Pflegekinder

und die gründe warum ich wegkam...misshandlungen, vernachlässigungen, wir haben zigaretten gefressen z.b., halt alles was dazu gehört was nicht für kinder wirklich gut ist. mein leiblicher vater sass jahre lang im gefängnis schon seit meiner geburt, die mutter war 14 oder 15 als sie mich bekam. wäre ich nie weggekommen von ihr, wärs besser gewesen, dass sie mich abgetrieben hätte.

 

wahnsinn was menschen kindern antun können, mir rinnen die tränen...

 

Wobei ich schon auch sagen muss - die wirklich "Schweren" Fälle kommen nicht zu x-beliebigen Pflegeeltern, die kommen in Krisenerprobte-Expertenfamilien - wo sie auch am besten aufgehoben sind.

Eine bekannte von mir, die so eine Expertenfamilie mal brauchte war heilfroh, dass ihre Kleine dort untergebracht wurde, und sie haben mit der damaligen Pflegefamilie immer noch regen kontakt, obwohl die Kleine mittlerweile studiert, einen eigenen Haushalt hat - aber die Geschehnisse von damals.

Also es ist nicht immer alles sooo schlecht, aber wie gesagt - das Jugendamt sollte umdenken und aus den hunderten Adoptionsbewerbern die es jährlich gibt - möglicherweise glückliche Familien machen.

 

Ob ich in einem kinderheim warnoder in einem krisendingsbums weiss heut nimma.
Ich weiss nur, dass alles was zu sperren ging, zugesperrt war. Wie in einem hochsicherheitstrak wars dort. Besuch nur unter aufsicht. Wenn wer kam von denen. Ich kann mich dunkel erinnern, dass ein gang war, dann eine versperrte türe. Dann eine art spiele raum mit einer schauken, dann wieder eine zugesperrte türe. Ich kam nur raus wenn besuch da war. Und eines tages kam die leibliche M. Und sie schaffte es trotzdem mit mir raus. Sie nahm mich, trug mich, rannte raus, runter, weit kam sie nicht denn es kam ihr dann auch schon ein polizist entgegengelaufen.

 

Weisst du. Ich finde meinen fall jetzt nicht so schlimm, denn wie oft liestan von babies die echt brutal hergerichtet werden. Mädchen, kleine prinzessinen, die ab kleinsalter sexuell missbraucht werden. Kleine mäuschen,.....mich macht sowas so wütend.
Und ich glaube, dass das JA früher viel häter durchgegriffen hatte. Früher hatte man angst vor dem JA. So habe ich es von anderen in erinnerung. Wie gesagt, uns sind sie am arsch gegangen. Ich kann mich noch erinnern, da sind wir, meine mama und ich immer zu solchen kaffeekränzchen für pflegemütter. Gott war das erst nervig. Nicht nur für mich auch meine mama hat das dann abgebrochen. Irgendwie ist man oft daran gehindert worden, eine richtige familie zu werden. Immer und immer wieder wurde man daran erinnert, dass das man ja nur ein angenommenes kind war. Selbst in die schule sind sie gekommen, habenich aus der stunde genommen und wollten ein gespräch. Als ich das.meiner mama erzählte is die voll auf die palme gegangen. Verständlich. Aber eines tages hatte ich selbst den mut und habe der gesagt, sie soll mich in ruh lassen und seither nieehr was gehört von denen. Aber wie gesagt. Heute is die bindung so stark.

 

ich wäre zu Pflegeeltern gekommen, habe es aber abgelehnt, weil ich wusste, dass meine Mutter das nicht überleben wird.
Ich kam ins Heim, weil meine Mutter psychisch schwer krank war (erweiterter Selbstmordversuch, Psychosen etc)

Ich war im Heim und habe wirklich dort Dinge erfahren, die Du liebe TE (sei mir nicht böse) lieber nicht sehen sollst.
Ich habe im Heim das erste Mal in meinem Leben eine Jause mitbekommen und viele neue aber auch arge Erfahrungen machen müssen.

Eine kam aus einer Familie, da hatte die Mutter schon über 20 SS und alle wurden ihr irgendwann viel zu spät abgenommen.
Ein anderer war mein Immer Kollege, waren im selben KH Zimmer als Säugling, in der gleichen Krabbelstube, VS Heim und andere Betreuungseinrichtungen. Der hats net gepackt, ist jetzt Dauerhäftling, Alkie der ganz argen Sorte. Er wurde jeden Tag auf das Ärgste verprügelt.

Eine andere wurde einfach so von der Mutter abgegeben. An die kann ich mich sehr gut erinnern. Sie sagte einfach:" Weg mit den Kindern - ich halte keine Kinder mehr aus" Komisch war nur, dass sie zwei Jahre später das gleiche machte.
Bei einer dauerte es sehr lange, bis sie endlich ins Heim kam. Ihre Eltern, Großeltern waren Alkies sie waren verwahrlost und es war eine harte Zeit für beide. Heute ist eine Mutter, arbeitet, glücklich und die andere prügelt sich herum.
Es gab alles und noch viel mehr.
Im Heim selber gab es auch Mißhandlungen, heute weiss ich noch immer nicht, welche heftiger waren, die von meiner Mutter oder die von den anderen Kindern.

Es dauert ein Leben lang, bis die Wunden weg sind.

Wir haben auch anders gedacht: Pflegekind = sehr gutes Kind, SOS Kinderdorf = das Paradies,
neues Heim = wieder der gleiche Horror, nach Hause=endlich wollen die uns wieder haben (währte nicht lange bei jedem)

 

Ich bin so froh, dass ich zu meiner mama gekommen bin.
Wer weiss, wo ich heute wäre, was ich heute wäre ohne meiner mama.
die zeit bei ihr war für sie sehr hart und aber auch für mich. Von arbeitskollegen von ihr habe ich erfahren, dass sie sehr schnell sehr wenig wog und auch bald graue haare bekam als ich zu ihr kam. Also leicht nenne ich alles andere. Ich sehe auf zu solchen mammis.
Kinder kriegen ist nicht schwer, mama sein dagegen sehr.

Ja. Heime sind oft nicht das, was man sich darunter vorstellt. Ich war dazumals glaube ich gut aufgehoben, sonst würd ich mich mehr daran erinnern. Einsam war ich. Das schon.

Man hört doch eh schon fast jeden tag neue gschichtn aus heimen. Der letzte fall den ich mitbekommen hatte war von diesen drei männern. Es gibt heute soooo viele erwachsene die die schäden noch heute mit sich tragen. Oft bleibt das ganze "unendeckt".

Pflegemama könnt ich nicht sein. Denn zuerst alle kraft reinstecken die der mensch zu verfügung hat und dann wieder loslassen müssen. Das könnt ich nicht.

 

Naja, manche "Mütter" schieben ihr Kind einfach ab, bekommen neue, um wieder auf die zu scheißen ...

Warum? Puh? Kranke Menschen halt ...

Weggeben ja, vielleicht für ne Nacht, aber für immer?

Ist halt nur schwer für das "Kind" zu realisieren, dass es NICHT die eigene Schuld war ... Naja, theoretisches Wissen und praktische Gefühle sind halt oft 2 Pasr Schuhe ...

Puh, sorry, kann mich grad nicht klar ausdrücken ...

Aber @ Tina *drück*

 

Ich bin völlig schockiert, dass in österreischischen Heimen solche Sachen passieren....
Ich habe die zeit im Heim sehr genossen, das war eigentlich der schönste Teil meiner Jugend auch wenn diese etwas holprig war.....
Natürlich gab es immer wieder schockierende Schicksale, die für mich kaum begreiflich waren.
Ich glaube das absolut schlimmste, was ich jemals mitbekommen habe war ein afrikanisches Mädchen, dessen Dorf überfallen wurde und die Menschen vergewaltigt, auch das Mädchen und umgebracht wurden. Als die Angreifer schliefen lief das Mädchen 2 oder 3 Tage mit ihrer kleinen Schwester am Rücken durch die Wüste. Sie war beschnitten und verletzt durch die Übergriffe und hatte mehrere Operationnen in Wien, zur Wiederherstellung ihrer Vagina.....Sie wurde anfänglich beschützt und ferngehalten von uns, und sprach kaum, erst nach Monaten kam es hier zu Kontakten.
Die anderen GEschichten ähnelten sich.....Gewalt, Alkohol, manchmal Missbrauch, oder die Jugendlichen rebellierten nur...50% der Mädchen oder vielleicht auch nur 25 % gingen anschaffen, die meisten nahmen Drogen zumindest zeitweise. Im Heim gab es 45 Mädchen und eine Erzieherin, tagsüber über ein paar Stunden 2. Sie waren immer für uns da, aber wir waren für uns selbst verantwortlich, kochen, einkaufen, Heimzimmer bezahlen, ab 15, war man eben selbst für sich verantwortlich...die Erzieher dienten nur als Unterstützung. Aufgrund des Personalmangels....kam es eben zu Sachen wie....eine Erzieherin versprach mir mich zum Schwangerschaftsabbruch zu begleiten, sie war nicht da, ich war alleine....auch als ich danach bitter meine Entscheidung bereuhte und tagelang weinte war keiner da......das sind eben die Schattenseiten....
Dennoch die Mädchen hielten zusammen, wir kochten gemeinsam trösteten uns und es bildeten sich kleine Familien....
Aber wir wurden nicht geschlagen, keiner fasste uns an und wir lernten schnell selbsständig zu werden.
Die Mädels aus unserem Heim sind alle besondere Mädchen, einige habens nicht geschafft im Leben, viele aber schon. Zumindest sind wir alle früh erwachsen geworden und stark.

 

was einem so bitterbös macht, mich zumindest, ist das, dass es so viele kinder gibt, die aus ihren familien genommen werden, weil sie dort die hölle durchmachen. dann kommen sie in ein heim...man verspricht ihnen, dass alles wieder besser wird...dass sie ein bett haben werden und geborgenheit erfahren dürfen, und dann kommen sie in ein heim....das genau die selbe hölle ist wie zu hause. nur anders, nur in einer anderen umgebung, nur mit anderen leuten. wirklich traurig ist das.

 

Tina, du kannst das nicht pauschalieren, es gab wirklich auch sehr gute heime.....meine freundin hat z.B biedermannsdorf, das Heim sehr geliebt.....und unseres war auch okay....eineige mädels waren vorher stadt des Kindes und es war auch ganz okay für sie da.....
krisenzentrum columbusgasse.....die waren da auch sehr lieb....

 

ja, ich weiss, dass es auch gute heime gibt. aber das ist eigentlich sowas von selbstverständlich!!! und das ist das was mich so stört, dass es anscheinend dann doch nicht soooo selbstverständlich ist.