Prostitution oder ist das eh Erwerbstätigkeit

Dem kann ich nur zustimmen, grad große Firmen, Konzerne decken mit Leiharbeit Aufträge ab, die leiharbeiter wechseln so nach Aufträgen die Firmen und verdienen einen Dreck,
die Firmen können so am Arbeiter billiger wirtschaften und mehr Profit einstreichen und mir braucht keiner erzählen dass die Produktionskosten ja so hoch sind,
solange die Manager und Aktionäre noch so gut abbeißen vom Kuchen ist es echt nur mehr pervers und es ärgert mich immens.

 

es trifft auch jetzt schon akademiker, die lange und sattelfest in einem gutbezahlten job waren, aus irgendeinem grund gekündigt wurden und jetzt nichts adäquates mehr finden, zumindest was die entlohnung angeht...und es werden täglich mehr...

 

In einem früheren Tread hab ich das schon einmal erzählt:

Ich hab mal bei einem früheren Arbeitgeber eine Buchhalterin kennengelernt, die über eine LA-Firma gekommen ist. Die wurde dann übernommen. Ich ging dann weg, sie blieb noch, bis die Firma aufgelöst wurde (Ö-Konzerntochter wurde dann von D aus mit"administriert" und später ganz geschlossen). Dann war sie zwischendurch wieder bei der LA-Firma, wurde wieder wohin vermittelt, wo sie übernommen wurde. Wenig später auch dort Schluss, sie wieder zur LA-Firma. Ich hab nicht schlecht gestaunt, als ich sie ein paar Jahre später wieder getroffen habe - wir haben wieder in derselben Firma gearbeitet, sie wieder via LA-Firma, zur Übernahme nach ein paar Monaten... Das war eine junge, tüchtige Frau. Wie soll sich die je auf irgendwas verlassen können und vielleicht sogar mal den Mut haben, in eine eigene Wohnung zu ziehen oder gar eine Familie zu gründen?

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In dem von mir erwähnten Beispiel (Gemeinde Wien) werden die frei werdenden Stellen ( Pension, Kündigung,..) nicht mehr normal nachbesetzt sondern nur noch durch Leiharbeiter. Und die werden nicht vom AMS vermittelt sondern bewerben sich direkt bei der Gemeinde Wien und werden dann an die Leihfirma weitergeleitet. Und ich finde es ehrlich gesagt erschreckend wenn die Stadt Wien Leiharbeit derart fördert.

 

Ich verstehe dich total - kennst du die sogenannten SÖB (Sozialökonomische Betriebe) gespeist durch das AMS - die sind erst der Börner.

Rechtshilfe: Der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt dienende Arbeitsverhältnisse - Tranistarbeitsplätze - Sozialökonomische Betriebe (SÖB), Gemeinnützige Beschäftigungsprojekt (GBP)

-Fleur-

 

ich nehme doch an, dass hier die mitarbeiter langfristig eingestellt werden oder?

 

Ja, langfristig bei der Leihfirma.

 

Ich möchte nicht wissen, wieviel derer, die hier schreiben-ohne jetzt irgendwen angreifen zu wollen oder es irgendwie böse zu meinen - sich gleichzeitig aufregen, dass es zuviele Beamte und Priviligegierte im öffentlichen Dienst gibt. Die Wahrheit ist: das ist die vielfach gewünschte Modernisierung, Beseitigung von Privilegien, Einsparung, Kosteneffizienz etc. pp, und zwar schon seit Längerem.

Das sind -egal in welcher Branche-genau die Auswirkungen von Wirtschaftlichkeit, Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit, schlankeren Strukturen, und was alles noch : ganz simpel- weniger Leute machen mehr Arbeit um möglichst wenig Geld. Und schon mehren sich besorgte Stimmen, dass doch bitte noch mehr eingespart werden möge, so gehe es nun nicht, es sei immer noch zuviel um wettbewerbsfähig und effizient zu bleiben.

Ich frage mich nur eines-und bis jetzt konnte mir das keiner beantworten: wer soll dann bitte den ganzen überteuerten Kram kaufen um die Wirtschaft lebendig zu halten, wenn keiner mehr ausreichend verdient?

 

Ja, damit hast Du wohl Recht. Es werkelt eh jeder nur mehr teilblind mit Tunnelblick vor sich hin, mit einem gewissen Unbehagen, irgendwann den Ansprüchen nicht mehr zu genügen. In diesem Klima gedeihen Ressentiments besonders gut.

 

Wieso haben Beamte ab dem 43. Lebensjahr automatisch Anspruch auf 6 Wochen Urlaub, und das, ohne auf irgendeine Art produktiv zu sein ?

Warum erhält ein Lehrling bei der Gemeinde mehr Lehrlingsentschädigung ?

Wieso gibt es überhaupt unterschiedliche Entlohnungssysteme bei ein und der selben Tätigkeit ?

-Fleur-

 

Keine Ahnung. Ich bin keine Beamtin und habe keine 6 Wochen Urlaub, ich weiß nicht einmal, ob das mit dem 43. Lebensjahr so stimmt. Aber ich kenne einige Beamte, und ehrlich gesagt habe ich bei keinem bzw. keiner den Wunsch, tauschen zu wollen. Und dass Beamte -alle-unproduktiv sind ist irgendwie genau dieselbe Schublade wie : alle Weiber sind können nicht Autofahren, oder: alle Ausländer stehlen.

 

Das mit den 6 Wochen wurde glaube ich im vergangenen Jahr mehr oder weniger still und heimlich eingeführt, für Arbeiter und Angestellte kann es sich die Wirtschaft nicht leisten..

Mit dem Rucksack zu mehr Urlaub - Anspruch auf sechste Urlaubswoche soll in verschiedenen Firmen gesammelt werden - Wiener Zeitung Online

produktiv im Sinne der Wirtschaft nicht - verwaltenderweise (was ja auch sein muß, die Frage ist nur in welchem Ausmaß) schon.

-Fleur-

 

nicht nur bei der gemeinde wien.
viele öffentliche einrichtungen beschäftigen leiharbeiter.

ich wünsch mir nach der karenz eine fixanstellung, vollzeit in meiner gegend und als mensch gesehen zu werden. hoffen darf man ja, aber mei pendeln is eh okay, unpersönliche umgebung/als sache gesehen werden, überstunden gratis leisten - tjo augen zu und durch, hauptsache arbeit.

 

Es gibt immer wieder etwas was sogar mich noch verblüfft - auf der Suche nach kreativer Wandgestaltung quasi in die Hände gefallen :

Schöner wohnen verboten - Hartz 4 Irrsinn

-Fleur-