Nervige Nachbarn

Wir haben uns heuer um über € 50.000 eine Genossenschaftswohnung gekauft.
Eine traumhafte Wohnung mit Garten.

Ober uns wohnt eine albanische Familie. 8 Personen. 3 Generationen.

Als ich vor Bezug davon erfuhr war ich schockiert und hatte Angst was da auf uns "zukommen" würde.

Nun ja, es ist sehr schwierig.
Ich muss gestehen, es ist eine anständige und sehr nette Familie, ABER dennoch leidet unsere Lebensqualität enorm darunter.

Von 6-23h gibt es kaum eine Minute wo Ruhe herrscht.
Die Kinder sind bis spät nachts in "Action"......im "besten" Fall sind "nur" 8 Personen in der Wohnung....im Schlimmsten schon mal 20

Ich denke das Hauptproblem sind die Mentalitätsunterschiede.
Sie können sich nicht "normal" (für meine Begriffe) unterhalten....unzählige Menschen BRÜLLEN durcheinander
Manchmal ist es echt nicht auszuhalten.
Wenn bei uns keine Lärmquelle aktiviert ist (Fernseher, Radio, usw.) höre ich sie oben trotz geschlossener Fentster "brüllen".

Es ist sehr schwer.....ich mag sie.....sie sind sehr nett und freundlich, aber auf Dauer werde ich damit nicht leben können.

Und Endeffekt wird sein, dass WIR gehen müssen, weil wir ja das Problem haben

Sie leben seit 30 Jahren in Wien.....sie sprechen (brüllen) albanisch......und sie leben wie sie es gewohnt sind.

Bin ich ausländerfeindlich weil ich mich damit nicht abfinden kann?

Um so eine Situation zu vermeiden haben wir uns für eine "teure" Wohnung eintschieden....darum glaube ich ist es wurscht wohin man zieht.
Hauptsache WIR mussten eine eidesstaatliche Erklärung unterzeichenen, dass unser eigener Sohn nicht mitzieht, weil wir sonst keinen Anspruch auf eine geförderte Genossenschaftswohnung gehabt hätten!!! Obwohl wir nicht mal eine Förderung bekommen haben

Es lebe Österreich.

 

Und genau das ist der Punkt.
Als ob die vielen kleinen (und großen) Reibereien mit den neuen Mitbürgern (egal wie nett oder auch besch... manche davon sind) nicht genug wären, stellt sich dann noch ein Österreicher hin und bezeichnet einen als Rassist.

 

Interessant wird es erst, wenn man dann mal selbst "Ausländer" in einem anderen Land ist.

Ich zum Beispiel hatte hier noch nie Probleme mit den Nachbarn, wir sind sehr ruhig und haben selten Besuch. (da wir weiter draußen wohnen)

Als ich jedoch mit meinem Sohn ein Jahr im Ausland gewohnt habe, haben sich die Leute aufgeregt, dass er immer weint. (und er weint so gut wie NIE). Das hat schon angefangen, als wir angekommen sind - nach einer halben Stunde!!! Ganz ehrlich - seitdem war es mir egal wie ich mich verhalte, wenn es mal lauter wurde - ja sollten sie sich halt aufregen. Wenn sie sich so oder so aufregen . Und genau das ist glaub ich der Punkt.

 

Ich gebe euch mit allem recht, wenn es darum geht, daß sich jemand entsprechend unserer Kultur zu verhalten hat und seine Nachbarn nicht auf Dauer durch Lärm, Schall, etc. belästigen soll. Und NEIN, ich denke nicht, daß maluro deshalb ausländerfeindlich ist.

Ob Österreicher oder nicht, ist für mich dabei nicht von Relevanz.

Ich finde es aber beschämend, daß man sich als Ausländer, auch wenn man niemandem etwas zu Leide getan hat, sich nichts zu Schulden kommen lassen hat, ja nicht einmal jemanden angeshen hat, in Österreich, trotzdem tagtäglich rassistisch beschimpft wird.
Dies erfolgt eben nicht nur durch rassistische Jugendliche der rechtsextremen Szene, sondern leider durch Otto-Normalverbraucher beim Einkaufen, Radfahren, einfach überall.
Selbst mehr als 20 Jahre Staatsbürgerschaft lassen Zuwanderer als "nicht erwünschte Ausländer" gelten. Bei jeder Kleinigkeit und Strittigkeit, wird der sichtbar wo anders Geborene, als Ausländer mit den tiefsten Worten beschimpft. DAS IST MEHR ALS INAKZEPTABEL

Daß es auch Schwarzafrikaner sind, die den Mut haben, Österreicher die einen Taschenraub bei einer Pensionistin begehen, mit dem Fahrrad zu verfolgen, zu stellen und die Polizei zu informieren, wird meist gar nicht erkannt. Daß es "Ausländer" gibt die im Kampf gegen die Drogenszene wesentlich mehr als die meisten "Inländer" tun, ist ebenso nicht bekannt. In Graz sind beide beschriebenen Fälle, eine Tatsache!
Es gibt kaum ein Volk eines mitteleuropäischen Landes, welches derart vorurteilsbehaftet auftritt, wie wir Österreicher (ich und meine Vorfahren wurden hier geboren, falls das jemand wissen möchte).

Ich möchte nochmals betonen, daß ich auch glaube, daß Zuwanderer, sich den lokalen Kulturen und Regeln anzupassen haben und ich niemand einen Freibrief auf Förderungen geben würde etc.. Ich bin auch aus wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten nicht für EU Beitritt der Türkei, trotzdem bin ich dafür, alle respektvoll und menschenwürdig zu behandeln, so wie ich es auch von ihnen erwarte. Das Wort Ausländer hat dabei einfach keinen Platz.

Asterix