1. Reden wir miteinander ...

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Organspende

Dieses Thema im Forum "FORUM | Reden wir miteinander ..." wurde erstellt von KikiundLauftier, 26 Juni 2011.

  1. Samhain

    Samhain Gast

    Ich glaube nicht, dass irgendjemand etwas erwartet und besonders nicht eine Spenderorgan. Wer rechnet auch schon damit?

    Da in Österreich jeder ein Spender ist, außer er widerspricht, ist also jeder heuchlerisch, der nicht zum spenden bereit ist?

    Dafür ist scheinbar aber in allen anderen Ländern, jeder ein Heuchler, der sich nicht freiwillig zur Verfügung stellt?

    Schaut so aus, als wäre in Österreich ein Minimalanteil an Heuchlern unterwegs.

    Ich sehe es für meinen Teil so, ich widerspreche in Österreich nicht, ich möchte, dass jemand meine Organe bekommt, sollte ich nach den bestehenden Kritirien (EEG, Meinung von Neurologe, etc... ) hirntod sein. Ich bestehe aber darauf, dass jeder (auch die die nicht spenden wollen) meine Organe (sind nicht wenig bei einem Menschen - Hornhaut inklusive) bekommen sollen. Warum ich das möchte? Weil ich der Meinung bin, dass jeder über seinen Körper (bzw. ich über meinen) bestimmen soll, wie er möchte und ich möchte, dass jeder Spender bzw. Nichtspender durch mich profitieren soll. Ich will das so. Ich bestimme somit über meinen Körper und sonst niemand.

    Ich hoffe, ich habe dies somit verständlich rübergebracht, warum auch Nichtspender Organe erhalten sollen. Möchte dies jemand vermeiden, dann soll er halt nicht spenden. Ein Fast-Paradoxon, ist aber so.
     
  2. Stonifreedom

    Stonifreedom Gast-Teilnehmer/in

    Organspende? Bei mir - JA! Bei LG: JA! Bei Sohnemann: JA!
    Solange bei uns auch nur ein Fünckchen Hoffnung besteht, treffen die Ärzte, v.a. in Ö, keine leichtfertige Entscheidung! Und wenn es mit uns vorbei sein sollte, wieso sollte dann kein anderer, sehr kranker Mensch davon profitieren können???
    Ich find die Regelung in Ö sehr gut, wär's anders, hätten wir alle sicher schon einen Organspendeausweis!
    Mir ist klar, dass es für viele keine leichte Entscheidung sein mag, aus welchen Gründen auch immer und einige damit gar nicht einverstanden wären, ABER für mich und soweit ich über meine Liebsten entscheiden kann (in dem Fall nur für meinen Sohn)...ich bin mir sicher, dass es mir ungemein über die Trauer hinweg helfen würde, wenn ich wüsste, dass manchen Organe meines Sohnes in einem anderen Menschen weiterleben würden und das viele, viele Menschen glücklich machen würde!!!
     
  3. leelee

    leelee Gast

    Du hast schon recht, die Erwartung kommt vermutlich erst mit einer Krankheit, die ein Organ zerstört. Denn bevor mich sowas trifft, kann ich immer noch großspurig behaupten, ich würde auch kein Organ haben wollen.

    Ich stelle ja auch sehr gerne zur Verfügung, was noch brauchbar ist an meinem Körper. Nur würde ich es lieber sehen - was ich ja ohnehin nicht tu, weil tot - wenn meine Organe jemandem das Leben erleichtern oder gar retten, der auch bereit wäre, dasselbe für andere zu tun.

    Somit wissen wir jetzt, wie du es gerne hättest und wie ich es gerne hätte - sehr schön, wir sind verschiedener Ansicht. Es wird auch so gehandhabt, wie du es für richtig hältst. Das heißt noch lange nicht, dass ich das gut finden muss. Und noch viel weniger heißt es, dass ich deshalb nicht spenden würde.
     
  4. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in

    das ist bei mir ganz anders.

    mir ist klar, dass mich eine erkrankung diesbezüglich irgendwann treffen könnte und ich bin jedem eventuellen spender jetzt schon dankbar und ich würde das so nie behaupten.
     
  5. Samhain

    Samhain Gast

    So ist es, ist deswegen aber auch nicht "schlecht". ;)

    Ich muss ehrlich sagen, ich weiß nicht, ob ich bei meinem Sohn oder bei meiner Frau so einfach wie bei mir selbst entscheiden könnte (und ich weiß es wird Rücksicht auf Angehörige genommen, auch wenn sie nicht müssten), da ich zum Glück nicht in der Situation bin, ob ich es "annehmen" könnte, dass mir ein Arzt sagt, "AUS" das wars.
     
  6. Artemis

    Artemis Gast-Teilnehmer/in

    Schon, aber "nach oben" geht´s immer (sich zu entwickeln ;) ).

    Ich habe beruflich einige Menschen kennen gelernt, die auf Organe gewartet haben. Kein einziger davon wäre nicht bereit gewesen, zu spenden. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sich wirklich JEDER vorher ausgereifte Gedanken darüber macht. Oder gar bereit ist.

    Und manchmal kommt die Erfahrung halt erst mit dem Erleben... und der Mensch revidiert dann. Lernen ist doch nie verkehrt. Und passiert meiner Meinung nach bei gewissen Dingen unweigerlich.
     
  7. Stonifreedom

    Stonifreedom Gast-Teilnehmer/in

    Das kann ich sehr gut verstehen und nachvollziehen! Vlt. hab ich auch zu viel Arztserien geschaut, aber wenn ein Arzt zu mir sagt, ist es aus und vorbei und dann ist der Körper für mich auch nicht mehr sehr relevant. Ich bin gefühlsmäßig da sicher näher an anderen Religionen als meinem römischen-katholischen....Seele und Körper sind für mich 2 Paar Schuhe!
    Klar, wünscht man sich immer einen Funken Hoffnung für seine Liebsten und ob ich da einfach so JA sagen könnte, weiß man im vorhinein natürlich nicht. Aber wenn es keine Rettung/Hoffnung mehr gibt, entscheide ich auch für meine Liebsten aus voller Überzeugung für Organspende!
     
  8. anna-mari

    anna-mari Gast-Teilnehmer/in


    Ja...aber es erst zu tun, wenn man selber darauf angewiesen ist, ist nicht wirklich weitsichtig, umsichtig und mitfühlend.

    Aber klar, dazu zu lernen schadet nie.

    Und was meine Organe nach dem Ableben betrifft, bin ich halt recht leidenschaftslos. Aber das mag nicht jedem so gehen.
     
  9. Panthera

    Panthera Gast-Teilnehmer/in

    Ich finde die österr. Variante nicht wirklich gut und zwar, weil damals als es beschlossen wurde diese Änderung weder medial diskutiert noch darüber sonderlich berichtet wurde.
    Diese "Drüberfahren" finde ich :eek:mad: weil es einfach feig ist.
    Man wollte sich der Diskussion mal wieder nicht stellen und hats somit heimlich, still und leise als Gesetz verabschiedet.

    In meinem jungedlichen Sturm und Drang Gefühl habe ich demzufolge natürlich postwendend Widerspruch eingelegt.
    Frau will ja nicht fremdbestimmt sein.

    Mit anderer Einstellung -weil lebenserfahrener- habe ich nur meinen Widerspruch vor einiger Zeit zurückgezogen (ja, auch das geht).

    Ob ich mein Ja zur Entnahme bei meinem Kind geben würde - traue mir keine Antwort zu geben.

    Trotzdem will ich in meiner heutigen Situation und mit meinem heutigen Wissenstand keine fremden Organe.
    Auch ich habe im näheren Umkreis solche Tragödien miterlebt und es war nicht immer ein lebenswerteres Leben als vor der Transplantation.
    Somit würde ich heute eine Transplantation ablehnen.
     
  10. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in


    nein eher erschreckt mich, wie egoistisch viele menschen sind, zu sagen: okay ich kann keinen sinnvollen grund vortragen aber meine organe kriegt keiner. solln die leute halt sterben bem warten. bei kindern noch dramatischer.
    aber wehe mir passiert was, natürlich will ich dann sofort ein organ haben (nachdem auch nach mehrmaligen fragen keiner der gegner etwas dazu gesagt hat, fühle ich mich bestätigt) und mir ists egal was mit andren leuten ist.

    DAS ist ein sinnbild unserer gesellschaft. kapitalismus wärs wenns um 2 wurstsemmerln geht oder ich ma dann es herz zahlen muss, damit ichs bekomme und wenn ichs mir nicht leisten kann, pech gehabt.


    eine userin meinte noch, sie kennt den fall, da war es nach der transplantation schlechter als vorher. gut soll so sein, aber ich denke die wahl zwischen ein leben lang tot sein oder viele medikamente nehmen, aber noch 20 oder so mehr haben ist für mich ein unterschied....
     
  11. rechtlich ist es ja so geregelt, man kann dieses Recht in Anspruch nehmen.

    (Zynismus on)Ich wäre dann aber dafür, gleich die Notfallmedizin abzuschaffen, denn diejenigen, bei denen sich die Frage stellt, ob ihnen Organe entnommen werden sollen, würden schon einige Zeit Tod sein. Und die Notfallmedizin rettet manchmal Menschen das Leben, das dann nicht mehr Lebenswert ist (Wachkomapatienten) Wenn es keine Notfallmedizin gäbe, gäbe es einige Probleme weniger. Und die paar, die völig geheilt rausgehen - mein Gott, die hätten doch auch ein Recht darauf gehab, "in Ruhe sterben" zu dürfen, denen wurde das doch auch abgesprochen (Zynismus off)
     
  12. Ich habe als Kind einmal beim Schlachten eines Huhnes zugesehen. Selbst wenn der Kopf komplett vom Körper getrennt wird, muß man das Tier anschließend mit aller Kraft festhalten, da es -nochmal ausdrücklich: sogar bei komplett abgetrenntem Kopf - wild mit den Flügeln schlägt und den Beinen zuckt, bis das Herz das Blut aus dem Körper gepumpt hat. Ich habe dann auch gehört, würde man sie nicht festhalten, würden sie herumlaufen, wobei ich mir da nicht sicher bin, ob das nicht eine Schauergeschichte ist.

    Ich würde diese rudimentären Reflexe jedoch nicht als "Leben" bezeichnen
     
  13. Artemis

    Artemis Gast-Teilnehmer/in

    Es ist keine Schauergeschichte. :eek:

    Und du hast aus meiner Sicht Recht.
     
  14. Ich habe überhaupt kein Problem, wenn nach meinem Ableben Organe entnommen werden.

    Ich würde mir aber sehr sehr gut überlegen, ob ich ein Organ annehmen würde.

    Leichter ist es Tod zu sein, als so zu leben.

    Ich kenne einen Fall, die bekam eine Niere transplantiert und einen Herzschrittmacher eingesetzt - und hatte anschließend einen Schlaganfall und wünscht sich nun den Tod herbei....

    Ehrlich, manchmal bin ich mir wirklich nicht mehr sicher, ob die Möglichkeiten unserer Medizin manchmal nicht mehr Fluch denn Segen sind....
     
  15. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in


    da geb ich dir recht, aber ehrlich gesagt habe ich shcon oft genug die nackte angst in den augen der menschen gesehen und wenns soweit is wollens mit aller macht leben.
    ich hoffe wie alle hier nie in diese situation zu kommen um mir dann ernsthaft gedanke machen zu müssen
     
  16. Seifenblase

    Seifenblase Gast-Teilnehmer/in

    Mich erschreckt wie sehr ihr den Körper als rein funktionale Sache seht. So als gäbe es keinerlei Verbindung zwischen dem Körper und dem was man "ist".

    Ich hatte weiter oben schon geantwortet, dass ich keine Ahnung habe wie ich reagieren würde, wenn man mir sagte, dass ich eine Transplantation brauche. Ich weiss es einfach nicht. Und es käme ja auch stark auf die Situation an. Ich weiss jedoch, dass ich nicht an Situationen a la Dr.House glaube. Das Leben ist komplizierter.
    Ich weiss, dass ich nicht wollen würde, dass man meinem Kind oder Mann oder mir Organe entnimmt. Das will ich nicht.
    Einerseits macht ihr hier auf große Menschenfreunde, von wegen, ihr würdet auch lebend anonym irgendwem eure Körperteile geben, andererseits aber wird sofort rumgehackt, wenn jemand andere Ansichten hat.

    Für mich ist mein Körper eben durchaus wichtig und nicht einfach was das man nach dem Tod verstümmeln soll. Kann jeder gern anders sehen, aber wenn ich von meinem Körper rede, dann hab ich auch das Recht zu sagen, dass ich da eben keine Manipulationen möchte. Eure Ideen von wegen: okay, dann reihen wir dich ganz nach hinten, dann stirbst du wenigstens sicher.... merkt ihr nicht was ihr da sagt? Und ja, ich finde diese Einstellung auch extremst kapitalistisch, ein Organ für ein anderes und wers nicht tun will, darf abkratzen. Als wären wir Autos wo man halt mal eine Batterie auswechselt :eek:
    Wobei ja weder gesagt ist, dass ich jemals eine Transplantation brauchen würde, noch dass ich sie annehmen wollte!
     
  17. einszwo

    einszwo Gast-Teilnehmer/in


    also, organe wachsen nun mal nicht an bäumen oder so. is eine tatsache... und ja ich bin der meinung, einer der sagt mich intressierts nicht ob 5 andre sterben weil mein körper ist mir heilig, und mein gnädiger gott nimmt mich nur als ganzer, ja dann muss ich sagen sehe ich nicht ein, dass so jemand als erstes HIER schreit wenn er eine niere braucht.
    mir ist aber klar, dass diese person sie trotzdem bekommt, und sich auch ganz sicher ohne schlechtes gewissen weiter in den spiegel schauen kann.

    deinen glauben lass ich dir und finde nichts daran, aber lass mir meinen, nämlich dass unser körper sehr wohl eine hülle ist und keine flauschigen wölkchen nach dem tode auf uns warten und somit meine organe nur hilfreich sind.

    und man kann halt das alles eben nicht mit einer autobatterie vergleichen, die gibts im überfluss und können ohne probleme erzeugt werden.
    aufs richtige herzerl oder lungenflügerl wartest eher länger und ewig an der maschine spielts auch nicht. da könntest schon leicht gefrustet sein oder auch deine kleinen kidner wenn dann ein mensch stirbt, womöglich passender spender ist, aer lieber seine organe mit ins grab nimmt, weil der körper ist ja sein tempel.
     
  18. Schwarzhumorige Antwort:
    Ich hoffe, dass die Maden dein Recht auf Selbstbestimmung akzeptieren.

    Reale Antwort:
    Angeblich gibt es in Österreich keine Möglichkeit eine Obduktion zu verweigern.(btw. bei der Obduktion werden sämtliche Organe entnommen und dann wieder reingelegt, vermutlich aber nicht ganz korrekt angeordnet.) Das finde ich deutlich Autoritärer als die Variante bei der Organspende, zumal es ja bei der Organspende angeblich in der Praxis meist sehr wohl so gehandhabt wird, dass auf ein Veto der Angehörigen rücksicht genommen wird....
     
  19. Panthera

    Panthera Gast-Teilnehmer/in

    Scheinbar willst Du nur das lesen, was Dir in Deiner Interpretation gelegen kommt.
    Ich habe geschrieben das ich -mit heutigem Wissenstand und mit heutiger Überlegung- keine Organe transplantiert bekommen möchte.
    Und stell' Dir vor, ich habe eine Patientenverfügung, die genau das regelt ....

    Und etwas überheblich ist es schon zu sagen, man weiß was für einen anderen lebenswert ist und was nicht.

    Edit: Ach ja, ich habe keinen Widerspruch hinterlegt .......
     
  20. clumsy

    clumsy Gast

    1) das hat absolut nix mit kapitalismus zu tun

    2) wofür brauchst du denn deinen körperl, wenn du tot bist?

    3) du behauptest, dass menschen, die es nicht verstehen, dass jmd derart haglich auf seinen toten körper sein kann, als intolerant (lassen anderen nicht ihre meinung) ... aber selber bist du schockiert, wenn leute hier körper und geist (NACH dem tod!) als getrennt ansehen (ach ja .. ich geh da noch ne nummer weiter ... ich glaub auch an keine seele .. hirn tot -> alles tot)
     

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