1. Reden wir miteinander ...

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PISA - was ist der grund

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von lucy777, 7 Dezember 2010.

  1. Charaktersau

    Charaktersau Gast-Teilnehmer/in



    Ich!

    Ganz meine Meinung.
     
  2. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Ich kann mir vorstellen, dass die Qualität der frühen Fremdbetreuung das Problem ist, aber die Fremdbetreuung selber kann es nicht sein: in anderen Ländern werden Kinder zum Teil noch früher fremdbetreut als bei uns.
    In Finnland gibt es die ersten 6 Monate des Kindes unbezahlten Urlaub (den man sich selber aus der Krankenkasse finanzieren kann) - dannach hat jedes Kind einen Anspruch auf einen Krippenplatz. Was glaubst du, wieviele Kinder bei diesem System dann tatsächlich daheim betreut werden?
    Aber wie gesagt: nicht mehr als 4 Kinder auf eine Betreuung in diesem Alter: und das ist dann fast wie daheim, was Frühförderung anbelangt.

    Und ich glaube schon, dass das viel ausmacht.
     
  3. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    schon vor dem Vorlesen. ;)
     
  4. Charaktersau

    Charaktersau Gast-Teilnehmer/in

    Wie kommst du darauf bitte?
     
  5. Belico

    VIP: :Silber

    Ich zitiere Unsere Österreichischen Auflagenstärkste Qualitätspresse:

    (...) Der Test umfasste 101 Aufgaben, davon 102 aus der Hauptdomaine Lesen, 36 aus Mathematik und 53 aus Naturwissenschaften (...)

    Ja und da fragt man sich natürlich, wer soll es denn unseren Kindern beibringen, das sinnerfassende Lesen und Schreiben?

    :D
     
  6. Charaktersau

    Charaktersau Gast-Teilnehmer/in

    :roflsmiley:
     
  7. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Aber genau das ist das Problem in Österreich: diejenigen Kinder, die aus einem gebildeten Umfeld stammen, schneiden auch in der Schule besser ab - die sind nicht das Problem in der Pisastudie.
    Das Problem sind diejenigen, die nicht aus solchen Familien stammen. Und getestet werden bei diesen Untersuchungen eben beide.

    Das heisst in Österreich braucht es ein System, das genau die Kinder, die aus bildungsfernen Schichten kommen, mehr fördert. Wie ich schon im anderen Thread geschrieben habe: die anderen machen ihren Weg, egal ob sie von der Hauptschule, von einer Mittelschule oder von einem Gymnasium kommen.

    Ungebildete Eltern wird man nicht mehr erreichen können und ihnen wird man auch nicht mehr den Wert von Bildung näher bringen können. Das heisst, man müsste jetzt bei den Kindern anfangen:
    Aber dazu müsste die Politik Geld ausgeben: will sie aber nicht.
     
  8. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    sagt das WWW. aber ich sehe, es gibt unterschiedliche Angaben: jetzt habe ich eine gefunden, da steht bis 9 Monate und der Arbeitgeber zahlt den vollen Gehalt.

    und da sind noch mal 6 Monate: http://www.cesi.org/academie-europe/download/haeussling.pdf
     
  9. Eliza1969

    Eliza1969 Gast-Teilnehmer/in

    @Charaktersau:
    Du hast mich jetzt echt zum Nachdenken gebracht.
    Sagen wir mal, deine Behauptung (Bevölkerung wird immer dümmer) stimmt.
    Das würde so einiges erklären (PISA-Ergebnis, div. Wahlergebnisse,...).
    Wenn dem so ist, kommt noch einiges auf uns zu,....

    Gibts eigtl. Statistiken diese 25% der Kinder betreffend, die nicht sinnerfassend lesen können?
    Was haben die für Eltern? Alle aus bildungsfernen Schichten? Hauptsächl. berufstätige Eltern?
    Warum sind es viel mehr Buben als Mädchen?

    Wir hier können eh nur Mutmaßungen anstellen.
     
  10. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    da hast du sicher recht.

    man müsste sich die systeme wie in finnland genau ansehen und versuchen, wo es sinnvoll ist, sie zu übernehmen.
    aber derzeit haben wir das noch nicht - und bis, wenn überhaupt je, wir das haben, gibt es aber kinder, die in schlechter fremdbetreuung sind.
     
  11. MagratGarlick

    VIP: :Silber

    Den finde ich schon genial :cool:

    und dann fragt man sich noch, woran es krankt
     
  12. Artemis

    Artemis Gast-Teilnehmer/in

    Meiner Meinung nach ist es eine Gesamtheit.

    Einerseits geben:

    - Eltern den Lehrern
    - Lehrer den Eltern
    - Beide den Politikern
    - und diese wiederum der Pisa-Studie die Verantwortung.

    Ein schönes Hin- und Hergeschiebe, bei dem verhindert wird, dass wirklich jemand was TUT, meiner Meinung nach.

    Man könnte sowohl im Schulbereich ansetzen, wie auch NATÜRLICH zu Hause. Vorbild ist entscheidend. Und nein, es sind nicht die arbeitenden MÜtter.

    Meine Mutter hat ganztags gearbeitet, seit ich ein Jahr alt war. Dafür hat mein Großvater mit mir Kinderbücher und Überschriften gelesen. Ich konnte mit fünf Jahren alles lesen, und hab davon immer schon Gebrauch gemacht.

    Ich hatte im einstelligen Altersbereich bereits mehrere hundert Bücher und hab meine gesamte Familie (was auch immer) lesen gesehen. Bis auf meine fast blinde Oma, die hat sich vorlesen lassen.

    Lesen gehörte und gehört für mich zum Leben dazu. Es ist meiner Meinung nach das Vorbild, das SELBER als Elternteil lesen, nicht das Bücher kaufen, nicht das Bücher schenken, nicht das "du sollst Lesen" sagen. Da kann man sich glaube ich schwarz reden. Es ist das Abschauen und gemeinsam machen. Egal mit wem, das hat nichts mit arbeitenden Eltern zu tun.

    Und ja, im Schulbereich sehe ich ZIG Dinge, die ich geändert haben würde wollen. Das auch. Da fang ich erst gar nicht an, sonst schreib ich mich in Rage :D

    Aber anfangen tut´s natürlich daheim. Deswegen darf man die Schule aber nicht vergessen, klar.

    Ein interessanter Artikel: http://www.finland.de/pisa-studie/
     
  13. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    danke artemis.

    das rot unterstrichene ist für mich der punkt.
    deine mutter hat zwar gearbeitet - aber es waren menschen da, die dir zugewandt waren, exklusiv für dich, die an deiner person interesse hatten, wo etwas anderes, wesentliches, nicht fassbares und schwer beschreibbares mitschwang in deiner betreuung.
    das, was in einer krippe oder bei der tagesmutter niemals mitschwingen kann.

    das, was deine "frage an das leben" im RICHTIGEN augenblick beantwortet hat - und nicht erst, wenn du "dran" warst.
     
  14. Artemis

    Artemis Gast-Teilnehmer/in

    Das kann ich dir fairerweise nicht beantworten. Ich war als Kind nie in Kindergarten oder Krabbelstube, das gab´s bei uns noch nicht. Deshalb kann ich dazu gar nichts sagen, zumindest nicht als Kind.

    In den Kindergärten, in denen ich praktiziert habe, war die Kinderzahl recht klein. Da hatte ich sehr wohl das Gefühl, dass sich dem Individuum Kind zugewandt wird und auch, dass die Kinder sehr gern dort waren.
     
  15. Artemis

    Artemis Gast-Teilnehmer/in

    Aber denkst du nicht, wenn eine Tagesmutter beispielsweise (und nein, ich weiß nicht, wie es da abläuft, nur so eine Vorstellung von mir) sich mit drei Kindern hinsetzt und Bücher ansieht, Fragen beantwortet... dass das ebenso wertvoll sein kann, wie eine Mutter mit ihren drei Kindern? Vor allem wenn die Kinder die Tagesmutter als Bezugsperson sehen?

    Es kann sein, wenn in Gruppen recht VIELE Kinder sind... ja, aber entscheidend ist doch da meiner Meinung nach nicht DIE Fremdbetreuung an sich, sondern die ART und WEISE ebendieser? WIE es dort abläuft?
     
  16. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    für diesen vergleich werde ich jetzt sicher gehaut:eek:, aber trotzdem:

    hältst du die unterbringung eines welpen in einem gutgeführten tierheim mit haltung im rudel mit anderen welpen gleichwertig einer unterbringung in SEINER familie, mit seinem herrl oder frauerl?

    aus welcher haltung wird der sozialisiertere, belastbarere, offenere junghund hervorgehen?
     
  17. Llandra

    Llandra Gast-Teilnehmer/in

    Ich verstehe dieses schwarz-weiß denken wirklich nicht, Du gehst davon aus, dass jede Frau/jeder Mann sich daheim optimal um seinen Nachwuchs kümmert und 24 Stunden am Tag nur für die Bedürfnisse dieses Kindes (bewußt Einzahl) da ist. Leider gibt es nicht so wenige Menschen, die zwar körperlich im Kinde nah sind, aber sich trotzdem nicht wirklich um ihre Kinder kümmern (können/wollen). Solche Kinder wären in einer Krippe/Kindergarten vermutlich besser aufgehoben, weil sie da zwar im Rudel sind (um bei Deiner Diktion zu bleibe), aber dafür altergerecht beschäftigt werden und nicht nur vorm Fernseher hängen oder sonst den Tag irgendwie runterbiegen.

    Außerdem werden in Ö weniger als 15% aller Kinder unter 3 fremdbetreut, früher waren es noch viel weniger (vor 10 Jahren noch unter 5:wacky:, wie kann es dann sein, dass 25% der Kinder so massive Probleme haben (darunter vorallem sozialschwache Kinder und Migranten, die ganz sicher nicht in Krippen zu finden waren)??

    Edit: warum gehst Du bei einer Krippenbetreung eigentlich immer von einer Ganztagesbetreuung aus? Als meine Tochter in die Krippe ging, war von den 9 Kindern der Gruppe (bei zwei Betreuerinnen), nur ein einziges Kind "ganztags", alle anderen waren zw. 15 und 25 Stunden/Woche dort..
     
  18. neinnein, davon hat diese frau gar nicht gesprochen - obwohl fremdbetreuung von kleinkindern sicherlich das allerschlimmste von schlimmsten für sie ist...
    es ging ihr darum, dass mütter bei ihren SCHULkinder zu hause bleiben sollen.
     
  19. ellela

    ellela Gast

    Jein.
    Ich kann Kinder auch Texte über Blattformen zu lesen geben, und sie im Anschluss eine ARbeit darüber schreiben lassen.
    Dann hams sinnvoll Lesen geübt und Schreiben.
    Und Sachunterricht gehabt. Und beim nächsten Schulausflug dürfens dann auch die Blätter sammeln, trocken und Kleben. Und haben vielleicht sogar noch Spaß dabei :eek:
     
  20. lucy777

    lucy777 Gast-Teilnehmer/in

    bei den betrachtungen der modelle anderer länder müsste man auch nicht nur die lesekompetenz betrachten, und die qualität und quantität der fremdbetreuungsmöglichkeiten loben - man sollte sich auch die selbstmordquote anschauen.

    ich hab mal gelesen, dass diese in solchen ländern im steigen ist - besonders bei kindern/jugendlichen.
     

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