Mulatte

Das wollte ich jetzt auch gerade fragen.
In welchem Zusammenhang ist die Erwähnung der Hautfarbe eigentlich wichtig?

 

Klar kann man, aber ich finde es nicht verwerflich, wenn man auf unterschiedliches Äusseres auch sprachlich eingeht. Ich finds ja auch nicht beleidigend als Europärein, Weisse, "Die mit den Blonden Haaren" oder so bezeichnet zu werden. Und das krampfhafte Rumgedruckse, dass die political correctness heutzutage erfordert, geht mir gewaltig auf die Nerven.
Ich kenne übrigens eine Familie , er dunkelhäutiger Amerikaner, sie weisse österreicherin - da wärs ein bisschen schräg das Kind als "mit afrikanischer Herkunft" zu bezeichnen. Der Bub kommt aus Rudolfsheim-Fünfhaus und hat von mir aus Amerikanische Wurzeln. "Mulatte" find ich extrem antiquiert, aber nicht notwendigerweise abwertend - ähnlich wie "Neger".

 

es geht mir nicht um pc
ich suche und suche und suche und finde keine situation in der es wichtig wäre zu erwähnen woher ein mensch oder seine vorfahren stammt/stammen
(ok ... für ein visum, ein asyl, etc ists wichtig, aber sonst?!)
und wenn ich einen menschen beschreiben möchte, dann kann ich ja sagen, dass der teint heller oder dunkler ist, die augen blau oder braun, die haare kurz oder lang
dazu brauch ich auch keine worte, die auf seine/ihre abstammung eingehen

 

Seh ich auch so...

Mein Mann hat sich zB. gefreut, als Nelson Mandela in SA zum Präsidenten gewählt wurde - als erster schwarzer Präsident.

Neger ist für mich aber ein absolutes No-Go ...

 

Mir ist klar, dass das Wort heute von Schwarzen als kränkend empfunden wird und deshab sage ich es auch nicht - ich bin immer bemüht, Menschen so zu bezeichnen, wie sie es selbst wünschen.
Aber noch vor 30 jahren, war es ein ganz normales Wort der Umgangssprache, und z.B. meine Omi hat es immer gesagt und überhaupt nicht böse oder abwertend gemeint. Ich finde schon, dass man da den Kontext, wie das Wort verwendet wird mitberücksichtigen sollte.

 

Weil man damit nicht das Anliegen besprechen kann.

Das Menschenkind hat Mensch zu mir gesagt... wie kann man mit sowas dann die zweispältigen Gefühle in einem Forum beschreiben und sich Rat und Trost holen???

 

Weil man damit nicht das Anliegen besprechen kann.

Das Menschenkind hat Mensch zu mir gesagt... wie kann man mit sowas dann die zweispältigen Gefühle der TE von deem Ereignis in einem Forum beschreiben und sich Rat und Trost holen???

 

Natürlich war es damals ein normales Wort, aber wenn es jemand aus der heutigen Generation noch verwendet, ist für mich einfach ignorant, dumm oder meint es abwertend...

 

Ich glaub, es kommt immer drauf an wer es sagt und wie. Als vollkommenes Naiverl bin ich der Ansicht, dass man es einfach merkt, ob etwas beleidigend gemeint ist oder ob nur das falsche Adjektiv gewählt wurde

zB wusste ich gar nicht was Mulatte bedeutet (hat sich aber in dem Thread ja recht schnell geklärt *g*) - insofern hätt ich dem genau NULL Bedeutung beigemessen. Genauso wie ich einen "Mohr im Hemd" nie als rassistisches Gedankengut betrachten würd, sondern einfach nur als ein leckeres Dessert

Und wenn ich mal zB in Afrika wär, als einzige "hellhäutige" unter lauten "Menschen afroamerikanischer Abstammung" wär ich keineswegs beleidigt, wenn man mich der Einfachheit halber als "die Weisse da" beschreiben würd. Es käme mir im Gegensatz sogar eher lächerlich vor, würde jemand herumdrucksen a la "die eine mit den braunen Haaren, die ca. so und so groß ist und Jeans trägt".

LG Ley

 

vorallem ist die dunkelhäutige bevölkerung in afrika nicht mehrheitlich afroamerikanisch

 

da haben wir dann aber einen anderen geschichtlichen hintergrund.

 

Glaubst Du dass es in Afrika sooo viele Afroamerikaner gibt???
Dein beispiel hat mich aber an was erinnert. Ich hab eine gute Freundin, die Rollstuhlfahrerin ist. Die sollte sich mal von der Firma aus mit einer neuen Kollegin in einem Cafe' treffen. Ihr Chef hatte sie als "jung, braune Haare, rote Jacke" beschrieben. Nun trug meine Freundin an dem Tag aber eine andere jacke - und die Neue konnte sie nicht finden. Der Chef hatte nicht erwähnt, dass sie im Rolli sitzt. Manchmal kann man's schon kompliziert machen, wenns einfach auch ginge.

 

Also: dunkelhäutig wollt ich net schreiben und ich hab keinerlei Ahnung über irgendeinen geschichtlichen Hintergrund - und ich hab auch keinen Schimmer wieviele afroamerikanische Menschen in Afrika wohnen, deshalb hab ich "zB" geschrieben

Aber dank Dharmapunks genialer Anekdote sehe ich, man kann den Sinn meines Postings erahnen

LG Ley

 

kleiner hinweis: sklaven

 

du weißt schon, dass afroamerikaner amerikaner afrikanischer herkunft sind?

 

Die Sklaverei zieht sich in meinem Verständis durch alle Hautfarben (ist ja auch noch immer aktuell und keinesfalls Vergangenheit) und ich hab den Zusammenhang deshalb hier nicht erkannt - jetzt weiß ich aber wie du es meinst.

Und bezüglich afroamerikanisch: Das weiß ich schon, mir wurde das aber von einem dunkelhäutigen Bekannten als die politisch korrekte Beschreibung seiner Person genannt - daher hab ich das jetzt so übernommen und extra das "dunkelhäutig" ausgelassen

LG Ley

 

in der Regel unterhalt ich mich selten über die hautfarben anderer menschen

nachdem unser umfeld daran aber interessiert zu sein scheint, bevorzugen wir die bezeichnung: biknationales / bikulturelles Kind oder eben afro-österreichisch triffts bei uns ja, manchmal weisen wir auf seine afrikanischen wurzeln oder eben das geburtsland ihres vaters... hin. oder sie ist schlichtweg schwarz.

N...., Mulatte, Mischling, Mohr.... und wie sie alle heißen mögen empfinden sowohl mein Mann als auch ich kränkend. ich möchte nicht, dass jemand meine tochter so nennt, weise aber immer sehr freundlich darauf hin.

 

Ich kenne nur eine Dame mit Eltern unterschiedlicher Hautfarbe - sie nennt sich selbst Mulattin. Auf Nachfrage hat sie gemeint, sie empfände diese Bezeichnung nicht als kränkend, sondern bloß erklärend.

 

Genau, ich lernte im Portugiesischunterricht, dass sogar "negro" die korrekte Bezeichnung für dunkelhäutige Menschen sind, dass man sie im Gegenzug dazu schwer beleidigt, wenn man sie "preto", also schwarz nennt. Das kann man nie aus anderen Sprachen 1:1 übernehmen!

 

Ja, selber darf man es wohl auch verwenden. Ich kenne eine Frau mit ähnlicher Herkunft, wie du sie beschreibst und die nennt sich selber "Negerin", aber das darf halt nur sie, nehme ich mal an. Mir kommt das immer eigenartig vor, weil ich dann nie weiß, wie ich reagieren soll