens darin, dass in Ö der Rechtsbestand der deutschen Rechtsordnung nach 1945 nie gänzlich beseitigt wurde wie in D)

    Die Gleichberechtigung anderer Religionsgemeinschaften ist in Österreich nach wie vor aus dem Staatsverständnis eines katholischen Staates kodifiziert, der Toleranzrechte einräumt - und der Umgang mit Atheisten und Agnostikern ist im Rechtsbestand gar nicht enthalten, weil der Agnostizismus als Massenphänomen erst lange nach dem 2. WK - wohl in Folge der 68-er Revolutionen - zu blühen begann.

    Es gibt gute Gründe, darüber heute eine Verfassungsdebatte zu beginnen - aber: einfach vorauszusetzen, dass die Republik Österreich laizistisch zu agieren habe - das findet im Rechtsbestand derzeit keinerlei Deckung. Und da kann man m.E. nicht einfach damit anfangen, Volksschullehrer beim Land "anzupatzen" - das gehörert schon ein bissl breiter diskutiert und verfassungsmäßig ordentlich abgebildet. Da wär als erstes mal eine Diskussion über das Konkordat fällig ...

    Die Frage ist nur, ob die Umwandlung in einen laizistischen Staat in Österreich überhaupt mehrheitsfähig wäre. Und noch sind wir ja auch eine Demokratie (obwohl ... wer weiß, wenn die EU-Kommission das Thema angreift, dann ists mit Demokratie nicht mehr so weit her ...)
     
  3. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Ich stimme Dir zwar nicht zu, aber jetzt bist Du zumindest thematisch richtig.

    Ich bin der Meinung, dass eben Religion absolute Privatsache ist und somit in einer Schule in keiner Form verpflichtend sein darf. Außerdem glaube ich nicht, dass die große Mehrheit in Ö katholisch ist. Mir ist bewusst, dass Du christlich geschrieben hast, aber dies ist eigentlich grad bei diesem Thema wieder vorbeigeschrammt, da es ja um Erstkommunion und somit um Katholizismus geht. Lt. Wiki waren 2013 etwa 62% der österreichischen Bevölkerung katholisch. Was grad einmal einer "einfachen Mehrheit" entspricht und nicht der "großen Mehrheit", wie Du schreibst. Und wenn man jetzt die "echten Katholiken" zählen würde, die reinen "Taufscheinkatholiken" entfernen würde, käme ohnehin nicht einmal mehr annähernd 50% heraus.

    Zum Thema: die Erstkommunion ist eine Veranstaltung in der Freizeit. Es ist kein unmittelbarer Zusammenhang mit der Schule gegeben. Es hat für die Teilnehmer keinen schulischen Wert, bringt sie im Lernen nicht weiter. Wieso sollte die Vorbereitung in der Schule gemacht werden? Das leuchtet mir gar nicht ein. Nur, weil es früher mal so war? Früher waren viele Dinge anders. Gerade in der Schule. Sollen wir auch den Rohrstock wieder einführen, weil es früher so gut funktioniert hat? Oder geschlechtergetrennte Schulen - das war doch der Renner?! Zeiten ändern sich, Menschen ändern sich darin (cf. tempora mutantur, nos et mutamur in illis). Mittlerweile gibt es Grundlagen dafür, dass Religion und Staat getrennt sind. Schule ist ein Teil des Staates, also gehört eine Trennung her.Und sie ist ja auch schon da. Oder wäre es, wenn nicht manche Lehrer selbstherrlich andere Wege gehen würden.
     
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  4. roselle

    VIP: :Silber

    da wirds wahrscheinlich kaum andere Bücher geben in dem Haushalt. Wenn sie gewöhnt ist, dass sie immer aus der Bibel vorgelesen bekommt. Bei uns wars nicht mal eine Kinderbibel, weil die ist nicht vollständig und durch Vereinfachung nach Meinung unserer Eltern "falsch". (Es gibt für viele nur eine einzige "wahre" Bibelversion: Die King James Bibel. Mit der sind wir aufgewachsen.) Ihnen war es wichtig, auf keinen Fall eine Bibel in "moderner" Sprache und alles wortwörtlich.
    5. Mose Kapitel 13 Haltet euch genau an die Weisungen, die ich euch gebe! Du darfst nichts hinzufügen und nichts davon weglassen. und
    Offenbarung 22 Ich erkläre jedem, der die prophetische Botschaft dieses Buches hört: "Wenn jemand etwas zu dem hinzufügt, was hier geschrieben steht, dem wird Gott die Plagen zufügen, die in diesem Buch beschrieben sind. 19 Und wenn jemand irgendetwas von den prophetischen Worten dieses Buches unterschlägt, dem wird Gott das wegnehmen, was ihm in diesem Buch als Anteil zugesprochen ist, das Recht, in der heiligen Stadt zu wohnen und vom Baum des Lebens zu essen."

    Diese Stellen sind für die die streng gläubig sind, die wichtigsten Bibelstellen und der "Beleg" dass jedes Wort genauso zu verstehn ist wie es da steht. und man nicht diskutieren darf nicht denken oder fragen sondern glauben und gehorchen..
    Und das ist für mich der Grund warum ich keinesfalls will dass meine Kinder mit Religion vergiftet werden. Ich will nicht, dass sie den selben Scheiss durchmachen müssen wie ich.

    wenn sie das ihren Eltern weiter erzählt, bist vermutlich in dem Haushalt nicht mehr willkommen. Dem Kind wurde von klein auf, vermutlich eingetrichtert, dass die Bibel die alleinige Wahrheit ist und dass es falsch ist und eine Sünde, an Evolution zu glauben.
     
  5. imbattibile

    imbattibile Gast-Teilnehmer/in

    So, im Lehrplan hab ich das gefunden(stelle ich euch jetzt einfach mal so in den raum):
    "Anknüpfend an Erlebnisse der Kinder verschiedene Anlässe besprechen,
    bei denen Musik erklingt (zB Gottesdienste, Aufmarsch, Konzert)"

    meine persönliche meinung ist aber auch, dass es im musikunterricht nicht sein muss die ganze stunde lieder für die erstkommunion zu üben. ich denke, wenn es kurz geübt wird, würde es das kind ohne schaden bestimmt überleben ;)


    Da widersprech ich jetzt! Ich war selbst von der 1.vs bis zur matura in einer katholische schule und bei uns hat KEINER irgendwie einen schaden davon getragen oder ist jetzt strenggläubig und manipuliert!!
    unsere reliprofessorin in der oberstufe war eine klosterschwester und bei uns sind alle freiwillig! im unterricht geblieben (hatten ja andere religionen auch in der klasse) ...bei uns gabs mehr ethik als religion.


    einige meiner 3.klässler (VS) hatten letztens eine diskussion darüber, wie der mensch entstand...war sehr interessant zuzuhören.... war ein gespräch zwischen ein paar K, die den orthodoxen und einigen die den islam. Religionsunterricht besuchen.
     
  6. gaffatape

    gaffatape Gast

    in dem haushalt gabs noch genug andere bücher und die eltern hatten kein problem damit, dass ich mit ihrer tochter darüber gesprochen habe
    ich habe auf diese kinder sieben jahre lang aufgepasst, die kinder haben mich geliebt und die eltern mochten mich auch immer gern ;)
    ich verstehe durchaus, dass das bei dir spuren hinterlassen hat, aber nur weil jmd eine kinderbibel besitzt und an gott glaubt, ist er/sie nicht gleich fanatisch

    ich hatte als kind auch eine kinderbibel und aus mir ist trotzdem eine agnostikerin (mit starker tendenz zu atheismus) geworden
    als ich meiner mutter dann mal gesagt habe, dass ich nicht an gott glaube, hat sie zwar gemeint, dass man doch an irgendwas glauben muss, hat dann aber schnell akzeptiert als ich gemeint habe, dass ich eh an physik und chemie glaube....

    ich bin nicht der ansicht, dass man religion zu 100% aus dem leben der kinder fernhalten muss
    das ist auch gar nicht machbar
    aber es darf keine religion bevorzugt behandelt werden und zwang oder gehirnwäsche darf es sowieso niemals sein (egal bei welchem thema)
     
  7. Kalliope

    Kalliope Gast-Teilnehmer/in

    Grundsätzlich bin ich für mich Deiner Meinung. Aber sie anderen aufs Auge zu drücken, also einem Kind, auf das Du nur aufpasst, zu erklären, warum Du nicht an die Bibel glaubst und warum Du ihr nicht aus der Bibel vorliest, empfinde ich wieder als Eingriff deinerseits in die familiäre Religionsentscheidung dieser Familie.

    Ich hätte wohl entweder aus der Bibel vorgelesen, so wie aus jedem anderen Buch, eben weil sich das Kind das so wünscht und ich als Babysitter versuche, auf die erfüllbaren Wünsche der Kinder einzugehen. Oder ich hätte nur ganz kurz gesagt, dass mir dieses Buch nicht so gut gefällt, und ob wir nicht gemeinsam ein anderes Buch lesen könnten. Eine Erklärung, wie Du sie abgegeben hast, finde ich in dieser Situation (Babysitter) unangebracht.

    Ich selber erkläre meinen Kindern die Religionen ebenso wie Du es hier wohl getan hast, aber bei fremden Kindern würde ich mich davor hüten!
     
  8. gaffatape

    gaffatape Gast

    ich war zu diesem zeitpunkt schon lang bei dieser familie und wusste schon, was ich dort darf und was nicht ;)
    und ich hätte dem kind auch keine großartige erklärung geliefert, wenn es mich nicht gefragt hätte
     
  9. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    ich finde, dass der katholischen tradition in österreich ausreichend raum gegeben wird, auch an den schulen.
    das soll so sein und ich zolle gläubigen menschen und ihren symbolen und festen auch respekt.

    aber hier wird m.m. eine klare grenze überschritten.
    spannend, wie das weitergeht.
     
  10. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    wenn "besprechen" bedeutet, dass speziell für eine veranstaltung geprobt wird, dann ist auch gestattet, für maiaufmärsche in der musik- und mathematikstunde zu proben?
     
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  11. imbattibile

    imbattibile Gast-Teilnehmer/in

    in mathe nicht..ist ja lehrplanteil von musik..aber in musik theoretisch..?!?.
    anhören auf alle fälle, da es im bereich "hören" steht (musiklehrplan ist in singen,musizieren, hören & bewegen zur musik unterteilt)
     
  12. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in


    um anhören geht es nicht - sondern um VORBEREITUNG FÜR DEN KONKRETEN ANLASS.
     
  13. imbattibile

    imbattibile Gast-Teilnehmer/in

    tja..das ist dann wohl interpretationssache oder?? ...
     
  14. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in



    nein, gar nicht.
    liedarten besprechen, verschiedene religiös motivierte lieder durchnehmen und singen (mit der ganzen klasse) ist eine sache - für ein fest proben, das nur die katholiken betrifft und die nicht katholischen kinder mit stillarbeit beschäftigen, eine andere. DAS steht so nicht im lehrplan und ist mit "besprechen" sicher nicht gemeint.
     
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  15. imbattibile

    imbattibile Gast-Teilnehmer/in

    ja so gesehen stimmt es schon..nur stellt sich halt die frage, ob es alle so sehen?

    wobei es für mich persönlich auch nicht richtig ist, dass kinder (egal ob rk, orthodox bzw isl.) ihren reliunterricht haben, während die oB Kinder keinen unterricht haben...so wie es schon gesagt wurde, dann gehört halt für ALLE ein ethikunterricht her. ...aber ja..unser bildungssystem......
     
  16. mo-mo

    VIP: :Silber

    der meinung bin ich auch. das wird ja nicht die regel sein, sondern ev. unter umständen aus einem zeitdruck oder sonstigem anlass, der einmalig war gewesen sein.
    daraus so einen tam tam zu machen ist ziemlich unnötig.
    in meiner schulzeit wurde morgens in der schule, vor unterrichtsbeginn, noch gebetet. ich glaube in der vs-zeit meiner kinder auch noch (ende 80er). wann wurde das abgeschafft? und warum?
     
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  17. imbattibile

    imbattibile Gast-Teilnehmer/in

    als sich die ersten beschwert haben, das sowas ja wohl nicht sein darf in der schule (so wie beim kreuz), nehm ich mal an. bzw. wahrscheinlich dann, wenn ein gewisser anteil der K nichtmehr rk ist/war.
     
  18. roselle

    VIP: :Silber

    das is bei Religion aber meistens der Fall.. Gehirnwäsche.. Ein Ethikunterricht wär für mich vertretbar, aber nur wenn nicht durch ein Hintertürchen versucht wird, Kindern "Gott" einzureden.
     
  19. roselle

    VIP: :Silber

    kenn halt welche die 8 Jahre bzw. die andere 13 Jahre in katholischen Privatschulen waren. VS + HS bzw. VS, HS. BAKIP die ein gestörtes Verhältnis zu Männern haben, waren ja nie mit Burschen in der Schule, die sich nicht im Leben zurechtfinden. Bei einer waren die Eltern strikt gegen Koedukation. Die haben ihre Kinder in Jungen- bzw. Mädchenschulen geschickt damit sie nicht nähere Kontakte zum jeweils anderen Geschlecht knüpfen. (durfte auch keine Freundschaften zu Burschen pflegen, war in einer "normalen" öffentlichen Schule, aber mir und meiner Schwester wurde eingetrichtert, dass wir in die Hölle kommen, wenn wir Umgang mit Burschen pflegen.
     
  20. imbattibile

    imbattibile Gast-Teilnehmer/in

    das war ja dann schon von den eltern aus so, wie du beschreibstwahrscheinlich kommts dann halt auf die schule auch an.
    wie gesagt war auch von vs bis zur matura in einer kath. privatschule..aber die schule war und ist sehr multikulti
     

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