PFLEGEHILFE Ja- oder Nein? Umschulung mit 3 Kindern!

was hat dir an der arbeit des pflegehelfers nicht gefallen? ist ja ohnehin ähnlich der der heimhilfe...

 

naja, da gibt es schon ein paar unterschiede:

die heimhilfe betreut und unterstützt bei der haushaltsführung, der körperpflege und allen aktivitäten des täglichen lebens. die ausbildung umfasst 400 stunden, davon 200 theorie und 200 praxis in pflegeheimen und privaten haushalten.

der pflegehelfer darf darüberhinaus pflegerische maßnahmen durchführen wie verabreichung von medikamenten und injektionen, anlegen von verbänden, sondenernährung. die ausbildung dauert 1 jahr und umfasst 1.600 stunden.

der job als heimhilfe ist abwechslungsreich, jeder klient hat andere bedürfnisse: ich konnte neben einkaufen, kochen, waschen, bügeln, hunde gassi gehen, zum arzt begleiten, ganzkörperpflege im bett, inkontinenz-versorgung, mobilisierung und lagerung, mit den herrschaften plaudern, aus ihrem leben erfahren, und hatte jede menge erfolgserlebnisse und spaß. besonders bei meinem lieblingsklientel: den obdachlosen.

in den drei tagen, wo ich den pflegehelfer in private haushalte begleitet habe, gab es das volle programm: multiple sklerose, dekubitus, tremor, krebs im endstadium, demenz, schlaganfall. ich war fertig. erfolgserlebnisse: null. für mich stark seelisch belastend waren nicht nur die einzelschicksale, oft mehr die hilflosen angehörigen. wir haben eingetrocknete blutreste weggewaschen, erbrochenes vom heizkörper entfernt, eingetrocknete kotreste vom leibstuhl entfernt, verschimmelte lebensmittel aus dem eiskasten geräumt.

daher ist der beruf des pflegehelfers mit sicherheit nicht für jedermann geeignet. für mich definitiv nicht.

 

Meine Freundin ist Heimhilfe. Sie hat mir mal erzählt, dass sie genauso zu einem heimgekommen ist und die gesamte Toilettenwand mit Kot verschmiert war... Nicht nur einmal. Es kommt auf die Klientel an, in der man eingeteilt ist, man kann in beiden Sparten diese Leute antreffen, und wenn du als Heimhilfe allein zu jemanden heimkommst und der liegt in seinem Erbrochenen, kannst ihn ja auch net so liegen lassen. Heimhilfe und Pflegehelfer find ich jetzt nicht so weit auseinander vom Tätigkeitsfeld her.

 

ich denke mal, bei den pflegenden berufen ist es generell so: entweder es liegt einem zu helfen, dann auch über grenzen hinweg, die für viele unvorstellbar sind oder man ist nicht dafür geeignet.
schnupperstunden sind eine gute idee, um feszutstellen, ob man dazu geeignet ist oder nicht, wobei ich bei einer frau um die 40 annehme, dass sie sich selbst gut einschätzen kann.

es ist ja auch bei der hospizbetreuung oder in der geriatrie im spital oder bei der notfallaufnahme so, dass ja jede/r absolut am limit arbeitet und das erfolgerlebnis, wenn man es so nennen will, ist oft nur, dass man das leid vorübergehend lindern kann, aber sonst nichts. ich habe tiefsten respekt vor all diesen leuten, die sich hier wirklich als berufene auszeichnen. wenn man mal miterlebt hat, mit welcher selbstverständlichkeit z.B. das krankenpflegepersonal mit leuten umgeht, vor denen sich wohl die allermeisten angewidert wegdrehen würden, dann fühlt man sich selbst ziemlich mickrig im vergleich dazu. umso beschämender ist noch immer die bezahlung im medizinischen und sozialen bereich. im vergleich dazu, was hier geleistet wird, müßten die löhne um etliches höher sein.

 

Ich bin zwar nicht Pflegehelfer, aber ich arbeite in der Pflege und habe 2 Kinder, die noch kleiner sind als deine.
Lässt sich alles super vereinbaren, der DG macht das möglich.
Und natürlich hilft mein Mann mit und auch meine Eltern und Schw-Mu.
Es ist auf jeden Fall ein Beruf mit Zukunft und ich würde es auf jeden Fall probieren.
Viel Glück!

 

Ich finds irgendwie komisch das hier vom PH abgeraten wird und zur Heimhilfe geraten, die Schicksale sind doch oft die selben, bzw werden viele Klienten, von beiden Berufsgruppen betreut, also das Gleiche...
Ansonsten, wenns dein Traumjob ist, mach´s.
Und auch das Praktikum von dem gesprochen wird muss sowieso gemacht werden, zumindest bei uns müssen alle ein 3 wöchiges Vorpraktikum vorweisen um überhaupt in die Ausbildung zu kommen.
Das jahr Ausbildung durchbeissen und dann im Job durchstarten. es herrscht so ein Mangel, im Grunde kannst dirs aussuchen wo du anfängst. Und von den Arbeitszeiten ists weitaus fexibler als anderswo, kenn viele die zB nur Spätdienste machen, andere die keine ND machen, mit ein bisserl suche findet man schon den passenden Dienstgeber