recht auf selbstmord?

Heute redet es sich doch immer leichter, als es morgen sein wird, da bin ich mir sicher.
Ich kannte totkranke Menschen, die gesagt haben: "Sobald ich nimmer alleine aufstehen kann, dann werde ich mich umbringen."
Dann kam der Zeitpunkt, er kam ja langsam, nicht von heute auf morgen. Da sagten dieselben Leute:" Wenn ich mal nicht mehr alleine lesen kann, dann bringe ich mich um", aber an dem Leben zum Zeitpunkt des Nicht-Mehr-Aufstehen-Könnens hatten sie sehr wohl noch ihre Freude!
Sie konnten nicht mehr lesen und verschoben den Zeitpunkt des Umbringens wieder auf später.
Alle hatten aber eine hervorragende Schmerztherapie!

Ich selber hatte mal einen Bandscheibenvorfall, da hatte ich solche Schmerzen, dass ich die 3 Wochen vor der OP ernsthaft übers Umbringen nachdachte. SO hätte ich nicht leben wollen.
Jetzt bin ich schon wieder 4 Jahre schmerzfrei und von Suizidgedanken keine Spur!

Ich meine, wenn ich alt werde und es zwickt und zwackt, dann möchte ich Medikamente gegen die Schmerzen und ich werde auch alt und schwach noch Freude am Leben haben! Anders ist es, wenn es um Beatmung oder künstliche Ernährung geht. Wenn ich zuhause umkippe, dann würde ich ja sterben, wenn ich nicht gefunden werde. Sollte ich da gefunden werden, möchte ich nicht wiederbelebt und an ein Gerät gehängt werden. Da finde ich keine Lebensqualität dran. Aber da hätte ich ja das Leben verloren ohne Hilfe. Leben ohne Schmerzen ist für mich absolut nicht mit Leben an einem lebenserhaltenden Gerät vergleichbar! Gegen ersteres kann man was tun, das zweite ist meines Erachtens wirklich nur sinnloses Verlängern des Sterbens.

 

Den hat man aber doch auch schon in jungen Jahren. Ich dachte wegen des Ausgangspostings von dem Ehepaar über 80 an alte Menschen. Dass jemand ein Lebtag glücklich ist und plötzlich im Alter sterben will, ist doch zumeist auf körperliche Schmerzen zurückzuführen.

Ich habe ja auch nichts gegen Selbstmord. Nur graust es mich vor der scheinbar so gewünschten Sterbehilfe bei alten, kranken Personen. Ich bin ja 40, vielleicht bin ich in 30 Jahren auch krank, dann bringt mich ein Junger um, nur weil ich eine Last bin? Grauslig!

 

ich kenne zuviele menschen, welche ein, zwei bis zu drei selbstmordversuche hinter sich haben und danach doch noch ihren weg ins leben gefunden haben.
ich werfe selbstmördern nichts vor, ich verurteile sie auch nicht. es gibt sogar einen fall welchen ich sehr gut nachvollziehen konnte. dennoch niemals würde ich selbstmörder oder selbstmord unterstützen.

psychischer schmerz ist etwas grausames, schweres, oftmals schwer überwindbares - aber definitiv nur in den allerseltensten fällen etwas dauerhaftes.

jutta