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Pflegekinder

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von Schaf76, 2 Juli 2011.

  1. KittyMe

    KittyMe eat me
    VIP: :Silber

    Na ja, offenbar gibt es auch Fälle in denen es eben gesundheitliche Gründe hat. Ich finde das besonders tragisch, wenn niemand im Umfeld ist, der sich der Kinder annehmen kann. Eine echte Horrorvorstellung!
     
  2. michi09

    michi09 Gast

    Bis das Jugendamt die Kinder wegnimmt, ist meistens eh schon viel zu lange gewartet worden :(.

    Meine Schwester hat ein Pflegekind. Minderjährige Mutter, alkohol- und drogensüchtig, auffälliges Umfeld. Es hat zwei lange Jahre gedauert bis der Kleine endlich aus der Familie genommen wurde und zu Pflegeeltern (eben meiner Schwester kam).

    Zwei Jahre in denen immer wieder versucht wurde, obs nicht doch geht. Zwei Jahre in denen er vernachlässigt wurde, nix zu essen bekam, sich niemand um ihn gekümmert hat ... eine unnötig lange Zeit, nicht mehr gut zu machen.

    Für viele Kinder wird sicher zu lange gewartet ...
     

  3. das problem in österreich sind die familienrichter.
    der trend geht schon lange in die richtung *die kinder bleiben bei den eltern und bekommen unterstützung*
    dh im klartext, dass kinder, die vom JA rausgenommen wurden, wieder zurückgegeben werden. :eek:
    es ist ein ausgesprochen kleiner prozentsatz von eltern, die sich mit der hilfe wirklich erholen und die familie zusammenhalten können.
    in wirklichkeit wird das elend vieler kinder noch schlimmer.
    fakt ist auch, dass viele pflegeeltern deswegen keine kinder mehr nehmen.
    wer will schon ein gut integriertes neues familienmitglied zurückgeben?
     
  4. Delphinus

    Delphinus Gast-Teilnehmer/in

    Ich kenne, heute Erwachsene, die bei Pflegeeltern groß wurden.Es sind vier Geschwister, die bei ihrer Mutter und Oma in einer Dreckbude hausen mussten.Anhand von Foto´s und Erzählungen der vier Geschwister; sehr schlimm.Da wurde die Notdurft im eigenen Zimmer verrichtet, weil sie nicht rausdurften, usw.Nachbarn haben das mitbekommen und angezeigt.
    Heute sagen sie alle, lieber hätten sie weitergehaust im Dreck.Bei den Pflegeeltern war es zwar halbwegs sauber, jedoch die Gewalt die sie da erleben mussten, war schlimmer.
     

  5. es ist leider so, dass es nicht IMMER gute pflegeeltern gibt.
    man ist froh, die kinder unterzubringen und kontrollen gibts es so gut wie keine. die behörden versagen gerade in diesem bereich immer öfter.
    das leid der kinder ist kaum auszuhalten. :mad:
     
  6. Schaf76

    Schaf76 Gast-Teilnehmer/in

    du tust so, als ob das normal wäre. die pflegeeltern, die ich kenne, bieten den pflegekindern ein liebevolles, schönes familienleben, die kinder werden gefördert und geliebt und ich hoffe doch, dass die mehrheit der menschen, die sich diese aufgabe "antut", genauso agiert. schwarze schafe gibt es immer, nicht nur unter den eltern, sondern auch unter den pflegeeltern.
     
  7. michi09

    michi09 Gast


    Das ist echt ein Wahnsinn :mad: !!!


    Ich kann nur hoffen, dass im Fall meiner Schwester das nie passieren wird. Soweit ich weiss, wurde aber gleich anfangs gesagt, es sei im Fall des Kleinen sehr unwahrscheinlich dass er jemals wieder zu seiner Mutter zurückkommt. Dazu ist eindeutig zu viel vorgefallen bzw. ist die Situation der Mutter nach wie vor sehr instabil. Aber 100%ig sicher kann man natürlich nie sein ...


    PS: Und du hast vollkommen recht, der Gedanke dass das Kind wieder in solch ein Umfeld zurück muss wäre für mich ein Grund kein Pflegekind zu nehmen ...
     
  8. natürlich gibt es auch gute.
    aber es gibt auch welche, die für den beruf nicht geeignet sind.
    das ist natürlich doppelt schlimm, weil dadurch kleine menschen nach einem abbruch zum elternhaus nochmals eine enttäuschung erleben.
     

  9. ich kenne fälle, da wurden kinder sogar ins ausland zurückgeschickt, ohne rücksicht auf verluste
    die pflegeeltern haben sogar angeboten, das kind ohne zuwendung vom österreichischen staat zu behalten. sie hätten auf das pflegegeld, kinderbetreuungsgeld, familienbeihilfe verzichtet, nur damit das kind in Ö bleiben kann.
    hat alles nichts genützt. das baby wurde in die heimat raptriiert.
    das ist das was viele so ärgert, obwohl sich der jugendvolksanwaltschaft stark gemacht hat, gabs für viele kinder kein zurück.
     
  10. ylena

    ylena Gast-Teilnehmer/in

    bitte nein - nicht AUCH gute, mittlerweile gibt es fast ausschließlich gute. um als pflegefamilie (oder auch ausschließlich -mutter oder -vater) angenommen zu werden muß man einiges "über sich ergehen" lassen. das ist (aufgrund der vorher genannten fälle die hauptsächlich vor den 90er jahren waren) im laufe der späten 90er jahre so eingeführt worden.

    die hauptproblematik ist daß es zu wenige leute gibt die pflegekinder zu sich nehmen würden. das hauptproblem dafür wiederum ist, daß die meisten glauben daß die kinder wieder zurückgeschickt werden - und das ist in max. 3% der fälle so (und auch da wußte man das im voraus weil das das ziel war); den leiblichen eltern wird eine zeitlang die möglichkeit gegeben, passende voraussetzungen für das kind (die kinder) zu schaffen und die eltern werden entsprechend unterstützt. wenns dann gut genug aussieht, kommt das kind zurück (und oft genug funktionierts dann nicht und das kind ist nach wenigen monaten wieder bei den pflegeeltern, dann aber für immer).

    bevor man ein pflegekind zu sich nimmt kann man im detail definieren, was man sich vorstellt und JEDE (davon kenn ich einige) familie hat ihr pflegekind für immer bei sich (gehabt); bei krisenpflege ist das anders, detto bei wahrscheinlichen rückführungen (wenns zb so ist daß die mutter allein ist und krank und dzt. überfordert, hilfe braucht und annimmt, einsichtig ist usw.) - da sind die kinder wieder bei der leiblichen mama sobald diese es kann.

    es gibt so viele wenn und aber im bezug auf pflegekinder, hauptsächlich aber viele falsche vorurteile - und daher zu wenig plätze in denen man di ekinder unterbringen kann. daher kommen wie gesagt leider nur die allernotwendigsten fälle raus aus der familie - und somit passierts dann leider zu oft daß das jugendamt etwas übersieht und einige kinder ZU heftig geschädigt werden - und sogar sterben.
     
  11. ylena

    ylena Gast-Teilnehmer/in

    das liegt daran daß bei nichtösterreichishen kindern die gesetze ihres landes gelten und österreich da gar nichts tun kann, auch wenn sich das kind hier aufhält ...
     
  12. Schaf76

    Schaf76 Gast-Teilnehmer/in

    im ernst jetzt? mein sohn ist hier geboren und wird vermutlich auch hier aufwachsen. ich kann mir kaum vorstellen, dass da die gesetze der länder anwendbar wären, in welchen er staatsbürger ist. er hat 2 staatsbürgerschaften, keine österreichische... was würde mit solchen kindern gemacht werden?
     
  13. Birke

    Birke Gast-Teilnehmer/in

    Kenne eine Familie, der alle 3 Kinder abgenommen wurden, eines gleich nach der Geburt, das kam allerdings nach 2 Monaten wieder zu seinen Elteren, die beiden Älteren leben in einer Kinder-WG. Die Eltern fühlen sich als Opfer der Behörden, sind allerdings beide psychisch krank, v.a. der Vater, dem ich kein Kind auch nur 1 Minute überlassen würde, weil er völlig unberechenbar reagiert. Es ist kein gewalttätiges Umfeld (obwohl auch schon einmal vorgekommen), aber die totale Unberechenbarkeit und -einschätzbarkeit des elterlichen Verhaltens muss für Kinder auch sehr belastend sein. Ich glaube aber, dass die Kinder auf jeden Fall psychisch geschädigt werden, weil auch die Kinder-WG ja kein optimales Umfeld bieten kann.
     

  14. ich kenne mich in diesem bereich 100% aus und kann dir versichern, da liegt einiges im argen.
    das problem, warum es fast keine pflegeeltern gibt, ist die unsicherheit die kinder zu behalten. ich kenne einige fälle, wo die kinder zurückgegangen sind.
    der ständige umgang mit den leiblichen eltern.
    da könnte man hier 100 seiten füllen, weils immer etwas zu erzählen gibt.
    es ist nicht einfach mit einem bestimmten klientel ständig konfrontiert zu werden, das zermürbt sowohl die kinder als auch die pflegeeltern.
    da gibts eltern, die hep C oder HIV pos. sind und regelmäßig kontakt zu ihren kindern haben dürfen.
    andere versprechen ihren kinder immer wieder etwas und können es nicht halten. sie wollen nicht wahrhaben, dass die kinder in einer anderen familie leben.
    die kinder sind oft bis zur volljährigkeit hin und hergerissen und können nicht zur ruhe kommen.
    hier gib es pflegeeltern, die sich voll und ganz für ihr kind einsetzen, man kann immer wieder nachlesen, wie bemüht sie sind und wie sehr sie ihr kind lieben.
    aber man muss objektiv sein und die kritik anbringen, dass man gerade in diesem bereich viele fehler gemacht haben.
    hier haben auch schon pflegekinder, denen es nicht gut ging, ihre erlebnisse geschrieben und das sind sicher auch keine einzelfälle.
    man hat gerade in wien, das sozialsystem kaputt gespart.
     

  15. bei arigona sind tausende auf die straße gegangen, bei kleinen romakindern
    gibts keine demos.
    was glaubst du, wie es denen in rumänien oder bulgarien geht?
    nicht auszudenken. :mad:
     
  16. ylena

    ylena Gast-Teilnehmer/in

    ich auch, sonst würd ich nicht mitreden ;) gerade dieses thema liegt mir sehr am herzen, sonst poste ich ja so gut wie nicht mehr. ich hab nirgendwo geschrieben daß nix im argen liegt oder sogar gut ist. ich hab nur geschrieben daß es mehr "gute" als schlechte pflegeeltern gibt weil sich in den letzten 15-20 jahren sehr viel geändert hat. ich habe hier rein die regelungen und infos aufgezeigt, nicht meine meinung. wenn ich von der ausgehen würde müßte ich ein buch schreiben, detto über meine persönlichen erfahrungen in diesem bereich (und ähnlichen).
     
  17. ylena

    ylena Gast-Teilnehmer/in

    wenn ich recht verstanden habe, dann war die aussage daß es kinder gab die dann ins ausland "zurückgeschickt" wurden. das ist nur möglich wenn die kinder hier in österreich waren und hier lt. unseren gesetzen den eltern weggenommen wurden. dann sind die eltern ins ausland gegangen und haben lt. dortigem recht event. die möglichkeit, ihr kind zu bekommen (meist ausserhalb der EU)

    also zb: eltern sind türken, kind detto, obwohl in österreich zur welt gekommen. hier wird den eltern das kind weggenommen; eltern gehen in die türkei und fordern dort ihr kind ein - kind muß in die türkei "ausgeliefert" werden - auch wenn die eltern 2 wochen später wieder in österreich sind. dann geht event. das ganze vor vorne los. da gibts nur andere möglichkeiten ausserhalb des jugendamtes um die situation dauerhaft zu lösen.
    aber wenn das kind hier in österreich (als nichtösterreicher !! sonst schauts wieder ganz anders aus) bei pflegeeltern unterkommt heißt das nicht daß diese etwas tun können damit das kind bleibt. in erster linie ist die familie wichtig und da hakt es oft leider schon (weil andererseits - in österreich gabs zum teil schon fälle wo die familienangehörigen die pflegestellenbewilligung machen mußten damit das kind bleiben darf).

    usw.

    es gibt also tausende möglichkeiten und varianten - im prinzip kann man sagen daß jeder fall anders ist und ander gehandhabt wird. eigentlich gibts nur grundvoraussetzungen und der rest ist oft glückssache.
     

  18. den größten fehler hat man gemacht, als man das halbherzig als *beruf* eingetragen hat.
    meine oma hatte noch pflegekinder, weil sie kinder gerne hatte.
    ich bin dafür, dass den kindern geld zur verfügung steht, aber kontrolliert.
    dh man sollte ihnen jede wichtige therapie bezahlen, man sollte ihnen gute schulplätze zur verfügung stellen und man sollte die pflegeeltern, die sich so rührend um ihre kinder kümmern, entlasten.
    ich habe aber leider auch erleben müssen, dass familein auch kinder nehmen, weil es eine anstellung gibt und man dafür geld bekommt.
    das sind die schwarzen schafe, von denen ich rede.

    familien die pflegekinder gute behandeln und sich um sie kümmern, würden bei mir alles bekommen.
    und da muss sich eben die behörde mehr darum kümmern und intensiv kontrollieren.
     
  19. Schaf76

    Schaf76 Gast-Teilnehmer/in

    bei dir bin ich bei diesem thema ja recht vorsichtig :D aber da hast du völlig recht.
    in einem haus in unserer nähe wohnen roma mit recht vielen kindern unter unmöglichen sanitären bedingungen. die kinder gehen nicht in die schule und verbingen ihre freizeit herumgammelnd am spielplatz oder im puff des selben hauses. mit den leuten selbst reden bringt es nicht, aber ich hab schon öfter mal herumtelefoniert, auch mit dem JA, aber da hieß es immer: jo mei, da können wir nichts machen. es würde sich aber nie wer trauen, auf die barrikaden zu gehen, weil diese kinder leben echt in fürchterlichen umständen! wenn es dann die lösung wäre, diese kinder in ein anderes land zu bringen, dann weiß ich nicht, ob eine intervention des jugendamtes eine gute idee ist.
     

  20. was habe ich gemacht, weil du vorsichtig bist? :eek:
    es tut mir leid, wenn ich unhöflich war. :gebeauf:
    aber bei solchen themen werd ich oft narrisch, weil kinder in diesem
    land weniger rechte haben als hunde. :confused:


    das ist ja das was mich auf die palme bringt.
    kinder dürfen leben wie die schweine und keiner rührt ein ohrwaschl.
    es hilft nix, wenn du dich da reinhängst, du kannst dann anständige probleme mit den leuten bekommen.
    dabei sind die romakinder soooooooooooo herzig, ich wollte einmal eines adoptieren. ;)
     

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