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PISA - was ist der grund

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von lucy777, 7 Dezember 2010.

  1. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    möglicherweise ... aber das würde Geld kosten, nämlich soviel, dass die schwachen und weniger interessierten Schüler auch reelle Chancen haben. Denn auch da wird man davon ausgehen müssen, dass interessierte Eltern zuhause auch nachhelfen.

    ad 1: genau das ist ein Problem
    ad 2: das halte ich nicht für ein Problem.

    aber dafür sehe ich als weiteres Problem, dass der Staat nicht investieren will ....
     
  2. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Dass der Staat "kein" bzw. zu wenig Geld in die Hand nimmt, ist falsch. Die Ausgaben des Staates für Bildung liegen pro Kopf gerechnet ca. 25-35% über dem OECD Durchschnitt, auch wenn man die Ausgaben pro Schüler/Student im Verhältnis zum BIP pro Einwohner setzt, liegt Österreich im Spitzenfeld (vor Korea zB. oder auch vor Finland) - Daten lt. Homepage der OECD für 2004

    Daß noch mehr Geld gebraucht wird, ist also ein Schmafu, den nur Staatsgläubige anhängen. Es braucht einen klügeren Einsatz des Geldes:
    - Eigene Budgets für die Schulen
    - Ein Ausschuss von LehrerInnen und Eltern wählt (unter Mithilfe von Experten der Schulverwaltung bzw. von Personalberatern) die/den DirektorIn
    - Der/die DirektorIn entscheidet über die Aufnahme und Entlassung von LehrerInnen
    - Jede Schule (Schulgemeinschaftsausschuss) legt 2-3 Schwerpunkte für die Schule fest.
    - in der 3., 6. und 9. Schulstufe gibt es bundesweit einheitliche Tests, wo das Ergebnis für jede Schule veröffentlicht wird. Die Zentralmatura kommt sowieso (aber nur- da Schwerpunkte - nur in Deutsch, Rechnen/Mathe, lebende Fremdsprache (Englisch oder Französisch)).
    - Entmachtung und Verschlankung der Schulverwaltung zur reinen Service-Einrichtung für die Schulen und zur Vorgabe der Mindeststandards und Tests
    - von dem Geld, daß bei der Schulverwaltung gespart wird, kriegt jedeR LehrerIn einen Schreibtisch, einen PC mit I-Net (und E-Mail-Adresse) und einen Kasten für die Unterlagen, ist aber dafür verpflichtet, 38,5 bzw. 40 Std. in der Schule anwesend zu sein
    - unbedingt notwendig ist eine Ausweitung des Angebotes von ganztägigen Schulen (nicht zwangsweise für alle)

    Ich wette viel Geld: Mit so einem Programm wären die Leistungen der SchülerInnen deutlich besser, ebenso die der LehrerInnen. Und mehr Geld wäre auch nicht nötig.

    lg
    Dimple, und es wäre zunächst egal (keine ideologischen Grabenkämpfe, bis das Programm 10 Jahre gelaufen ist), ob Gesamtschule ja/nein
     
  3. Carmilla

    Carmilla Gast-Teilnehmer/in

    Stimmt schon.In Wien gibt auch viele Bücherei...ich selbst gehe oft hin, aber meine LG kauft auch immer Bücher.Er ist Donaulandmitglied. Ich lese selbst sehr viel.
    Aber leider ich sehe auch das trotz reiche Bücherangebot, zimmlich wenige Kinder/Jugendlichen kommen dorthin :(.

    Meinte mit Schulbücherei.Das wäre gleich im Ort und Stelle, die Lehrerinnen könnte die Kids regelmässig daruf aufmerksam machen, und empfehlen Bücher... Meine Kinder
    (aber das war schon vor gut 20-25 Jahre her:eek::eek::eek:), haben noch Schulbüchreri gehabt... und haben auch viel gelesen. Diese Lesegewohnheit haben sie bis Heute beibehalten. Eine Teil meine Enkeln lesen auch Bücher, aber wie ich es beurteilen können weniger, als noch ihren Mütter.
    Aber damals gab noch nicht keine virtuelle Spiele!;)
     
  4. ZYX

    ZYX Gast-Teilnehmer/in

    Mir fallen drei Gründe auf:

    1. Österreichs nicht vorhandene oder auch verfehlte Migrantenpolitik.

    2. Das Schulsystem funktioniert noch immer so wie in den 50er Jahren. Und für die damaligen Familienstrukturen war es auch sehr gut. Aber diese Strukturen mit Papa geht arbeiten und Mama ist zu Hause gibt es nicht mehr.

    3. In Österreich reicht noch immer sehr stark die Zeit des Absolutismus - sei es aus dem Kaiserreich oder auch dem Dritten Reich - in das Jetzt herein. In den Schulen wird kritisches Denken nicht gefördert. Aber diese Art zu denken braucht man wenn man schlüsse ziehen soll.

    (ich habe nix vom thread gelesen falls das schon genannt wurde)
     
  5. ZYX

    ZYX Gast-Teilnehmer/in

    Und wegen weniger müssen viele Leiden. Das halte ich nicht für sozial gerecht.

    Die Zahlen anderer Länder zeigen eindeutig, daß frühe und umfassende Fremdbetreuung zu einem besseren Ergebnis führt. Anders gesagt: Die Eltern (in der Praxis meistens die Mütter) sind mehrheitlich nicht in der Lage für einen guten Erfolg der Schüler zu sorgen mit dem derzeitigen Schulsystem. Auch wenn man das nicht unbedingt hören will aber die Fakten sind so.

    Wir können das Gesellschaftssystem ändern und wieder die Frauen zu Hausfrauen machen (oder auch die Männer, ganz egal) oder unser Schulsystem der derzeitigen Gesellschaft anpassen.
     
  6. hejoka

    hejoka Gast-Teilnehmer/in

    Das ist aber sehr kurzsichtig für deine Kinder gedacht. Wenn 1/4 der Schulabgänger nicht sinnerfassend lesen können, werden sie auch keinen Beruf ausüben können und die Folgekosten dafür tragen dann deine Kinder.

    Gruss
    Manuela
     
  7. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Gut, dann ist es wie fast überall in Oesterreich: es wird sinnlos verbraten ...

    Beim Rest bin ich bei dir, aber hier nicht:
    viele Lehrer haben sich diesen Beruf ausgewählt, weil sie genau hier die Möglichkeit haben am Nachmittag bei ihren eigenen Kindern zu sein. Und wer sagt nicht, dass die Lehrer auch daheim ihren Job erledigen?
    Eine Freundin von mir ist VS-Lehrerin und ich sehe, wie viel Zeit letztendlich für Korrekturen und Vorbereitung drauf geht, die sie daheim erledigt, während die eigenen Kinder Hausübung machen oder schon im Bett sind.

    Interessant finde ich die österreichweiten Unterschiede:
    [ame="http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/%C3%9Cberblick/Chronik/ChronikInnsbruck/1842885-6/innsbruck-bei-pisa-an-der-spitze.csp"]Innsbruck bei PISA an der Spitze - Innsbruck - Chronik - Tirol - Nachrichten | tt.com - aktuelle News - Nachrichten - Tageszeitung[/ame]
     
  8. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    sorry herr dimple, das kann ich SO nicht einfach stehen lassen.
    ich persönlich bin der meinung, dass man es sich nicht so einfach machen kann. es kommt immer darauf an, welche vorbildwirkung die eltern haben (z.b. liest der arbeitslose vater sehr viel oder sitzt er daheim mit dem bierli nur vor der glotze) - genauso wie sie ihrem kind den zugang zu bildung ermöglichen. und das fängt nicht bei der wahl der schule an, das beginnt, wie wichtig ist ihnen bildung und wie vermitteln sie dem kind die freude an neuen dingen auszuprobieren, am lernen. und noch vielen anderen kriterien dazu - einfach zu sagen, die kohle macht schulerfolg aus, ist mir zu wenig.
     
  9. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    na ist das nicht schade (sorry ich bin echt zu doof zum quoten - ich werds nie kapieren)
     
  10. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

     
  11. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Also ich sehe nicht wirklich ein, warum LehrerInnen nicht auch am Nachmittag erreichbar sein sollten - für Fragen, Probleme,...

    Und ja: Es geht auch um Überwachung und um Annäherung an normale Dienstverhältnisse (auch in der Stundenzahl).

    lg
    Dimple

    PS: Vielleicht sind die Innsbrucker gar nicht so klug, sondern nur die Linzer und Grazer noch viel klüger, die die Innsbrucker rausreissen ;)
     
  12. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Es ist eine klare Vereinfachung meinerseits:

    Hohe Bildung der Eltern --> kaum Arbeitslosigkeit und genügendes Einkommen und Interesse für die Bildung der Kinder --> guter Schulerfolg der Kinder

    Natürlich stimmt das nicht immer, aber im großen Schnitt schon.

    lg
    Dimple
     
  13. Genius4

    Genius4 Gast-Teilnehmer/in

    @myway: gut, ich habe vorausgesetzt das ein Kind das sich ein bestimmtes Buch wünscht dieses auch liest.

    @Carmilla: nicht alle in einen Topf werfen, in der Vs meiner Kinder wird in der 2. Klasse eine Büchereikarte gelöst, alle 14 Tage wird diese Bücherei mit der Lehrkraft besucht, Weihnachten gibt es eine Buchausstellung die vorab mit den Lehrern besucht wird, bei dieser Gelegenheit werden Bücher empfohlen und die Kinder notieren was ihnen gefallen würde.

    Unterm Jahr werden Kinderbuchkassiker durchgenommen und die Autoren beschrieben - 3. Klasse Vs.

    Es gibt ab der 2. Klasse ein eigenes Schulbuch um sinnerfassendes lesen zu üben,......

    Hilft aber alles nix wenn zuhause der Fernseher läuft während Kind gerne gemeinsam das Buch der Bücherei lesen würde, der Kinderbuchklassiker daheim nur ein müdes lächerln entlockt,......

    Dagegen das Bildung vom Einkommen abhängt wehre ich mich, eher davon was Eltern bereit sind in die (Bildungs) Zukunft ihrer Kinder zu investieren.
     
  14. asoisdes

    asoisdes ind
    VIP: :Silber

    Die Verantwortung sollte meiner Ansicht nach in erster Linie bei Lehrern und Schülern liegen. Das heißt aber, den Lehrern müsste es auch gestattet sein, die Schüler zu Eigenverantworung zu erziehen (zB auch mit Straf- sprich netter: "Zusatzaufgabe" oder "Vertiefungsaufgabe" für schlecht Erlerntes). Da ist es meiner Meinung nach kontraproduktiv, wenn Eltern gegen jegliche Repressalie Sturm laufen.
    Ich finde auch, dass teiweise zu viel Zeit verplempert wird mit irgendwelchen schwindligen, unnötigen Projekten (war bei uns in der VS so), die kosten, nichts bringen und der Lernzeit abgezwickt werden.
    Lückentexte, nur als Beispiel für einen allgemeinen Trend, halte ich für einen erbärmlichen Versuch, mit Computer und Co konkurrieren zu wollen.
    Die Zeit, die Schüler im Schulgebäude verbringen, soll effizienter werden, denn es kann doch nicht sein, dass Kinder 8 Stunden täglich vor Heften sitzen müssen. Dazu müsste man an der Lehrerausbildung ansetzen, glaube ich. So grundlegendes Wissen in kindgerechter Darbietung des zu Erlernenden und Psychologie des Kindesalters sollte wirklich jeder Lehrer besitzen.
     
  15. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

     
  16. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    ich halte nichts von strafarbeiten oder vertiefungsarbeiten, wie es hier so nett beschrieben wird.
    schule, lernen soll spass machen und nicht eine strafe für schlechtes benehmen sein. das gibt ja dem lernen wieder so einen negativen touch.

    eine bekannte hat mir erzählt, dass sie ihr kind 10 x schreiben lässt, du sollst die möbel nicht anmalen. (er ist 8 und da würd ich persönlich hinterfragen, WARUM malt ein 8jähriger noch möbel an - aber egal)
    im selben atemzug erzählt sie, dass er es hasst zu schreiben und es als strafe ansieht und überhaupt die schule macht ihm keinen spass, weil er auch dort schreiben MUSS.

    ich frag mich dann immer, ob sich die menschen selber zuhören beim reden und auch wahrnehmen, was es vermittelt?

    und ja mein kind hat sich auch schwer getan mit dem schreiben, er mochte es nicht. wir haben ihm eine neue füllfeder gekauft (er hatte vorher keine) und ihm gezeigt, wie man mit dieser schreibt und ihm gesagt, dass dies wirklich schwer ist und eigentlich was für grosse. er hat von selber zum üben begonnen, weil er es können wollte. er schreibt jetzt schöner und lieber - weil er ist ein grosser!

    ich weiss wie bei jeden beispiel - es hat keine gültigkeit für alle kinder. ich will damit nur einen "gefühlten" unterschied aufzeigen. (also bitte nicht zu sehr auseinand nehmen - wir sind froh, dass es gewirkt hat:D)
     
  17. Dimple

    Dimple Gast-Teilnehmer/in

    Die Frage ist: Wie erhalte ich - auch in schwierigen Lern- und Klassensituationene - Diszplin und sorge dafür, daß die Lehrziele erreicht werden?

    Lernen erfordert Disziplin, das ist nunmal eine Tatsache, und nicht nur Freude am Lernen.

    lg
    Dimple
     
  18. vor allem in dorfschulen (unabhängig ob dort migranten zur schule gehen) da diese besonders schlecht abschnitten. .

    (dem thema mit dem kritischen denken stimme ich zu)
     
  19. myway

    myway Gast-Teilnehmer/in

    sorry dimple aber interesse, spass erzeugt disziplin. wir hatten in der schule eine geniale lehrerin, sie hatte die fächer mathe, bio und chemie/physik. sie war bei vielen die lieblingslehrerin, weil sie einen interessanten, abwechslungsreichen unterricht gestaltet hat und wir hatten einen grossen respekt vor ihr. sie hat nie gestraft.
    erzeugt strafen freude am lernen? erzeugt strafen automatisch disziplin?

    ich weiss, ich red wie ein blinder von der farbe rot, denn ich bin kein lehrer. aber eine freundin von mir ist es und die kommt durch die gesamte VS ohne strafen.
     
  20. stimmt schon. nur kann man auch mit motivation dafür sorgen dass die kinder aufgrund der freude am lernen keinen bock auf übermäßig viel blödsinn haben.
     

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